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Windows 10 und seine Fallen

Kolumne 2

Windows 10 und seine Fallen

Wenn Windows 10 läuft und es richtig eingerichtet wurde, dann ist es brauchbar, doch bis dahin kann es ein weiter Weg sein.

Es geht schon los bei den Nutzern von Windows 7 oder 8.1 die gar nicht auf Windows 10 updaten wollen. Auch denen hat Microsoft im Rahmen eines Updates rechts unten ein kleines Fenster namens „Windows 10 reservieren“ installiert. Inzwischen heißt es „Windows 10 herunterladen“ und das tut es auch, und das sogar ohne den User zu fragen.
Die Installationsdatei kann bis zu 6 GB groß sein. Das dauert dann theoretisch mit DSL 6000 2,25 Stunden. Bei DSL 2000 sind es 6,5 und wer nur DSL 1000 hat, darf 13 Stunden warten.
Diese Werte sind allerdings reine Theorie. Weil oft die bezahlte Download-Rate nicht erreicht wird aber auch weil die Microsoft -Server häufig überlastet sind, könnt Ihr diese Werte mindestens verdoppeln. Wer also nicht solange ausgebremst werden will, sollte den Rechner über Nacht laufen zu lassen. Alternativ kann man per Suche nach „Windows 10 Zwangsupdate“ einige Lösungen finden.

Will man wirklich updaten gelten auch die o.g. Zeiten plus eine Menge mehr für die Installation. Das Update kann aber auch durchaus schief gehen.
So meint Microsoft, dass der Bildschirm meiner virtuellen Maschine (Parallels auf einem MacBoock Pro) nicht nach den Regeln für Windows 10 ausgelegt sei und verweigert die Installation. Nutzt man aber das „Media Creation Tool“, übrigens auch von Microsoft, lässt sich Windows10 klaglos installieren und hat auch keine Probleme mehr mit der Auflösung des MacBook (2880 x 1800).

Hat man nun so oder so Windows 10 installiert, sollte man zuerst die Plaudertaschen abschalten. Die findet man unter Einstellungen -> Datenschutz, ein ziemlich unpassender Name, denn geschützt wird gar nichts solange nicht der User Microsofts Datensammelwut beendet.

So sollte man unter Allgemein die Werbe-ID abschalten worüber Werbung durchgereicht wird. Jede App (Programm) den Zugriff auf die Kamera und das Mikrofon zu erlauben ist auch nicht mein Ding. Auch fragt man sich, warum Microsoft mein Schreibverhalten wissen will.
Dass Windows 10 Kontakte und Kalender-Ereignisse sammelt, um mich besser kennenzulernen, habe ich nicht geglaubt und es abgeschaltet. Habe auch etwas dagegen, Apps den Zugriff auf meinen Namen, mein Bild und sogar Konteninformationen zu erlauben.
Sogar den Zugriff auf meine Mails sollte ich gestatten, ist nun aber auch ausgeschaltet, dito das Lesen von SMS und MMS, ich glaub mein Trecker humpelt.
Apps sollten sogar den Funkempfang und Drahtlosgeräte manipulieren dürfen, steht beides bei mir jetzt auf Aus. Gemein finde ich, dass sich das Senden von Diagnose- und Nutzungsdaten an Microsoft nicht abschalten lässt sondern nur reduziert werden kann.
Insgesamt sind es 13 Zeilen, viele davon mit zahlreichen Unterpunkten. Es ist nicht schwer zu handhaben nur langwierig.

Bliebe noch auf eine weitere Falle hinzuweisen. Updates und auch Feature-Apps (neue Funktionen) werden nicht nur herunter- sondern auch hochgeladen. Damit dient der eigene Rechner als Server nach dem "BitTorrent"-Prinzip, von dem andere Rechner das Update laden können. Weil Microsoft mit diesem Trick seine eigenen Server entlastet, ist das Feature standardmäßig eingeschaltet.
Wer keine Lust hat, Bandbreite an Microsoft zu spenden, kann das abschalten. Man gehe auf Einstellungen -> Updates und Sicherheit und klicke dann auf „Erweiterte Optionen“, um dort „Übermittlung von Updates auswählen“. Das führt zum Titel „Updates von mehr als einem Ort“, Microsofts freundliche Umschreibung von BitTorrent. Dem folgt ein Schalter und den stelle auf Aus.

Apropos Updates: Sicherheits-Updates werden auf jeden Fall installiert, in Windows 10 Home sogar ohne jede Rückfrage. In Windows 10 Pro kann man es auch nicht verhindern aber 4 Monate verzögern. Erst in der Enterprise-Version (nur für Unternehmen) hat man alle Freiheitsgrade. Wer lieber selbst über Updates entscheiden will, kann mit einem Eingriff in die Registrierungsdatenbank für Abhilfe sorgen, siehe hier.
Bei Feature-Updates (neue Funktionen) hat man die Wahl aber außer einer Bagatelle gab es bisher keines. Erst 2016 soll es ein größeres Feature-Update erscheinen, läuft unter dem Codenamen Redstone.

Zum Schluss ein netter Gag. Man kann in Windows 10 von vorneherein kein Passwort vergeben oder später unter Ausführen netplwiz aufrufen und dort einen Haken entfernen. Nun sollte man meinen, dass damit Windows 10 schneller startet. Tut es aber nicht sondern fährt deutlich langsamer hoch. Kleiner Tipp: Stelle das Passwort auf eine vierstellige PIN um, ist viel bequemer.

Autor: WoSoft

Peter Wollschlaeger

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