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Updates

Kolumne

Arbeiten Sie schon oder updaten Sie noch?

Die dauernden Updates werden lästig, denn es werden immer mehr. Auf einem mittelprächtigen Windows-PC verlangen 75 Programme nach Aktualisierungen.

Wollte mal schnell etwas nachschauen, schaltete den Rechner ein und las „Update 1 von 11 wird installiert“.
Dabei hatte mir die Blechliesel schon gestern beim Herunterfahren das Ausschalten verboten weil sie noch die Software aktualisieren wollte.

Die Aktion kann durchaus länger dauern, denn was Microsoft für den Flickentag (Patch Day) so eingeplant hat, wird durchaus nicht zügig installiert. Mindestens 3 von den 11 Flicken erfordern einen Neustart. Kommt man gar auf die Idee selbst das Update zu starten, kann das sogar ewig dauern wenn der IE dabei ist. Der fragt nämlich etwas und wartet geduldig auf Antwort. Nur sieht man das nicht, weil sich der Dialog hinter dem Update-Fenster versteckt.

Arg schlimm ist das Flickwerk, was sich Oracle mit Java leistet. Da bricht die Installation eines Updates mit einer Fehlermeldung ab, wenn man ein Konto nutzt, das nicht die vollen Administratorrechte hat. Bessere Programme fragen in diesem Fall das Administrator-Kennwort ab und gut ist. Doch es nutzt sowieso nichts. In Java gibt es immer mehr Sicherheitslücken als Oracle abstellen kann. Deshalb habe ich das Zeug deinstalliert, brauche ich eh nicht mehr.

Auch so eine schlimme Truppe ist Adobe. Beim Flash-Player müsste nach geschätzt weit über hundert Updates der ganze Code ersetzt sein. Dass es dennoch ständig neue Updates gibt, kann nur noch daran liegen, dass bei jeder Änderung neue Fehler eingebaut werden.
Der Adobe-Reader ist auch nicht viel besser, manche seiner Updates sind arg fehlerhaft, zerstören sogar große Pdf-Dateien. Störend ist auch, dass ich jedes Mal vorab den Haken für die Mitinstallation des Mac Affen löschen musste.
Aber der Reader hat einen Vorteil. Es gibt Ersatzlösungen, die schneller und kompakter sind, allerdings auch mit dem typischen Freeware-Nachteil: Sogar bei der manuellen Installation muss man höllisch aufpassen, um nicht irgendwelche lästigen Extras einzufangen, die meist recht schwierig zu beseitigen sind.

Die rund 75 Programme auf dem durchschnittlichen PC stammen zu einem Drittel von Microsoft und werden mit dem Windows-Update aktualisiert. Einige der andern Hersteller bieten Auto-Updater mit stillen Updates inklusive der Überraschung, dass plötzlich etwas nicht mehr geht.

Der Firefox lädt seine Updates zwar auch automatisch herunter aber die Installation muss dann noch vom Benutzer durchgewinkt werden. Und wenn der nicht über die nötigen Rechte verfügt um Programme zu installieren, was bei einem eingeschränkten Konto durchaus sein kann, ist das Update unmöglich. Dass es auch anders geht, zeigt der "Google Update-Dienst, dort läuft das Update wirklich vollautomatisch

Einige Programme muss der Nutzer zur Suche nach Updates regelmäßig auffordern. Manche laden dann das Update autark, andere wollen dann, dass man sich selbst auf die Herstellerseite begibt und auf der Suche nach der neusten Version erst mal viel Werbung liest.

Es herrscht also die große Update-Verwirrung und prompt gibt es angebliche Lösungen. So ist auch Avast-Antivirus auf den Zug aufgesprungen und hat ab der Version 8 einen Update-Überwacher eingebaut. Damit werden dann einige bekannte Programme automatisch überwacht und gemeldet, wenn ein Update fällig wird zum Beispiel Adobe-Programme, Java, der VLC-Player und andere. Was das soll, weiß ich auch nicht, denn Adobe meldet sich auch so, VLC schickt mir eine E-Mail und Java habe ich nicht mehr.

Haben Sie nun alle Updates eingespielt? Haben Sie nicht, behaupte ich. Ist der Router auf dem neusten Stand? Ich sage nein, denn kein Update ist da die Regel. Sie wollen telefonieren? Könnte mit einem Smartphone ein Fehler sein, denn mindestens 7 Apps verlangen da nach einem Update. Das Tablett lassen sie besser aus, das will auch nur dauernd irgendetwas updaten.

Frustriert schalte ich den PC aus und den Fernseher ein. Doch die Kiste verkündet, dass sie gerade neue Sender gefunden hat und ich den Suchlauf starten soll. Könnte das so ein TV nicht automatisch im Hintergrund tun und dann nur melden, dass es am Ende der Liste 5 neue Sender gibt? Tut es nicht, aber vielleicht mit der neusten Version des Betriebssystems. So etwas hat nämlich ein moderner TV und ich muss es nur herunter laden.

Jetzt muss ich nur noch meine Kamera updaten und die Navi und die Basisstation meiner DECT-Telefone, dachte ich. Doch im Briefkasten lag ein Schreiben meiner Autowerkstatt. Ich solle einen Termin ausmachen für eine Softwareaktualisierung meines Autos. Zum Trost: Ich könne darauf warten, dauert nur eine Stunde.

Autor: WoSoft

Peter Wollschlaeger

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