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PC-Probleme

Kolumne 2

Die bekannte Aussage, wonach man mit Hilfe eines PC Probleme löst, die man ohne ihn gar nicht hätte, kann gesteigert werden. Man muss nur noch ins Internet gehen.

Welche Probleme ein PC macht hängt stark von der Nutzungsart ab. Nicht umsonst gibt es auch den Spruch, dass das größte Problem vor dem Bildschirm sitzt. Lassen wir die Rechner in den Konzernen mal außen vor, nämlich totale Sicherheit bei null Freiheit, gibt es vier Arten von privaten Anwendern.

Am wenigstens haben Leute Probleme die nichts tun. Der einmal eingerichtete PC bleibt so wie er ist. Das größte Risiko sind die per Voreinstellung automatischen Updates, die durchaus mal einen Computer zum Absturz bringen können.

Die zweite Gruppe besteht nahezu ausschließlich aus Männern, die sozusagen am elektrischen Eisenbahn-Syndrom leiden. Somit ist nicht der Betrieb der Eisenbahn bzw. des PC interessant sondern das Aufbauen und Ändern. Wenn dann ein Kurztest zeigt, dass einiges funktioniert wird zerlegt, geändert und weiter aus- oder umgebaut.

Die dritte Gruppe hat den Ehrgeiz, den PC zu optimieren. Dass dies völlig nutzlos ist und die Hersteller lügen wie gedruckt, scheint dem Umsatz nicht zu schaden. Ihr Trick: Ein PC wird randvoll zugemüllt. Dann wird der Schrott entfernt und in der Werbung steht dann „bis zu 10% schneller“. Dumm nur, dass „bis zu“ praktisch viel weniger meint. Doch weil der User dafür Geld bezahlt hat, ist sein Rechner subjektiv schneller, wenn er dann noch spielt. Doch immerhin, die Basteleien in der Registrierdatenbank oder das Löschen von angeblich überflüssigen Dateien sorgen für Arbeit der PC-Händler bis hin zum Neuverkauf weil das Gerät angeblich einen Totalschaden habe.

Die vierte Gruppe sind Software-Sammler. Besonders reizvoll sind die in nahezu jedem Computer-Magazin beworbenen kostenpflichtigen Programme nur hier einmalig kostenlos. Dass es sich dabei um die vorherige Version handelt merkt der Anwender schnell. Er wird ständig aufgefordert die neue Version zu kaufen.

Kostenlos scheint überhaupt das Argument zu sein. Es gibt Leute, die weit über hundert Programme gehortet haben. Alles Freeware heißt es, doch abgesehen von wenigen wirklichen Idealisten wird Freeware geschrieben, um damit Geld zu verdienen. Mit der Umleitung auf Werbebanner oder andere Programme wird die Kohle gemacht. Die Freeware-Verkäufer lassen sich ständig neue Tricks einfallen, um den Zusatzschrott zu verkaufen. Selbst früher solide Seiten wie Chip.de fahren jetzt die Werbemasche.

Nun soll das Internet helfen und prompt stößt man dabei auf Probleme des Internets selbst.
Das ist zuerst ein zig Milliarden-Markt, von dem Millionen Firmen profitieren bzw. abzocken wollen. Das Abzocken kann aber auch schief gehen und Milliarden kosten. Das trifft gerade auf Microsoft zu, dass wegen des Zwangs-Update auf Windows 10 mit Sammelklagen in Amerika und China konfrontiert wird.
So ziemlich das Einzige, was im Internet Geld kostet, sind die Verbindungs-Entgelte, übrigens in Deutschland besonders hoch und langsam. Alles andere finanziert sich über Werbung. Die Großen, wie Google oder Facebook machen darüber Milliarden-Gewinne. Sogar das siechende Werbeportal von Yahoo wird noch für 3 Milliarden Dollar verkauft

Suchmaschinen wie Google sind zwar beliebt aber alles andere als neutral. Vorne stehen die bezahlten Anzeigen und gleich daneben die personalisierte Werbung basierend auf einer riesigen Datensammlung, die angeblich die User erlaubt hätten. Auch Facebook ist kein Sozialdienst.
Selbst scheinbar solide Portale wie Spiegel.de oder Focus.de arbeiten mit lästigen Tricks. So werden Texte in Videos gepackt, die zuerst mit Werbung starten, die nicht übersprungen werden kann. Doch weil der Inhalt eh trivial ist, lohnt es nicht, diese Videos anzuklicken.

Wer seinen PC kaputt gepflegt hat, versucht auch Problemlösungen in den Fachforen zu finden, doch mancher Spezi verwirrt damit nur seine Leser. Anstatt im Titel das Problem zu nennen erscheinen so hilfreiche Aussagen wie „Hilfe“, „Habe ein Problem“ oder „Drucker druckt nicht“. Das provoziert dann Antworten der Art, dass man leider nicht helfen könne, weil gerade die Glaskugel herunter gefallen sei oder ganz hart rtfm (read the fucking manual) bzw. ldvh (lese das verdammte Handbuch).

Das Schlimme am Internet ist, dass jeder Depp jeden Unsinn veröffentlichen kann und andere Deppen den Stuss glauben weil es im Internet steht. Es gilt also aus der Flut der Informationen die korrekten Nachrichten aus all den Lügen, Halbwahrheiten, Fantasien, Gerüchten und Werbung herauszufiltern.
Könnte es sein, dass es das Internet schon 1784 gab? Damals schrieb Immanuel Kant: "Man solle lernen, seinen Verstand endlich selbst zu benutzen und nicht nur unter der Anleitung anderer zu denken“.

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