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Es bleibt schwierig

Es bleibt schwierig

Die großen Hersteller von Hard- und Software haben genau spezifiziert, wie ein leicht zu bedienender PC aussehen muss, nur mit der Umsetzung hapert es.

EOU (Ease of Use) heißt die Parole, und unter www.eou.com, einer Vereinigung großer Namen wie Compaq, Dell und Co, kann man nachlesen, wo der Branche die Schuhe zwicken. Zu viele Kunden behaupten, dass der PC schwierig einzurichten und alles andere als intuitiv bedienbar sei. Zudem sei es extrem schwierig, Erweiterungen einzubauen und noch schlimmer, sie zum Laufen zu bringen.

Die eigenen Umfragen zeigen katastrophale Ergebnisse, zum Beispiel, dass 50% der User bereits an der Installation eines Druckers nebst dessen Treiber scheitern.
Dagegen will die EOU nun angehen, natürlich nicht aus reiner Nächstenliebe, sondern weil diese negativen Werbeträger potentielle Neukunden abschrecken, selbst den Kauf von Erweiterungen meiden und ansonsten die Hotlines der Hersteller überlasteten oder gar funktionierende Geräte bei den Händler reklamieren.

Es beginnt beim berühmten „Out of the Box“, also der Zeit vom Zusammenstecken der Komponenten, der Restinstallation des Betriebssystems bis zum letztmaligen Neustart. Das soll dank modernster Konzepte, wie bunten Kabeln, nur noch 30 Minuten dauern, peinlich, wenn dafür der iMac nur 5 Minuten benötigt. Da muss man lediglich die Tastatur und die Maus anschließen und einschalten. Danach läuft das OS einfach los, ohne die 10-malige Eingabe eines 25-stelligen „Product Key“ zu verlangen, zehnfach deshalb, weil einige Zeichen mehrdeutig sind.

Ist diese Hürde genommen, mögen die Kunden doch bitteschön massenhaft Peripherie kaufen, weil a) die neuen Konzept-PC eh sehr mager daherkommen und b) weil alle vorhandenen Geräte mangels USB- oder Firewire-Anschluss sowieso zu ersetzen sind. Steckkarten sind nämlich out, nachdem nun auch die Branche eingesehen hat, dass PnP und PCI sich gegenseitig ausschließen, sobald der User anfängt, leere Slots zu bestücken. Deshalb gibt es eine Roadmap von Intel, wonach in dieser Reihenfolge diese Schnittstellen entfallen: ISA, Gameport, PS/2, seriell, parallel, IDE, Floppy, PCI, VGA.

Ist somit der PC „legacy free“, also von seinen Altlasten befreit, muss nur noch die Software mitziehen, und deshalb wimmelt es im EOU nur so von guten Ratschlägen an die SW-Entwickler, bei denen sich mir die Haare sträuben, wenn ich lese, was da offensichtlich noch heute von einigen Entwicklern an Schrott produziert wird.

Die Herren mögen doch bitte zukünftig ein Treiber- bzw. DLL-Management implementieren, anstatt ohne jede Warnung vorhandene Software durch ihre veralteten Exemplare zu ersetzen. Wenn es mehrere Treiber auf einer CD gibt, wäre es besser, wenn die Software danach sucht, anstatt den User damit zu beauftragen. Es sei auch nicht so gut, ohne Rückfrage ein Programm im Autostart-Ordner zu installieren, und beim Deinstallieren, solle man doch nichts löschen, was andere Programme noch benötigen.

Und noch ein ganz toller Rat nicht etwa aus dem Programmierkurs für Anfänger, sondern aus den EOU-Guidelines: Applikationen sollten am Ende den von ihnen genutzten Speicher und andere Ressourcen freigeben, sowie ihre temporären Dateien löschen.

Dass sich dennoch nach jedem Aufräumen bald wieder ein paar 100 Mega Byte temporäre Dateien ansammeln, hat einen anderen Grund: Abstürzende Programme können ihre temporären Dateien nicht löschen, doch dass Programme absturzfrei sein sollen, steht nicht in den EOU-Regeln.

Autor: WoSoft

Peter Wollschlaeger

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