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Leben in einem Mehrgenerationenhaus

Mit Menschen verschiedenen Alters unter einem Dach leben: Diese Möglichkeit bietet ein Mehrgenerationenhaus. Die immer beliebter werdende Wohnform im Alter knüpft an das Konzept der Großfamilie an: Wie in früheren Zeiten leben mehrere Generationen - vom Baby bis zum Senior oder der Seniorin - in einem Haushalt und unterstützen sich gegenseitig.

Straßenschild mit Schriftzug

Je nach Angebot kann das Leben im Mehrgenerationenhaus unterschiedlich aussehen: Manchmal leben die Bewohner tatsächlich in einem Haus zusammen und teilen Küche, Bad sowie andere Gemeinschaftsräume. In anderen Fällen handelt es sich um Wohnanlagen, in der die einzelnen Parteien jeweils eigene Wohnungen haben. Aber auch ein offener Treffpunkt für Menschen unterschiedlichen Alters in der Nachbarschaft ist möglich.

Diese Vorteile haben Mehrgenerationenhäuser

Menschen verschiedenen Alters können sich im Mehrgenerationenhaus gegenseitig unterstützen. So finden berufstätige Eltern Hilfe bei der Kinderbetreuung. Senioren sind in eine familienähnliche Struktur eingebunden, was vor allem nach dem Tod des Partners oder dann, wenn Angehörige weit entfernt wohnen, Halt geben kann. Außerdem können sich ältere Menschen weiterhin aktiv in den Alltag und in ein Familienleben einbringen - natürlich je nach Wunsch und körperlicher Verfassung. Kinder und Jugendliche profitieren von der Lebenserfahrung der älteren Generation. Diese erhält wiederum Hilfe und Unterstützung von den Jüngeren - von der Hilfe im Haushalt über technische und handwerkliche Arbeiten.

Beispiele für Mehrgenerationenhäuser

Wie sieht das Leben im Mehrgenerationenhaus tatsächlich aus? In welcher Form schließen sich Menschen zum gemeinsamen Leben quer über die Altersgrenzen zusammen? Die folgenden zwei Projekte geben einen kleinen Einblick:

Oikos: Genossenschaft mit nachhaltiger Lebensweise
In der Genossenschaft Oikos in Mannheim entstehen zwei Häuser in CO2-freundlicher Holzbauweise. In dem zentrumsnahen Quartier sind 24 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern geplant. Mehrere Gemeinschaftsräume und Flächen im Freien - zum Beispiel eine lange Holzbank oder ein gemeinsam genutzter Garten - bieten den Generationen jede Menge Möglichkeiten der Begegnung. Als Genossenschaft verwalten sich die Eigentümer dabei selbst. Jede Entscheidung rund um die Wohnanlage und das gemeinsame Miteinander wird demokratisch getroffen. Mehr Informationen und Kontaktmöglichkeiten gibt es auf der Website von Oikos.

Dorflinde: Eine Gemeinde schließt sich zusammen
Ein weiteres Beispiel ist das MehrGenerationenHaus Dorflinde im westmittelfränkischen Langenfeld. Die nur 1.000 Einwohner zählende Gemeinde ist besonders vom demographischen Wandel einer wirtschaftlich schwach aufgestellten Region betroffen. Seit Jahren schon macht Langenfeld von sich reden - mit großem Bürgerengagement und sozialen Projekten, die das gemeinschaftliche Zusammenleben von Jung und Alt in der Gemeinde stärken sollen. Nun entsteht mitten im Ortskern ein Mehrgenerationenhaus mit eigenständigen Wohneinheiten für Jung und Alt - inklusive Tagespflegeeinrichtung im Erdgeschoss. Finanziert wird das Wohnprojekt unter anderem von der Gemeinde selbst sowie durch das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser des Bundes.

In ein Mehrgenerationenhaus ziehen: So funktioniert's

Belebte Küche in einem Mehrgenerationenhaus

Die Entscheidung, in ein Mehrgenerationenhaus zu ziehen, will gut überdacht sein. Das Leben in der Gemeinschaft setzt eine hohe Kompromissbereitschaft voraus. Manchen Senioren ist eher nach Ruhe als nach dem turbulenten Alltag, den das Leben mit Kindern mit sich bringen kann. Viele Mehrgenerationenhäuser bieten daher ein Probewohnen an, in dem man selbst ausprobieren kann, ob diese Wohnform zu einem passt. Generell sollte der Umzug in ein Mehrgenerationenhaus frühzeitig geplant werden. Bei vielen Einrichtungen gibt es lange Wartelisten. Manche Projekte setzen auch voraus, dass man Eigentum erwirbt - zum Beispiel im Rahmen einer Genossenschaft.

Information und Beratung für Interessierte

Ältere Menschen, die sich selbst für einen Umzug in ein Mehrgenerationenhaus interessieren, finden ein immer größer werdendes Angebot. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat eine digitale Landkarte geschaffen, in der man bundesweit nach Mehrgenerationenhäusern suchen kann. Rund 540 solcher Wohnprojekte fördert der Bund derzeit. Hilfe und Beratung gibt es außerdem auf der Website des Bundesprogramms Mehrgenerationenhaus.

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