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Die richtige Kleidung im Winter

Dass im Winter mehrere Schichten getragen werden sollten, ist definitiv nichts Neues. Das so genannte Zwiebelprinzip, also das Tragen von mehreren Lagen Kleidung, ist vermutlich so alt wie die Menschheit. Doch warum ist es eigentlich so sinnvoll? Warum friert der Körper so, wie er friert? Und gibt es Materialien, die sich besonders gut eignen, um das zu verhindern?

Älteres Paar in warmer Winterkleidung

Was passiert im Winter mit unserem Körper?

Eine konstante Körpertemperatur von ca. 37 Grad ist für das optimale Funktionieren der Körperfunktionen essentiell. Droht diese Temperatur zu sinken, wie es bei kühler Umgebung im Winter der Fall ist, versucht unser Körper vor allem, die lebensnotwendigen Organe zu schützen, die im Rumpf sitzen. Das kostet Energie, die an anderen Stellen eingespart wird. Bemerkbar wird das an kalten Extremitäten. Damit die Körpermitte besser geschützt wird, werden Arme und Beine weniger durchblutet, zudem sind sie am weitesten vom Herz entfernt, dass das Blut dorthin pumpen muss.
Darüber hinaus spielt die Haut eine wesentliche Rolle. Um den Wärmeverlust so gering wie möglich zu halten, verengen sich unsere Blutgefäße. Da gerade Hände und Füße mit den Zehen und Fingern eine große Hautoberfläche und ein dichtes Netz an Blutgefäßen aufweisen, werden sie als erstes kalt. Zudem wird die Talgproduktion der Haut bei Kälte eingestellt. Damit fehlt der natürliche Schutzfilm der Haut. Auch über die dünne Haut im Gesicht und über den Kopf – vor allem bei Menschen ohne oder mit wenigen Haaren – wird Wärme verloren.

Welche Auswirkungen kann falsche Kleidung haben?

Zwei Frauen, die sich in der Kälte die Hände halten

Nun könnte man sagen, gut, mit falscher Kleidung friert man eben ein bisschen. Allerdings kann das weitergehende Folgen haben. So kostet das Aufrechterhalten der Körperwärme bei falscher Kleidung viel Energie, was zu Lasten des Immunsystems geht. So kann es nicht mehr optimal arbeiten, Viren und Krankheitserreger können sich ausbreiten. Deshalb kommt es bei Unterkühlungen häufiger auch zu Blasenentzündungen, da die Bakterien nicht ausreichend abgewehrt werden können. Das liegt nicht nur am geschwächten Immunsystem per se, sondern auch an den durch die Kälte träger gewordenen weißen Blutkörperchen, die für die Abwehr zuständig sind. Darüber hinaus kommt die Haut zu Schaden, rissige und wunde Stellen sind die Folge.

Richtiges Ankleiden nach dem Zwiebelprinzip

Bunte Wollpullis

Das Zwiebelprinzip ist simpel: auf eine Kleidungsschicht folgt die nächste. Dadurch bleibt die Wärme am Körper und die Kälte gelangt gar nicht erst an die empfindlichen Stellen. Zudem können die einzelnen Schichten je nach Situation einfach abgelegt werden. Im Normalfall gibt es mindestens drei Schichten: Unterwäsche, Isolation, Wind- und Nässeschutz. Diese Schichten können natürlich beliebig erweitert werden. Doch wie sollten diese Schichten im einzelnen aussehen?

Basisschicht: Die Unterwäsche sollte idealerweise nicht aus Baumwolle sein, da diese Schweiß speichert. Dagegen ist Funktionswäsche aus Kunstfasern wie Polypropylen oder Polyester empfehlenswert, da sie Schweiß abtransportiert und so ein Auskühlen verhindert. Auch lange Unterwäsche oder Thermowäsche aus Merinowolle bieten sich an, da dieses Material ähnliche Eigenschaften hat.

Isolierschicht: Sie besteht optimalerweise aus dünnen und elastischen Stoffen wie Fleece. Generell gilt: Lieber mehrere dünne Schichten als eine dicke. Der Grund dafür ist reine Physik. Zwischen den Lagen zirkuliert Luft, die als Wärmeisolator dient. Auch kann Schweiß so schneller trocknen, der Körper kühlt langsamer aus.

Schutzschicht: Die oberste Lage dient dem Schutz vor Feuchtigkeit und Wind, gerade Soft- oder Hardshell-Jacken verfügen über diese Funktion. Darüber hinaus sind sie oft atmungsaktiv, was den Abtransport der Feuchtigkeit nach außen ermöglicht.
Vor allem Frauen sollten darauf achten, dass die Jacken bis unter den Po reichen, um ein Auskühlen des Beckenbodens zu verhindern und so die Gefahr einer Blasenentzündung zu minimieren. Eine Fütterung kann hier zusätzliche Wärme bieten. Wichtig auch hier: die Jacke oder der Mantel sollte weit genug sein, um genügend Kleidung darunter Platz zu bieten und eine zusätzliche wärmende Luftschicht ermöglich wird.

Schutz für Hände, Füße und Kopf

Älterer Mann mit warmer Kleidung

Um kalte Zehen zu vermeiden, empfehlen sich wärmende Wanderschuhe oder gefütterte Schuhe. Generell sollte die Sohle dick sein, um so die Füße vom kalten Boden zu isolieren. Sie können zusätzlich mit einer wärmenden Einlegesohle ergänzt werden, die es mittlerweile in jedem Drogeriemarkt zu kaufen gibt. Ganz wichtig ist auch, dass die Schuhe wasserdicht sind. Darunter sorgen wärmende Wollsocken für Komfort im Schneetreiben. Alternativ können auch zwei paar Socken getragen werden, sollte der Platz dafür ausreichen.
Wichtig ist auch der Schutz für die Hände. Wärmende Handschuhe sind Pflicht, am besten windundurchlässig. Und auch wenn es an kleine Kinder erinnern mag: Fäustlinge sind optimal, denn auch hier kann sich leicht eine isolierende Luftschicht bilden.

Um den Wärmeverlust über den Kopf aufzufangen, ist eine gute Mütze elementar. Frauen mit langem Haar reicht manchmal auch ein Stirnband, um die empfindlichen Ohren zu schützen. Dann noch ein guter Schal und der Winter kann kommen.

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