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Friedberg-Stadtführung.

Am 17.09.2021 besuchten wir Friedberg. Anfahrt war mit Auto und der DB mit dem Hessenticket.
Vor der Stadtführung mit Frau Monica Keichel die uns schon in Bad Nauheim geführt hatte, war bis zur Führung um 14:30 im Café Elvis eine Kaffeepause angesagt.
Vom 1. Oktober 1958 bis zum 1. März 1960, hatte Elvis Presley seinen Militärdienst in Friedberg abgeleistet.

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Das Wetterau-Museum.

Treffpunkt der Stadtführung mit Frau Keichel war vor dem Wetterau-Museum.

Das Motto der Stadtführung:

Sich zwei Stunden Zeit nehmen, 1000 Meter laufen und am Ende 2000 Jahre Geschichte erlebt haben, das verspricht die Friedberger Stadtführung, die im Wetterau Museum startet. Wie es sich für eine lebendige Stadtführung gehört, gibt es neben Fakten ganz viel zu erleben. Sie besuchen das „Badezimmer“ hochrangiger Römer, steigen hinab in eine der besterhaltenen jüdischen Mikwen, der Ort der rituellen Reinigung. In der Stadtkirche können sie sich nicht nur an dem imposanten sakralen Bau erfreuen, sondern erfahren so ganz nebenbei, was eine Friedberger Rute ist. In der Friedberger Burganlage, die als eine der größten Burganlagen im deutschsprachigen Raum gilt, steigen sie wiederum hinauf auf den Adolfsturm und genießen den unvergleichlichen Blick auf Stadt und Region und werfen beim Hinabsteigen des Turmes noch einen Blick auf den Kerker des Burgfrieds.

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Das Wetterau-Museum in direkter Nachbarschaft zur Friedberger Stadtkirche blickt auf eine über 100-jährige Sammlungsgeschichte zurück und versteht sich heute als ein lebendiges Museum für Friedberg und die Wetterau. Einen Schwerpunkt bilden die archäologisch überlieferten Kulturen in der Wetterau von der Steinzeit bis ins frühe Mittelalter, wobei die Epochen der Kelten und der Römer besonderen Raum einnehmen. Schlaglichter auf die Geschichte von Burg und Stadt Friedberg werden mit ausgewählten Exponaten in der stadtgeschichtlichen Abteilung geworfen. Weitere Ausstellungen zeigen die Entwicklung der ländlichen Arbeitswelt in der Wetterau von 1800 bis 1950 sowie einen Friedberger Kolonialwarenladen. Sonderausstellungen und Angebote für Kinder bilden weitere Schwerpunkte der Museumsarbeit.

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Stadtkirche Unserer Lieben Frau.

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts hatten die Friedberger eine Technik entwickelt Tuch zu bleichen und exportierten das „Friedberger Tuch“ in alle Welt.

Als Ausdruck des Glaubens wie des Bürgerstolzes wurde eine Pfarrkirche von den Ausmaßen einer Kathedrale geplant, die die gesamte Bürgerschaft (damals 3000 Frauen, Männer und Kinder) aufnehmen konnte. So wurde über einem romanischen Vorgängerbau (aus dem noch Altar und Taufstein stammen) die gotische Hallenkirche errichtet, ein geistliches wie bürgerliches Symbol.

1306 wurde der Chorraum geweiht, im Laufe des 14. Jahrhunderts wurde das Hauptschiff vollendet. Die geplanten Türme wurden nie vollendet – die Reichsburg fürchtete, dass in den massiv geplanten Türmen Geschütze aufgestellt werden könnten und veranlasste 1410 die endgültige Einstellung des Turmbaus.

Seit der Reformation in Friedberg (1528 – 1552) ist die Stadtkirche evangelisch.

Der Reichtum der Friedberger hielt sich nicht lange. Im 19 Jahrhundert wurden zahlreiche Kunst- und Kirchenschätze verkauft um Renovierungen zu finanzieren und den Erhalt der Kirche zu sichern. Wer in die Stadtkirche kommt, ist begeistert von der Harmonie des Raumes – der einheitliche Gesamteindruck der Halle entsteht durch die gleiche Höhe von Mittel- und Seitenschiffen und dem Abstand der großen Säulen. Vor allem aber fasziniert das Licht in der Kirche. Die durchgängig farbigen Fenster verwandeln das natürliche Licht in eine Pracht leuchtenden Scheins, der nach mittelalterlichem Verständnis das Licht im Reich Gottes vorwegnimmt.

Mehr über die Kirche hier

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Mikwe (Judenbad).

Die Mikwe, Friedbergs außergewöhnliches Bau- und Kulturdenkmal liegt in der Erde verborgen und tritt nach außen nicht in Erscheinung: Die monumentale mittelalterliche Mikwe, das so genannte „Judenbad“. Es gehört zu einer kleinen Gruppe mittelalterlicher Monumental Mikwen, die in Deutschland erhalten sind: die Mikwen in Speyer, Köln, Worms, Friedberg, Offenburg und Andernach. Mit ihrer Tiefe von 25 Metern ist die Friedberger Mikwe die größte und eindrucksvollste unter ihnen; sie vermittelt ein außergewöhnliches Raumerlebnis. Darüber hinaus ist sie bleibendes Zeugnis für die bedeutende, vom 13. Jahrhundert bis 1942 bestehende jüdische Gemeinde Friedbergs, die ihren Ort in der zwischen Burg und Stadt gelegenen Judengasse hatte.

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Jüdische Synagoge-Friedberg.

Bereits ab ca. 1240 - kurz nach Gründung der Freien Reichsstadt Friedberg - gab es hier eine prosperierende jüdische Gemeinde; durch weiteren Zuzug von Juden aus dem Rheinland gewann sie bald überregionale Bedeutung. Ein Beweis für den Wohlstand der damaligen Gemeinde war die bereits um 1260 erbaute Mikwe. Dieses Frauenbad in der Judengasse - gestiftet von einem zugewanderten Juden aus dem Rheinland - bezog sein Wasser aus einem tiefgegrabenen Schacht, dessen architektonische Ausgestaltung durch hiesige Steinmetze seinesgleichen sucht. Die Mikwe wurde bis ca. 1800 benutzt und ist erhalten geblieben; sie zählt heute zu den bedeutendsten Bauwerken in Friedberg. Das Friedberger Judenbad gilt als das deutschlandweit größte der erhaltenen Mikwen aus dem Mittelalter.

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Die Friedberger Burganlage.

Der Friedberger Burgberg, der in seiner 2000jährigen Geschichte die Heimat von Römern, Rittern und Großherzöge war, präsentiert sich heute als eine der größten Burganlagen im deutschen Sprachraum. Auf insgesamt 39.000 Quadratmeter Fläche ist der Besuch der Anlage ein Streifzug durch die Geschichte. Angefangen mit der Besichtigung einer römischen Badeanlage, die zu den am besten erhaltenen römischen Ruinen in Hessen zählt, über die prägenden Bauten aus dem späten Mittelalter oder die im Jahr 1808 eingeweihte Burgkirche als Zeugnis einer der wenigen früh-klassizistischen Kirchen Deutschlands. Das Wahrzeichen der Burg ist jedoch der Adolfsturm, der die Landschaft weithin beherrschender Bergfried der Burg Friedberg. Der in der Mitte des 14. Jahrhunderts erbaute Turm ist heute das älteste noch erhaltene Bauwerk aus dem Spätmittelalter.
Heute residiert im ehemaligem Burggrafiat und späterem Schloss und Gästehaus der Großherzöge von Hessen-Darmstadt die Finanzbehörde und in einem Teil der mittelalterlichen Gebäude bereiten sich Schüler und Schülerinnen auf Ihr Abitur im vor. Ein besonderes Highlight der Anlage ist der aufwendig neugestaltete Burggarten. Unmittelbar an der geschäftigen Kaiserstraße angrenzend lädt er auf kurzem Wege zur Besinnung und zum Rückzug ein.

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Die römische Badeanlage.

Hygiene spielte schon im Römischen Reich eine große Rolle. Doch damals wie heute stand das römische Bad auch für Erholung und Entspannung und glich ein wenig dem heutigen Saunieren. Das kann man anschaulich bei einer Führung der Friedberger Badeanlage sehen, die wohl in erster Linie als Offiziersbad genutzt wurde. Die Anlage, die zu den besterhaltenen römischen Ruinen in Hessen zählt, wurde 2012 aufwendig restauriert und mit einer modernen Beleuchtungsanlage versehen. Erscheint die Farbe rot, wird klar: Die Römer kannten schon damals eine Fußbodenheizung, wird es dagegen blau, verrät die Farbe, in welchem Bereich der Kaltbaderaum und das Kaltwasserbecken verortet waren.
Die Badeanlage besteht überwiegend aus Basaltbruchsteinen und war mehrere Jahrhunderte lang verschüttet. 1963 wurde sie auf dem Gelände des Burggymnasiums entdeckt und in das Schulgebäude integriert.

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Der Adolfsturm.

Er ist das unumstrittene Wahrzeichen von Friedberg. Der von weit her gut sichtbare und bei Dunkelheit in warmen Goldtönen angestrahlte Bergfried wurde Mitte des 14.Jahrhunderts erbaut. Nach der Legende hat sich Folgendes zugetragen: Graf Adolf von Nassau hatte Ärger mit den Burgmannen. Der Konflikt endete damit, dass Graf Adolf von den Burgherren bei einer Fehde 1347 festgenommen wurde und nur gegen ein Lösegeld wieder auf freien Fuß kam. Glück für den Grafen und die die Burgherren. Der Graf bekam die Freiheit und die Burgherren bauten von den unerwarteten Einnahmen einen neuen Turm im Norden der Anlage – den heutigen Adolfsturm.

Der Turm ist insgesamt 58 Meter hoch. Unten gibt es einen Kerker zu besichtigen, oben laden zwei Aussichtsplattformen dazu ein, weit über die Stadtgrenzen zu schauen. Bei klarer Fernsicht hat man einen Rundblick auf die Landschaften der Wetterau, des Taunus, des Vogelsbergs und in die Rhein-Main-Ebene mit ihrer imposanten Frankfurter Skyline.

Eine ganz andere Sicht auf den Butterfassturm hatte 2011 der Friedberger Berufskletterer Jens Eisenkrämer. Er wagte die Erstbesteigung des Friedberger Wahrzeichens, die der Filmemacher Oliver Strunck in der Dokumentation „Meine innere Stimme“ festhielt.

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Die Burgwache wurde nach dem Vorbild der Frankfurter Hauptwache in den Jahren 1771/72 erbaut.
Dreiecksgiebel mit Wappen des Burggrafen Freiherr von Dalberg, flankiert von den Wappen der beiden Burgbaumeister Freiherr Riedesel zu Eisenach und Graf zu Elz-Kempenich.

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Das Friedberger Schloss.

Von 1604 bis 1610 entstand das Hauptgebäude im Stil der Hochrenaissance. Zunächst diente es als Amtssitz des Burggrafen – daher der Name Burggrafiat. Nach dem Übergang der Burg an Hessen nutzten die hessischen Großherzöge das Schloss als „Sommerresidenz“. Vom 30. August bis zum 24. Oktober 1910 war das Friedberger Schloss Domizil für die Familien des Zaren und des Großherzogs. Während Zarin Alexandra in Bad Nauheim ihre angeschlagene Gesundheit kurierte, trafen sich Zar Nikolaus II. und Großherzog Ernst Ludwig zum Tennis. Ausflüge, Feste und Verwandtschaftsbesuche kennzeichneten den Besuch der Zarenfamilie, der europaweit eine beispiellose mediale Aufmerksamkeit auf sich zog.

1990 zerstörte ein Großbrand das Friedberger Schloss; allein die Außenmauern blieben erhalten. Heute jedoch zeigt sich das auch unter dem Namen Kronberger Hof bekannte Renaissance Gebäude wieder im alten Glanz und beherbergt die Mitarbeiter der Finanzbehörde – die neuen Schlossherren.

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Der Burggarten.

1910 flanierten im Burggarten nicht nur die Bewohner des herzoglichen Schlosses, also Großherzog Ernst Ludwig und Großherzogin Eleonore mit ihren beiden Prinzen, sondern auch deren berühmtester Besuch: Zar Nikolaus der II. mit Zarin Alexandra und Familie verweilte vom 27. August bis zum 24. Oktober 1910 im Friedberger Schloss und genossen den privaten Lustgarten. Erst nach 1918 war die Anlage auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

In den 80er Jahren war der Burggarten mit seiner Naturbühne Spielort des weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten „Sommersprossen Kulturprogrammes “ der Kreisstadt. Auftritte von Matthias Belz oder Mikis Theodorakis und magische Nächte bei den Aufführungen von Canto General und Carmina Burana" bleiben bis heute unvergessen, ließen aber auch ihre sichtbaren Spuren zurück.

Seit 2010, nach aufwendiger zweijähriger Sanierung, erstrahlt der Burggarten in neuem Glanz. Die Lindenallee ist wieder hergestellt, Sichtachsen wurden freigelegt, das ursprüngliche Wegenetz rekonstruiert und die Naturbühne instand gesetzt. Heute ist der Burggarten ein Ort des Rückzugs und der Besinnung.

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Für den Abschluss des Tages hatte ich in dem Lokal "Die Dunkel" Plätze reserviert. Ich denken das Essen war in Ordnung.
Das Wetter war prima, die Stadtführung mit Frau Monica Keichel wie immer ein "Erlebnis", mehr geht nicht!!
Dafür noch einmal ein Dank von uns Allen.

Bis Bald, und bleibt gesund das wünscht Dir/Euch
Hans-Rüdiger.

Hier noch die Geschichte des Lokal´s "Die Dunkel"

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Text: www.wetterau-museum,www.friedberg-hessen.de

Text, Fotos und Layout Hans-Rüdiger (lahnelster)

*** Zur Diashow von Hans-Rüdiger "lahnelster" ***

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