Stöffel-Park in Enspel
Für Freitag den 27.05.2016 hatte ich nach Enspel, in der Nähe von Hachenburg, zu einer Führung in den Stöffelpark eingeladen, der auch Mitglied des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus ist. Nach vielen Abmeldungen haben doch 21 Mitglieder den Weg zum Stöffel-Park gefunden, ich denke sie haben es nicht bereut.
Treffpunkt war in dem neu errichteten "Café Kohleschuppen" wo Kaffee und Kuchen bereit stand.


Um 15:00 Uhr erschien Herr Egon Negd im Café Kohleschuppen um uns für die Führung im Stöffelpark abzuholen.
Der Name "Kohleschuppen" für das Café ist entstanden, weil hier der Vorrat für die hungrigen Dampfmaschinen lagerte. Der Kohlevorrat wurde zum Anheizen der Maschinen, welche die Brecheranlagen antrieb, verwendet.
Mehr über den Kohleschuppen hier

Unser Weg führte als erstes in das im April 2016 neu eröffnete Tertiär-Museum, hier können alle Stöffel-Fossilien im Original betrachtet werden.

Im Hauptraum des Tertiärums, der mit seinen Farben suggeriert, nun im Inneren der Erde zu sein.
Eine große Farbwand informiert über den Stöffel-See. Links und rechts der Wand können Infotexte ausgeklappt werden.
Von diesem Hauptraum gehen fünf Kammern ab, die jeweils speziellen Themen gewidmet sind.
In der ersten Kammer, konnten wir etwas über Farben der Fossilien und darüber, wie Haut, Haare oder Federn ihre Färbung erhalten, erfahren.
Auch die blutsaugenden Insekten wie die Tsetsefliege und einen Hühnervogel lernten wir hier kennen.
Die zweite Kammer ist ganz in Blau gehalten, die zudem
mit Gucklöchern versehen ist. Sie nimmt den Betrachter mit in das Leben am und im Stöffel-See.
In der dritten Kammer erfährt man Interessantes über das Leben von Krokodilen und Bachschildkröten.
Vor der vierten Kammer stehen ein paar Kinderschuhe und signalisieren, dass dieser Raum speziell für die jungen Besucher konzipiert ist.
In der fünften Kammer in einem goldenen Schrein glänzt die Stöffelmaus. Hier erfuhren wir, was es mit dieser Flugmaus auf sich hat und warum der Fund so sensationell war.



Hier zeigt uns Herr Negd was einem Grabungsteam 1992 gelang. Ein Säugetierfund, der den Stöffel weltweit berühmt gemacht hat. Die wissenschaftliche Bearbeitung des Skeletts dieses kleinen, mausähnlichen Tieres, der „Stöffel-Maus”, mitsamt Haaren und Magen-Darminhalt ergab, dass es sich um den ersten Skelettfund eines Kleinsäugers aus der ausgestorbenen Nagerfamilie der Eomyiden handelte. Er ließ sich als die schon durch einen einzelne Zähne und Knochen bekannte Art Eomys quercyi bestimmen, benannt nach dem Fundort Quercy in Frankreich.
Mehr über die Stöffel-Maus hier


Die Trasse, die heute zum Empfangsgebäude des Stöffel-Park führt ist der sogenannte Bremsberg. Er war notwendig, um Höhenunterschiede am Berg zu überwinden.
Der abgebaute Basalt wird mittels gebremster Loren den Berg hinunterbefördert. An der Verladestation angekommen, kippten zwei Arbeiter den Basalt direkt in bereitstehende Bahnwagons.



Nun ging es hoch zu dem ältesten von insgesamt vier Brechergebäuden aus dem Jahr 1902, das zum Erlebnisraum Basalt gehört.


Die Vorbrecheranlage wurde 1956 errichtet. Hier fand die erste Verarbeitungsstufe, das Vorbrechen des angelieferten Basaltes, mittels eines Doppelkniehebelbackenbrechers statt.
Der vorgebrochene Basalt wurde anschließend in der Steinbrecheranlage bis zur gewünschten Korngröße weiterverarbeitet. Heute wird Basalt hauptsächlich als Splitt und Schotter für den Untergrund von Bahnstrecken und Straßen, zur Befestigung von Dämmen, sowie zur Herstellung von Steinwolle genutzt.
Mehr Info hier


Das eiserne Herz von Heidi Hausmann soll als Hinweis dienen, dass die Vorbrecheranlagen das Herz der gesamten Anlage waren.

Dieser Unterstand aus Stahl diente dem Sprengmeister als Schutz während der Sprengung. Er löste von hier die Sprengung aus und gab die akustischen Warnzeichen.
Mehr zu den Sprengungen hier.

Nachdem ein Teil der Teilnehmer ihren Schutzhelm empfangen hatten führte uns Herr Negd auf die höchste Stelle der Förderanlage.



Von der Förderanlage hier oben hat man einen schönen Blick auf den Gräbersberg , der mit einer Höhe von 513,1 m die höchste Erhebung des westlichen Westerwaldes zwischen der Nister und dem Rhein darstellt.
Der heutige Aussichtsturm wurde 1998 von der Fa. E-Plus Mobilfunk errichtet und der Gemeinde Alpenrod zur touristischen Nutzung übergeben.
Am Fuße des Aussichtsturms besteht die Möglichkeit in die gemütliche Gaststätte “Alpenroder Hütte” einzukehren und zu verweilen. Inzwischen ist Sie zu einem beliebten Treffpunkt für Wanderer und Radfahrer aus Nah und Fern geworden.
Hier waren wir schon zwei mal mit unserer Regionalgruppe Westerwald. Mehr Info hier

Zum Schluss der Führung zeigte uns "Egon" wie Herr Negd sich am Anfang vorstellte, noch wie die Pflastersteine mit den verschiedenen Hämmern bearbeitet werden.
Hier möchte ich mich im Namen aller die dabei waren, noch einmal für die hervorragende Führung bedanken.


Für den Abschluss des Tages hatte ich im Gasthaus zum Stern in Hachenburg Plätze reserviert. Im Wintergarten, wo wir schon des Öfteren unseren Abschluss machten, hatte der Wirt eine schöne Tafel für uns eingedeckt. Bei gutem Essen und schönen Gesprächen ließen wir den Tag ausklingen.

Text, Fotos & Layout: Hans-Rüdiger (lahnelster)
*** Zur Diashow von Hans-Rüdiger ***
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