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Feierabendführung in der Gärtnerei Gairing…

…so lautete die Ausschreibung der Regional-Agenda21 Ulm. Ich fühlte mich sofort angesprochen, denn „Feierabend“ war das Schlagwort.
So versammelte sich ein kleines Häuflein der Regionalgruppe Ulm am Montag, 7.7.14 zur Feierabendzeit, um mit weiteren Teilnehmern der angebotenen öffentlichen Führung durch die Gartenanlage zu gehen.
Die Gärtnerei hat ihren Standort direkt an der B 311 in Hanglage.
Hier werden ca 1,5 ha Land bewirtschaftet, davon 2600 qm unter Glas oder Folie.
Seit 1898 ist die Gärtnerei in Familienbesitz. Anfangs wurde viel Wert auf Blumenanpflanzung gelegt. Diese ist seit 2 Jahren weitgehendst verschwunden.
Das Schwergewicht liegt nun im Gemüsebereich.
Kerstin Gairing, die junge Mutter und engagierte Gärtnermeisterin begrüßt uns und wird uns durch die Anlage führen.

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Herr Gairing sen. hat 2009 die Geschäfte seiner Tochter Kerstin übertragen, die – wie ihr Vater, einen Meisterabschluss besitzt. Herr Gairing und seine Frau Angela helfen noch tatkräftig mit. Sie sorgen mit großem Einsatz, sehr viel Fachwissen und Freude dafür, dass die Kunden mit guter Qualität versorgt werden.
Während Herr Gairing immer auf der Suche nach neuen Gemüsesorten ist, Experimente mit Melonenanbau macht und nebenher noch die Internetseite des Wochenmarktes Ulm aktualisiert, ist seine Frau Angela die „Blumenfrau“ , der es zu verdanken ist, dass der Absatz über den Wochenmarkt und der Direktverkauf freitags in der Gärtnerei mit vielen fleißigen Helfern gelingt. Hier wird außer eigenem auch regionales und überregionales Obst und Gemüse verkauft.

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Das Sortiment ist vielfältig und wechselt von Jahreszeit zu Jahreszeit. Das Gemüse wird im integrierten Anbauverfahren kultiviert, so wie übrigens 98% aller deutschen Erzeugnisse.

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Wir stehen am Hang im Freiland, wo gerade sämtliche Salatsorten wachsen und gedeihen.
Im Moment ist Haupterntezeit von Eichblatt, Batavia, Lollo Rosso und Rumana.
Endivien und Kopfsalat werden wir hier vergeblich suchen. „Die wachsen hier einfach nicht gut.“

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Ein Teil der Wasserversorgung kann sogar mit Hilfe eines eigenen Brunnen/Zisterne erfolgen.
5 Gewächshäuser, die zwischen 1964 und 2012 gebaut wurden, sind bepflanzt mit Kulturen von Gurken, Tomaten, Kräutern, Feingemüse, Topfpflanzen und Salaten, die sich bei einer Temperatur von16°C wohlfühlen.

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In einem Gewächshaus gedeiht Rukola unerwarteter weise im Topf. Exakt und wie gemalt steht Büschel an Büschel, doch, was sehen unsere Augen? Die Blätter haben ja Löcher!!

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Wir erfahren von Kerstin, dass sich hier kleine Erdflöhe durchgebissen haben. Hier kommt kein chemischer Einsatz zum Zuge, man versucht mit Feuchtigkeit dagegen anzukommen, denn die Flöhe lieben trockene Wärme aber keine Nässe. Auch wird weiter mit Nutzinsekten gegen Spinnmilben vorgegangen.

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Kerstin, die Fachfrau informiert uns über Landgurken und Schlangengurken. Die einen werden im Glashaus in mühevoller Handarbeit hochgebunden, sie sind empfindlich gegen Nässe von oben und werden durch Tröpfchenberieselung am Boden bewässert. Andere Gurken liegen am Boden und sind robust.
Ackersalat gibt es das ganze Jahr über zu kaufen, weil ein gewisser Kundenstamm das erwartet.

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Im Kräuterhaus wachsen bis zu 60 verschiedene teils exotisch klingende Kräuter heran wie z.B. Ananassalbei, Elefantenohrsalbei und Stefia/Süßkraut.
Bei einzelnen Gemüsesorten muss man die Seitentriebe regelmäßig entfernen, bei den Auberginen werden 2 Triebe stehen gelassen und viele Blüten entfernt.

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„Es gibt Nützlinge, Lästlinge und Schädlinge, erklärt uns Herr Gairing, die sich von Natur aus hier wohlfühlen, dem Gärtner aber Arbeit und auch Ärger bereiten.
In einem Gewächshaus werden wir auf einen grünen, hängenden, aufgespannten Schirm aufmerksam gemacht.

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Dort versammelt sich das Volk der Hummeln. „Die sind träge und standorttreu“ deshalb beliebter als Bienen. Wenn ein Hummelvolk hier seine neue Heimat bekommt, werden die Fenster des Glashauses für eine Weile geschlossen, so dass die Insekten sich in Ruhe orientieren können und auch bei geöffneten Fenstern nicht weiter fliegen als im jetzt bekannten Radius.

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Nun sehen wir noch verschiedene Dach- und Hauswurzen, eine Blumenart, die felsigen und kargen Boden liebt. Sie ist wunderschön anzusehen und in vielen Gärten zu entdecken. Im Vorbeigehen können wir Anregungen zur Gartendeko mitnehmen.

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Über den Rhabarber haben wir erfahren, dass man den auch länger ernten kann als man immer hört. Man sollte die Blütenkrone abbrechen, so dass die Kraft im Stängel bleibt.

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Zum Abschluss der Führung wurden wir von der Familie Gairing an zwei reichlich gedeckte Tische zu herzhaften Gemüseleckereien eingeladen. Zusammen mit Brot und Getränken war das ein ganz spezielles Vesper für uns! Wir tauschten unser neugewonnenes Wissen aus und wurden angeregt, aus dem Vollen der regionalen Angebote zu schöpfen um bei nächster Gelegenheit z.B. beim Grillen mit vielen Kräutern, Salaten und Gemüsesorten eine Vitaminbombe herzustellen, die auch noch mit essbaren Früchten schön dekoriert werden kann.

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Dieser Nachmittag war wirklich gelungen. Wir bedanken uns sehr bei der Familie Gairing, die uns auf ihre natürliche und freundliche Art herzlich empfangen und bewirtet hat.
Als kleine Aufmerksamkeit erhielt jeder von uns noch einen Blumengruß im Topf.

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Bericht und Fotos: Birgit/Tukuyu

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