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Wenn einer eine Reise tut …

Bild1

unter mir gehts zum Album... hier könnt ihr mit einem "Klick" alle Bilder in Ruhe anschauen. Gruß Horst

(Schifffahrt von Stralsund nach Potsdam)

Bild 2

Die ganze Reise stand unter einem schlechten Stern. Kurz vorher tat mir das linke Bein so weh, also entschloss ich mich zu meiner Hausärztin zu gehen, obwohl ich keine Zeit mehr hatte. Diese schickte mich zum Orthopäden. Auch das noch! Diagnose: Entzündung des Innenminiskus.
Also schnell vor dem Urlaub 3 x Reizstrom.
Dann fährt der ICE, der von München nach Stralsund durchfährt, samstags nicht. Prima! Also mussten wir über Dortmund/Hamburg fahren. Es ging nachts um 04.00 Uhr per Taxi zum Hauptbahnhof Ulm.
Der ICE schlug sich wacker, hatte jedoch die übliche Verspätung. Der Schaffner sagte uns, der Zug in Dortmund warte, wir sollten nicht lange überlegen und gleich hineinspringen, was wir auch taten.
Leider war der Wagen 11, wo wir reserviert hatten, nicht dran. Also suchten wir einen anderen Platz. Als Horst sich mit seiner Nachbarin unterhielt, erfuhr er, dass der Zug nach Fehmarn fährt und nicht nach Stralsund. Na ja, Fehmarn ist sehr schön, aber da wollten wir nicht hin. Tolle Leistung!
Nächste Haltestelle war Münster. Wir also wieder raus, denn unser Zug sollte auch über Münster fahren. Der Bahnhof, eine totale Baustelle, aber ich konnte dann in Erfahrung bringen, dass der Stralsunder Zug jeden Moment einfährt und so hatten wir doch noch Glück. Wir waren dann um 17.30 Uhr am Schiff die letzten Gäste, die einschifften.

Bild 4

Die „Katharina von Bora“ ist ein wunderschönes Schiff aus der in Konkurs gegangenen Deilmann Reederei, das Nicky Tours übernommen hat. Sie hat goldene Wasserhähne und Lampen und sehr schöne Leuchtmosaike. Die Kabinen waren recht schön, das Bett ok, also konnte die Reise losgehen.
Abendessen, Frühstück, Mittagessen, alles sehr lecker, Hmmm!
Am nächsten Morgen ging es los nach Zingst. Da wir ein Stückchen über die Ostsee schipperten, mussten wir die Seenotrettungsübung machen. Sehr lustig! Wir fuhren an einer Insel vorbei, auf der den ganzen Sommer Kühe weiden, sie gehört einem Hersteller von Babynahrung.

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Ahrenshoop schauten wir uns selber an. Ein nettes kleines Städtchen mit Reet gedeckten Häusern. Leider war es lebensgefährlich, weil Hunderte von Radfahrern den Ort unsicher machten und überall Vorfahrt hatten. Dann ging es weiter nach Vitte. Dort lagen wir über Nacht. Abends war in der Lounge Musik, wir saßen an Deck und schauten in den Abendhimmel.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Hiddensee, wo uns ein Planwagen abholte. Dort schauten wir eine kleine Seemannskirche und das Grab von Gerhard Hauptmann an und kosteten den wunderbaren Sanddornlikör. Lecker, lecker.

Bild 6

Am Nachmittag brachte uns ein Bus nach Rügen in das Naturschutzgebiet Jasmund, wo sich auch die Kreidefelsen befinden. Sie waren alle noch intakt und wir waren auch nicht Schuld, dass inzwischen Riesenbrocken abgebrochen sind. Sie waren übrigens beeindruckend.
Am nächsten Tag kamen wir nach Peenemünde, dort lag ein Kriegsschiff und das größte U-Boot der Ukraine. Aber zum Leidwesen meines Mannes hatten wir keine Zeit es anzuschauen, weil wir einen Busausflug nach Ahlbeck und Heringsdorf machten. In Ahlbeck, das die schönste alte Seebrücke hat, habe ich übrigens meinen ersten Kuss bekommen, das war 1942. Heringsdorf hat die schönste neue Seebrücke. Da hat uns am besten die Frau aus Gips gefallen, die mit ihrem Hund auf den Stufen eines Cafes saß.
Unser Schiff war inzwischen in Wolgast vor Anker gegangen, so dass uns der Bus gleich dorthin brachte. Überall, wo wir langfuhren, Natur pur. Rehe, Störche, auf den Wiesen wunderschöne Blumen, die wir nur noch aus Büchern kennen.

Bild 7

Es war herrlich!
In Wolgast gibt es eine riesige Klappbrücke, das „Blaue Wunder“ genannt. Nach dem Abendessen mussten wir das natürlich sehen, zumal sich schon viele Schiffe angestellt hatten, die auf die volle Stunde warteten damit sie durchschwimmen konnten. Wir also den Foto geschnappt und schnell raus. Da waren dann 3 Betonstufen, von denen eine höher war als die andere und schon lag ich da. Nun hatte ich noch mein rechtes Bein lädiert, zum Glück nichts gebrochen und keine Platzwunde. So humpelte ich zum „Blauen Wunder“ und konnte gerade noch im Bild festhalten, wie diese Wahsinnsbrücke wieder langsam runterklappte.
Von nun an humpelte ich mit beiden Beinen durch die Gegend, aber ich ließ mir keine Besichtigung entgehen und wenn ich aus dem Bus rückwärts aussteigen musste.

Bild 8

Der nächste Ankerplatz war Stettin. Da mein Vater aus Stettin stammte, interessierte es mich natürlich. Den größten Eindruck machte auf uns die Jacobikirche, die eine wunderschöne Orgel hat. Bei der etliche Pfeifen waagrecht herausragen, weshalb sie auch Flötenorgel genannt wird. Als wir zum Schiff zurückkamen, bekam ich einen Mordsschreck: vom Schriftzug KATHARINA VON BORA fehlten etliche Buchstaben. Sofort kam mir in den Sinn: „gerade in Polen, schon gestohlen“. Aber sie waren nur abgeklappt, weil dort gearbeitet wurde.

Bild 10

Am nächsten Tag fuhren wir durch die tolle Landschaft des Oderbruchs nach Eberswalde. Am Schiffshebewerk Nieder Finow mussten wir warten, dann wurden wir 36mal von der Oder in den Oder-Havel-Kanal gehoben. Es war bombastisch! Die Aussicht über das ganze Oderbruch und die Tatsache, dass dieses Riesenschiff ganz sachte, wie im Fahrstuhl, nach oben schwebte. Unglaublich! Inzwischen goss es wie aus Eimern, aber wir machten einen Ausflug ins Kloster Chorin und zum Schiffshebewerk Nieder Finow. Ich war mit 10 Jahren mit der Schule mal dort, ab er ich hatte keine Erinnerung mehr.

Bild 12

Dann folgten das Kapitänsdinner und der bunte Abend, bei dem die Crew ihr Bestes gab. Langsam ging die Fahrt dem Ende zu. Da die Brücken in Richtung Berlin alle sehr niedrig sind, wurde das Sonnendeck abgebaut und der Kapitän mitsamt seiner Brücke versenkt.
In Potsdam war leider Ende der schönen Reise. Nach dem Mittagessen kam Sturm auf, aber wir gingen trotzdem noch etwas in die Stadt, die wir ja von anderen Reisen kannten. Dann packten wir unsere Sachen.

Bild 13

Am nächsten Morgen war die Ausschiffung und wir fuhren mit dem Taxi nach Berlin-Wittenau zu unserer Ferienwohnung, die wir schon seit 10 Jahren mieten und verbrachten dort eine schöne Woche.
Was wir alles gesehen haben ist bestimmt bald wieder vergessen, aber die wunderschöne Landschaft und die ursprüngliche Natur werden uns immer in Erinnerung bleiben.

Bericht und Bilder: Eierpflaume68/Karin

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