Besuch der Straußenfarm Donaumoos
Willkommen in der afrikanischen Oase
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Alles, was wir schon mal über den afrikanischen Laufvogel, der hauptsächlich in der afrikanischen Steppe lebt, wissen wollten erfuhren wir bei einer Führung am Montag, 2.September 2013 (Vorschlag von Karin/Eierpflaume)
Am Parkplatz des Donaubades in Neu-Ulm trafen sich FA- Mitglieder der Regionalgruppe Ulm mit einigen Gästen.
Um 14 Uhr war die Führung über den Hof der Familie Engelhard bei Leipheim im idyllisch gelegenen schwäbischen Donaumoos, ca. 20 km östlich von Ulm vereinbart.
Dort, am Zaun an der Straße angekommen, kamen die ersten Straußen angerannt, um uns ganz neugierig zu begrüßen.
Jeder Besucher bezahlte seinen Obolus von 3,50 Euro.
Eine Landwirtschaftshelferin, die als Halbtageskraft auf dem Hof arbeitet, erklärte uns unter dem großen Walnussbaum am Eingang des Hofes die Geschichte der Familie, die seit 4 Generationen einen Mischbetrieb betreibt und sich seit 1993 auf Strauße spezialisiert hat. Diese Farm ist inzwischen eine der größten in Deutschland.
600 Strauße leben hier in Alter und teilweise Geschlecht getrennt auf Wiesen und in offenen Ställen. Rund um das Anwesen sind Felder mit Mais und Getreide, die für die Fütterung der Tiere im Selbstverbrauch angepflanzt sind.
Auf einen Straußenhahn kommen mindestens 2 Hennen, die schon vor dem Fortpflanzungsalter von 2 Jahren beisammen leben. Eine Henne legt jeden 2. Tag ein Ei mit einem Gewicht von 1 ½ kg (Schale ist 2 mm stark) - 15-17 Eier insgesamt. Im Jahr legt jede Henne ca. 50-60 Eier.
Der Hahn macht als Nest eine Kuhle dann teilen sie sich das Ausbrüten: tagsüber die Henne,(naturangepasstes Federkleid, braun) nachts der Hahn. (schwarze Federn)
Sie haben sehr große Augen und – man glaubt es nicht – keinen einzigen Zahn im Schnabel!
Bei der Futtergabe muss unbedingt eine Unzahl von kleinen Steinen mitgefüttert werden, die die Nahrung im fußballgroßen Magen so zerreiben, dass nichts von den Steinen übrigbleibt. Das konnten wir uns schlecht vorstellen, ist aber wahr.
Die Hennen wiegen ausgewachsen ca. 116 kg, die Hähne ca. 140 kg und sind, wenn sie ihre langen Hälse strecken, 2 Meter groß.
Sie können sehr schnell rennen, obwohl ihr Fußwerk nur aus 2 Zehen besteht. An einem ist eine Kralle. Ein Tritt eines solchen Fußes kann lebensgefährlich sein, da sie immer auf die Brust eines Menschen zielen.
In freier Natur werden diese Riesenvögel 60 bis 65 Jahre , im Zoo ca. 10 Jahre alt, da sie dort ziemlichem Stress ausgesetzt sind. Auf Farmen wie dieser bei Engelhards können sie bis zu 20 Jahre alt werden.
Auf dem Hof wird jede Woche geschlachtet. Von 110 kg Lebendgewicht eines 8 Monate alten Jungtieres bekommt man 40-50 kg Muskelfleisch. 2 Metzger, 1 Azubi und 2 Teilzeitkräfte unterstützen die Familie bei der Pflege und Aufzucht. So werden z.B. auch die gelegten Eier kontrolliert. Wenn sie befruchtet worden sind, werden sie der Kuhle entnommen und in den Brutkasten gelegt. Nach 42 Tagen bei 36,5°C schlüpft das Küken, allerdings auch nur mit menschlicher Hilfe. Jeden Tag wächst es nun 1 cm.
Das Straußenfleisch wird bis nach München in Feinkostläden verkauft.
In dem Hofladen wird an viele Kunden Frischfleisch, Wurst, Eier und Straußenfedern verkauft.
Am Ende der Führung, nach fast 2 Stunden bekamen wir alle ein Probiererle von Schinkenwurst und Landjäger.
Wir bedankten uns für die aufschlussreiche Führung, bei der wir für eine kurze Zeit abtauchen und einen Hauch Afrika mitten im schwäbischen Donaumoos erleben konnten.
Bei reger Diskussion trafen sich noch einige FA- ler bei Kaffee und Kuchen im Gasthaus zum „Waldvogel“, der, wie sollte es auch anders sein, auf seiner Speisenkarte Straußenfleisch angeboten hat.
Bericht: Birgit/Tukuyu
Foto: Birgit/Tukuyu; Eugen/Eumeg; Roland/Rolly02
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