FA-Ulm Ausflug an den Federsee
O – dieser Federsee ! so geschwitzt haben wir schon lange nicht mehr ! Aber schön war`s
In Ulm ging`s um 13°° Uhr los und gegen 14°° Uhr trafen wir uns alle auf dem Parkplatz des Federseemuseums, dort erwartete uns eine junge Frau, die uns beim Spaziergang über den 1,5 km langen Federsee Steg so einiges über die Entstehung und Umgebung dieses immerhin schon vor 4000.000 Jahren entstandenen Gewässers erzählte.
Trotz der wirklich mörderischen Hitze an diesem Nachmittag hörten wir unserer Führerin zu, denn es war interessant zu erfahren, das dieser See, wie schon erwähnt, vor 400.000,00 Jahren durch Eisverschiebungen und Schmelze der Voralpengletscher entstanden ist.
Eine Zunge des Rheingletschers hat eine Vertiefung von ca. 160 m ausgehobelt und so den Ur-Federsee geschaffen.
Vor etwa 200.000 Jahren ,in der „Rißeiszeit“ wurde das Federseebecken durch die bis zum Bussen reichenden Eismassen und mitgeführten Grund-und Erdemoränen zum großen Teil wieder zugeschüttet.
Nach der Abschmelze,der Eisgletscher, vor ca. 20.000 Jahren, hatte der See eine Fläche von ca. 30 km² und einer Tiefe von ca. 12 m, etwa 17 km lang und 5 km breit.
Nach den Eiszeiten blieb der Zufluss der Voralpengletscher aus, die absterbenden Pflanzen und Algen setzten sich auf dem Grund fest und erhöhten so den Seeboden.
Vor etwa 14.000 Jahren, begann die Besiedelung an den Ufern des Sees. Zunächst in Zelten, dann in Hütten und später auch in mit Palisaden befestigten Dörfern.
Es waren Fischer, Jäger und Bauern die von der reichen Tier- und Pflanzenwelt lebten. Ihre Spuren fanden sich, versunken im Moor, Bauhölzer, feines Leinentuch, Werkzeuge und Schmuckstücke, die sich im feuchten Moorboden über Jahrtausende gehalten haben - sind im Federseemuseum zu bestaunen -(leider hatten wir keine Zeit für`s Museum).
Der natürlich Abfluss des Federsees, die ( der?)Kanzach, wurde 1787/88 um 85 cm tiefer gegraben um durch den Abfluss um den See Land zu gewinnen. Der Wasserspiegel schrumpfte auf fast 7 km² König Friedrich von Württemberg wollte noch weiter gehen und aus einer nahrungslosen Gegend ein „blühendes Gefilde“ machen. Er ließ die Wasseroberfläche nochmals bis auf 2,5 km² ,und die Tiefe auf ca.5,4 Meter absenken.
Davor reichte das Seeufer bis an die umliegenden Dörfer. Heute gibt es keinen direkten Zugang mehr zum See, deshalb wurde ein Steg gebaut über den man, vorbei an Streuwiesen, deren Maht nur als Einstreu im Stall zu nutzen war und ist, (daher der Namen“Streu“Wiesen) durch einen den See umgebenden Schilfgürtel, der Brutstätte für 265 verschiedene Vogelarten ist, zum offenen See gelangt, auf dem man ab und zu sogar mit einem Bötchen fahren kann.
Im Winter friert der See zeitweise ganz zu und statt mit dem Boot, überquert man dann den See mit Schlittschuhen oder zu Fuß.
Es gäbe noch eine Menge über diese interessante Gegend unseres Ausflugs zu berichten und zu erkunden. Z.B. den „ Wackelwald“. Er heißt so, weil der Untergrund durch verschlungenes Wurzelwerk ganz elastisch auf dem Moor liegt, in dem man wohl sonst versinken würde, so aber federnd und ganz beruhigt darüber spazieren kann.
Nach gut 2 Stunden durch diese Hitze laufen, hatten wir uns alle ein kühles Tröpfchen verdient. Steinhausen wurde ausgewählt und im dortigen Gasthof Linde fanden wir ein luftiges Plätzchen im schönen Innenhof.
Wie die erste Runde zischte hat man sicher bis Ulm gehört! Und nach einem stärkenden Vesper ging`s wieder heimwärts, mit dem festen Vorsatz, auch das Museum und besonders den Wackelwald bald zu besuchen!
Autorin:
Mocca/Paula
Bilder:
nischa/Brigitte
Collage und Bilderalbum
Rosmarien/Roswitha
jo46/Walter