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Ulm bekam 2012 auf dem ehemaligen Evobus-Gelände an der Magirusstraße ein zweites Biomassewerk. Das erste wurde im Jahr 2003 für 37 Millionen Euro in der Einsteinsstraße gebaut. Das Investitionsvolumen für das neue Werk belief sich über 60 Millionen Euro. Diese beiden Anlagen sorgen nun dafür, dass die Ulmer Bürger heute und in Zukunft noch mehr umweltfreundliche Energien erhalten.

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Hier konnten wir heute, 6.2.15 eine Führung mit Herrn Heinzel, einem ehemaligen Ingenieur der FUG machen. Zunächst wurden wir im Konferenzraum mittels Powerpoint informiert, danach mit headphones ausgestattet und mit Getränken und Süßigkeiten bedient.

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Die erste Energieverordnung trat 2002 in Kraft. Ziel ist die Reduzierung des Energieverbrauches und der CO²-Emissionen. Im Biomassewerk muss sich an Umweltschutzrichtlinien gehalten werden, d.h. Einhaltung der Schwefel/Schwermetalle.
Vom Standort aus, auf dem wir uns befinden führen Rohrleitungen als Dampf- und Wärmeleiter (mit 38 bar und 185°C) zur 8,5 km entfernt liegenden Uni auf den Eselsberg. Im Stadtteil Böfingen steht ein Kraftwerkblock, der in der Höhe unterstützt.
Mit 160 km Fernwärmeleitung ist Ulm eine der größten in Deutschland.
Hier wird bei 450°C in 60 bar Turbinen je 10 Megawatt Strom über Wärmetauscher ins Netz produziert. Diese versorgt 10.000 Familien mit Strom.
Die neuen Leitungen sind alle isoliert, die alten nicht. Das konnte man sehr gut im Winter auf den Straßen sehen, die bei den alten Rohren eis- und schneefrei waren. (Wärme kam aus dem Boden)

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Was ist nun der Vorteil von dieser Fernwärme?
Sie stinkt nicht im Haus wie z.B. Öl oder Gas, das gefährlich sein kann.
Fernwärme senkt nicht nur den Ressourcenbedarf, sie schont auch das Klima!
An der Fernwärme Ulm sind die EnBW und die Stadtwerke Ulm/NU mit jeweils 50% beteiligt.
Seit der Fertigstellung des neuen Kraftwerks werden in Ulm ca. 60% der Fernwärmeerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt.
2012 wurden dafür zwei alte Kohlekessel stillgelegt.

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Wir lauschen und folgen dem fundiertem Wissen des Ingenieurs i.R., der uns im vorderen Bereich der Kessel zeigt, wie das gehäckselte Holz im Kessel verschwindet (Sichtfenster). Auf der Rückseite des Ofens macht er die Ofenklappe auf, sodass wir in das offene Feuer schauen und die wohlige Wärme spüren können.

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Die Verbrennungstemperatur beträgt 1500°C. Als Brennstoffe können sowohl naturbelassenes als auch unbelastetes Altholz verwendet werden. Das Kraftwerk hat eine Wärmeleistung von 25 Megawatt, sowie eine elektrische Leistung von fünf Megawatt.

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Insgesamt werden im Heizkraftwerk pro Jahr 180.000 Tonnen Biomasse verheizt. Hierzu verwendet man Hackschnitzel, Holzspäne, -pellets.
Der größte Gaskessel (Steinmüller)kann bei 1300°C Ofenwärme 140 Tonnen Holz verbrennen. Dadurch entstehen 80 Tonnen Dampf/Stunde
Wusstet ihr, dass in einer Schreinerei 50% Abfall anfällt? Dieser wird hierher verkauft. Die LKWs mit Sperrholz kommen bis von Heilbronn.
Wenn die LKWs ankommen werden sie erst einmal gewogen, dann kommen sie in die Entladehalle und, da viel von dem Altholz mit Nägeln, Schrauben und weiterem eisenhaltigen Metall angeliefert wird, kommt es in die Entmagnetisierungsanlage. Holzstücke, die größer als 20 cm sind werden erst einmal geschreddert.

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Die Turbinen liefert die Firma Blom &Foss und diese werden durch die Marine gewartet.
Nun wurden Fragen gestellt über die Entwicklung von Methangas, das ja hochgiftig ist. Auch unsere Inge hatte eine Frage bezüglich des Rauchgasstaubes. Dies wurde von Herrn Heinzel wie folgt beantwortet:
Das Rauchgas wird bis 99,9% entstaubt und durch Unterdruck kann keine Geruchsbelästigung entstehen. Aus dem Müllbunker wird Gas abgesaugt. Wenn die anfallenden Schlacken ins Wasserbad fallen muffelt es – aber nur innerhalb des Werkes! Die Schlacken werden in ein altes Salzbergwerk in Heilbronn verfüllt.

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Über 2 ½ Stunden – es war schon Nacht, als wir aus der Wärme in die Kälte entlassen wurden und über den Betriebshof laufen - hörten wir Wissenswertes über die Biomasseenergie bei uns in Ulm. Nun waren wir bedient! Zahlen schwirren in unseren Köpfen herum, gut, dass ich „Schriftführerin“ dieser Abendveranstaltung war, so kann ich euch alles Gehörte aufschreiben, und ihr habt es nun schwarz auf weiß. Alle, die nicht dabei sein konnten können es hier nun nachlesen. Viel Spaß dabei.

Bericht: Birgit/Tukuyu
Fotos: Birgit/Tukuyu
Gudrun/ Zusel44

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