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Barrierefreies Walderlebnis – das Baumhaus im Mönchberger Wald

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"Klickt" auf's Bild und ihr könnt das Album anschauen, genießt es....

Feierabend-Scoutbericht von Tukuyu/Birgit

Von Sonntag 29.07. bis Dienstag 31.07.2012

Das Los, als Feierabend-Scout ein behindertengerechtes „Wipfelglück-Haus“ in den Bäumen testen zu dürfen, fiel auf mich.

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„Wipfelglück-Haus“

Baumhaus

Deshalb war die Freude groß, als mir Frau Ruhl von Feierabend die Nachricht am Telefon überbrachte.

Das war Ende April, mein Wunschtermin Ende Juli. Somit hatte ich viel Zeit, mich auf dieses Abenteuer zu freuen.
Im Vorfeld bekam ich Informationsmaterial direkt von „Wipfelglück“ zugesandt.

Ich nahm einige Tage vor Reiseantritt Kontakt mit der Zentrale des Hotels in Darmstadt auf, wo man mir sagte, dass es vor Ort kein Büro gäbe, aber eine Handy-Nummer, die ich bei Ankunft anrufen sollte.

Anfahrt/Ankunft

Am Sonntag, 29.07.2012 ging es los, dann hatten mein Mann und ich Zeit, eine besondere Unterkunft in besonderer Umgebung kennen zu lernen.

So machten wir uns auf die Fahrt vom Schwabenländle in den über 280 km entfernten Spessart in den Luftkurort Mönchberg.
Kurz vor Würzburg haben wir die A7 verlassen, um gemütlich über Landstrassen am Ufer der Mainschleifen entlang an unser Ziel zu gelangen. Bevor wir auf direktem Wege nach Mönchberg fuhren, machten wir Halt in dem bezaubernden Städtchen Miltenberg am Main, das für seine Fachwerkhäuser rund um den Marktplatz und das wohl älteste Gasthaus Deutschlands bekannt ist.

Frieder
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In Mönchberg angekommen, führte uns das „Navi“ zielstrebig an den Waldrand oberhalb des 2500 Einwohner zählenden, blitzsauberen Dörfchens. Im Ortszentrum waren gut sichtbar Wegweisschilder zum Baumhaushotel angebracht.

Die geteerte Strasse am Ortsrand war zu Ende. Die letzten 300m gingen über einen holprigen Waldweg an unserem Baumhaus Nr. 1 vorbei zum Parkplatz des Schützenvereins.
Vorab hatte ich einige Telefonate geführt, um an den Hausschlüssel zu kommen, denn es erwartete uns kein Begrüßungskomitee.

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Frontansichtdes behindertengerechten Baumhauses

Er war in einem kleinen Kasten am Wirtschaftshaus von „Wipfelglück“ hinterlegt, den ich mittels Zahlencode öffnen konnte.
Vom Parkplatz aus gesehen war unser Haus das erste von den insgesamt 5 Häusern, die im Halbkreis auf etwa 5m hohen Stelzen an jahrhundertealte Spessarteichen gebaut worden waren. Die anderen vier Häuser waren durch Treppen erreichbar.
Bei der Errichtung wurde darauf geachtet, die Umwelt möglichst ungestört zu bewahren.

am Waldweg über den Häusern Nr. 5 u. 6 mit Blick auf den Parkplatz vor dem Schützenhaus

Den Haustürschlüssel nun endlich in Händen haltend, konnte das Abenteuer beginnen.
Die späte Nachmittagsonne fiel durch die Blätter und begrüßte uns mit zauberhaftem Lichtspiel auf Haus und Terrasse, die wir über eine Rampe erreichten.
Dieses Haus war Anfang 2012 als erstes barrierefreies Baumhaus erstellt worden.
Nun standen wir vor der Eingangstüre und waren gespannt, was uns im Inneren erwarten würde.
Naturgetreue, warme, helle Farben, eine geschmackvolle Einrichtung, in Kniehöhe angeordnete Fenster, 11 Stück an der Zahl plus zwei Dachfenster ließen uns staunen. Im Eingangsbereich steht eine kleine Konsole, ein Kleiderständer, Minikühlschrank und Wasserkocher. Ein großer Raum mit Seniorenbett und einer Sitzgruppe, bestehend aus Tisch und 2 Stühlen schließt sich an. Einen Kleiderschrank suchten wir allerdings vergebens.
Eine Schiebetüre verbindet das Zimmer mit dem sehr großen Bad, in dem man sich barrierefrei und problemlos mit und ohne Rollstuhl bewegen kann.
Stromanschluss, Elektroheizkörper, gute Leselampen am Bett, sowie weitere Wandlampen sorgen mit ihrem warmen Lichtton für eine heimelige Atmosphäre und für ein komfortables Wohnen im Baumhaus.
Gefehlt haben der Duschstuhl für Behinderte (wir haben ihn zum Glück nicht benötigt),
Handtücher, die- wie wir erfahren haben - vergessen wurden und jegliche Ablagemöglichkeiten im Bad. Toilettenartikel wie Shampoo, Duschgel und Seife, sowie der Kulturbeutel mussten auf dem Boden platziert werden.
Die Gästemappe informiert über Ausflugsziele und die Bewohner darüber, wie sie sich bei Gewitter verhalten sollen. Alle Häuser sind vor direktem Blitzeinschlag geschützt.

Wohnen

Wir haben prächtig auf den guten Matratzen in luftiger Höhe geschlafen, umgeben von Zweigen und Blättern, losgelöst vom Alltag, verbunden mit der Natur in einem wahrlich faszinierenden Umfeld.
Der Blick durch das Dachfenster über dem Bett: grüne Baumwipfel soweit das Auge reicht.

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Vom Bett aus konnten wir durch die niedrige Anordnung der zahlreichen Fenster herrlich in die Natur blicken.
Wir hatten uns allerdings die Waldesruhe etwas anders vorgestellt. Statt Vogelgezwitscher und anderer Tiergeräusche hörten wir gedämpften Fluglärm (über uns war wohl die Einflugschneise zum Frankfurter Flughafen).

Fenster
Fenster

Morgens, nach einer erholsamen Nacht, kurz vor acht Uhr knarrten die Bretter auf der Veranda, der Frühstückskorb wurde gebracht und vor der Eingangstür abgestellt.
Ich holte den Überraschungskorb herein und breitete die Dinge aus.
Es gab ein einfaches aber ausreichendes Frühstück.
Leider ließ es das Wetter nicht zu, dass wir draußen Frühstücken konnten.
Außer bei unserer Ankunft war es wechselhaft und kühl. So konnten wir die schöne Veranda nicht wie vorgesehen zusätzlich zum Wohnbereich nutzen.

Frühstückskorb auf der Terrasse
Terrasse

Direkt an eine Eiche gelehnt, fünf Meter über dem Boden, hatten wir den Blick auf die darunter liegende Kneippanlage und die Grillstelle hinter dem Haus. Jedes Haus hatte durch die Zweige verdeckt seine eigene Privatsphäre.
In Erinnerung an alte Tarzanfilme hätte man sich vorstellen können, sich einfach über eine Liane nach unten schwingen zu können, um Wege abzukürzen. Das Ganze hatte doch einen Hauch von Abenteuer!

Ortserkundung, Umgebung, Wandern

Nach dem erquickenden Frühstück hielt uns nichts mehr, nun wollten wir raus an die frische Spessartluft und den Ort und seine Umgebung erkunden.
Eine liebliche Landschaft, leicht hügelig und von viel Laubwald durchzogen. Die freien Flächen bestehen meist aus Getreidefeldern und Wiesen.
Direkt an den Baumhäusern vorbei verläuft der 4 km lange Panoramaweg, sowie die Nordic Walking Strecke, Mountainbike- und Wanderstrecken.
Das Spessartfreibad, für das jeder Gast Freikarten bekommt, liegt oberhalb des Ortes direkt am Wald und nur wenige Schritte von der Baumhausanlage entfernt. Mit großer Liegewiese, Rutsche und Schatten spendenden Bäumen ein lohnenswerter Besuch. Daneben befindet sich der Tennisplatz und eine Minigolfanlage mit kleinem Biergarten. Ein putziger, gepflegter Park mit Pavillon schließt sich an, bevor es durch das Obertor in den Ort geht.
Dort steht die sehenswerte Kirche, viele Gasthäuser, Einkaufsmöglichkeiten wie Bäcker, Metzger, Edeka, Apotheke und die Touristinformation.
Zunächst gingen wir dorthin und erkundigten uns nach Wanderungen vor Ort.
Die freundliche Dame gab erschöpfend Auskunft und drückte uns einen Vorschlag für Wanderungen in die Hand.
So fuhren wir noch nach Großheubach um nach einem anstrengenden Aufstieg über 612 steinerne Stufen zum Kloster Engelberg zu gelangen, von wo aus man einen herrlichen Blick ins Tal, auf Stadt, Weinberge und den Main hat.

Ortserkundung
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Fazit

Wir erlebten einen Kurzurlaub der besonderen Art. Mensch und Natur – eng verbunden in einem wahrhaft faszinierendem Umfeld des „Räuberlandes“ Spessart.
Ein wunderbarer Platz, sich von Alltag und Stress zu erholen. Die Ruhe, das leise Geräusch des Regens auf der Dachfensterscheibe, das Leben in einem Holzhaus erster Güte, Zeit für sich zu haben, eben einfach alles, was ein perfekter Ort zum Entspannen bieten sollte.

Ich kann mir gut vorstellen, dass der Aufenthalt im Baumhaushotel im Herbst unter bunten Blättern etwas ganz Besonderes sein wird.
Übrigens: die Baumhäuser - der absolute Renner laut Touristinfo. Es werden vorwiegend Kurzurlaube über Geschenkgutscheine gebucht.
Im Gästebuch des Hauses haben sich ein junges Paar in den Flitterwochen, Silberhochzeitspaare und Großeltern, die mit Kindern und Enkeln gleich mehrere Häuser bewohnten, verewigt.
Dass mein Mann und ich dieses Erlebnis im Räuberwald Spessart erleben durften, haben wir Feierabend zu verdanken.

Ein herzliches „Dankeschön“ an alle, die dafür gesorgt haben

Nun hoffe ich, dass ich vielen Lesern, ob Senioren mit und ohne Handicap, ein neues, lohnenswertes Urlaubsziel schmackhaft machen konnte.
Das Baumhaushotel von „Wipfelglück“ ist wirklich etwas Einzigartiges, auch nur für kurze Zeit.

Alle Bilder sind einem "Klick" auf das erste Bild im Bericht in unserem Album zu sehen -viel Spaß - Birgit

Bericht und Bilder Tukuyu/Birgit

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