Überaktive Blase – Ursachen, Symptome und Hilfe für Betroffene
Eine überaktive Blase, auch als Reizblase bekannt, macht sich durch einen plötzlichen, intensiven Harndrang bemerkbar, der schon auftritt, obwohl die Blase noch gar nicht voll ist. Was genau hinter dieser Störung steckt, welche Symptome sie verursacht und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erklären wir hier.
Was ist eine überaktive Blase?
Normalerweise kann die Blase bis zu 500 Milliliter Urin speichern, bevor sich der Harndrang bemerkbar macht. Bei einer überaktiven Blase setzt der Harndrang allerdings oft viel früher und plötzlich ein, was den Alltag der Betroffenen massiv beeinträchtigt. Dieser unangenehme Druck auf die Blase führt dazu, dass Betroffene sich häufig gezwungen fühlen, eine Toilette aufzusuchen, selbst wenn die Blase kaum gefüllt ist. Es gibt zudem Fälle, in denen es zum unfreiwilligen Urinverlust kommt, auch als Dranginkontinenz bezeichnet.
Typische Symptome
Eine überaktive Blase kann sich auf verschiedene Arten bemerkbar machen:
- Häufiger Harndrang: Betroffene verspüren oft den Drang, innerhalb von 24 Stunden mehr als acht Mal Wasser zu lassen.
- Plötzlicher, starker Drang: Der Harndrang tritt abrupt und ohne Vorwarnung auf.
- Geringe Harnmengen: Trotz des intensiven Harndrangs werden oft nur kleine Mengen Urin ausgeschieden.
- Nächtlicher Harndrang (Nykturie): Viele müssen nachts mehrfach aufstehen, um die Blase zu entleeren.
- Schmerzen beim Wasserlassen: Gegen Ende des Wasserlassens können unangenehme Druckgefühle oder Schmerzen auftreten.
Was verursacht eine überaktive Blase?
Die genauen Ursachen einer Reizblase sind noch nicht vollständig erforscht. Bekannt ist jedoch, dass es verschiedene Auslöser gibt. Dazu gehören:
- Harnwegsinfektionen oder Blasenentzündungen
- Hormonelle Veränderungen (z. B. in den Wechseljahren)
- Blasensteine oder gutartige Vergrößerungen der Prostata bei Männern
- Neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer
- Stress und psychische Belastungen können ebenfalls eine Rolle spielen
Behandlungsmöglichkeiten
Es gibt keine universelle Therapie für die überaktive Blase. Die Behandlung wird in der Regel individuell angepasst und umfasst mehrere Ansätze:
1. Training und Bewegung:
- Blasentraining: Hierbei lernen Betroffene, den Harndrang besser zu kontrollieren und die Abstände zwischen den Toilettengängen zu vergrößern.
- Beckenbodentraining: Stärkere Beckenbodenmuskeln helfen, den Harndrang zu mindern und ungewollten Urinverlust zu verhindern. Dies kann in Physiotherapien oder mit speziellen Übungen erfolgen.
2. Medikamentöse Behandlung:
- Antimuskarinika: Diese Medikamente verhindern, dass sich die Blasenmuskulatur unkontrolliert zusammenzieht, indem sie bestimmte Rezeptoren blockieren.
- Beta-3-Rezeptoragonisten: Sie entspannen die Blasenmuskulatur, wodurch die Häufigkeit des Harndrangs reduziert wird.
3. Hausmittel und Entspannungstechniken:
- Wärmeanwendungen (z. B. Wärmflaschen) entspannen die Muskulatur.
- Stressabbau durch Achtsamkeit und Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation kann helfen, den psychischen Druck zu verringern.
- Vermeiden Sie harntreibende Getränke wie Kaffee, Tee oder kohlensäurehaltige Softdrinks, besonders abends.
4. Moderne Therapiemethoden:
- Nervenstimulation: Über einen Impulsgeber können Nerven, die die Blase steuern, gezielt stimuliert werden.
- Botox-Injektionen: Diese Methode kann die Blasenmuskulatur vorübergehend entspannen.
- Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen kommen Operationen wie der Einsatz eines Blasenschrittmachers infrage.
5. So etwas muss man nicht allein durchstehen:
Hilfe und Austausch zu dem immer noch stigmatisierenden Thema findet man auch bei der sehr engagierten Inkontinenz Selbsthilfe e.V.
Fazit
Eine überaktive Blase ist belastend, aber es gibt viele Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern. Ob durch gezieltes Blasentraining, Medikamente oder moderne Therapien – Betroffene sollten sich nicht scheuen, ärztlichen Rat einzuholen, um die für sie beste Lösung zu finden. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen, etwa in Selbsthilfegruppen, kann unterstützend wirken. Denken Sie daran: Sie sind mit dem Problem nicht allein!
Die Feierabend-Redaktion hat diesen Artikel nach sorgfältiger Recherche und auf Grundlage des aktuellen medizinischen Wissens mit Unterstützung einer künstlichen Intelligenz erstellt