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Ich war gerade mal 40 Jahre alt, und wie Ihr ja alle schon aus meinen früheren Berichten wisst, habe ich drei Kinder (deren Vater mit 29 Jahren verstorben ist), eine Tochter und zwei Söhne.
Eines Tages kamen alles zu Besuch und da wurde mir schonend beigebracht:
Mama, Du wirst Oma. Aber nicht daß Ihr glaubt, daß ich nur einmal dieses Vergnügen hätte, nein, gleich zweimal.
Meine Tochter und einer der Söhne brachten diese Botschaft. Zuerst schluckte ich erst Mal ganz gewaltig und verdaute die Neuigkeit, dann sagte ich:
Ich freue mich, aber musste das gleich zweimal sein?.
Das erste kam am 4.Mai 1988, war ein Mädchen, und das zweite am 19.Juli 1988, und der war ein strammer Bub.
Eine Erinnerung wird mir auch diesbezüglich immer haften bleiben. Als ich am 4.Mai natürlich meine Enkelin im Spital besuchte, begegnete mir im LKH der Vater, das war Andi, er sah nicht gut aus, ist doch klar, musste er doch sein Kind auf die Welt bringen. Ich mit meiner losen Klappe fragte ihn: Sag mal, hast Du einen Rausch, so wie du aussiehst?
Seine Antwort war:
Ich war doch die ganze Nacht bei der Geburt meiner Tochter, da würdest Du auch nicht anders dreinschauen, Mama!
Uiiii, dachte ich mir, jetzt habe ich ihn wirklich beleidigt. Er wollte nur nach Hause in ein Bett und den Schlaf nachholen.

Ich verzog mich und besuchte mein Mädel. Na, war die was von süß. Mein Mann mag keine Spitalsbesuche, daher ging er nicht mit, er meinte: *Wenn sie nach Hause kommt, werd ich sie schon verwöhnen*. Ich sage Euch, das hat er wirklich wörtlich genommen.
Mein Mann mag ja Mädels sehr gern, auch bei den erwachsenen Mädels ließ er seinen Charm immer sprühen.
Unsere Enkelin erhielt den Namen Jeannine, auch da hätte ich bald eine Panne bei der Taufe inszeniert. Ich organisierte alles, nur auf eines hatte ich vergessen, die Tafel in einem Gasthaus zu bestellen. Mein Bruder fragte mich noch am Tag vor der Taufe: *Sag mal, wo habt ihr die Tafel?*
Es schoß wie ein Blitz durch meinen Körper:
Au weh, auf die habe ich komplett vergessen. Ist ja gut, wenn man einen älteren Bruder hat, der überall bekannt ist, und mein Vergessen diesbezüglich rettete.

Da ich so eine ehrliche Haut bin, habe ich dies beim Essen im Gasthaus schon verkündet, aber es wurde mit Heiterkeit aufgenommen.

Jeannine war sehr oft bei uns und sie wurde sooooo verwöhnt, daß ich oft dazwischen gehen musste.

Diese Aufregung hatte sich dann gelegt und nun schneite ja der zweite Geburtstermin ins Haus. Meine Tochter. Mein Schwiegersohn rief mich an, es ist soweit, Helga ist schon im Kreissaal, auch er blieb bei seiner Frau und erlebte die Geburt mit. Ich fuhr dann auch gleich ins Krankenhaus und wartete und wartete, dann kam er, es war ein strammer Junge, der sich in die Welt brüllte.

Ich hätte meinen Mann bei der Geburt der Kinder nicht dabei haben wollen.

Dieser Junge wurde auf den Namen Patrick getauft.

Meine Tochter und ihr Mann waren sehr besorgte Eltern, daher hatten wir Patrick viel weniger zur Aufsicht. Natürlich riefen sie mich auch, wenn er gar nicht mehr zu brüllen aufhörte, denn das konnte er gut.
Da gibt es doch so ein Sprichtwort:
Schlimme Wiegenkinder, brave Straßenkinder.
Eines Tages hatten wir beide Kinder über Nacht, na das war ein Spektakel, sage ich Euch, hat der oder die eine geschlafen, hat der andere gebrüllt, mein Mann und ich sind nur von Bettchen zu Bettchen gewandert und die Kinder herumgetragen und beruhigt, einmal den und einmal den, damit nicht beide wach waren.

Wir haben sie auch dann, als sie ca. drei Jahre alt waren, auch immer in den Urlaub mitgenommen, wir mieteten immer ein Appartment, und die Kinder konnten sich austoben.

Diesen Aufenthalt bezahlte immer mein Bruder, er war der Meinung: *Ich will nicht bei jedem Anlass meinen Kopf zerbrechen, was soll ich kaufen, dafür bezahle ich den Urlaubsaufenthalt für alle.* Ist doch wirklich eine suuper Idee von ihm gewesen, meint Ihr nicht auch?

Das erste Mal, da ging uns Jeannine verloren am Strand, sie düste einfach in irgendeine Richtung davon und ward nicht mehr gesehen. Na, diese Aufregung, könnt Ihr Euch ja vorstellen, gemütlich trudelte sie dann von ihrem Strandspaziergang zurück und lachte.
Patrick war ja immer im Blickfeld seiner Eltern, der konnte nicht so einfach entwischen.

Heute sind die Kinder schon 14 Jährchen, also bereits Teenis. Aber wenn wir sagen, wir fahren, sind sie noch immer mit von der Partie.

Inzwischen kam dann nur mehr ein Bub nach, der heute auch schon 8 Jahre ist. Mit weiteren Kindern ist in nächster Zeit nicht zu rechnen, denn die Eltern meinen, jetzt sind sie schon so groß, wir wollen in unserem Beruf die Karriereleiter weiter hinaufklettern, da können wir uns kein Kind mehr leisten. Ausserdem sind wir jetzt im großen und ganzen frei und nicht mehr angehängt.

Eigentlich schade, aber man muss auch dies verstehen.

Im Bild seht Ihr eine Auszeichnung
Bester Opa der Welt. Diese hat mein Mann zu seinem Geburtstag im Jahre 1988 bekommen. Von Patrick hat er im selben Jahr einen Kalender mit Bild von Patrick erhalten. Den kann ich nicht kopieren, da der ja ein sehr großes Format hat.

Schon wieder müßt ihr, liebe Feierabendler, eine Erinnerung von Emmy lesen.
Aber ich denke mir, die sind alle nur aus dem Leben geschrieben und so manch einer von Euch, hat auch bleibende Erinnerung in sich schlummern.

Vielleicht schreibt Ihr uns auch mal so eine
Begebenheit, die wir dann ins Netz setzen können.

Wir würden uns wirklich freuen,
Herbert und ich.

Das wars, liebe Grüße an alle, Eure

Emmy

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