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Tunesienurlaub von Ingelore und Horst aus Bremen

Liebe FA-ler und Besucher!

Hier der Reisebericht von Ingelores Urlaub in

Tunesien

Eine dünne Dunstschicht dämpft das strahlende Blau des Mittelmeeres. Erst als der Kontinent Afrika zu sehen ist, lösen sich der Schleier auf, und ich sehe die Küste Tunesiens.
Die Einreiseformalitäten sind schnell erledigt, und die Fahrt ins Hotel ist kurz.
Urlaub, denke ich, setze mich unter eine Palme, und schaue auf das blaue Meer.
Nach dem Frühstück lerne ich die Reisegruppe kennen. Wir sind nur sechs Personen, dazu ein Reiseleiter, und der Busfahrer. Schnell machen wir uns auf dem Weg bekannt, der uns nach Karthago führt.
Die Ausgrabungen liegen zwischen wunderschönen Villen. Über den hell gestrichenen Mauern hängen Bougainvilleablüten in allen Farben. Schon in der Antike schätzte man diese Plätze am Meer.
Neben den imposanten Thermen liegt der Präsidentenpalast, und der darf nicht fotografiert werden. Ich versuche ihn immer hinter meinem Rücken zu haben, denn die Polizisten sind sehr wachsam.
Eine Marmorsäule mit ihrer wunderschönen Maserung liegt vor einer Steinmauer, und ich zeichne mit dem Finger die feinen Linien nach. Ob Hannibal sich daran lehnte, und überlegte, Rom mit Elefanten anzugreifen?
Weiter geht es zum Byrsahügel. Vor uns liegen die Reste eines punisches Wohnviertels. Man erkennt die Grundrisse der Häuser mit den dicken Außenwänden. Eine hohe Palme steht an einer Mauer, und lässt ihre langen Wedel in der Mittagshitze hängen. Auch ich bin froh, als wir wieder in den klimatisierten Bus steigen, der uns nach Sidi Bou Said bringt. Früher war es sicher ein ruhiges Künstlerdorf, aber heute ist es überfüllt mit Touristen.
Mühsam kämpfe ich mir den Weg in der Mittagshitze an den Verkaufsständen frei. Vorbei an leuchtend weißen Häusern. Die Farbe blau sieht man überall an Türen und Metallgittern.
Am Nachmittag ein Besuch im Bardo Museum mit seinen beeindruckenden Mosaiken in allen Farben. Sie erzählen von dem Leben der Menschen in der Antike.
Nachmittags bummeln wir durch die Altstadt von Tunis. Eine moderne turbulente Stadt mit vielen Straßencafes, die mich an Paris erinnert. Unter den Platanen genießen wir den starken Kaffee, bis wir ins Hotel gefahren werden.
Am nächsten Morgen Weiterfahrt über El M’hamdia an dem römischen Aquädukt vorbei, der noch seine Größe und Länge erkennen lässt. Bis Kairouan, der heiligsten Stadt Tunesiens, wachsen Olivenbäume in großen Hainen. Manchmal sind sie umgeben von Kakteenhecken, an denen reife Früchte hängen.
Die heilige Moschee mit hohen Zedernholztüren wird durch einen Bogengang vor der Sonne geschützt. Schnell überqueren wir den Innenhof, denn es ist sehr heiß geworden.
Im Babiermauseleum leuchten an allen Wänden bunte Kacheln mit floralen Mustern. Familien bringen ihre kleinen Jungen, die wie Könige gekleidet sind, zum Gebet, um sie auf die Beschneidung vorzubereiten.
Daran schließt sich noch die Besichtigung der Aghlabidenbassins aus dem 9. Jahrhundert an. Schon damals lernten die Menschen, jeden Tropfen des kostbaren Wassers aufzufangen. Ein Besuch einer Teppichknüpferei schließt sich an, bis wir unser Hotel erreichen.
Wecken 5 Uhr, und ich frage mich, was Urlaub ist. Weiter geht die Fahrt nach Süden. Die Landschaft ist steppenartig, nur ab und zu sind Olivenhaine und kleine Peperoniefelder zu sehen. Bald erreichen wir Sbeitla. Hier wie überall sitzen die Männer in den Straßencafes.
An den Ruinenfeldern von Suffeitula steigen wir aus, überqueren mit Hilfe einiger Polizisten die stark befahrene Straße. Hinter einer Hecke führt ein gerader Weg in die römisch-byzantinische Stadt, der von den Grundmauern der Häuser eingesäumt ist. Der Tempel mit den hohen Säulen steht auf einer Anhöhe. Er leuchtet gelb in der Sonne.
Nach einem heißen und starken Kaffee fahren wir weiter nach Süden bis Tozeur.
Die Mauern um die Häuser sind aus Lehmziegeln gebaut, die vor und zurück versetzt sind. Sie bilden schöne geometrische Muster. Eine lebhafte kleine Stadt, die von Oasen umgeben ist.
Mit einer Pferdekutsche geht es gemächlich unter den Dattelpalmen hindurch, an denen dicke Trauben von Früchten hängen. Der Besitzer eines Haines erzählt uns von der Ernte, und dem Vertrieb seiner süßen Früchte. Granatäpfel und ab und zu Bananenstauden sind zu sehen. Im Schatten der Bäume wachsen Pfefferminz, und auch die scharfen Peperoni, die zu einer sehr scharfen Paste verarbeitet werden. Sie darf zu keiner Mahlzeit fehlen.
Auf dem Rückweg ins Hotel schlendern wir noch durch den Basar.
Wieder frühes Wecken. Die Geländewagen warten schon, um uns in die Bergoasen Chebika und Tamerza zu bringen. Es ist die Straße, die auch nach Algerien führt. Von hier aus sehen wir die Grenzstation.
In Tamerza erklettern wir mühsam einen Berg. Der Weg führt an einem verlassenem Dorf vorbei. Der Abstieg auf der anderen Seite ist leicht. Über Treppen geht es in eine Schlucht. Eine kleine Quelle sprudelt aus einer Felsspalte. Daneben strecken sich Palmen an den glatten Wänden in die Höhe.
Als wir müde zu unserem Ausgangspunkt zurück kommen, sind wir froh so früh gestartet zu sein. Es ist sehr heiß, und wir setzen in den Schatten des Cafes, und trinken den süßen Pfefferminztee, der uns erfrischt.
Hier schon einen Dank an unseren Reiseleiter, der alles so gut organisierte.
Nach dem Mittagessen in unserem Hotel werden die Koffer verladen. Es wird Zeit, denn wir wollen die berühmte Salzpfanne Chott El Djerid überqueren. Eine eintönige Fahrt durch die weiße Einöde. In dem klimatisierten Bus mit getönten Scheiben ein Vergnügen. Doch als wir halten und aussteigen, legt sich die Hitze schwer auf uns. Das Licht ist so grell, dass es in den Augen schmerzt. Eine weiße flirrende Fläche aus Salz. Eine Salzpfanne, durch die eine gerade Straße führt. Weit am Horizont scheint ein Zug zu fahren. Aber es ist eine Fata Morgana, wie uns der Reiseleiter erzählt.
Die Legenden erzählen von verschwundenen Karawanen, und es fällt mir Karl May ein, der mit seinen Freunden auf Pferden über den Salzsee ritt.
Wir sind froh, wieder im Bus zu sitzen, der auf der sicheren Straße fahren kann.
Wir sind von der Nationalstraße abgebogen und fahren durch eine verlassene Oase.
Sand wohin man schaut. Sand mit zerzausten Palmen. Viele sind abgestorben und umgefallen. Abgrenzungen aus Palmwedeln, die eine Parzelle anzeigten, wo früher Menschen wohnten. Ab und zu Häuser, die in sich zusammengefallen sind. Manche von ihnen sind auch schon vom Sand bedeckt.
Einige Kilometer weiter steigen wir aus. Die Sonne sticht wie kleine spitze Nadeln auf der Haut. Aus einer Thermalquelle läuft heißes Wasser in einer Rinne neben der Straße zu einem Auffangbecken, um dort abzukühlen. Hier soll wieder eine neue Oase entstehen. Man hat wieder Dattelpalmen angepflanzt, die in einigen Jahren Früchte tragen werden. Dann werden auch hier wieder Menschen wohnen.
Am späten Nachmittag erreichen wir die Oase Douz. Doux das Tor zur unendlichen Sahara. Ihr Meer aus Sand ist leuchtend gelb, und so fein wie Mehl. Der Wind hat kein Problem ihn zu Dünen, in Form einer Sichel, aufzutürmen.
Die Kamele warten ungeduldig auf ihre Last. Auch kleine Kutschen warten auf die Fahrgäste. Es ist still, nicht einmal Vögel singen hier hinter den Dünen.
Ich liebe den Geruch des heißen Sandes, und den hohen blauen Himmel.
Schnell geht die Sonne unter und hüllt die Wüste in ein rosa violettes Licht.
Wieder frühes Aufstehen. 270 km liegen heute vor uns.
Wir erreichen Matmata. Eine unwirkliche Landschaft mit kahlen Bergen und Schluchten. Hier wurden Szenen von Spielbergs Krieg der Sterne gedreht. Nach der Fotopause geht es weiter in ein kleines Höhlendorf der Berber. Ich bin überrascht von der angenehmen Kühle und Größe der Räume.
Immer am Rand der Wüste führt uns der Weg nach Gabes. In dem trockenen Flussbett, das wir überqueren, sind noch Reste von Bunkern aus dem 2. Weltkrieg zu sehen.
In der Stadt besuchen wir den Markt. Hier wird viel Gemüse und Obst, wie auch Henna, das zu hohen grünen Türmen aufgebaut ist, angeboten. Scharfe Paprikaschoten liegen in Mengen auf der Erde. Aus ihnen wird eine sehr scharfe Paste zubereitet, die zu keinem Essen fehlen darf. Kleine getrocknete Fische leuchten silbern in der Sonne. Wir erholen uns bei einer Teepause, bevor es weiter geht. An Datteloasen und Obstbäumen vorbei geht es nach Sfax.
Die Stadt ist umgeben von Olivenhainen und Ölmühlen. Im Hafen wird Phosphat verschifft. Daneben eine große Fischflotte. Durch eine dicke Mauer gelangt man in die Medina. Ein Bummel durch die schmalen Gassen rundet den Tag ab.
Heute beginnt der letzte Tag unserer Rundreise. Noch einmal frühes Aufstehen, um vor der großen Hitze das Amphitheater in El Jem zu besichten.
Es ist so gut erhalten, dass wir durch viele Gängen schlendern können. In der Mitte der Arena zeigt es sich in voller Größe, die doch sehr beeindruckend ist.
Anschließend Weiterfahrt nach Monastir. Schon von Weitem ist das Ribat, früher eine Wehrburg, zu sehen. Gleich daneben wurde das Mausoleum des Staatspräsidenten Bourguibas gebaut. Es ist ein imposantes Denkmal, das 1963 erbaut wurde.
Mittagessen in Sousse. Danach ein Spaziergang in der Ladenpassagen, die sich im Jachthafen befindet. Der Tag endet mit der Verabschiedung unseres Fahrers, der uns sicher durch das Land fuhr. Auch der Reiseleiter Jemal verlässt uns. Er zeigte uns sein Land und erzählte uns viel von dem Gestern und Heute.
Am nächsten Morgen verlassen wir die kleine Gruppe um nach Hammamet in unser Hotel am Strand gebracht zu werden.
Endlich ausschlafen, am Strand faulenzen, und den kühlenden Wind des Meeres fühlen. Doch nach zwei Tagen sind wir wieder unterwegs. Es geht in den Norden zum Cap Bon. In Nabeul schauen wir den Töpfern bei der Herstellung ihrer bunten Keramik zu. Weiter geht es durch eine grüne Landschaft, in der Obst und Gemüse wachsen, bis wir Kerkouane, das direkt am Meer liegt, erreichen. Es ist die einzige phönizische Stadtanlage in Afrika, die man durch die Grundmauern noch gut erkennen kann. An den ehemaligen Steinbrüchen für Karthago geht es an der Steilküste zurück, bis wir ein Weingut in Sidi Rais erreichen, auf dem wir einige von den Weinen verkosten. Es ist so heiß geworden, dass wir froh sind, wieder in dem klimatisierten Bus zu sitzen, der uns zurück nach Hammamet bringt.
Am dritten Tag fahren wir mit der kleinen Bahn in die Innenstadt. Hinter dicken Mauern liegt der Souk. Noch einmal bummeln wir durch die schmalen Straßen, und an vielen Geschäften vorbei. Sitzen lange in einem Kaffee, wo ich den heißen und süßen Pfefferminztee genieße, mit Blick auf das blaue Meer.
Den letzten Tag verbringen wir wieder am Strand unseres Hotels, um noch einmal in dem warmen Wasser zu schwimmen.
Früh am nächsten Morgen treten wir die Rückreise an. Im Gepäck trage ich nicht nur viele Erinnerungsstücke, die ich unterwegs erwarb, sondern auch viele schöne Erlebnisse an das Land Tunesien mit seinen freundlichen und geschäftstüchtigen Menschen.

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