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Meine Reise in eine Welt des Lächelns von Ingelore aus Bremen

Thailand

Langsam, nach 11 Stunden Flug, rollt die Maschine neben einem Golfplatz aus. Eine feuchte Hitze legt sich auf meine Haut, als ich auf die Gangway trete, und ein Stimmenbrei in der Ankunftshalle weht an meinen Ohren vorbei.
Schnell sind die Formalitäten erledigt, und unsere kleine Reisegruppe hat sich zusammengefunden. In einem Bus mit hellblauen Raffgardinen geht die rasante Fahrt im Linksverkehr los.
Bangkok!
Ich bin in Bangkok, in der Stadt mit einem besonderen Duft. In einer Stadt, die überzuquellen scheint. Eine faszinierende Stadt, die mich gleich in ihren Bann zieht, als ich durch ihre Straßen fahre.
Der Straßenverkehr ist ernorm, und die Mopeds, auf denen manchmal die ganze Familie sitzt, schlängeln sich zwischen den haltenden Autos vorbei. Knatternde Tuck Tucks, kleine Wagen mit drei Rädern, nur mit einem Dach und offenen Seitenwänden, flitzen in jede Lücke. Überall mobile Garküchen und Stände mit Speisen. Kinder an den Ampeln, die Blumenketten verkaufen.
Hummer neben Uhren, Kopien großer Weltfirmen, wie auch Kleidung und Taschen für wenige Euros. Kunsthandwerk und Hähnchengrill. Dazwischen fröhliche Verkäufer, deren Sprache nicht zu verstehen ist. Überall ein kleiner Altar für die persönlichen Geister, die für ein gutes Geschäft sorgen sollen. Viele sind mit schön gebundenen Ketten aus Jasminblüten oder Orchideen geschmückt. An manchen glimmen Räucherstäbchen. Dann große Glasfenster mit Goldschmuck und exklusiver Kleidung. Dazwischen kleine Massagesalons. Eine liebenswerte, quirlige Weltstadt.
Mit diesen vielen Eindrücken ziehe ich mich in das klimatisierte Hotel zurück.
Früh am nächsten Tag kommt der Bus, um uns in die drei schönsten Tempel in dieser Stadt zu fahren. Wieder Stoßstange an Stoßstange, aber ohne Hektik. An den Kreuzungen werden Zeitungen verkauft. Viele Menschen tragen gelbe Polos an diesem Montag. So zeigen sie ihre Liebe für den König, der an einem Montag geboren wurde, erzählt uns der Reiseleiter, der uns durch sein Land begleiten wird.
Es ist ein modernes Volk, das aber an den alten Sitten und Gebräuchen festhält.
Auch vor und in den Tempeln die kleinen Geisterhäuschen. Hohe vergoldete Türme mit Mosaikarbeiten an den Tempelwänden. Der große Buddha mit Blattgold belegt, funkelt in der Sonne. Die weißen Steinböden flimmern vor Hitze, und große Dämonen zeigen ihre grimmigen Gesichter. Es sind wieder diese Gegensätze, die so faszinierend sind.
Das Mittagessen in Chinatown ist so scharf, dass ich huste. Aber mit viel Reis lässt es sich ertragen.
Mit einem Langschwanzboot geht es auf den Fluss Chao Phraya, um in die Nebenarme, Klongs, zu fahren, die mit Teppichen von Wasserpflanzen bedeckt sind. Abends ein Besuch auf dem Nachtmarkt, auf dem alles zu kaufen ist, was man sich denken kann.
Früh am nächsten Morgen geht die Fahrt mit dem Bus zu den kleinen Booten, die uns auf Kanälen zu den schwimmenden Märkten bringen. Sie dienen den Leuten als Geschäft für Obst, Gemüse, auch Kleidung. Auf einigen stehen viele große Töpfe mit verschiedenen Gerichten.
Dann geht die Fahrt weiter bis zum „Rosengarten.“ Ein Park, in dem wunderschöne Blumen wachsen, aber kaum Rosen. Nach einer Folkloreshow, geht es zurück ins Hotel.
Nach dem Frühstück verlassen wir diese lebendige Stadt in nördlicher Richtung.
Ayutthaya ist unser Ziel. Es war die erste Hauptstadt in diesen Land, die von Burmesen 1767 zerstört wurde. Ihre Ruinen liegen in einem wunderschönen Park mit einer beeindruckenden Tempelanlage. Wenige Kilometer entfernt besichtigen wir eine 19m hohe Buddhastatue.
Weiterfahrt nach Sukhotei.
Eine große Buddhafigur aus Bronze überragt die altertümlichen Pagoden. In der sitzenden Position wirkt er in einer Höhe von 15m sehr feminin. Seine halb geschlossenen Augen scheinen auf mich herab zu lächeln.
Die Fahrt geht weiter nach Norden. Vorbei an endlosen Reis und Ananasfelder, kleine Dörfer und Wälder. Ab und zu regnet es, und die Berge liegen nicht weit entfernt im Dunst.
Abends erreichen wir Chiang Rai, und gehen nach dem Abendessen zu einem Nachtmarkt mit vielen Produkten der Bergvölker. Es ist heiß und feucht zwischen den Ständen, und wieder regnet es leicht. Ich genieße das Hotel mit seinen gekühlten Räumen.
Nach dem Frühstück fahren wir in die Berge zu einem kleinen Dorf. Frauen in ihrer traditionellen, bunten Tracht zeigen uns einen Teil ihres Lebens. Die Häuser sind aus Bambusstämmen gebaut und mit Palmblättern bedeckt. Der Weg führt steil nach unten, und ist vom Regen ausgewaschen. Im Kindergarten werden wir mit einem Lied empfangen. Es ist ein Vorzeigedorf, das früher Mohn anbaute, nun aber durch ein Projekt des Königs Obst und Gemüse anbaut, das die Einwohner selbst vermarkten. Auch durch uns, die Touristen, kommt ein wenig Geld in die Kasse. Die Frauen betreiben einen kleinen Laden, in denen sie ihre handgearbeiteten Stoffe, Holzschnitzereien, und Schmuck, der wie Silber aussieht, verkaufen.
In Mae Sai, haben wir den nördlichsten Teil Thailands erreicht. Auf dem Markt bieten Grenzgänger aus Myanmar (Burma) ihre handwerklichen Arbeiten an. Chinesische Händler bunte Steine, die sie als Edelsteine billig verkaufen wollen, so wie viele Sorten Obst. Die gelben Mangos wiegen bis zu 1kg.
Weiterfahrt zum Goldenen Dreieck. Mit einem Langschwanzboot, dessen Motor extrem laut ist, fahren wir auf dem Mekong. Vorbei an Fischerhütten, die oberhalb des Wassers an der Böschung kleben. Uns gegenüber liegt Laos. Wir legen an einer Insel mitten im Fluss an. Sie gehört schon zu Laos. Hier kann man verschiedene Schlangen und anderes Getier, das in Flaschen passt, kaufen. Sie sind in Alkohol und Kräutern eingelegt, wie auch der Hoden eines Tigers. Daneben Kleidung, und ein Sammelsurium von vielen Dingen.
Ich bin froh, als wir den Fluss, der Hochwasser führt, überquert haben, und in Thailand unter den Augen Buddhas sicher anlegen.
Rückfahrt nach Chiang Rai. Wir erreichen die Stadt am Abend, besuchen noch den Nachtmarkt, und lassen uns von den Massen treiben.
Am anderen Morgen treten wir die Fahrt nach Mae Rim an. Eine kleine Stadt in den Bergen, wo wir in Pick-Ups umsteigen. Die Wagen sehen nicht vertrauenswürdig aus, aber der Fahrer fährt schnell auf der steilen Straße mit vielen Kurven zu einem Meo Stamm. Sie pflanzen Gemüse auf ihren Terrassenfelder an, und kommen uns mit ihren vollgepackten Autos entgegen, die nicht besser aussehen als unser Pick-Up. Fröhliche Kinder begleiten uns, als wir zu Fuß durch das Dorf gehen.
So steil wie die Straße nach oben führte, geht es abwärts bis zu einer Hotelanlage. Unsere Lodge ist landestypisch aus Bambus und Palmblättern stabil gebaut. Eine etwas andere Art zu übernachten, aber doch sehr angenehm. Ein Grillabend mit Meo Tänzen schließen den Tag ab.
Am nächsten Morgen Weiterfahrt nach Chiang Mai.
Unterwegs halten wir an einer Orchideen-Farm. Weiter geht es zu einem Arbeitscamp der Elefanten. Wir schaukeln auf ihnen durch einen Urwald, um dann mit Bambusflößen wieder ins Tal zurück zu kehren. Ein Besuch bei Bauern zeigt uns die Arbeitsweise mit Büffeln, und den traditionellen Anbau von Reis auf den nassen Feldern.
Abends erreichen wir die einzige Großstadt im Norden. Wieder ein Nachtmarkt, der vor Menschen überquillt. Es ist Sonntag, und von weit her kommen die Händler.
Es regnet wieder, und der Fluss ist über seine Ufer getreten. Auf einem Berg gelegen besuchen wir einen beeindruckenden Tempel. Man kann über eine Treppe mit 306 Stufen erreichen, aber bei diesem Wetter nehmen wir lieber die Seilbahn.
Anschließend fahren wir in den Handwerkerbezirk zu einer Seidenfabrik, und nach dem Mittagessen zu den Holzschnitzern. Ihre Bilder, die sie mit viel Fertigkeit herstellen sind wunderschön und zeugen von einem großen Können, wie auch die Bilder, die auf Schirme in allen Größen gemalt werden.
Am Abend nehmen wir an einem Kantoke Essen mit Tänzen und Liedern der lokalen Bergstämme teil. Man empfängt uns, wie immer lächelnd, mit stark duftende Ketten aus Jasminblüten. Das Essen ist so scharf, das ich das Brennen in meinem Mund mit dem Saft einer Kokosnuss linder.
Am nächsten Morgen verlassen wir Chiang Mai in südlicher Richtung. Es regnet immer noch. In vielen Straßen steht das Wasser.
Unterwegs machen wir einen kurzen Halt in einem der ältesten Tempel der Region. Wir verlassen die Berge, und der Regen lässt nach. An einem großen, lokalem Markt halten wir. Hier werden viel Sorten Obst, Fisch, gebratene Grillen und karamellisierte Würmer angeboten. Nichts für uns Europäer. Wir essen Mittag in einem kleinen, landesüblichen Lokal. Weiter geht die Fahrt nach Phitsanulok. Mit dem Flugzeug geht es zurück nach Bangkok. In einer guten Stunde erreichen wir die Stadt. Der Weg zum Hotel dauert in den überfüllten Straßen länger, als der Flug.
Nach dem Frühstück bringt uns ein Kleinbus in unser Strandhotel nach Rayong, das sehr abseits liegt. Endlich Erholung am Meer von den vielen Eindrücken. Das Wasser ist klar und warm, aber die Brandung ist in dieser Jahreszeit heftig. So lassen wir uns mit dem Hotelbus in das Fischerdorf fahren.
Muscheln über Muscheln in allen Farben klappern im Wind. Es riecht nach Fisch und Früchten. An den kleinen Garküchen brodelt es in den Töpfen, und auf den Holzkohlengrills liegen ganze Hähnchen, die so aufgeschnitten sind, das sie flach auf dem Rost liegen. Mofageknatter, Musik, und das fremde, singende Sprachengewirr lassen mich den Klang der europäische Sprache vermissen.
Es war ein wunderbarer Urlaub mit vielen Erlebnissen und Erfahrungen, die ich nicht missen möchte. Die Menschen schenkten uns ihre Freundlichkeit und ihr Lächeln, was ich in Deutschland oft vermisse. Aber ich war froh, als das Flugzeug in Frankfurt landete.





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