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Meine kleine Augenschule

Es war gerade ein halbes Jahr vergangen, seit der Katarakt-OP meiner Augen, als Feierabend Scouts für ein Augentraining suchte. Da ich schon vor längerer Zeit einmal nach einem anderen Buch mit gutem Erfolg trainiert hatte, ich aber durch die nun künstlichen Linsen wieder eine Lesebrille brauchte, interessierte mich dieses Angebot natürlich, zumal hierbei von konkreten und ausführlichen Aufgabenbeschreibungen die Rede war. Auch war ich neugierig, ob so eine Methode bei künstlichen Linsen ebenso funktionierte.

So war ich hocherfreut als per Telefon die Nachricht kam, ich sei als Scout ausgewählt worden. Dass nach der Art meiner „Augenbeschwerden“ gefragt und bei Nennung der OPs sogar extra eine Rückfrage bei der Autorin dieser Augenschule gemacht wurde, empfand ich als positiv.

Gespannt öffnete ich dann den kleinen Karton, der zwei Anleitungshefte, eine CD, mehrere Übungstafeln mit Texten von großer bis kleinster Schrift oder Buchstaben enthielt sowie einen kleinen aufblasbaren Ball aus Pergamentpapier und eine etwa zwei Meter lange Schnur, auf der zwei Perlen aufgezogen sind. Alles erweckte gleich den Eindruck, dass es bei diesen Übungen um einen fast spielerischen Umgang damit ging, der Spaß machen und nicht zu einer irgendwann lästigen Pflicht werden sollte.

In einem der Hefte wird generell über Aufbau und Wirkungsweise unserer Augen informiert, eben auch darüber, dass die Augen Muskeln haben, die wie alle anderen Muskeln bewegt werden wollen um leistungsfähig zu bleiben. Beim Schauen durch eine Multifokalbrille z. B., starrt man quasi mit unbewegten Augen, man bewegt den Kopf hin zur bestmöglichen Bildschärfe. Auch eine Umstellung von Weit- auf Nahsicht nimmt einem so eine Brille ab. All dies wusste ich ja schon und hatte durch meine vorherigen Übungen meine Augen so weit trainiert, dass ich wieder ohne Brille Zeitung lesen konnte. Allerdings nur bis vor der OP. Ich war also fest entschlossen, allen Anweisungen der Kleinen Augenschule gewissenhaft und ausdauernd zu folgen.

Zunächst lauschte ich der CD. Zarte Hintergrundmusik zu den gesprochenen Anweisungen (die gleichen, die auch auf den Übungskarten stehen) führt schnell zu einer angenehmen Entspannung, während man die Übungen ausführt. Überhaupt wird bei der gesamten Methode viel Wert auf Entspannung gelegt, so dass ihre Durchführung jeweils überaus erholsam wirkt, also durchaus dazu angetan, alles gerne zu tun und sich nach Beendung bereits auf das nächste Mal zu freuen.

Alle einzelnen Übungen zu beschreiben, ist sicherlich nicht der Sinn so eines Berichtes, das steht genauer in den Broschüren selbst. Aber es geht dabei immer darum, in entspannter Haltung die Augenmuskeln sanft zu bewegen und anschließend still bei durch die Hände abgedunkelten Augen, dem sogenannten Palmieren, ruhen zu lassen. Anleitungen zur Selbstmassage werden gegeben und mittels der „Hilfsmittel“, z. B. der Schnur und dem Ball, fast ein Spiel daraus zu gemacht.

Die Schnur mit den zwei Perlen benötigt man bei der, fast würde ich sagen „Bildschärfeeinstellung“, denn man hält die an einem Ende angebundene Schnur an die Nasenspitze und schaut abwechselnd auf die vordere oder hintere Perle und trainiert dabei gleichzeitig das optische Zusammenspiel beider Augen. Wenn man mit dem Ball „spielt“, folgen ihm die Augen automatisch in alle Richtungen.

Zur Kontrolle einer sich einstellenden Verbesserung dienen die Lesetafeln. Das Blatt mit den Buchstaben habe ich mir an einem Schrank befestigt und im Meterabstand auf dem Fußboden Tesaband aufgeklebt. So konnte ich „im Vorübergehen“, egal ob gerade mit oder ohne Brille auf der Nase, genau feststellen, wie sehr mein Sehvermögen Schwankungen unterworfen war, je nachdem wie angespannt, gestresst, müde oder eben ausgeruht, ruhig und entspannt ich war. Also eine Bestätigung dessen, dass Isolde Schraufstetter, die Autorin der Augenschule, so viel Wert auf Entspannung legt.

Da meine Sehbehinderung ja generell nicht sehr gravierend war, kann ich leider auch nicht von großen Verbesserungen berichten, jedoch dennoch glücklich, dass es mir an manchen Tagen bereits wieder möglich ist, einen Zeitungsabschnitt ohne Brille lesen zu können. Vor einem Vierteljahr war das undenkbar. Ich werde also nicht nur weiter „üben“, sondern auch oft der CD lauschen, mittels der man außer den Anleitungen auch eine ebenfalls darauf vorhandene Fantasiereise genießen kann.

Alles in allem eine durchaus lohnenswerte Sache diese "Kleine Augenschule".

Lieselotte (Otima)

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