Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Mach mit bei Feierabend.de!

Finde neue Freunde für Leben, Liebe und Freizeit

Online-Sofortkontakt zu über 194.000 Gleichgesinnten

Triff nette Menschen "vor Ort" in 129 Regionalgruppen

Jetzt kostenlos anmelden!

Feierabendscouts besuchen den FriedWald Fürstenwalde

Friedwald, copyright friedwald

Besinnlicher Waldspaziergang

Schön, so ein Waldspaziergang. Die Vögel zwitschern, die Bäume rauschen sanft, das Spiel von Licht und Schatten sorgt für immer wieder wechselnde Anblicke und auf dem weichen Boden läuft es sich angenehm und federnd. Was aber, wenn der Spaziergang nicht im Stadtwald um die Ecke stattfindet, sondern in einem FriedWald?

FriedWald ist eine alternative Bestattungsform. Die Asche Verstorbener wird direkt an den Wurzeln eines Baums beigesetzt, der in einem als FriedWald ausgewiesenen Wald steht. So eröffnet sich eine natürliche und würdevolle Alternative zu den bislang gewohnten Bestattungsritualen. Die Grabpflege übernimmt dabei die Natur. Es gibt mehr als 40 FriedWald-Standorte in ganz Deutschland.

Eine Führung durch einen FriedWald ist mehr als nur ein einfacher Waldspaziergang. Es bedeutet immer auch eine Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit, ein Thema, das man gerne verdrängt. Vier Feierabend-Mitglieder haben trotzdem an einer Führung durch den FriedWald Fürstenwalde teilgenommen und berichten hier von ihren Eindrücken:

Frau Meike-Christine Böger, eine ehemalige Försterin, die seit einigen Jahren für einige FriedWald-Bestattungswälder verantwortlich ist, holte mich auf meinen Wunsch hin mit dem Auto am Bahnhof Hangelsberg ab (es wären sonst 1,5 bis 2 km Fußweg gewesen). Sie war mit ihrem Hund da, wie auch mehrere der anderen 10 Teilnehmer/-innen mit ihren Hunden kamen. Es wurden auch Spaziergänger, die gerade dort waren, zu der Führung eingeladen und zwei Frauen schlossen sich spontan an.

Frau Böger wirkte auf mich sehr freundlich und achtsam, so dass ich denke, dass dieses Thema bei ihr in guten Händen ist. Achtsam und zuvorkommend wirkte auch der zuständige Förster, Herr Weber.

Die Waldführung begann an einer Holzhütte mit Holzbänken, in der die Menschen sich vor einer Beisetzung treffen können. Davor war eine der beiden sehr schön gestalteten Stelen, auf die dann auch die Urnen gestellt werden können. In der offenen Hütte war eine Feuermöglichkeit für kühle oder kalte Tage. Es roch ganz herrlich nach Holz.

Herr Weber und Frau Böger führten uns durch den sehr einladend und anheimelnd wirkenden FriedWald und zeigten uns die farbigen Bänder, die die zurzeit zur Verfügung stehenden Bäume markierten. Wir wurden vom Förster auch über die Besonderheiten dieses Waldes informiert. Einer der Teilnehmer fand gleich „seinen“ Baum. Das könnte klappen, auch wenn er noch kein Band hatte. Frau Böger und Herr Weber erklärten uns die verschiedenen Möglichkeiten der Baumauswahl und Beisetzung und erläuterte die Preisstruktur. Das ist etwas sehr Positives, dass die Preise wirklich transparent sind, und dass FriedWald für jeden Geldbeutel und alle Wünsche etwas bietet.

Wir wurden auch zu einem Mustergrab geführt. Dort erläuterte der Förster die vielfältigen freien Möglichkeiten der Gestaltung der Trauerfeier, die bis zu 2 Stunden dauern kann, länger also als auf den meisten Friedhöfen. Das reicht von stillen Beerdigungen bis hin zu Musikbegleitung oder dem Fliegenlassen von Tauben. Natürlich sind auch bei den Möglichkeiten der Baumauswahl und den Wünschen irgendwo Grenzen gesetzt, die aber alle praktisch nachvollziehbar sind.

Frau Böger wies uns auf die Service-Leistungen der FriedWald-Zentrale hin, die sich um alle Fragen und Wünsche und Betreuung der Baum(stellen)besitzer kümmert. Man hat dann dort auch eine feste Bearbeiterin für den Bereich, hat es also nicht jedes Mal mit anderen Mitarbeiter/-innen wie in Call-Centern zu tun.

All das wirkte auf mich sehr anziehend, zumal ich schon für mich zu einer anonymen Beisetzung auf einem Friedhof oder halt im FriedWald tendierte. Der letztgenannte Gedanke hat sich durch diese Führung sehr verstärkt. Auch kirchliche Beisetzungen sind dort möglich, und es gab sie auch schon. Ein Wald ist immer schön und von der Natur selbst weitestgehend gepflegt. Mit eventuellen Hindernissen oder Schwierigkeiten geht FriedWald großzügig um, beispielsweise wenn man in einem anderen FriedWald als dem ursprünglich gebuchten beerdigt werden möchte, Ratenzahlungen wünscht und, und, und… Wenn die Bäume durch Natureinflüsse absterben wird für Ersatz gesorgt.

Bei solchen Entscheidungen sollte man sich aber auch mit den Angehörigen abstimmen, damit sie einen Ort haben, zu dem sie gehen wollen und können.

Die Führung endete wie versprochen mit einem Kaffeetrinken im Hangelwirt am Bahnhof Hangelsberg, wo die meisten mit dem Zug angekommen waren. Es gab Kaffee und frischen Kirsch- und Käsekuchen, der offenbar selbstgebacken war. Ich musste mich leider eher verabschieden, da ich in Berlin noch in die Abendmesse wollte, zumal es der Beerdigungstag meines Mannes vor 13 Jahren war. Ich weiß also, wovon ich schreibe, kenne auch die Friedhofs- und ‚normale’ Grabsituation. Als Erinnerung erhielten wir einen schönen 1 GB-Holz-USB Stick und einen Bleistift von FriedWald.

Danke für diese sehr informative Zeit in der wunderschönen, wohltuenden Natur.

Autor: Wolkenmeer

Der FriedWald ist für mich genau das, was ich mir vorgestellt habe. Ich werde einen Baum kaufen, mich aber noch nicht für den Standort festlegen, da dies nicht zwingend erforderlich ist. Es ist für mich wichtig alles zu regeln und auch zu bezahlen, auch wenn ich natürlich hoffe, es noch nicht so schnell in Anspruch zu nehmen. Mein erster Gedanke war, den Baum auch schon auszusuchen, aber vielleicht wird noch ein FriedWald in meiner näheren Umgebung entstehen, oder mein Sohn sucht den Platz aus, den er am besten findet.

Autor: dojo

Als ich am Tag der Führung früh aus dem Fenster sah, regnete es in Strömen. Aber als wir mittags ab Ostbahnhof nach Hangelsberg fuhren, hörte es auf zu regnen und teilweise kam die Sonne durch. Vom Bahnhof Hangelsberg ging es durch den Wald zum FriedWald. Der Weg war ausgezeichnet beschildert, man konnte das Ziel (ca. 2 km zu Fuß) nicht verfehlen.

Der FriedWald Fürstenwalde ist einer von vielen Standorten. Am Eingang wurden wir von der netten Vertreterin der FriedWald GmbH Frau Meike-Christine Böger empfangen. Nach Eintreffen des zuständigen Försters Herrn Thomas Weber, ging es durch den schönen FriedWald.

Der Förster zeigte uns verschiedene Bäume, die mit unterschiedlichen farbigen Bändern gekennzeichnet waren, entsprechend den verschiedenen Möglichkeiten der Baumauswahl. So gibt es zum Beispiel den Familien- oder Freundschaftsbaum, den Partnerbaum, den Gemeinschaftsbaumplatz, den Prachtbaumplatz und den Basisplatz. Unter dem Sternschnuppenbaum werden Kinder bis zu 3 Jahren kostenlos beigesetzt. Jeder kann entsprechend seinen Bedürfnissen und seinem Geldbeutel eine Bestattungsmöglichkeit wählen. Die Preisliste reicht von 490.- bis 6350.- Euro.

Bindeglied zwischen Angehörigen, Bestattern, Förstern und Krematorien ist der Kundendienst. Er übernimmt auf Wunsch die notwendige Korrespondenz und hilft auch, wenn Bedarf ist, bei der Organisation der Beisetzung (zum Beispiel durch Empfehlung von Bestattungsunternehmen, Pfarrern, Trauerrednern etc.).

Die Förster richten das Grab her und begleiten die Beisetzung. Sie bieten auch die Waldführungen an, bei denen man sich schon einen Baum aussuchen kann. Die biologisch abbaubare FriedWald-Urne ist in den Beisetzungskosten enthalten. Die Trauerfeier kann auch ganz individuell von den Angehörigen oder Freunden gestaltet werden.

Ich persönlich finde, es ist eine wunderbare Alternative in der freien Waldnatur bestattet zu werden, und werde als Naturliebhaber wahrscheinlich diese Möglichkeit nutzen.

Zum Abschluss dieses interessanten Nachmittags wurden wir von der FriedWald-Vertreterin in der Gaststätte „Hangelwirt“ am Bahnhof Hangelsberg zum abschließenden Gespräch und zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Die Gaststätte kann ich übrigens wärmstens empfehlen.

Autor: peppmaus

Des Öfteren hatte ich gehört, dass sich immer mehr Menschen mit alternativen Bestattungen befassen. So las ich mit großem Interesse, dass Feierabend.de eine Info-Veranstaltung über "alternative Bestattung in der Natur" in Hangelsberg anbietet. Da dort in der Nähe meine Kinder wohnen, und mein Mann seine Ruhestätte gefunden hatte, war ich sofort bereit, mich zu informieren.

Meine Bekannte und ich kamen leider mit leichter Verspätung an, wurden trotzdem sehr freundlich empfangen und lauschten den Ausführungen des Försters. Sehr gut war auch, dass die Begleiterin von FriedWald ihr Wissen mit dem Wissen des Försters verknüpfte, und wir nach deren wichtigen Aussagen gleich Fragen stellen konnten.

Richtig schön war auch die gesamte Atmosphäre in der Gruppe. Für uns war es gleich ein besinnlicher Spaziergang, aber nicht von Trauer bestimmt, sondern von der Frage „Wie wäre es, hier zu liegen?“. Die Antwort war: Einfach schön, denn man fühlt sich plötzlich nicht mehr so allein. Wir phantasierten sogar über Möglichkeiten einer angenehmen Ruhe.

Nachdem wir uns den FriedWald angesehen hatten, wurden wir von unserer Betreuerin noch zu Kaffee und Kuchen eingeladen, um dann gemütlich alle Fragen zu stellen, die uns noch bewegten. Auch der Förster hatte noch vieles zu beantworten, und trotz des schwülen Wetters war jeder sehr interessiert an dem Meinungsaustausch zum Thema „übliche oder alternative Bestattung“.

Ich hatte es nicht bereut, an dieser Führung teilzunehmen. Habe jetzt umfassend Kenntnis über die alternative Bestattung in der Natur. Sehr gut fand ich auch die Unterstützung durch die zugeschickte Literatur, und auch im Internet konnte man schon vorher und auch nachher noch auf Fragen Antworten finden. Aber das gesprochene Wort ist einfach noch das Beste, deshalb müssen solche Veranstaltungen angeboten werden. Hier zeigte sich, dass der persönliche Kontakt Unwissenheit und Vorurteile in kürzester Zeit ausräumt. Auch die Erfahrung vor Ort; man hat das Gefühl „Hier würde ich mich wohlfühlen“ - das Rauschen der Bäume, das Pochen des Spechtes usw.

Bei meinem nächsten Familientreffen wird diese Führung ganz gewiss ein ernstes Thema sein, und ich glaube, dass meine Familie meinen Vorschlag annehmen wird. Ich denke noch zurück, als ich ihnen sagte, dass ich eine solche Veranstaltung besuchen möchte und sie dann entgegneten: Etwa eine Verkaufsveranstaltung? Jetzt kann ich ihnen sagen, wie wichtig solche Veranstaltungen sind. Hier wurde ich über Standorte und Preise vor Ort informiert.

Ich weiß jetzt auch, wir tun etwas für unseren Wald, und wie schön kann es sein, mit dem Wissen, daran Anteil zu haben, friedlich einzuschlafen.

Autor

Ursula

Es ist nicht einfach, sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Doch die Feierabend-Scouts haben sich dieser Herausforderung gestellt und an einem geführten Spaziergang durch einen FriedWald teilgenommen. Einstimmig sind alle Scouts der Ansicht, dass eine solche Teilnahme sich lohnt. Zum einen, weil es gut fundierte Informationen zu den Preisen und der Verfahrensweise gibt. Zum anderen aber, weil alle Teilnehmer die friedliche Ruhe des Waldes und die lebendige Natur gespürt haben – eine Erfahrung, die – wie die Berichte erkennen lassen - ein wenig den Schrecken des Todes abgemildert hat.

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
5 Sterne (4 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


3 3 Artikel kommentieren
Erfahrungsberichte Vorsorge > Feierabendscouts besuchen den FriedWald Fürstenwalde