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Scout-Bericht: Abenteuer auf der Seiser Alm

Ilona auf der Seiser Alm © Mitglied

Feierabend-Scout Abendwind wollte die Seiser Alm, Europas größte Hochalm, auf ihr Entspannungspotential hin testen. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Lies hier ihren Bericht:

Als Teile der Dolomiten im Jahre 2009 unter UNESCO Schutz gestellt werden, sprachen Lokalpolitiker von einer Art "Nobelpreis für unsere Naturgüter". Umso mehr freute es mich, als der Anruf von Feierabend kam, dass ich für fünf Tage als Scout die Ferienregion Seiser Alm testen darf. Es erwartete mich ein abwechslungsreiches Programm sowie fünf Übernachtungen mit Halbpension im 4* Dolomiti Romantic Hotel Abinea in Kastelruth. Eine Begleitperson durfte ich auch mitnehmen. Ich entschied mich für meine Freundin Ilona.

Die Reise geht los

Hotel © Mitglied
Scout-Domizil: 4* Dolomiti Romantic Hotel Abinea in Kastelruth

Vom Tourismusverband der Ferienregion Seiser Alm bekam ich im Vorfeld ein Programm. Zwei lange Wanderungen waren jedoch für Ilona als Diabetikerin mit Spezialschuhen und für meine Bandscheiben zu anstrengend. Das Programm konnte problemlos angepasst werden. Wir freuten uns, die Region auch nach "barrierefreien Richtlinien" testen zu können.

Willkommen in Kastelruth

Spaziergang durch Kastelruth
Spaziergang durch Kastelruth

Bei unserer Ankunft überreichte uns Frau Kremer vom Tourismusverband eine "7 Tages-Mobilcard" für alle öffentliche Verkehrsmittel der Region und die Combi Card 7, eine Karte für die Seiser Alm-Bergbahn. Ein Flasche Südtiroler Wein und Äpfel rundeten unsere Anreise ab. Bevor wir uns im Hotel Abinea auf unsere Zimmer zurückzogen, erkundeten wir noch zu Fuß die Gegend und spazierten zur Ortsmitte von Kastelruth. Wir waren gleich begeistert vom historischen Kern und der Kirche mit dem 82 Meter hohen Turm und genossen unseren Spaziergang durch das malerische Dorf. Bisher war uns der Ort nur durch die Kastelruther Spatzen bekannt, die hier zu Hause sind, und wir fanden es schön, hier unseren ersten Tag ausklingen zu lassen. Anschließend beehrten wir auch die "Luis Trenker Stube" im Hotel mit unsere Anwesenheit. Wir waren gespannt, was uns morgen und in den kommenden Tagen alles erwarten würde.

Panoramadachterrasse mit Whirlpool im Hotel Abinea
Panoramadachterrasse
mit Whirlpool im Hotel
Abinea

Zurück in Kastelruth nutze Ilona die Zeit, um den tollen Wellnessbereich des Hotels Abinea zu testen. Nach einer Runde Schwimmen im „Dolomiti“ Hallenschwimmbad hat sie es sich bei einer Massage so richtig gut gehen lassen. Abschließend konnte sie noch im Whirlpool auf der Panoramadachterrasse des Hotels entspannen und den tollen Blick auf den Schlern genießen. Da war ich schon sehr neidisch, dass ich das selbst nicht genießen konnte.

Dann kam alles anders als geplant

Unfall auf der Seiser Alm © Mitglied
Abendwind muss nach Brixen ins Krankenhaus

Am nächsten Morgen gab es dann schon eine tolle Überraschung: Eine Kutschfahrt auf der Seiser Alm war für uns organisiert worden. Unsere Freude war riesengroß. Na dann mal los, dachte ich...

Während Ilona Richtung Ausgang ging, wurde ich noch mal zur Hotelrezeption gebeten, damit ich mir einen Fahrplan mitnehmen konnte. Als ich versuchte Ilona einzuholen, passierte es: Ich rutschte aus und ab diesem Zeitpunkt verlief unser Programm anders als geplant. Ich hatte mir das Bein gebrochen und musste ins Krankenhaus nach Brixen, um operiert zu werden.

Es war sehr ärgerlich und ich konnte von nun an nicht mehr am Programm teilnehmen. Aber meine Freundin Ilona erkundete die Ferienregion Seiser Alm von da an dann allein. Über Handy war ich ständig erreichbar und es verging kein Tag, an dem Frau Kremer sich nicht nach meinem Befinden erkundigte. Auch die 40 Kilometer scheuten sie und meine Freundin Ilona nicht, um zu Besuch zu kommen.

Oswald von Wolkenstein-Ritt

Ritt durch das Labyrinth im Ort Seis © Mitglied
Herausforderung für Pferd und Reiter: Labyrinth im Ort Seis

Während ich nach meiner Operation im Brixener Krankenhaus lag, jährte sich zum 30. Mal das größte Reitspektakel Südtirols in der Ferienregion Seiser Alm. Ilona hatte Glück und konnte die tolle Mischung aus Volksfest, Historienspiel und sportlichem Wettkampf bestaunen. Das ganze Wochenende stand im Zeichen des Mittelalters und des Ritters Oswald von Wolkenstein, der in dieser Gegend lebte. Am Samstag zogen die 36 teilnehmenden Mannschaften von St. Anton nach Völs und wurden von Kutschen, Rittern, Hofdamen, Fahnenschwingern, Gauklern und Festwägen begleitet. Anschließend nahm Ilona an der feierlichen Eröffnung des Ritts in Völs teil und erkundete den spannenden Mittelaltermarkt mit Gauklerspielen und Attraktionen wie Riesenrad, Bogenschießen und Drachenjagd.

Höhepunkt der Veranstaltung war dann das große Reitturnier am Sonntag. Bei vier Wettkämpfen mussten die Vierer-Mannschaften ihre Reitkunst und ihr Geschick unter Beweis stellen. Die Zuschauer konnten die Mannschaften entweder zu Fuß oder mit einem kostenlosen Shuttlebus begleiten, da sich das Turnier auf alle 3 Dörfer der Ferienregion Seiser Alm aufteilt. Das erste Turnierspiel fand in Kastelruthstatt. Jeder Reiter musste bei der ersten Disziplin aus vollem Galopp die Bannerstange seiner Mannschaft durch drei Ringe stechen und diese anschließend an einen Teamkollegen weitergeben. Beim zweiten Wettkampf im NachbarortSeis musste ein enges, verwinkeltes Labyrinth bezwungen werden. Die dritte Disziplin, der Hindernisgalopp, fand am Völser Weiher statt. Beim Torritt, dem krönenden Abschluss auf Schloss Prösels, musste jeder Reiter einen schwindelerregenden Parcours aus eng stehenden Torstangen durchreiten. Ilona war von alldem sehr begeistert, da es nicht nur schön anzusehen war, sondern auch eine sportliche Herausforderung für alle Teilnehmer war. Sie schwärmte von dieser tollen Veranstaltung und ich fand es sehr schade, dass ich nicht dabei sein konnte.

Eine verspätete Kutschfahrt durch die malerische Landschaft

Kutschfahrt auf der Seiser Alm © Mitglied
Ilona auf der Kutsche

Nach der kurzen Erholungsphase von der Operation musste mein Rücktransport vorangetrieben werden. Telefon- und Faxdrähte liefen heiß. Ilona telefonierte mit dem Krankenhaus, der Krankenzusatzversicherung und dem Automobilclub. Schließlich waren wir mit dem Auto angereist, das nun keine von uns zurückfahren konnte. Da all das natürlich etwas Zeit brauchte, blieb auch Ilona eine Nacht länger im Hotel Abinea. So hatte sie dann doch noch die Möglichkeit, die Kutschfahrt zu unternehmen, die ja leider am zweiten Tag ausgefallen war. Sie war begeistert von der Fahrt auf der Seiser Alm, die sich zwischen 1.800 und 2.300 m befindet. Die größte Hochalm Europas umgeben von den Gipfeln der Dolomiten war ein Anblick, den sie so schnell nicht vergessen wird.

Die Kutsche fuhr entlang an grünen Wiesen, immer mit Blick auf die imposante Bergwelt mit dem Schlern, dem Langkofel und dem Plattkofel. Die malerische Naturlandschaft war wirklich sehenswert und Ilona freute sich, diese gemütliche Kutschfahrt noch nachgeholt zu haben. Auf diesem Wege konnte sie die schöne Seiser Alm ohne größere Anstrengung erleben, was unserer Vorstellung von barrierefreien Ausflügen sehr entgegen kam.

Es heißt Abschied nehmen

Einen Tag später als geplant verließen wir dann die Ferienregion Seiser Alm. Ich wurde von Brixen nach Lindau verlegt, um rund zehn Tage später entlassen bzw. in häusliche Pflege übergeben zu werden. Doch wir wissen schon jetzt: Die Seiser Alm sieht uns wieder. Dann werde auch ich eine Kutschfahrt unternehmen und wir werden uns die Dörfer Seis und Völs noch einmal in Ruhe ansehen. Und wenn das Wetter passt, gehen wir vielleicht sogar eine Runde im Völser Weiher baden. Eines ist gewiss: Diese wunderbare Bergwelt mit der Hochalm hat es uns angetan.

Danke

Ein ganz besonderer Dank gilt Frau Kremer vom Tourismusverband der Ferienregion Seiser Alm für ihre herzliche Betreuung. Auch dem Hotel Abinea möchte danken, jeden Tag wurde ich vom gesamten Personal und vielen Hotelgästen nach meinem Befinden gefragt.

Wir sind mit der Erfahrung zurückgekommen, dass wir als Gäste in der Ferienregion Seiser Alm bestens aufgenommen wurden und dass die medizinische Versorgung bei Notfällen reibungslos klappt. Im Krankenhaus herrschte eine Atmosphäre der Herzlichkeit. Ich kann nur jedem Urlauber empfehlen - egal wohin die Reise geht - eine Zusatzversicherung abzuschließen. Bei mir hat es sich wirklich bewährt und jetzt bin ich auch schon wieder fast auf den Beinen.

Autor: Abendwind

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