Szenische Führung in Stadthagen am 13.08.2017
Wenn das Wetter so bleibt wie angekündigt, werden wir diese Führung trockenen Fußes erleben können.
Nordseite des Schlosses von Stadthagen, hier werden wir heute einiges erfahren
Regina und Gast Sieglinde kommen.
Damit ist die angemeldete FA-Gruppe komplett, auch Hannegret, Helga, Klaus und Vera sind an diesem Sonntag zur szenischen Führung gekommen und wollen sich geschichtlich weiterbilden. Wir treffen uns am Eingangsportal des Schlosses.
Mathilde, die Mamsell schwingt ihren Kochlöffel und nimmt die Anwesenden mit auf eine Zeitreise. Sie erzählte: „ Früher stand hier eine Wasserburg, die später dann verfallen ist“. Zwei mit Namen Adolf und Otto haben hier gewohnt und jeder hat einen Flügel angebaut, so einige Jahreszahlen bekamen wir zu hören. Es gab viel über das Schloss zu hören siehe auch:
„Aber kommen Sie hinter mir her die junge Gräfin wartet schon auf Sie“.
Die junge Johanne Sophie, die 6. Tochter von Friedrich zu Höhlenbrüter zu Lauenburg heiratet morgen mit 18 Jahren und voller Hoffnung den Grafen Friedrich Christian zu Schaumburg Lippe. Gerade sitzt sie auf einem Stuhl und liest vertieft aus einem Buch. Im Glas sitzt ein Frosch den sie dort schon drei Jahre gefangen hält. Da geht oben ein Fenster auf und der Graf schreit durch das ganze Schloss und über den Hof. Die Gräfin erhebt sich geschwind und folgt den Rufen des Grafen. Morgen soll die Hochzeit sein.
Mathilde ist voll in ihrem Element und bittet die Gäste mit ins Schloss zu kommen.
Danke Klaus, wie immer Gentleman.
Der Kamin fasziniert uns alle. Mathilde ist wieder voll im Thema.
Da betritt Friedrich Christian zu Schaumburg Lippe lauthals den Raum. Inzwischen schon einige Jahre verheiratet und er hat so seine Mätressen.
Ertappt von seiner Gemahlin Sophie
… macht er ihr sofort den Hof, und verabschiedet sich sogleich wieder von ihr, da er dringende Geschäfte in Italien hätte und auf Reisen ginge. Nach nur wenigen Jahren dieser unglücklichen Ehe mit diesem jähzornigen Ehemann fasst Sophie allen Mut zusammen und flieht mit dem 3-jährigen Erbgrafen und noch dazu schwanger und geht nach England.
20 Jahre sind vergangen, inzwischen Witwe und auch von dem Grafen geschieden kehrt sie nach Stadthagen zurück und lässt uns teilhaben an ihrer Vergangenheit.
Der Sohn Albrecht Wolfgang zu Schaumburg Lippe übernahm die Nachfolge seines Vaters an. Gräfin Sophie lebte hier bis zu ihrem Lebensende.
Sie schreibt einen Brief an Frau von Münchhausen und sieht dabei auf dem Tisch den Dolch mit dem ihr Ehemann sie bedroht hat. Mathilde sieht zu und hilft der Gräfin dass diese Dinge aus ihrem Blickfeld verschwinden.
Sie nimmt die Fotos von ihren Kindern in die Hand und ist ganz stolz darauf.
Ein Blick auf die holzvertäfelte Decke in diesem Zimmer.
Wir verlassen das Schloss wieder und gehen in den Lustgarten der Gräfin in dem sie sich gern aufhält.
Mathilde führt uns dort hin und zeigt uns zunächst das Lustschlösschen was sich aber gerade in einer Renovierungsphase befindet.
Ein Blick in die Mittelachse des Renaissance Gartens.
Der Springbrunnen.
Die Sonnenuhr mit Erklärungstafeln.
Stadthagen war für eine Zeit ein Kurbad und hatte auch sein Heilwasser.
Die Gäste bekommen alle von dem Heilwasser etwas zum Probieren. Allen ging es gleich viel besser.
Hier befinden wir uns in Mathildes Kräutergarten und dem früheren frühere Badehaus.
Die Südseite vom Schloss.
Einer der letzten von 20 Stadttürmen, die an der Stadtmauer standen.
Die alte Latein-Schule, es war die erste aus Stein gebaute Schule.
Gräfin Sophie geht mit uns über den Kirchweg und über den Wall entlang und zeigt uns noch das lutherische Waisenhaus für Mädchen. Töchter von Bürgern durften dort gegen Bezahlung auch dort sein. Siehe: dort wo die weiße Tür drin ist. Frau Gräfin verabschiedet sich wieder und geht in die Kirche.
Mathilde liest die Hausordnung des Waisenhauses vor.
Auch wir gehen noch in die Kirche hinein. Dort treffen wir auf die alte Gräfin, die junge Gräfin und Mathilde die Mamsell. Alle drei verabschieden sich von den Gästen und schicken sie wieder in die Gegenwart.
Fotos: Mimisoma
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