Nachtwächterrundgang am 05.04.2016 in Rinteln
Das Wetter sah zu Beginn des Eintreffens am Nachtwächterdenkmal auf dem Marktplatz in Rinteln noch recht feucht aus.
Die Feierabendmitglieder stellten sich erst mal in den Durchgang neben der Eisdiele, hier waren sie geschützt vor dem Nieselregen.
Vor Beginn des Rundgangs hörte es auf zu regnen und die Schirme konnten verstaut werden.
Mit dem Glockenschlag der Kirchturmuhr wurden wir vom Nachtwächter, Herrn Ostermeier recht herzlich begrüßt.
Gespannt lauschen wir den einleitenden Ausführungen des Nachtwächters zu seinen Aufgaben in der Stadt.
Unsere Runde beginnt auf dem Markplatz, der mit zahlreichen alten Fachwerkhäusern umgeben ist, der guten Stube der Rintelner.
Blick in die Bäckerstraße.
Wir gehen mit dem Nachtwächter ein paar Schritte zur Ev.-luth. St. Nikolaikirche.
Hier erzählt uns der Nachtwächter Interessantes zum Kirchplatz und dem Oberkirchner Sandstein, aus dem die Kirche besteht.
Mit lustigen Anekdoten bringt uns der Nachtwächter immer wieder zum Schmunzeln.
Als nächstes soll es auf den Kirchturm gehen. Nach entsprechenden Sicherheitshinweisen geht es bis zur ersten Plattform eine Wendeltreppe hoch.
Nach entsprechenden Erläuterungen des Nachtwächters zur Geschichte der Kirche können wir über eine breite Holztreppe oder die steinerne Wendeltreppe zur nächsten Plattform aufsteigen.
Auch hier weiß der Nachtwächter wieder interessantes zu berichten.
Nach den Informationen auf diesem Podest des Kirchturmes geht es weiter ...
treppauf ...
an den großen Kirchenglocken vorbei ...
bis zum Podest mit diesen markanten Jahreszahlen. Der Nachtwächter weiß hierüber auch eine Menge zu erzählen.
"Immer schön den Kopf einziehen!", damit weist uns der Nachtwächter auf den niedrigen Durchgang nach draußen.
Von der umlaufenden Balustrade haben wir einen guten Ausblick auf die nächtliche Stadt Rinteln.
Blick auf den Markplatz.
Die Bäckerstraße aus luftiger Höhe.
Links oben auf dem Berg der Klippenturm und rechts ist die katholische Kirche St. Sturmius von Rinteln.
In der rechten unteren Bildhälfte schauen wir auf den Kirchplatz.
Nochmal ein Blick auf den Marktplatz.
Blick durch eine Öffnung in der Balustrade auf das mit Solling-Sandstein gedeckte Kirchendach. Das Dach muß ein enormes Gewicht tragen.
Eine einzelne Dachplatte aus Sandstein mit den Maßen (Beispiel)
Breite, ca. 56 cm
Dicke, ca. 2 cm
Höhe gesamt ca. 102 cm
Höhe rechteckig ca. 91 cm
bringt schon mal ein Gewicht, ca. 29 kg.
Zurück geht es wieder vorbei an den Kirchenglocken.
Wir sammeln uns auf dem nächsten weiter unten liegenden Podest.
Den Abschluss bildet wieder die Wendeltreppe.
Unmittelbar in der Nähe der Kirche befindet sich der Glasbläserbrunnen. Er ist ebenfalls aus Obernkirchener Sandstein, der weltweit als Bremer Sandstein verbaut wurde. Umfangreich ist die Liste der Bauwerke, die damit errichtet wurden.
Weiter führt uns der Nachtwächter mit seiner Laterne durch das nächtliche Rinteln entlang alter Fachwerkhäuser.
"Bürger mit viel Geld hatten dicke Balken, die mit weniger Geld dünne und weniger gerade Balken", so der Nachtwächter. Man sieht es an diesem schiefen Haus.
Der Nachtwächter holt ein Ratte hervor (natürlich nur eine Attrappe) und erzählt uns auf humorvolle Art und Weise, wie es im Mittelalter hier zuging. So spaßig war es wohl im realen Leben damals nicht, wenn man an die Pest und andere grausame Ereignisse in der Geschichte zurückblickt.
Dieser Halt ist am Münchhausenhof, einer ehemaligen Zehntscheune, die zu einem schönen Wohnhaus mit zahlreichen Wohnungen ausgebaut wurde.
Daneben befindet sich das Archivhäuschen, das kleinste Gebäude im Stile der Weser-Renaissance überhaupt.
Hier wurden später Urkunden und Akten aufbewahrt.
Auch hier weiß der Nachtwächter Dinge zu berichten, die uns immer wieder Schmunzeln lassen.
Eine Gaslaterne weist uns den Weg.
Weiter geht es durch die Pomeranzengasse.
Blick in die Bäckerstraße in Richtung Marktplatz.
Weiter geht es zur Jakobi-Kirche, das einzig erhalten gebliebene Bauwerk des ehemaligen Nonnenklosters in Rinteln.
Hier erfuhren wir eine Menge aus der Historie der ehemaligen Universitätsstadt Rinteln. Auch hier gab er einige Anekdoten zum Besten.
Nächster Halt ist der Prinzenhof.
Am heutigen Hotel "Stadt Kassel" erläutert uns der Nachtwächter, was es mit der Utlucht auf sich hat.
Hier deutlicher zu sehen, konnten die Damen früher aus dem Vorbau mit seinen Seitenscheiben die ganze Straße beobachten - Ausschau halten.
Auch hier bringt uns der Nachtwächter die Geschichte Rintelns auf humorvolle Weise näher.
Wie im Fluge sind die knapp zwei Stunden mit dem Nachtwächter vergangen, wir sind wieder auf dem Markplatz.
Der Nachtwächter sucht den Vorsitzenden der Gruppe, dieser hat früher das Nachtgeschirr durch vorsitzen angewärmt.
Schnell noch ein Bild mit dem Nachtwächter, noch ein Dank an die Dame, die uns photographiert hat. Danach gehen die meisten von uns noch auf einen Absacker in den Stadtkater.
Na denn, zum Wohle!
Fotos: fotogräfin, mimisoma und foersterle
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