In diesen Tagen geistert diese schlimme Nachricht durch die Medien. Ein neuer Wirbelsturm ist auf dem Weg und wird voraussichtlich im Golf von Mexiko sein Unwesen treiben. In gerader Linie nach Galveston ist er unterwegs.
New Orleans überschwemmte Hurrikan "Katarina" vor ein paar Wochen.
Die Stadt ist total zerstört. Viele Menschen die nicht rechtzeitig fliehen konnten vor dieser Urgewalt, mussten ihr Leben lassen. Und nun das Gleiche in Galveston?
Es ist so unfassbar für mich; ich bin nun bei diesem herannahenden Unglück sehr betroffen, kenne ich doch Galveston, da ist es nahe, nicht so weit weg wie ein anderes Land oder eine andere Stadt.
Galveston am Golf von Mexiko war eines unserer Urlaubsziele.
Und nun ist Hurrikan " Rita" dorthin unterwegs………gewesen.

Meine Gedanken gehen zurück:
Damals in der Schule - vor langen Jahren - mussten wir Schüler im Erdkunde- unterricht die einzelnen Staaten von Amerika auswendig lernen und ihre Umrisse zeichnen. Ich habe immer gerne gezeichnet aber nicht im Erdkunde- unterricht. Aber dann, wie vom Lehrer befohlen - doch gezeichnet, wenn auch mit sehr wenig Interesse. Erdkunde war nicht mein Ding und Amerika sowieso auch nicht und der Golf von Mexiko erst Recht nicht! Habe damals gedacht - da komme ich sowieso niemals im Leben hin.

Aber heute - ich stehe hier und kann es nicht fassen - ich stehe am Strand im Golf von Mexiko.
Das Leben ist doch voller Überraschungen!
Ich bin in Galveston, einem bekannten Urlaubsort der USA.
Ich rieche, schmecke und spüre die Seeluft.
Der erste Blick auf das Meer - atemberaubend!
Ich schwimme, besser versuche zu schwimmen im Meerwasser, so warm wie das Badewasser zu Hause. Aber kann man da schwimmen?
Die Wellen mit ihren weißen Schaumkronen brechen sich bis fast hin zum Strand. Fische kann man um sich herum sehen, die mit der Brandung hereingespült wurden.
Ich habe Mühe auf den Beinen bleiben zu können.
Die Natur nimmt mich gefangen. Dazu die Sonne, der Wind und das Meer um mich herum. Diese gute Seeluft!
Das Wasser ist salzig - dies "musste" ich schmecken bei meinen "Untergängen", wenn die Brandung mir die Beine weg riss. Obwohl nur ca. 75 cm tief an dieser Stelle, hatte das Meer eine Urgewalt, unsagbar!
Galveston ist eine Insel und liegt am untersten Zipfel von Texas und ist nur über eine Brücke zu erreichen.

Fähren fahren auch im Halbstunden Takt ans Festland und sind kostenlos.
Wir sind von Dallas kommend über Fort Worth - Rice - Corscina - Fairfieldt - Hundwille ( Bekannt wegen dem ausbruchsicheren Gefängnis dort ) Shepardt - Donwille - Woodloch - Houston (NASA) Rearland - Alvin - Dickinson - Hitchcock - Lar Marque - Texas City - hierher gefahren. Ungefähr 700 km von Dallas / Texas entfernt.
Die Stadt liegt am unteren Zipfel von Texas und ist nur über eine Brücke oder eine Fähre, die kostenlos ist, zu erreichen. Diese Fähre fährt im Halbstunden Takt.
Zum Festland und zurück.
Es ist sehr heiß hier, 40° - aber man spürt diese Hitze nicht sehr. Vom Meer her weht ständig ein regelrechter Wind und die Zimmer des Hotels "Casa del Mar" sind mit Klimaanlagen ausgestattet. Alle Balkone der Appartements sind immer zum Meer hin ausgerichtet. Sind keine Aktivitäten in Planung kann man stundenlang sitzen, auf das Meer sehen, welches nie ruht - immer in Bewegung ist. Die Brandung - die Wellen die zum Ufer rollen - faszinierend!
Man kann den Möwen zusehen die in Scharen in der Innenanlage des Hotels fliegen.

Auf dem gegenüber liegenden Balkon stehen einige Kinder und füttern die Möwen die in großen Scharen angeflogen kommen und regelrechte Kunst - und Sturzflüge vollbringen, um ein Krümchen Brot zu erhaschen.
Es ist schön den Kindern zuzusehen, mit welchem Eifer sie bei der Sache sind. Diese Kinder haben ihren Spaß, wir Zuschauer auch, nur das Hotel wird mit dem Ganzen nicht recht einverstanden sein, wegen der Verschmutzung durch die Möwen.
Ein kleiner Junge mit glänzenden Kinderaugen ruft mir etwas herüber und winkt mir zu. Ich verstehe ihn nicht, winke aber zurück. Er lacht mich an - Urlaubs Stimmung in Galveston…….
Direkt auf unseren Balkon kommt eine zahme Taube angeflogen. Sie setzt sich hin und erwartete wohl, gefüttert zu werden. Wir tun ihr den Gefallen und so wird sie unser Besucher während des ganzen Aufenthaltes.

Hätte mir früher jemand prophezeit - ich bin heute in Galveston am Golf von Mexiko - ich hätte denjenigen ausgelacht.
Sicher, es gibt überall auf der Welt schöne Urlaubsorte mit Sonne, Wind und Meer.
Aber ich stehe heute hier am Golf von Mexiko, in Texas USA.
Wie klein ist doch unsere Welt geworden im Laufe der Zeit!
Ich hoffe so sehr "Rita" wird Galveston verschonen und auch alle anderen Städte an der Küste und vor allem ihre Menschen.

Ich drücke die Daumen!

Brigitte Breuer