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Der Januar

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege,
Der Weihnachtsmann ging heim in seinen Wald,
Doch riecht es noch nach Krapfen auf der Stiege.
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege,
Man steht am Fenster und wird langsam alt.

Die Amseln darben und die Krähen frieren,
Und auch der Mensch hat seine liebe Not.
Die leeren Felder sehnen sich nach Garben,
Die Welt ist schwarz und weiß und ohne Farben
und wär’ so gerne gelb und grün und rot.

Umringt von Kindern wie ein Rattenfänger
tanzt auf dem Eise stolz der Januar.
Der Bussard zieht die Kreise eng und enger,
Man sagt, die Tage werden wieder länger,
Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr.

Die Wolken bringen Schnee aus fremden Ländern
Und niemand hält sie auf und fordert Zoll.
Silvester hörte man's auf allen Sendern,
Dass sich auch unterm Himmel manches ändern
Und - außer uns - viel besser werden soll.

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege,
Und ist doch hunderttausend Jahre alt.
Es träumt vom Frieden - oder träumt's vom Kriege?
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege,
Und stirbt in einem Jahr. Und das ist bald.


© Erich Kästner

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