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Unser Mitglied Brigitte Breuer (Sophie) assoziiert über die Melancholie des Herbstes




Heute ist einer dieser so genannten goldenen Herbsttage. Die Sonne hat noch einmal ihre warmen Strahlen hervorgeholt. Es ist recht warm für diese Jahreszeit und trotzdem, er liegt in der Luft, er ist zu spüren, zu riechen und zu schmecken. Er ist da – der Herbst. Vor mir springt die Ampel auf rot – ich muss anhalten.

Der Wind weht mir ein buntes Blatt, von einem der gigantischen Bäume herunter, welche die Straße säumen. Es flattert direkt auf die Windschutzscheibe meines Wagens. Da liegt es nun, fast kann ich durch es hindurch sehen, durch diese Farbenpracht, vereint auf einem einzigen Ahornblatt. Ein welkes Blatt, ein abgestorbenes Blatt? O nein – wunderbare Farben, eine ganze Palette, wie sie kein Maler in dieser Komposition hätte zusammenmischen können, vereinigten sich auf diesem einzigen Blatt. Meine Gedanken wandern zurück zu den Jahren, als noch kein Auto vorhanden war, mit dem man praktisch an vielen schönen Dingen in der Natur unachtsam vorüber fährt.


Ich gehe in Gedanken und in Erinnerung noch einmal durch eine Allee. Mächtige Ahornbäume säumen den Weg. Sie sind schon sehr kahl. Der Wind hatte fast alle Blätter von den Bäumen gefegt. Die Sonne konnte ihre Strahlen durch lichtes Geäst schicken. Den noch vorhandenen Blättern, die in einem ganz besonderen Farbspektrum leuchteten, diesen wunderschönen goldenen Schimmer verleihen. Sie vergolden uns somit die letzten Tage des Herbstes vergolden sie und neue Hoffnung setzen auf den Frühling. Am Boden häuften sich die bereits heruntergefallenen Blätter, verändern sich und leuchten in unzähligen Variationen, wenn meine Füße die Blätter vor sich her schieben. Wie habe ich es als Kind geliebt – dieses Rascheln, wenn das Laub mit den Füßen weiter geschoben wird.

Diese bunte Pracht! Auch heute am Boden – es leuchtet in wieder einer ganz veränderten Farbkomposition! Wundervoll, aber auch gleichzeitig vergänglich! Könnte man sie nur festhalten, aufbewahren diese bunte Pracht! Sind diese letzten Grüße des Jahres, des vergangenen Sommers, nicht auch Hoffnungsträger? Heute ist wieder so ein Herbsttag! Herbst – eine mich etwas wehmütig stimmende Jahreszeit! Ein Jahr neigt sich ganz langsam seinem Ende entgegen, aber gleichzeitig ist schon der Weg da, zu einem Neuanfang!


Im Frühling werden diese mächtigen Bäume uns erfreuen mit dem ersten zarten Grün. Im Sommer spenden sie uns wohltuenden Schatten. Aber nun, im Herbst, heißt es erst einmal Abschied nehmen. Ein vergoldeter Abschied, ein farbenprächtiger Abschied! Etwas Wehmut beschleicht mich. Ich sitze hier im Auto. Wenn die Ampel auf Grün umspringt, werde ich weiter fahren. Dieses eine, bunte Blatt – es birgt plötzlich unzählige Erinnerungen, Bilder die in Sekundenschnelle an mir vorüberziehen. Hoffnungen, Träume die sich nicht erfüllten aus der Kinderzeit und Jugend! Ich nehme dieses Blatt vorsichtig herunter vom Wagen. Werde es aufbewahren. Es birgt in sich nicht nur vergebliche Hoffnungen und Wünsche, nein, auch Erinnerungen, für die ich heute dankbar bin. Dankbar – hier und jetzt – mitten in der Hektik des Alltages!


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