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Besuch der Schaugrube in Lothringen

Pünktlich und vollzählig trafen sich 14 FA 'ler in Lothringen vor dem Eingang der Schaugrube 'Wendel'.

Eintreffen der Gruppe
Eintreffen der Gruppe

Nach der Erledigung der Zahlungsmodalitäten, kam auch schon der "Bergführer", ein Bergmann von altem Schrot und Korn und nahm uns in Empfang.
Ein kleiner Marsch über das Freigelände, warf schon einige Fragen auf, standen oder lagen doch – etliche Geräte und Maschinen im Freigelände, ungewiss, was ihre Zukunft bringt.
Dann erreichten wir das Gebäude - merkwürdig - utopisch - in einer Senke liegend, wie aus einer anderen Welt. Dennoch, einem aufgeschlagenen Buche nachempfunden, welches die Geschichte der Grube symbolisiert.

Auf dem Freigelände
Auf dem Freigelände

Nach Betreten des Gebäudes, kamen wir in einen dunklen Raum, in dem, in einer großen Vitrine, in fluoreszierendem Licht, die abgebildeten Bodenschätze, sowie die Schächte und Gesteinslagen optisch demonstriert waren.

Im Förderkorb
Im Förderkorb

Dann betraten wir den „Förderkorb“ – ein etwas anderer Fahrstuhl. Was dann folgte, war schon ein ganz besonderer ‚Kick’. Der Förderkorb setzte sich in Bewegung – der Magen hob sich leicht an, die Anzeige der Fallgeschwindigkeit lag bei 8 Metern pro Sekunde und die ruckige Fahrweise, sowie die die Anzeige der erreichten Tiefe von 1200 Metern lies doch so Manchen verstummen. Der Gag dabei war, der Aufzug war überhaupt nicht in die Tiefe gerauscht – durch die Zarge einer Notausgangstür, konnte man Tageslicht erblicken – toll!!

Steinbohrer
Steinbohrer

Gleich nach der nächsten Biegung – die erste Maschine – ein Steinbohrer der etwas größeren Art – als Bediener – ein Holzkumpel, dem wir noch öfter begegnen sollten.
Diese Bohrlöcher dienten zur Aufnahme der Sprengladungen. Diese Technik wird aber schon längere Zeit nicht mehr angewandt, heute gibt es Streckenvortriebsmaschinen, die uns ebenfalls noch begegnen sollten.
Die Streckenauslegung für die Besucher ist so angelegt, dass man wie im richtigen Bergbau - schräge Aufgänge, bzw. Abgänge nehmen muss - die Flöze lagen ja meistens nicht waagerecht.

Maschine 1
schweres Gerät
Maschine 2
schweres Gerät
Maschine 3
Kopf einer Schrämmaschine
Maschine 4
Streckenvortriebmaschine

Dann trafen wir auch gleich auf die richtigen „Brummer“ – Streckenvortriebsmaschinen, Schrämmaschinen , dazugehörige Panzer, die die Kohle auf das Förderband schaufelten. Die Förderbänder transportieren die Kohle bis zu 2 Kilometer an die Schächte, von wo sie nach oben weiterbefördert wurde.

Ausbau 1
Streckenausbau mit Holz
Ausbau 2
modernerer Ausbau
Ausbau 3
kombinierter Ausbau Holz und Stahl
Ausbau4
hochmoderner Hydraulik-Ausbau

Immer wieder wurde auch der Ausbau der Stollen – im Laufe der Entwicklungen – von Holzausbau mit Stempeln, die unter Tage maßgenau zugehauen wurden, bis zum modernsten hydraulischen Ausbau, der den vorrückenden Maschinen fast vollautomatisch folgt, gezeigt.

Da diese schweren Maschinen (einige im Bereich von 100 Tonnen Gewicht) mit - teils Spannungen von 5000Volt betrieben wurden, waren auch die Schaltschränke und die dazugehörigen Kabel – von ganz besonderen Dimensionen. Trotzdem musste eine gewisse Flexibilität gewährleistet sein, die Kabel wurden ja mit Vorrücken der Maschinen, mitgeführt.
Im oberen Teil der Stollen verliefen dicke Metallröhren – es musste ja stets für Frischluft gesorgt werden.

armdicke Kabel
Kabelführung der dicken Kabel

Zwischendurch wurde mittels Filmen – bestimmte Arbeitsvorgänge wie Transport der Kohle zur Kohlewäsche abgespielt.

UT-Kino
Untertage-Kino
UT-Kino 2
Untertage-Kino
UT-Kino 3
Untertage-Kino

Hilfsgeräte
Ausstellung diverser Hilfsgeräte

Ein „Raum“ war bergmännischen Arbeitsgeräten oder Hilfsmitteln vorbehalten – z.B. Atemmasken für den Notfall, Kopflampen incl. Akku in Glasvitrinen gezeigt.

Eintrag ins Gästebuch
Zum Schluß ein freundlicher Gruß

Nach etwa 2 Stunden endete die Führung „unter Tage“, Lothar spendierte noch einen Eintrag ins Gästebuch und die Gruppe marschierte wieder zum Eingangsgebäude, denn schließlich wartete noch das Grubenmuseum auf uns.

Das Grubenmuseum

Als Auftakt, überraschte uns eine hochmoderne Schranke, die das Eintrittsticket per Scancode überprüfte und den Durchgang freigab.

Eingang zum Museum
Eingang zum Museum

Das Grubenmuseum zeigt in sehr konzentrierter Form das Leben der Bergleute, bzw. der Menschen in der Zeit von etwa 1960 bis zum bitteren Ende des Bergbaus 1994 in Lothringen.
Alte Haushaltsgeräte, Waschkessel, alte Kohlenöfen, Werkzeuge, Kleidung, Mobiliar mit alten Fernsehern und Radios, ein Polizeimotorrad, Atemgeräte der Bergbau-Rettung, eine Vitrine mit einer Dokumentation über die Familie Wendel, nach der die Grube benannt ist.

Im Museum
Gegenstände aus vergangenen Tagen

Außerdem, die Kleiderkammer, in der die Kleider der Bergleute mittels einer Kette unter die Hallendecke gezogen wurde, gesichert mit einem Schloss.
Ebenfalls – wie schon unter Tage – eine Darstellung der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin aller Bergleute.

Heilige Barbara
Die Schutzpatronin der Bergleute

Nach einer weiteren Stunde – schon etwas müde, erfrischten sich noch einige Mitglieder im angrenzenden Kaffee.

Im Kaffee
Ausklang im Kaffee

Alles in Allem – ein hochinteressanter Ausflug zu unseren Nachbarn, die ebenfalls wie wir im Saarland – eine Kohle- und Stahlregion sind und waren. Bergmann, ein anfangs sehr schwerer Beruf – einige Unglücke mit oft vielen Toten. Der Beruf ist durch modernere Abbaumethoden und neuere Maschinen sicherer und besser geworden, natürlich auf Kosten der Bergarbeiter.
Letztendlich aber war die Kohle, die in Tiefen von 1200 Metern – in Deutschland bis 1600 Metern gefördert wurde – nicht mehr bezahlbar und damit folgte das Aus für einen traditionellen und schweren Beruf.
Es ist schön, solch ein Andenken zu haben und zu bewahren.

Fotografen : pittche und brandy10
Besonderen Dank an brandy10 für die gute Organisation.

Bericht: Bernd (baerchen44)

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