Dalheim (Rheinhessen)

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Wappen Deutschlandkarte
Dalheim (Rheinhessen)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Dalheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 50′ N, 8° 18′ OKoordinaten: 49° 50′ N, 8° 18′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Verbandsgemeinde: Rhein-Selz
Höhe: 179 m ü. NHN
Fläche: 6,34 km2
Einwohner: 1031 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 163 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55278
Vorwahl: 06249
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 010
Adresse der Verbandsverwaltung: Sant’Ambrogio-Ring 33
55276 Oppenheim
Website: www.dalheim-rheinhessen.de
Ortsbürgermeisterin: Gertrude Hennig
Lage der Ortsgemeinde Dalheim im Landkreis Mainz-Bingen
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Karte
Evangelische Pfarrkirche

Dalheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Selz an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Oppenheim hat.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt zwischen Mainz und Worms und ist ein von der Landwirtschaft geprägter Ort. Der Weinort liegt im Weinbaugebiet Rheinhessen.

Nachbargemeinden sind Köngernheim, Dexheim, Weinolsheim und Uelversheim.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dalheim wurde erstmals in einer im Lorscher Codex aufgeführten Urkunde vom 10. Juni 766 erwähnt. Neben der Abtei Lorsch war auch die Abtei Fulda im Ort begütert. Bereits im 8. Jahrhundert gab es hier Weinberge.

Im 13. Jahrhundert kam der Ort zur Grafschaft Falkenstein und mit dieser im Jahr 1667 zum Herzogtum Lothringen. Mit der Heirat des Herzogs Franz Stephan mit Maria Theresia von Österreich im Jahre 1736 fiel die Grafschaft an Habsburg, Dalheim gehörte nun zum Reichsteil Vorderösterreich und war von 1782 an dem Oberamt Winnweiler unterstellt.

Nach 1792 wurde das linke Rheinufer im Ersten Revolutionskrieg von französischen Truppen besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte Dalheim zum französischen Departement Donnersberg und war dem Kanton Oppenheim zugeordnet.

Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem mit Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrag kam die Region 1816 zum Großherzogtum Hessen(-Darmstadt) und wurde der Provinz Rheinhessen zugeordnet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Dalheim innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des 1946 neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz und gehörte zum Landkreis Mainz im Regierungsbezirk Rheinhessen.

Die jüdische Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Dalheim bestand im 19. Jahrhundert eine kleine jüdische Gemeinde. 1861 wurde die Höchstzahl von 30 jüdischen Einwohnern gezählt. 1847 wird erstmals eine Synagoge genannt. Sie wurde im Juli 1890 von unbekannten Tätern geschändet und vermutlich wenig später geschlossen. Die meisten jüdischen Einwohner waren bis dahin schon in die Städte verzogen oder ausgewandert. Ein kleiner, im Sommer 1858 eingeweihter und bis heute erhaltener jüdischer Friedhof ist heute die einzige Erinnerung an die jüdische Geschichte.[2][3]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Dalheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

Jahr Einwohner
1815 527
1835 1.009
1871 843
1905 741
1939 693
1950 903
1961 739
Jahr Einwohner
1970 747
1987 881
1997 1.035
2005 1.024
2011 1.020
2017 1.001
2022 1.031

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Dalheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU FWG BfD Gesamt
2019[5] 3 7 6 16 Sitze
2014 3 9 4 16 Sitze
2009 5 3 8 16 Sitze
2004 6 4 6 16 Sitze
  • FWG = Freie Wähler Dalheim
  • BfD = Bürger für Dalheim e. V.

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister seit der Bildung der Verbandsgemeinde Rhein-Selz:[6]

  • Edmund Spindler (FWG, bis 1974)
  • Ewald Bootz (SPD, 1974–1979)
  • Georg Adolf Rupp (FWG, 1979–1984)
  • Wolfgang Kauth (CDU, 1984–1999)
  • Alfred Kalbfuß (FWG, 1999–2009)
  • Willhard Leib (FWG, 2009–2019)
  • Gertrude Hennig (BfD, seit 2019)

Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde Gertrude Hennig mit einem Stimmenanteil von 59,08 % in ihr Amt gewählt.[7]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Dalheim
Wappen von Dalheim
Blasonierung: „In Blau der heilige Georg, in silberner Rüstung, auf einem roten Drachen stehend und ihn mit einer goldenen Lanze durchbohrend.“

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Am zweiten Wochenende im Mai (Muttertagswochenende) findet immer die Dalheimer Kerb statt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dalheim (Rheinhessen) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Informationen zur jüdischen Geschichte
  3. Informationen und Fotos zum jüdischen Friedhof
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  6. Ortsgemeinde Dalheim: Gemeinderat. Liste der Ortsbürgermeister. Abgerufen am 29. September 2019.
  7. Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. siehe Rhein-Selz, Verbandsgemeinde, erste Ergebniszeile. Abgerufen am 29. September 2019.