Aschaffenburg

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Wappen Deutschlandkarte
Aschaffenburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Aschaffenburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 59′ N, 9° 9′ OKoordinaten: 49° 59′ N, 9° 9′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Höhe: 138 m ü. NHN
Fläche: 62,45 km2
Einwohner: 72.444 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 1160 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 63739, 63741, 63743
Vorwahlen: 06021, 06028Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: AB
Gemeindeschlüssel: 09 6 61 000
Stadtgliederung: 10 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Dalbergstraße 15
63739 Aschaffenburg
Website: www.aschaffenburg.de
Oberbürgermeister: Jürgen Herzing[2] (SPD)
Lage der Stadt Aschaffenburg in Bayern
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Karte
Aschaffenburger Altstadt
Aschaffenburger Innenstadt

Aschaffenburg ([aˈʃafn̩ˌbʊɐk], Aussprache/?, lokal: Aschebersch [ˈaʒəˌbɛːʃ]) ist eine kreisfreie Mittelstadt im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken, Teil der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, größte Stadt der Region Bayerischer Untermain und nach Würzburg die zweitgrößte Stadt im Regierungsbezirk Unterfranken. Die Stadt ist Sitz des Landratsamtes Aschaffenburg und der Technischen Hochschule Aschaffenburg.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aschaffenburg liegt an der Nordwestecke des Mainvierecks an der Mündung der Aschaff in den Main und am Westrand des Spessarts. Das Stadtgebiet ist auf drei Seiten vom Landkreis Aschaffenburg umgeben und grenzt im Süden an den Landkreis Miltenberg. Der höchste Geländepunkt liegt bei 391,5 m ü. NHN am Westhang des Pfaffenberges an den Grenzen der vorgenannten Landkreise (Lage). Die niedrigste Stelle liegt bei 108,5 m ü. NHN (Lage) im Unterwasser der Staustufe Obernau.

Stadtgliederung und -umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtgliederung Aschaffenburg

Maßgeblich für die statistische Einteilung nach Stadtteilen ist die Kleinräumige Gliederung 2010. Nach der Kleinräumigen Gliederung 2010 werden die Einwohnerzahlen (Wohnbevölkerung) der Stadtteile und ihre flächenmäßige Größe bestimmt. Am 31. Dezember 2019 hatte Aschaffenburg 71.002 Einwohner. Aschaffenburg gliedert sich in zehn Stadtteile, die an diesem Tag folgende Einwohnerzahlen aufwiesen:[3][4]

An das Stadtgebiet von Aschaffenburg grenzen folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): Johannesberg, Glattbach, Goldbach, Hösbach, Haibach, Bessenbach, Sulzbach am Main, Niedernberg, Großostheim, Stockstadt am Main, Mainaschaff und Kleinostheim.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mineral Aventurin-Quarz findet sich in Europa nur an ein paar Stellen, nämlich in der Nähe von Aschaffenburg und in Österreich bei Mariazell in der Steiermark. Ansonsten findet man es in Europa in größerem Maße besonders am Ural.

Luftqualität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie in vielen anderen Städten gibt es in Aschaffenburg hohe Stickoxidbelastungen der Atemluft. So wurden im Jahre 2018 stellenweise mehr als 46 Mikrogramm pro Kubikmeter Atemluft gemessen.[5] Seit 2020 lag die Stickoxidbelastung an sechs Messpunkten im Stadtgebiet unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Atemluft. Das bayerische Landesamt für Umwelt stellte daraufhin im Dezember 2022 die Stickstoffdioxid-Passivsammlermessungen ein.[6]

Die vor allem im Winter auftretende Feinstaubbelastung[7] war Anlass zur Gründung eines „Projektbeirates Luftqualität“, der zwischen Dezember 2006 und Juni 2009 zusammentrat. In der Sitzung vom 1. Februar 2008 ging man aufgrund der hohen Anschlussquote der Aschaffenburger Haushalte an das Gasnetz einvernehmlich davon aus, dass wohl ca. 85 % der PM10-Emissionen auf den Brennstoff Holz zurückzuführen seien.

Das den Projektbeirat Luftqualität begleitende ifeu-Institut stellte in seinem Endbericht vom September 2009 fest, dass in Aschaffenburg der gesetzliche Grenzwert der Feinstaubkonzentration eingehalten wird (40 µg/m³ im Jahresmittel). Soll jedoch auch die gesetzlich zulässige Höchstzahl der Überschreitungen der maximalen PM10-Konzentration mit ausreichender Sicherheit eingehalten werden, seien weitere Schritte erforderlich (50 Mikrogramm pro Kubikmeter im Tagesmittel von höchstens 35 Tagen im Kalenderjahr). Als eine solche Maßnahme wurden u. a. Begrenzungen der Schadstoffemissionen ähnlich der Regensburger Brennstoffverordnung diskutiert. Eine solche Maßnahme wurde jedoch vom Stadtrat nicht beschlossen. Insgesamt empfahl der Projektbeirat dem Stadtrat 27 Maßnahmen und Ziele.[8]

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Stadtgebiet gibt es zwei Naturschutzgebiete, ein Landschaftsschutzgebiet, 26 Naturdenkmäler, drei FFH-Gebiete und sechs vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope (Stand 2019).

Seit 2018 gibt es südlich von Schweinheim das Nationale Naturerbe Aschaffenburg.

Siehe auch:

Streuobstwiesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Streuobstwiesen sind Lebensräume vieler seltener Tiere und Pflanzen. Im Stadtgebiet sind infolge des bis ins 20. Jh. fortgeltenden Kurmainzischen Rechts durch Erbteilung ziemlich schmale Grundstücke entstanden, die oft im Nebenerwerb bewirtschaftet wurden. Infolge der in den 1960er Jahren einsetzenden Sozialbrache und nach Unterbleiben staatlicher Flurbereinigungen sind viele dieser Baumäcker und Obstwiesen erhalten geblieben. Seit geraumer Zeit werden viele davon wieder besser gepflegt, werden Hochstamm-Obstbäume regionaler Sorten nachgepflanzt. Damit konnte neben anderen streng geschützten Vogelarten zwischen Schweinheim und Obernau eine Population des seltenen Steinkauzes überleben.

Im Jahr 2000 ging aus dem behördlichen Naturschutz in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz die „Schlaraffenburger Streuobstagentur“ hervor, ein privates Unternehmen mit Sitz in Mömbris-Heimbach, das sich neben der Verwertung von Streuobst mit der Pflege der regionstypischen Kulturlandschaft und der Erhaltung ihrer artenreichen Lebensräume befasst. Hierzu schließt das Unternehmen Obstlieferverträge mit regionalen Grundeigentümern und vermarktet die aus dem Obst gewonnenen Erzeugnisse.[9] Die Grundeigentümer müssen ihre Vertragsflächen nach Bioland-Richtlinien bewirtschaften.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird fälschlicherweise oft angenommen, dass der Name Aschaffenburg von Ascanius abstammt. Der ursprüngliche Name Ascafaburc setzt sich aber aus den Wörtern ascafa, das den Fluss Aschaff beschreibt (siehe dazu Name der Aschaff) und dem althochdeutschen burch, für Burg, zusammen.[10]

Frühere Schreibweisen der Stadt aus diversen historischen Karten und Urkunden waren:[10]

  • um 700 ascapha(burg)
  • 976 Ascafaburc
  • 982 Ascafaburg
  • 1131 Aschapheneburch
  • 1143 Aschafenburc
  • 1173 Aschaffenburg
  • latinisiert: Schaffnaburgum[11]
  • Jiddisch scherzhaft: toches meloches zijaun[12]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aschaffenburg. Stich von Matthaeus Merian in der Topographia Germaniae.

Erste Siedlungsspuren auf dem Gebiet Aschaffenburgs stammen bereits aus der Steinzeit. Vorläuferin der heutigen Stadt war eine spätantike Höhensiedlung auf dem Stadtberg, die vom späten 4. bis ins späte 5. Jahrhundert n. Chr. besiedelt war. Nach ihrer Aufgabe erfolgte jedoch zunächst eine Siedlungsunterbrechung bis in die zweite Hälfte des 6. Jahrhunderts.[13]

Um 957 gründeten Herzog Liudolf von Schwaben und seine Frau Ida das Kollegiatstift St. Peter und Alexander. Als kirchliche Institution, wenn auch noch nicht in Form eines Kollegiatstifts, existierte die Klerikergemeinschaft bereits weit früher. 982 gingen Stadt und Stift Aschaffenburg als Schenkung von Herzog Otto (mit Zustimmung Kaiser Ottos II.) an das Erzstift Mainz (Erzbischof Willigis) über. Seit dem 10. Jahrhundert bis zum Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 gehörte Aschaffenburg zum Mainzer Kurfürstentum und war damals die Zweitresidenz der Mainzer Erzbischöfe. Das vom Erzstift Mainz weltlich beherrschte Territorium war im gesamten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit sehr stark fragmentiert. Der größte zusammenhängende Teil („Oberes Erzstift“) befand sich um Aschaffenburg herum im Bereich des heute so genannten Bayerischen Untermain, zog sich aber auch bis nach Buchen, Walldürn und Tauberbischofsheim im heutigen Nordbaden. Deshalb war die Stadt ein bedeutender Verwaltungssitz und häufiger Aufenthaltsort der Erzbischöfe und Kurfürsten.

Vermutlich 869 gab es schon eine Kapelle, an der Stelle, wo heute die Stiftskirche St. Peter, später St. Peter und Alexander steht. Denn hier fand die Hochzeit zwischen König Ludwig III und der sächsischen Grafentochter Liutgard statt. 989 ließ der Erzbischof von Mainz, Willigis, eine erste Holzbrücke über den Main bauen. Um 1122 befestigte der Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken die Siedlung bzw. erneuerte deren Befestigung. 1144 erhielt Aschaffenburg das Marktrecht und 1161 Stadtrechte. Noch vor 1346 entstand die Ummauerung der Vorstadt um die Agathakirche. Im selben Jahr bestätigte Erzbischof Heinrich III. von Virneburg die Privilegien der Stadt.[14]

Aschaffenburg war Mitglied des Rheinischen Städtebundes von 1254/57 und von Anfang des 14. Jahrhunderts bis 1526 Mitglied des Neunstädtebundes im mainzischen Oberstift.[15]

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albrecht von Brandenburg als Hl. Erasmus auf der Erasmus-Mauritius-Tafel von Matthias Grünewald
Aschaffenburg – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655
50 Pfennig Aschaffenburger Notgeld mit einem Profil-Porträt Grünewalds auf der Rückseite, gestaltet von Heinz Schiestl

Der Erzbischof und Kurfürst von Mainz, Albrecht von Brandenburg, residierte anfangs in Halle (Saale) und wirkte schon dort als Mäzen bildender Künstler, wobei er besonders Lucas Cranach den Älteren umfangreich mit Aufträgen bedachte. Als Albrecht 1541 infolge der Reformation seine Residenz hier her verlegte, brachte er viele seiner der Kirche gestifteten Kunstschätze mit. So wechselten in den Besitz der Stiftskirche St. Peter und Alexander mehrere Cranach-Bilder und ein Reliquien-Kalender, in welchem zu jedem Tagesheiligen eine seiner Reliquien gesammelt wurde. Aus seiner neuen Residenz führte Albrecht auch den berühmten Schriftwechsel mit Martin Luther zum Ablasshandel.

Im Jahr 1516 gaben die Stiftsherren von St. Peter und Alexander bei Mathis, dem Maler, später als Matthias Grünewald berühmt geworden, Altarbilder in Auftrag.

1547, während des Schmalkaldischen Krieges, verheerten die Truppen des Grafen von Oldenburg die Stadt Aschaffenburg und ihre Umgebung.[16]

Im Jahr 1552 wurde im zweiten Markgräflerkrieg die alte Johannisburg zerstört, vermutlich durch Truppen des Albrecht II. Alcibiades.[16] Kurfürst Johann Schweikhard von Cronberg ließ an ihrer Stelle 1605 bis 1619 unter Erhaltung des alten Bergfrieds das Schloss Johannisburg im Renaissance-Stil errichten.

Schon unter Erzbischof und Kurfürst Johann Adam von Bicken nach 1596 und in der Regierungszeit seines Nachfolgers Johann Schweikhard von Cronberg kam es in Aschaffenburg zu Hexenprozessen, die zu mehreren hundert Hinrichtungen auf dem Scheiterhaufen führten. So wurden am 19. Dezember 1611 zwei vermeintliche Hexen enthauptet und verbrannt: Margarethe Rücker, die Wirtin der Gastwirtschaft Goldener Karpfen und Elisabeth Strauß, vulgo die Kreuzschneiderin.[17]

Von 1631 bis 1634 war Aschaffenburg Bestandteil des Schwedischen Staates in Mainz. In diesem Zusammenhang ist eine Sage bedeutsam, nach der Aschaffenburg der Brandschatzung durch Gustav Adolf entging.

Nach Anerkennung der Rheingrenze durch Österreich im Frieden von Campo Formio 1797 wurde die Stadt Mainz Französisch und Aschaffenburg zum neuen Regierungssitz des Kurmainzischen Erzstiftes. 1803 wurde für den letzten Kurfürsten und Kanzler des alten Reiches, Karl Theodor von Dalberg, das Fürstentum Aschaffenburg geschaffen und Aschaffenburg zu dessen Hauptstadt. 1810 ging das Fürstentum Aschaffenburg im Großherzogtum Frankfurt auf und die Stadt Aschaffenburg wurde Verwaltungssitz eines Departements und eines Distrikts gleichen Namens. Karl Theodor von Dalberg residierte als Großherzog von Frankfurt bis zu seinem Abdanken am 28. Oktober 1813 zugunsten des Thronfolgers Eugène de Beauharnais außer im Palais Thurn und Taxis zu Frankfurt am Main oft auch noch im Schloss Johannisburg.

Infolge des Pariser Vertrages vom 3. Juni 1814[18] gehört Aschaffenburg seit dem 26. Juni 1814 zu Bayern. 1835 bis 1865 war Adalbert von Herrlein Bürgermeister von Aschaffenburg. Während seiner Amtszeit stiegen die Einwohnerzahlen stark an. 1837 wurden die Gefängnisse in den Stadttürmen aufgelöst und "hinter der Sandkirche" eine Frohnveste (Gerichtsgefängnis) gebaut. 1840 bis 1848 ließ König Ludwig I. von Bayern das Pompejanum errichten. 1846 wurde im Bereich des Sattigschen Saales mit der Errichtung der Landwirtschafts- und Gewerbeschule begonnen (Ecke Kolping-/Weißenburger Straße) und das Gebäude der Forstschule mit einem Forstgarten errichtet. 1854 wurde Aschaffenburg Richtung Westen (Strecke nach Frankfurt) und Richtung Osten an das Bahnnetz angeschlossen und der Hauptbahnhof wurde eröffnet. Die Ludwigs-Westbahn von Bamberg nach Aschaffenburg war die zweite Hauptbahn der Bayerischen Staatseisenbahnen nach der Ludwig-Süd-Nord-Bahn.
Während des Deutschen Krieges fanden am 14. Juli 1866 bei Aschaffenburg Gefechte statt.
1899 wurde Aschaffenburg an das deutsche Telefonnetz angeschlossen.[19]

Revolution 1918/19[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Novemberrevolution wurde in Aschaffenburg am 9. November 1918, dem Tag der Ausrufung der Republik in Deutschland, ein Arbeiter- und Soldatenrat gebildet, wobei die in der Stadt vorhandenen Behörden bestehen blieben. Nach dem Mord an Bayerns Ministerpräsident Kurt Eisner verhängte dieser Arbeiter- und Soldatenrat am 23. Februar 1919 über die Stadt den Belagerungszustand, der allerdings schon drei Tage darauf wieder aufgehoben wurde. An diesem 26. Februar verweigerten zudem die Aschaffenburger Pfarreien das zum Gedenken an Eisner angeordnete Glockenläuten. Am 7. April wurde in Aschaffenburg wie in München und anderen bayerischen Städten die Bayerische Räterepublik ausgerufen. Am 9. April wendete sich das in Aschaffenburg stationierte Jägerbataillon gegen die Bayerische Räterepublik. Nach einem Ultimatum des Würzburger Generalkommandos der Bayerischen Armee ging dank Verhandlungen die Zeit der Räterepublik in Aschaffenburg ohne Blutvergießen zu Ende. Am 26. Mai wurden die führenden Köpfe der Räterepublik Rudolf Hartig, Jean Stock, Stefan Eser und Peter Pfarrer wegen Beihilfe zum Hochverrat zu Festungshaft zwischen eineinviertel und zwei Jahren verurteilt.[20]

Jüdische Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

700 Jahre lang waren jüdische Familien in der Stadt ansässig. Die Aschaffenburger Juden[21] begruben ihre Verstorbenen, wie auch Juden der näheren und weiteren Umgebung, zunächst in Frankfurt[22] und seit Beginn des 18. Jahrhunderts auf dem Jüdischen Friedhof (Verbandsfriedhof) im Stadtteil Schweinheim. Dort wird mit einem Gedenkstein sieben jüdischer Bürger gedacht, die vor ihrer drohenden Deportation 1942 durch Suizid starben.

Im Sommer 1841 gründeten Aschaffenburger Juden die Ressource-Gesellschaft, einen geselligen Verein.[23] Im Jahr 1890 entstand, an den Altstadtfriedhof angrenzend, ein weiterer jüdischer Friedhof. Von jüdischem Leben zeugt zudem das ehemalige Schul- und Rabbinerwohnhaus am Wolfsthalplatz, das die Jüdische Gemeinde 1898 an Stelle ihrer um das Jahr 1698 gebauten und 1887 niedergelegten Synagoge errichtet hat. Der 1893 neu errichtete Synagogen-Neubau wurde beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern geschändet und zerstört. Im alleine erhalten gebliebenen ehemaligen Rabbinatsgebäude wurde nach einer Nutzung u. a. als Städtisches Jugendhaus 1984 von der Stadt Aschaffenburg das „Museum jüdischer Geschichte und Kultur“ eingerichtet. In einer Dauerausstellung wird hier auch über die Verfolgung und Ermordung in der Shoa informiert.

Auf dem nach dem wohltätigen jüdischen Bankier Wolfsthal benannten Platz erinnert eine Gedenktafel an die Verfolgung und an die Ermordung von etwa 300 Aschaffenburger Juden.[24] Weiterhin werden in Aschaffenburg Stolpersteine als Mahnmal gelegt. In Aschaffenburg gab es von 1925 bis zum Verbot jüdischer Logen eine B’nai-B’rith-Loge namens Philo-Loge. Ihr Logenheim, Lamprechtstraße 21 (heute Hausnummer 37), wurde am 3. November 1935 als Andreas-Bauriedl-Haus zum Sitz der NSDAP-Kreisleitung.[25]

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aschaffenburg war von 27. September 1944 bis 25. März 1945 das Ziel von 20 Luftangriffen der Westalliierten. Am 21. November 1944 warf die Royal Air Force Sprengbomben auf große Teile von Aschaffenburg,[26][27] besonders im Stadtteil Damm. Etwa die Hälfte der Aschaffenburger wurde obdachlos,[28] 344 Menschen starben.

Bei Herannahen der US-Armee im Frühjahr 1945 wurde Aschaffenburg zum Festen Platz, umgangssprachlich „Festung“ erklärt und sollte unter allen Umständen gehalten werden. Major Emil Lamberth wurde zum Kampfkommandanten ernannt. Als US-General Robert T. Frederick bemerkte, dass der Widerstand dortiger Kämpfer stärker als andernorts war, befahl er seinem 157. Infanterie-Regiment systematischen Artilleriebeschuss und Luftangriffe auf Aschaffenburg und Dörfer in der Umgebung, um beim darauffolgenden Häuserkampf möglichst wenige eigene Soldaten zu verlieren.[29]

Die US-Truppen errichteten am 25. März 1945 zu Beginn der Schlacht um Aschaffenburg nach Einnahme[30] der unzerstört gebliebenen Nilkheimer Eisenbahnbrücke südlich der Stadt am rechten östlichen Mainufer einen Brückenkopf. Um den südlichen Aschaffenburger Stadtteil Schweinheim kam es zu Tage währenden Gefechten, bevor die Alliierten zur Innenstadt vordringen konnten, um die an den Ostertagen 1945 heftig gekämpft wurde. Nach neuntägiger Verteidigung kapitulierte die Garnison am 3. April 1945. Nach den Zerstörungen des Luftkrieges wurden durch den Artilleriebeschuss bei der Einnahme der Stadt so bedeutende Kultur- und Baudenkmäler wie das Schloss Johannisburg und das Pompejanum noch schwerer beschädigt beziehungsweise zerstört.

Nach 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Jägerkaserne, seit 1995 TH Aschaffenburg, Gebäude 20 (von 2005)
Ehemalige Jägerkaserne, seit 1995 TH Aschaffenburg (von 2012)

In den ersten Nachkriegsjahren wurden die zerstörten Kirchen wiederhergestellt, ab 1954 das Schloss und ab 1984 das Pompejanum – Bauwerke, die die Stadt prägten und nun wieder prägen. Andere wertvolle Gebäude, wie das Deutschordenshaus, wurden nur in Teilen wieder aufgebaut. Vom historischen Rathaus wurde lediglich der Portikus in das Sitzungsgebäude des neuen Rathauses integriert.[31] Erst auf Betreiben einer Bürgerinitiative wurde 1995 das in den 1920er Jahren freigelegte Fachwerk des Hauses zur weißen Taube, genannt Löwenapotheke, rekonstruiert. Der Bassenheimer und der Dalberger Hof blieben verloren.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Aschaffenburg zur Amerikanischen Besatzungszone. Die US-Militärverwaltung richtete zur Unterbringung von Displaced Persons (DP) ein DP-Lager ein. Die meisten von ihnen stammten aus der Ukraine und aus Polen. Die Aschaffenburger Kasernenanlagen aus der Zeit vor 1918 und vor allem des Dritten Reiches wurden während des Kalten Krieges von der US-Armee belegt.[32]

Am 9. Juli 1958 wurde die Anschlussstelle Aschaffenburg-Zentrum der Autobahn A3 dem Verkehr übergeben. Im selben Jahr erhielt die Stiftskirche St. Peter und Alexander den päpstlichen Titel Basilica minor und wurde so zur Stiftsbasilika St. Peter und Alexander. Im Jahre 1978 initiierte Guido Knopp einen Geschichtsdiskurs, die bis 2008 jährlich stattfindenden Aschaffenburger Gespräche.

In den Jahren 1990 bis 1992 wurden folgende US-Militärbasen geschlossen: Taylor Barracks (ehemaliges Heeresverpflegungsamt, Goldbacher Straße), Aschaffenburg Army Airfield (Militärflugplatz, Mainwiesenweg), Fiori Barracks (ehemalige Pionierkaserne, Christian-Schad-Straße), Graves Barracks (ehemalige Bois Brule-Kaserne, Bayreuther Straße), Ready Barracks (ehemalige Artilleriekaserne, Josef-Dinges-Straße), Smith Barracks (ehemalige Lagarde-Kaserne, Am Funkhaus), Jaeger Kaserne (ehemalige Jägerkaserne, errichtet 1896, Würzburger Straße).

In der Jägerkaserne war bis zum Ersten Weltkrieg das 2. Königlich-Bayerische Jägerbataillon stationiert. 1995 eröffnete hier die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt eine Außenstelle (in dieser Zeit Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg). Bald darauf wurde die Außenstelle Aschaffenburg zur selbständigen Fachhochschule Aschaffenburg (seit 2019 Technische Hochschule Aschaffenburg).

2007 wurde das militärische Übungsgelände in den Stadtteilen Schweinheim und Gailbach an die Eigentümer zurückgegeben.

Stadtteil Schweinheim

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In die kreisfreie Stadt Aschaffenburg wurden eingemeindet:

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung von Aschaffenburg nach nebenstehender Tabelle. Oben von 1668 bis 2018.
Bevölkerungspyramide für Aschaffenburg (Datenquelle: Zensus 2011[35])

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wuchs die Bevölkerung von Aschaffenburg nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So musste die Stadt Einwohnerverluste hinnehmen während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) und nach einem Ausbruch der Pest im Jahre 1635.

Mainz wurde 1792 von französischen Truppen unter General Custine erobert. Der Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal und das Mainzer Domkapitel flohen nach Aschaffenburg. 1792 hatte Aschaffenburg etwas über 3000 Einwohner. Nach der Besetzung des linken Rheinufers 1794 übersiedelten zahlreiche Menschen aus Mainz und den übrigen linksrheinischen Gebieten nach Aschaffenburg; 1812 lebten dort etwa 6.600 Menschen. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte sich das Bevölkerungswachstum fort. Um 1900 lebten ca. 18.000 Menschen in der Stadt.

Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Nach über 20 alliierten Luftangriffen zwischen September 1940 und März 1945 lag der größte Teil der Stadt in Schutt und Asche. Allein beim schwersten Angriff am 21. November 1944 starben 344 Menschen. Insgesamt verlor Aschaffenburg durch Evakuierung, Flucht und Luftangriffe ein Drittel seiner Bewohner (14.518 Personen). Die Bevölkerungszahl sank von 45.379 im Jahre 1939 auf 30.861 im Dezember 1945. Im Jahre 1950 wurde der Vorkriegsstand wieder erreicht. Am 30. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Aschaffenburg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 69.863 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Da die Volkszählung in der Europäischen Union 2011 die Einwohnerzahl in Deutschland insgesamt deutlich nach unten korrigierte, wurde auch die Einwohnerzahl Aschaffenburgs des 31. Dezember 2010 von 68.678 für den 9. Mai 2011 fortgeschrieben und dabei nach einem bestimmten Faktor pauschal auf 67.359 gesenkt. Bereits am 31. Dezember 2017 wurde mit 69.928 Einwohnern nicht nur der Stand von vor dem Zensus 2011, sondern auch der oben als historischer Höchststand bezeichnete Stand vom 30. Dezember 2006 deutlich überschritten.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Für die Jahre 1792 und 1812 handelt es sich um zeitnahe Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1668 1526
1792 3300
1812 6590[36]
1. Juni 1830 ¹ 6800
1. Dezember 1840 ¹ 14.228
3. Dezember 1858 ¹ 10.445
3. Dezember 1864 ¹ 10.700
3. Dezember 1867 ¹ 10.300
1. Dezember 1871 ¹ 15.009
1. Dezember 1880 ¹ 12.152
1. Dezember 1885 ¹ 12.393
1. Dezember 1890 ¹ 13.630
2. Dezember 1895 ¹ 15.831
1. Dezember 1900 ¹ 25.883
Jahr Einwohner
1. Dezember 1905 ¹ 25.891
1. Dezember 1910 ¹ 29.892
1. Dezember 1916 ¹ 26.957
5. Dezember 1917 ¹ 27.377
8. Oktober 1919 ¹ 32.199
16. Juni 1925 ¹ 39.736
16. Juni 1933 ¹ 36.260
17. Mai 1939 ¹ 48.042
31. Dezember 1945 30.861
29. Oktober 1946 ¹ 36.383
13. September 1950 ¹ 48.947
25. September 1956 ¹ 51.998
6. Juni 1961 ¹ 58.433
31. Dezember 1965 55.580
Jahr Einwohner
27. Mai 1970 ¹ 59.838
31. Dezember 1975 55.398
31. Dezember 1980 59.257
31. Dezember 1985 59.240
25. Mai 1987 ¹ 60.964
31. Dezember 1990 64.098
31. Dezember 1995 66.360
31. Dezember 2000 67.592
30. Juni 2005 68.798
30. Dezember 2006 69.863
31. Dezember 2008 68.747
31. Dezember 2009 68.722
31. Dezember 2010 68.678
9. Mai 2011 ¹ 67.359
Jahr Einwohner
31. Dezember 2011 67.470
31. Dezember 2012 67.681
31. Dezember 2013 67.844
31. Dezember 2014 68.167
31. Dezember 2015 68.986
31. Dezember 2016 69.187
31. Dezember 2017 69.928
31. Dezember 2018 70.527
31. Dezember 2019 71.002
31. Dezember 2020 70.858
31. Dezember 2021 71.381

¹ Volkszählungsergebnis

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dialekt und Mundart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Aschaffenburg und seinen Stadtteilen werden, wie in den umgebenden Orten, verschiedene Varianten der Untermainländischen Dialekte gesprochen. Man spricht somit einen südhessischen und nicht, wie oft geglaubt, einen Unterfränkischen Dialekt. Die Aschaffenburger Mundart selbst unterscheidet sich auch von den angrenzenden untermainländischen Sprachgebieten,[37] wie Kahlgründer oder Großostheimer Dialekt. Ein weithin bekannter Sprecher des Aschaffenburger Innenstadt-Dialektes ist der Kabarettist Urban Priol.

Der Aschaffenburger Mundartdichter Karl Reuß schreibt in der ersten Strophe seines Gedichtes in dem Band Ascheborjer Posse zu seiner Heimatstadt:

O du mei liebes Ascheborg
Du Städtsche wunnerbor
Wie liegste drin im griene Tal,
Sou schöi, sou sunnekloor![38]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konfessionsstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß der Volkszählung 2011 waren 15,9 % der Einwohner evangelisch, 51,3 % römisch-katholisch und 32,7 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[39] Die Zahl der Protestanten und vor allem die der Katholiken ist seitdem gesunken. Ende 2019 waren von den 70.500 Einwohnern 13,8 % evangelisch, 45,5 % katholisch und 40,7 % konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[40] Seitdem gab es jährlich 1 % der Gesamtbevölkerung an Kirchenaustritten.[41]

Christentum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Aschaffenburg gibt es drei evangelisch-freikirchliche Gemeinden, die Andreasgemeinde, die Kirche für Aschaffenburg und die Gemeinde Gottes Aschaffenburg. Weiter gibt es in Aschaffenburg eine neuapostolische Kirche, eine Adventgemeinde und außerdem die Baptisten Gemeinde Aschaffenburg e. V..

Islam[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ayasofya Camii, Islamische Gemeinschaft Millî Görüş – Ortsverein Aschaffenburg e. V. (IGMG)
  • Kocatepe Camii, Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V. (DİTİB)
  • Masjid-Badr-Moschee, Islamischer Arbeiterverein e. V.
  • Othmane Moschee, Islamische Kulturgemeinschaft e. V.
  • Süleymaniye Merkez Camii, Bildungs- und Kulturverein Aschaffenburg e. V. (ehemals VIKZ e. V.)
  • Yeni Camii, Islamische Kulturgemeinschaft Aschaffenburg 1981 e. V.
  • Cem-Haus, Alevitische Gemeinde Aschaffenburg e. V.[42]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amtierender Oberbürgermeister Jürgen Herzing

Nach Wilhelm Matt, Wilhelm Wohlgemuth, Jean Stock, Vinzenz Schwind und Willi Reiland war Klaus Herzog (SPD) der sechste Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg. Nachdem Herzog bereits in den Jahren 2000, 2006 und 2012 die Wahlen für sich entscheiden konnte, durfte er bei der Oberbürgermeisterwahl 2020 aus Altersgründen nicht mehr kandidieren.[43] Da bei dieser Wahl die erforderliche absolute Mehrheit verfehlt wurde, traten die Kandidaten mit den beiden höchsten Stimmenzahlen, Jürgen Herzing (SPD) und Jessica Euler (CSU) in einer Stichwahl gegeneinander an.[44] Aus dieser Entscheidung ging mit 66,6 % der Stimmen Jürgen Herzing als neuer Oberbürgermeister hervor.[45]

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Kommunalwahl am 15. März 2020 ergab sich folgende Sitzverteilung

Stadtrat – Kommunalwahl 2020
Stadtratswahl 2020
Wahlbeteiligung: 47,8 % (2014: 37,1 %)
 %
40
30
20
10
0
30,39
27,08
20,88
5,36
5,07
4,65
3,75
2,80
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−4,80
−4,74
+6,39
+5,36
+0,14
+2,05
−1,19
−3,24
Sitzverteilung im Stadtrat Aschaffenburg seit 2020
        
Insgesamt 44 Sitze

Die letzten Ergebnisse sind in dieser Tabelle dargestellt:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2020
Sitze
2020
%
2014
Sitze
2014
%
2008
Sitze
2008
%
2002
Sitze
2002
%
1996
Sitze
1996
CSU Christlich-Soziale Union in Bayern 30,4 14 35,2 16 39,1 17 42,0 19 40,0 18
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 27,1 12 31,8 14 32,2 14 37,3 17 32,5 15
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 20,9 9 14,5 6 10,5 5 6,9 3 8,8 4
AfD Alternative für Deutschland 5,4 2
FDP Freie Demokratische Partei 5,1 2 4,9 2 5,8 3 3,9 1 2,6 1
ÖDP Ökologisch-Demokratische Partei 4,7 2 2,6 1
KI Kommunale Initiative 3,8 2 4,9 2 4,8 2 3,0 1 2,8 1
UBV Unabhängige Bürgervertretung 2,8 1 6,0 3 7,6 3 6,8 3 11,4 5
REP Die Republikaner 1,9
Gesamt 100,0 44 100,0 44 100,0 44 100,0 44 100,0 44
Wahlbeteiligung in % 47,8 37,1 40,8 47,7

(Das Diagramm auf der amtlichen Veröffentlichung des Endergebnisses fasst die UBV und die KI zu einer Einheit zusammen:[46])

*Unabhängige Bürgervertretung  ** Kommunale Initiative

Stadtschultheißen in kurmainzischer Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Faust (1547–1555)
  • Christoph Pappenberger (1609–1624)
  • Nikolaus Georg Reigersberg (1624–1644, 1646)
  • Jakob Seiler(1644–1646)
  • Nikolaus Georg von Reigersberg jun. (1647–1689)
  • Lt. Johann Nikolaus Schneidt (1690–1712)
  • Matthäus Franz Dampier (1712–1725)
  • Veit Christoph Molitor (1725–1771)
  • Karl Joseph Schweikard Boost (1772–1782)
  • Jakob Giessen (1783–1796)
  • Jakob Leo (1796–1815)

Bürgermeister und ab 1904 Oberbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aschaffenburger Rathaus

Der zweite Bürgermeister und Stellvertreter des Oberbürgermeisters wird alle sechs Jahre jeweils nach der Stadtratswahl vom Stadtrat gewählt. Im Jahre 2014 wurden eine zweite Bürgermeisterin (Jessica Euler, CSU) und ein dritter Bürgermeister (Jürgen Herzing, SPD) gewählt. Am 4. Mai 2020 wurde Jessica Euler erneut zur zweiten Bürgermeisterin gewählt. Eric Leiderer (SPD) wurde zum dritten Bürgermeister gewählt.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtfarben
1633–1836
Wappen der kreisfreien Stadt Aschaffenburg
Wappen der kreisfreien Stadt Aschaffenburg
Blasonierung: „Auf silbernem, oben golden bebordetem Grund eine die unteren Seitenschildrändern berührende symmetrische, blaubedachte, rote Burg mit runden Seitentürmen, je beknauft mit einer goldenen Turmkugel, im Torbogen mit aufgesetzter gotischer Spitze ein auf goldenem Sitz mit seitlich herausragenden Tierköpfen und Pranken thronender blaugewandeter und -beschuhter silberner Bischof, die Rechte segnend erhoben, mit der Linken einen linksgewandten goldenen Krummstab haltend, bekleidet mit silbernem Pallium und blauer, goldbestreifter Mitra.“[48][49]
Wappenbegründung: Der segnende Heilige ist der Heilige Martin, Patron des Erzbistums Mainz, wie auch das Pallium, das einem Erzbischof zusteht, symbolisieren die jahrhundertelange Zugehörigkeit Aschaffenburgs zum Bistum Mainz.

Das Stadtwappen ist in Form eines erstmals für 1236 urkundlich belegten großen Stadtsiegels aus Wachs überliefert. Aufgrund ihres Verhaltens im Deutschen Bauernkrieg im Frühjahr 1525 war es der Stadt von Erzbischof Albrecht von Mainz aberkannt worden. Nachdem jahrhundertelang nur das „A“ mit Kopfbalken aus dem kleineren Aschaffenburger Stadtsiegel verwendet werden durfte, gab König Ludwig I. von Bayern mit Entschließung vom 1. April 1836 der Stadt das Recht, ihr ursprüngliches Wappen zu führen zurück.[50] Die Aschaffenburger Stadtfarben sind die Farben Grün – Rot – Weiß.[49]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtepartnerschaften mit:[51]

Vom 23. bis zum 25. Juni 2006 feierte die Stadt Aschaffenburg mit Perth das 50-jährige Jubiläum der gemeinsamen Partnerschaft. Zur Feier kam Provost („Bürgermeister“) Bob Scott mit einer größeren Delegation aus Perth und Umgebung in die deutsche Partnerstadt. Höhepunkt des Festes waren die in der Aschaffenburger Fasanerie veranstalteten Highland Games.

Städtesolidarität

Patenschaft

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stiftsbasilika
Pfarrkirche „Unsere liebe Frau“ (Muttergottespfarrkirche)
Jakobuskirche (Nilkheim)
Sitzender Jüngling – Bronzefigur, Friedrichstraße 17 (1951 geschaffen von Rolf Nida-Rümelin)

Theater, Bühnen, Kinos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Aschaffenburger Theatern zählen das unter Großherzog Karl Theodor von Dalberg 1811 erbaute Stadttheater, Spielstätte u. a. von „ab:art-theater“ und „freies ensemble aschaffenburg“, das Erthaltheater, Spielstätte von „mot – modernes theater aschaffenburg e. V.“, das Jugendkulturzentrum (Jukuz), in welchem u. a. Veranstaltungen von „AbaKuZ e. V.“ – Initiative für ein alternatives Kulturzentrum wie Vorträge, Konzerte, Lesungen etc. stattfinden, und das Kabarett im Hofgarten, das von Urban Priol in der ehemaligen Orangerie betrieben wird. Das Ludwigstheater, Spielstätte der „actor’s company“, das Story Stage Märchentheater Aschaffenburg und das Zimmertheater, Spielstätte der „Jungen Bühne Aschaffenburg e. V.“ sind ebenfalls nennenswerte Bühnen. Darüber hinaus ist der überregional bedeutende Live-Musik-Club Colos-Saal zu nennen, in dem Auftritte von Stars vor allem der Musikrichtungen Jazz, Rock und Blues stattfinden. In Aschaffenburg befinden sich zwei Kinos: das mehrfach ausgezeichnete Programmkino Casino sowie das Kinopolis Aschaffenburg.

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Staatsgalerie Aschaffenburg im Schloss Johannisburg (I. Stock) ist Teil der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen mit einer bedeutenden Cranach-Sammlung.
  • Schlossmuseum Aschaffenburg mit Kunstwerken und historischen Zeugnissen aus sechs Jahrhunderten befindet sich im II. Stock von Schloss Johannisburg.
  • Stiftsmuseum der Stadt Aschaffenburg, ein Museum für Vor- und Frühgeschichte, die Kunst des Mittelalters, der Renaissance und für die sakrale Kunst des Barock. Es befindet sich im ehemaligen Kapitelhaus des Stifts, ein Bau, der bis auf die Gründung des Stiftes im 10. Jahrhundert zurückreicht, und ist durch einen romanischen Kreuzgang baulich mit der Stiftskirche St. Peter und Alexander verbunden.
  • Naturwissenschaftliches Museum, dieses Museum verdankt seine Bedeutung vor allem der umfangreichen Sammlung von Insekten sowie einer repräsentativen Darstellung der Mineralogie und Geologie des Spessarts. Angesiedelt ist es im Schönborner Hof, der von der Familie Schönborn als Stadtpalais von 1673 bis 1681 errichtet wurde.
  • Museum jüdischer Geschichte und Kultur. Es befindet sich im ehemaligen Rabbinerhaus am Wolfsthalplatz. In der Dauerausstellung zur Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg zeigen historische Dokumente das Leben der jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg von 1267 bis zur Zeit der Verfolgung im Nationalsozialismus.
  • Das Gentil-Haus wurde von dem Aschaffenburger Industriellen und Sammler Anton Gentil als Präsentationsort für seine umfangreiche Sammlung von Kunstwerken in den 1920er Jahren erbaut.
  • Neuer Kunstverein Aschaffenburg e. V. KunstLANDing, in der Landingstraße 16, mit Sonderausstellungen aktueller Kunst.
  • Kunsthalle Jesuitenkirche mit wechselnden Ausstellungen zur Kunst der Klassischen Moderne und der Gegenwart.

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Profane Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Johannisburg – Wahrzeichen der Stadt
Pompejanum

→ siehe auch Liste der Baudenkmäler in Aschaffenburg

Sakralbauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mainbrücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fünf Brücken überqueren in Aschaffenburg den Main. Dies sind (der Fließrichtung des Stromes folgend, von Süd nach Nord): der Fußgängersteg der Staustufe Obernau, die Eisenbahnbrücke Nilkheimer Mainbrücke sowie die Straßenbrücken Konrad-Adenauer-Brücke, Willigisbrücke und Friedrich-Ebert-Brücke.

Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Schönbusch mit See

In Aschaffenburg befinden sich sechs Parks:

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alpinsport

Die am 16. Dezember 1896 gegründete Sektion Aschaffenburg des Deutschen Alpenvereins hat 10.443 Mitglieder (Stand: 31. Dezember 2023)[52] und ist damit der größte Sportverein in Aschaffenburg. Der Verein betreibt das Aschaffenburger Biwak (Biwakschachtel), den Aschaffenburger Höhenweg, das DAV Kletterzentrum Aschaffenburg und den Kletterpfeiler Waldaschaff.[53]

Basketball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die SG Aschaffenburg-Mainhausen spiele in den 90er Jahren in der 1. Damen-Basketball-Bundesliga. In der Saison 1995/96 wurden sie Vizemeister und qualifizierten sich für die Euroleague.

Eishockey

Der WSV Aschaffenburg nahm von 1987 bis 1994 am Spielbetrieb des Hessischen Eissport Verbandes teil. In der Zeit spielte er sechs Jahre in der Landesliga Hessen und nach dem Aufstieg ein Jahr Hessenliga. Es gibt in Aschaffenburg neben einer Hobbymannschaft und Nachwuchsmannschaften beim 1. Aschaffenburger Eissportverein e. V.[54] eine Hobbymannschaft beim WSV Aschaffenburg.

Fußball
Stadion am Schönbusch

Überregionale Bekanntheit besitzt der Traditionsverein Viktoria Aschaffenburg, der seine Heimspiele im städtischen Stadion am Schönbusch austrägt. Nach vielen Jahren in der höchsten deutschen Spielklasse in den fünfziger Jahren spielte der Verein nach dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga ab 1989, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, in der Oberliga Hessen. Seit dem Wechsel zum Bayerischen Fußballverband zur Spielzeit 2012/13 spielt die Viktoria Aschaffenburg in der Fußball-Regionalliga Bayern.

Handball

Die HSG Aschaffenburg 08[55] besteht aus den Handballabteilungen der Vereine TuS 1863 Damm e. V., TV Schweinheim 1885 e. V. und TV Obernau 1900 e. V. Mit mehr als 350 Sportlern ist sie einer der größten Handballvereine im Bezirk Spessart/Odenwald des Hessischen Handballverbandes (HHV). Der im Nachbarkreis Miltenberg gelegene TV Großwallstadt trug bis 2016 seine 1. und 2. Ligaspiele in der Aschaffenburger F.a.n. frankenstolz arena aus und spielt bis heute vereinzelt in der Halle.

Weitere Sportarten

Der SV Einigkeit Aschaffenburg-Damm ist ein Ring- und Judosportverein aus dem Aschaffenburger Stadtteil Damm. Mit zwei Mannschaft-Meistertiteln und vier Vizemeistertiteln gehörte die Mannschaft Anfang der 1960er Jahre zu den erfolgreichsten deutschen Mannschaften im Ringen.

Mit dem „Ruder-Club Aschaffenburg“ ist hier ein Mitgliedsverein des DRV angesiedelt, der ein breites Leistungs-, Schul- und Freizeitsportangebot abdeckt und zu den leistungsfähigsten Vereinen in der Stadt und im Verband gehört.

Mit über 850 Mitgliedern gehört der 1962 gegründete Tanzsportclub Schwarz-Gold Aschaffenburg zu den größten deutschen Tanzsportvereinen.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aschaffenburg weist die höchste Dichte an Gaststätten und Kneipen in Bayern auf – auf rund 400 Einwohner entfällt ein Betrieb der Gastronomie.[56]

Bis 2008 fanden alljährlich die Aschaffenburger Gespräche statt. Weitere regelmäßige Veranstaltungen sind das traditionelle einwöchige „Aschaffenburger Volksfest“ im Juni mit anschließendem Feuerwerk und Schlossbeleuchtung, die Aschaffenburger Kulturtage im Juli, das Jugendmusikfest KOMMZ, das „Aschaffenburger Stadtfest“ am letzten Augustwochenende und der seit 2005 stattfindende StaplerCup, eine Weltmeisterschaft der Staplerfahrer.

In der f.a.n. frankenstolz arena (ehemals: Unterfrankenhalle) finden sportliche und kulturelle Veranstaltungen statt. Eine weitere Veranstaltungshalle ist die Stadthalle am Schloss.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 2002 wurde von 20.000 deutschen Unternehmen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) die Region Bayerischer Untermain, deren Oberzentrum Aschaffenburg ist, auf Platz drei der besten Wirtschaftsstandorte gewählt.[57] Als Standortstärken der Region wurden „Nähe zum Kunden“, „Verkehrsinfrastruktur“, „Bildungseinrichtungen“ und „Hochschulkooperationen“ angegeben.

Im Jahre 2016 erbrachte Aschaffenburg, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 5,132 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 74.152 € (Bayern: 44.215 €/ Deutschland 38.180 €) und damit deutlich über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. In der Stadt gibt es 2017 ca. 61.000 erwerbstätige Personen.[58] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 4,8 % und damit über dem bayrischen Durchschnitt von 2,7 %.[59]

Im Zukunftsatlas 2022 belegte die kreisfreie Stadt Aschaffenburg Rang 36 von 400 bewerteten Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „sehr hohen Zukunftschancen“.[60]

Textilindustrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Raum Aschaffenburg war eines der traditionellen Zentren der deutschen Textilindustrie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren rund 35.000 Personen in der Region in dieser Branche beschäftigt. Die arme Bevölkerung im Spessart verdiente sich mit Heimarbeit als Zulieferer für die Kleiderfabriken ein dringend benötigtes Zubrot. Durch die Globalisierung und die Verlagerung von lohnintensiven Branchen in Billiglohnländer wurden in der Region viele Arbeitsplätze in der Fertigung abgebaut.

Holz- und Papierindustrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedingt durch den Holzreichtum des Spessarts war Aschaffenburg traditionell auch Zentrum der Papierindustrie. Das Werk der früheren Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg (PWA) gehört heute der Britischen Firma „DS Smith Paper“, die dort Verpackungs- und Sanitärpapiere herstellt.

Anfang 2007 hat das Unternehmen Pollmeier Massivholz auf dem Aschaffenburger Hafengelände (Bayernhafen) ein neues Sägewerk in Betrieb genommen, in dem 180 neue Arbeitsplätze entstanden sind. Die Investitionssumme betrug rund 150 Millionen Euro. Dies war der größte industrielle Neubau in der Stadt seit 1954. Die Stadt erwartet dadurch Impulse für Forstwirtschaft und Waldbesitz sowie die Schaffung weiterer Arbeitsplätze bei Zulieferunternehmen.

Metall- und Elektroindustrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei große Werke der Automobilzulieferindustrie sind in der Stadt Aschaffenburg ansässig, die in weltweit tätige Konzerne integriert sind. Dazu kommen weitere Zulieferer in der Stadt und in der Region. In Aschaffenburg befindet sich der Hauptsitz der Linde Material Handling GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Kion Group, Frankfurt am Main, die weltweit zweitgrößter Hersteller von Gabelstaplern und anderen Flurförderzeugen ist. Weitere Zulieferer und Dienstleister aus der Fahrzeugbranche befinden sich in der Umgebung Aschaffenburgs. Auch die Technische Hochschule Aschaffenburg ist in der Fahrzeugbranche engagiert.

In der Region siedeln sich auch viele Unternehmen für Mess- und Regeltechnik an. An Bedeutung gewinnen die Unternehmen für Informationstechnik und Softwareberatung.

Bekannte ansässige Unternehmen in Aschaffenburg und Umgebung sind zum Beispiel: DPD, Linde Material Handling, Linde Hydraulics, Kaup, ZF TRW, Joyson Safety Systems, Adler Modemärkte, SAF-Holland, SCA, PSI, E-on Netz und Modler.

Einzelhandel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aschaffenburger Fußgängerzone

Über 620 Geschäfte laden derzeit in Aschaffenburg auf über 230.000 m² zum Einkaufen ein. Pro Kopf sind das 2,92 m² Ladenfläche. Die Fußgängerzonen (z. B. Herstallstraße, Sandgasse, Steingasse, Roßmarkt, Frohsinnstraße) bieten alleine knapp 50.000 m² Verkaufsfläche. Des Weiteren befindet sich hier die City-Galerie, das mit ebenfalls über 50.000 m² größte innerstädtische Einkaufszentrum Nordbayerns.

Mit all diesen Geschäften werden nicht nur die über 70.000 Aschaffenburger versorgt, sondern auch weitere 400.000 aus dem südöstlichen Rhein-Main-Gebiet, weitere 175.000 Einwohner aus dem Landkreis Aschaffenburg, 131.000 aus dem Landkreis Miltenberg sowie 132.000 aus dem Landkreis Main-Spessart. Insgesamt ergibt das rund 733.000 potentielle Kunden.

Seit den 1990er Jahren werden die ehemaligen Einrichtungen der US-Armee an der Würzburger Straße im Südwesten der Stadt am Rande des Stadtteils Schweinheim (Staatsstraße 2312, Ausfallstraße in den Spessart, Richtung Würzburg) in Wohngebiete und in eine „Serviceachse“ umgewandelt (→ Konversion). Die ehemalige Graves-Kaserne beherbergt eine Sammelstelle für Abfälle, ein Heim für Asylbewerber und diverse Kleinbetriebe. Ein ursprünglich geplantes Technologiezentrum kam nicht zustande. Bisher größte Einzelansiedlung war am 27. Dezember 2005 die Eröffnung eines Baumarktes der Firma Bauhaus mit 120 neuen Arbeitsplätzen nahe der ehemaligen Ready-Kaserne. Die ehemalige Jäger-Kaserne ist jetzt Sitz der Technischen Hochschule Aschaffenburg.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aschaffenburger Hauptbahnhof

Aschaffenburg ist durch Aschaffenburg Hauptbahnhof (Regional- und Fernverkehr einschließlich ICE), den Hafenbahnhof (nur Güterverkehr) sowie die Haltepunkte Hochschule, Aschaffenburg-Süd und Obernau (nur regional) an das Schienennetz angebunden. Der Bahnhof Nilkheim an der ehemaligen Bachgaubahn wurde mit deren Stilllegung 1974 außer Betrieb genommen. Seit 2008 gibt es Bestrebungen, den noch bestehenden Streckenabschnitt, der von der Bahnstrecke Aschaffenburg–Miltenberg durch den Park Schönbusch ins Gewerbegebiet Nilkheim II führt und der der Bayernhafen Gruppe gehört, sowie die bereits rückgebaute Strecke, die bis 1974 die Kreisstraße ABs 16 höhengleich gekreuzt hat, bis Großostheim zu reaktivieren.[61]

Mitte 2009 wurde das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes abgebrochen. Am 29. Januar 2011 wurde das neu errichtete Bahnhofgebäude vom Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer seiner Bestimmung übergeben.[62] Im Jahr 2012 wurde der Aschaffenburger Hauptbahnhof von der „Allianz pro Schiene“ als „Bahnhof des Jahres 2012“ gewählt.[63] Der Ausbau der Infrastruktur für den Fernverkehrshalt Aschaffenburg ist in der Anlage 1 zu § 1 Bundesschienenwegeausbaugesetzes als neues Vorhaben des vordringlichen Bedarfs aufgeführt.[64]

Nach der Stadt ist ein Intercity-Express benannt.

Schiffsverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bayernhafen Aschaffenburg

Der Staatshafen Aschaffenburg liegt an der transeuropäischen Wasserstraße Rhein-Main-Donau, gehört zur Bayernhafen Gruppe und umfasst das größte Gewerbegebiet am Bayerischen Untermain. Neben der trimodalen Containerumverladung zwischen Straße, Schiene und Wasser liegt der Schwerpunkt in den Bereichen Logistik, Versorgung und Recycling. Im Jahr 2005 lag der Güterumschlag bei 2,8 Mio. Tonnen, 2011 bei 3,3 Mio. Tonnen.[65]

Von 1886 bis 1938 war Aschaffenburg eine der Anlaufstellen der Kettenschifffahrt auf dem Main.

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aschaffenburg ist über drei Anschlussstellen an die A 3 angebunden (Aschaffenburg-Ost, Aschaffenburg-Zentrum (vormals -West) und Aschaffenburg-West (vormals Stockstadt)). Über die A 3 gelangt man nach Frankfurt am Main (etwa 40 Kilometer entfernt) und Würzburg (etwa 80 Kilometer entfernt). Einige Kilometer westlich von Aschaffenburg, am Seligenstädter Dreieck liegt der südliche Endpunkt der Bundesautobahn 45 Dortmund-Aschaffenburg, der sog. Sauerlandlinie. Die B 469 verbindet die A 45 mit der A 3 und reicht auf ihrem Weg nach Amorbach von Westen nahe an das Stadtgebiet heran. Von ihrer Anschlussstelle Großostheim-Nord verläuft die Bundesstraße B 26 durch die Innenstadt und nimmt dabei die B 8 auf. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist der vierstreifige Ausbau der B 26 auf einer Länge von 3,4 km im Stadtgebiet von Aschaffenburg und im Gemeindegebiet von Stockstadt am Main mit Gesamtkosten von 22,1 Mio. € enthalten.

Mit dem Ausbau der B 26 wurde 2022 im Stadtgebiet von Aschaffenburg begonnen. Dabei werden die Zufahrten zum Mainhafen Aschaffenburg mit Abbiegespuren versehen und die Bundesstraße einer Länge von 1,3 km vierstreifig ausgebaut.

Städtische Ringstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 1896 wurde entlang der Bahnstrecke Aschaffenburg–Miltenberg zwischen der Schweinheimer und der Goldbacher Straße eine 13 m breite Ringstraße geplant – heute Kurmainzer-, Wittelsbacher- und Hohenzollernring.

Nach der Eingemeindung von Damm und Leider 1901 und später mit der Zunahme des motorisierten Verkehrs begann Mitte der 1920er Jahre die Projektierung von Durchgangs- und Umgehungsstraßen: Schillerstraße, 1902; Mainbrücke am Schlotfegergrund als Verbindung der Hanauer Straße mit der Darmstädter Straße, 1925; Schlachthofstraße, 1932, später Südring, heute Südbahnhofstraße; Bahnweg, 1931 in Abstimmung mit der damals noch selbständigen Gemeinde Schweinheim; Liebigstraße, 1931; die heutige Spessartstraße, 1931.

Nach 1947 wurde entlang dieser Trassen 70 Jahre lang an einer in sich geschlossenen Städtischen Ringstraße geplant und gebaut. Der erste größere Abschnitt, der Mitte der 1960er Jahre verkehrswirksam wurde, entspricht außer den Planungen für den Ring zugleich einem früheren Projekt der Stadt Aschaffenburg für eine „Umgehungsstraße Damm“ (siehe oben). Dieses nicht ausgeführte Projekt sollte die Reichsstraßen (heute Bundesstraßen) Nrn. 8 und 26 zwischen der Schwarzen Brücke (Wilhelmstraße) und dem Goldbacher Viadukt miteinander verbinden. Begünstigt wurden diese unterschiedlichen, aber im Zentrum von Damm identischen Projekte durch die Folgen des Luftkriegs, nämlich die völlige Zerstörung der Nordseite der ehemaligen Kästergasse. Dieser erste verkehrswirksame Ringabschnitt hat die Glattbacher Straße über die Schillerstraße mit der Burchardstraße verbunden. Danach, aber ebenfalls noch Mitte der 1960er Jahre, wurde die Ebertbrücke fertiggestellt. Auch die südlichen Abschnitte der Ringstraße, die seit 1964 in Tieflage projektiert und in den 1970er Jahren mit der Adenauerbrücke begonnen wurden, sind zum Teil schon seit Jahrzehnten in Betrieb und entlasten die Innenstadt vom Durchgangsverkehr.

Ein weiteres Teilstück in der Oststadt ist seit dem 28. Juni 2013 verkehrswirksam.[66] Damit konnten die Autobahnumleitungen U 48 und U 77 von der Schillerstraße auf die Städtische Ringstraße verlegt werden.

2011 wurde mit dem Bau des nördlichen Ringabschnitts entlang der Bahnlinie Frankfurt–Nürnberg begonnen. Möglich wurde dies, wie schon beim südlichen Abschnitt entlang der Bahnstrecke Aschaffenburg–Miltenberg durch die Jahrzehnte zuvor erfolgte Stilllegung von Gleisanlagen. Die ersten Teilstücke des Nordrings wurden im Mai und im Dezember 2012 für den Verkehr freigegeben.[67] Im Februar 2014 wurde zur Verknüpfung des Nordrings mit dem bestehenden Westring im Bereich Hanauer Straße eine Straßenunterführung unter die Gleise geschoben.[68] Der am 10. Juli 2017 eröffnete Nordring entlastet die durch Wohngebiete führende Schillerstraße, die bis dahin die Funktion einer Ringstraße erfüllte. Die Bedarfsumleitungen zwischen den Autobahnanschlussstellen Aschaffenburg Ost und Aschaffenburg West, nämlich die U77 und die U48 sowie die Bundesstraße 26 verlaufen allerdings nach wie vor über die südliche und östliche Ringstraße bzw. über die Strecke Hanauer Straße – Friedrich- und Weißenburger Straße – Goldbacherstraße.

Öffentlicher Nahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb des Stadtgebietes gibt es 15 Buslinien der Stadtwerke Aschaffenburg, die im 15-, 20-, 30- und 60-Minuten-Takt bedient werden. Der Landkreis Aschaffenburg, der Landkreis Miltenberg sowie einige hessische Ziele werden durch fünf Buslinien der KVG und durch zwölf Buslinien der VU angefahren. Mit weiteren vier Bahnlinien der Deutschen Bahn bildet sich die Verkehrsgemeinschaft am Bayerischen Untermain, die VAB.

Außerhalb der Busfahrzeiten gibt es einen Service Anrufsammeltransport, mit denen man jedes Ziel erreichen kann, das sonst durch das regelmäßige Angebot der Stadtwerke angebunden ist. 2022/23 wurde an Sonn- und Feiertagen ein City-Shuttle-Service von CleverShuttle und Ioki im Auftrag der Stadtwerke Aschaffenburg angeboten. Die Fahrzeuge des City-Shuttles fuhren ausschließlich nach Bestellung durch den Fahrgast (On-Demand).[69]

Ferienstraßen und Radfernwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Darüber hinaus verlaufen insbesondere am Mainufer folgende Radfernwege:

Flugverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehrslandeplatz Aschaffenburg

Der Flugplatz Aschaffenburg ist als Verkehrslandeplatz kategorisiert und befindet sich etwa 2 km südwestlich des Stadtgebietes im Markt Großostheim. Im Süden des Stadtgebietes an der Grenze zu Markt Sulzbach befindet sich zudem das Segelfluggelände Altenbachtal.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Druckmedien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Main-Echo, Tageszeitung mit Tochterpublikationen
  • PrimaSonntag, Anzeigenblatt aus dem Funkhaus Aschaffenburg
  • Showtime-Magazin: monatliches Szene- und Fotomagazin für Aschaffenburg und Miltenberg
  • FRIZZ Das Magazin
  • Brot & Spiele: Kulturmagazin für Aschaffenburg und Umgebung

Rundfunk und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Justiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aschaffenburg ist Sitz eines Landgerichts. Der Bezirk des Landgerichts Aschaffenburg umfasst die kreisfreie Stadt Aschaffenburg sowie die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg. Zum Landgerichtsbezirk gehören das Amtsgericht Aschaffenburg mit seiner Zweigstelle Alzenau in Unterfranken sowie das Amtsgericht Obernburg a. Main mit der Zweigstelle Miltenberg.

Eine Justizvollzugsanstalt befindet sich im Stadtteil Strietwald. Jahrelang existierte auch ein Untersuchungsgefängnis in der Alexandrastraße in der Innenstadt (im Volksmund saßen Inhaftierte „hinner de Sandkersch“ – hinter der Sandkirche).

Gesundheit

Insgesamt gibt es im Stadtgebiet von Aschaffenburg 900 Krankenhausbetten in drei Krankenhäusern, darunter das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau, welches zu den zehn größten Krankenhäusern Bayerns zählt.

Soziales

Für ältere Menschen gibt es in der Stadt sieben Alten- und Pflegeheime, die Platz für 720 Bewohner bieten. Hinzu kommen 244 seniorengerechte Wohnungen in 14 Wohnanlagen und ca. 162 Möglichkeiten für betreutes Wohnen in drei verschiedenen Einrichtungen.

Die Initiative Sozialnetz Aschaffenburg stellt Informationen über Beratungseinrichtungen, Behörden, Organisationen, Vereine und kirchliche Einrichtungen im Hinblick auf soziale Fragen bereit.

Archive[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedhöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegenwärtige Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ca. 20.000 Schüler Aschaffenburgs besuchen insgesamt 52 Schulen. Dazu gehören: 12 Grundschulen, 5 Mittelschulen, 3 Realschulen, 1 Wirtschaftsschule, 4 Gymnasien (Friedrich-Dessauer-Gymnasium, Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasium, Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg, Gymnasium der Maria-Ward Schule), 5 Förderschulen und 22 Fach- und berufliche Schulen. Mehr als 3000 Kurse werden jährlich in der Volkshochschule Aschaffenburg für 63.500 Teilnehmer angeboten. 1919 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nehmen an Kursen der Städtischen Musikschule Aschaffenburg teil, die jedes Jahr Erfolge auch im Wettbewerb Jugend musiziert vorzuweisen hat. Sie wurde 1810 eröffnet und gilt als älteste Musikschule Deutschlands. Unterstützt werden die Schulen Aschaffenburgs durch die Stadtbibliothek, bei der fast 80.000 Medien (Bücher, Tonträger etc.) mehr als 430.000-mal im Jahr entliehen werden. Aschaffenburg besitzt seit Jahrzehnten auch eine von 10 in Deutschland existierenden Steinmetz-Meisterschulen.

Hochschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Gebäude der TH Aschaffenburg (2012)

Am 5. Oktober 1995 nahm die Technische Hochschule Aschaffenburg den Lehrbetrieb zunächst als Abteilung der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg auf.

Am 1. Oktober 2000 wurde diese Abteilung als Fachhochschule eigenständig und in die Fakultäten Ingenieurwissenschaften (IW) sowie Wirtschaft und Recht (WR) gegliedert.

Seit Beginn des Sommersemesters 2019 trägt die Hochschule für angewandte Wissenschaften die Bezeichnung Technische Hochschule Aschaffenburg, kurz TH-AB.

Im Zuge der Akademisierung der Hebammenausbildung wurde zum Wintersemester 2022/2023 der Studiengang Hebammenkunde eingerichtet und hierfür die Fakultät Gesundheitswissenschaften (GW) gegründet.

Fachakademie für Sozialpädagogik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fachakademie für Sozialpädagogik

Die Fachakademie für Sozialpädagogik ist eine Ausbildungsstätte für Erzieher. Sie befindet sich im Stadtteil Damm und verabschiedet jährlich rund 90 Absolventen.[70] Die Einrichtung wurde 1973 gegründet und ist seit Mitte der 1990er Jahre besonders für ihre jährlichen Musicalaufführungen in der Maintalhalle Mainaschaff im Umkreis bekannt. Im Jahr 2012 ging die Trägerschaft vom Landkreis Aschaffenburg zur Caritas Schulen gGmbH Würzburg über.

Historische Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Universität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Karls-Universität Aschaffenburg wurde 1808 durch Karl Theodor von Dalberg als Fürstlich Primatische und Erzbischöflich Regensburgische Universität zu Aschaffenburg im Zuge der Napoleonischen Neuordnung der rechtsrheinischen Gebiete mittels der Rheinbundakte im neugebildeten Staat des Fürstprimas gegründet. Bereits 1809 erfolgte die Umbenennung. Die Hochschule bestand auch nach dem Aberkennen des Universitätsstatus 1818 in umgewandelter Form als Bayerisches Lyzeum Aschaffenburg, einer hochschulgleichen Einrichtung des Königreich Bayerns bis 1873 fort.

Forstliche Hochschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bayerische Forstlehranstalt Aschaffenburg um 1854

Die Forstliche Hochschule Aschaffenburg war eine Ausbildungsstätte für Forstbeamte des Königreichs Bayern. Sie bestand unter verschiedenen Namen von 1807 bis 1910, mit einer Unterbrechung von 1832 bis 1844, in Aschaffenburg. Das Gebäude an der Alexandrastraße wurde danach für die Oberrealschule Aschaffenburg genutzt und im Jahre 1968 abgerissen. An der Stelle steht heute eine mehrstöckige Wohnanlage mit Tiefgarage („Parkhaus Alexandrastraße“).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anerkennungen

Die Stadt Aschaffenburg würdigt Personen, die sich um die Stadt besonders verdient gemacht haben. Diese Anerkennung leistet die Stadt Aschaffenburg mit der Verleihung von:

Personen

Für Personen mit Bezug zu Aschaffenburg siehe: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Aschaffenburg.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fahrunterricht auf dem kleinen Exerzierplatz 1906, im Hintergrund das Aschaffenburger Schloss
    1904 eröffnete der Architekt Rudolf Kempf die „Erste deutsche Autolenkerschule“ die dem „Kempf’schen Privat-Technikum Aschaffenburg“ angegliedert war. Sie wurde Ende 1906 wieder geschlossen, Kempf verließ Aschaffenburg und übersiedelte nach Mainz. Zum 100. Jubiläum 2004 wurde am ehemaligen Standort eine Stele errichtet, geschaffen von Meisterschüler Bernhard Chemin aus der Städtischen Fachschule (Meisterschule) für Steinmetzen und Steinbildhauer in Aschaffenburg.
  • Eine volkstümliche Figur ist der Aschaffenburger Maulaff.
  • Vielfach wird die Stadt ob ihres milden Klimas als Bayerisches Nizza bezeichnet. Angeblich stammt diese Aussage von König Ludwig I.[71][72][73], was allerdings nicht belegt ist.[74] Auch nennt sie sich Tor zum Spessart.[75]
  • Das siebente Wahrzeichen der Stadt ist der Ascheberscher Arsch – ein Stein der Schlossgartenmauer. Seine beiden übereinander liegenden Buckel lassen an die Figur des Buchener Bleckers denken und werden daher für einen Scherz der Erbauer gehalten.[76]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Der Oberbürgermeister. Stadt Aschaffenburg, abgerufen am 16. Mai 2020.
  3. Aschaffenburger Anzeiger, 16. Mai 2007 sowie Präsentation der Stadt zur Bevölkerungsentwicklung (Memento vom 3. November 2013 im Internet Archive) (PDF; 2,9 MB)
  4. Die Einwohnerzahlen der Stadtteile sind angegeben mit Stand 31. Dezember 2019 nach Angaben der Stadtverwaltung.
  5. Hohe Stickstoffdioxid-Belastung in Aschaffenburg und Würzburg, bfr.de vom 22. März 2018
  6. Umwelt: Keine Messungen mehr nötig – Erneuerung der Busflotte entscheidend – Landesamt sieht positive Tendenz. Main Echo 13. Dezember 2022.
  7. Bayerisches Landesamt für Umwelt (Memento vom 4. Mai 2009 im Internet Archive)
  8. Präsentation (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,6 MB)
  9. Schlaraffenburger Streuobstprojekt. (Memento vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  10. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 26–27 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Besonderes Lexicon derer meisten Länder/ Städte/ Insuln […]. Nürnberg 1727, S. 12.
  12. Christoph Gutknecht: A tuches un a halb. 11. November 2014, abgerufen am 13. August 2023.
  13. Zur spätantiken Besiedlung siehe Katharina Ramstetter: Die „civitas Ascapha“ – Höhensiedlung und Zentralort des 5. Jahrhunderts. In: Alexander Reis (Hrsg.): Das Rhein-Main-Gebiet in der Spätantike – Beiträge zur Archäologie und Geschichte. Akten der Tagung in Obernburg am Main vom 12.–13. April 2018. Verlag Dr. Faustus, Büchenbach 2022, ISBN 978-3-946387-39-8, S. 155–166.
  14. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte. Erlangen 1963, S. 60–61.; siehe auch S. 966.
  15. bavarikon.de: Oberstift
  16. a b Johann Schweinsfest: Das Pfarrdorf Schweinheim und seine Filialen Haibach, Grünmorsbach und Gailbach. Hrsg.: Universitätsbibliothek Universität Regensburg. Druckerei Dr. Götz Werbrun, Aschaffenburg 1912, S. 23.
  17. Die Stadt vergisst ihre Opfer. In: FAZ. 9. Januar 2015, S. 39.
  18. Wiener Kongreßakte (1815). Abgerufen am 16. September 2022.
  19. Deutscher Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischer Staats-Anzeiger vom 9. März 1899
  20. Johannes Büttner (Hg.), Carsten Pollnick: Revolution und Räterepublik. Aschaffenburg 2010, ISBN 978-3-86569-102-6
  21. Vgl. auch Salomon Bamberger: Historischer Bericht über die Juden der Stadt und des ehemaligen Fürstentums Aschaffenburg. In: Zvi Avneri (Hrsg.): Germania Judaica. Band II. 1.
  22. Hans-Bernd Spies: Der Beerdigungsort Aschaffenburger Juden in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. In: Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg. Nr. 6, Heft 4, 2000, ISSN 0174-5328, S. 165–172.
  23. Aschaffenburger Zeitung 26.08.1841. 26. August 1841, abgerufen am 15. August 2023.
  24. Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 115.
  25. Carsten Pollnick: Die Entwicklung des Nationalsozialismus und Antisemitismus in Aschaffenburg 1919–1933. Aschaffenburg 1988, S. 108: Einweihung durch Gauleiter Dr. Otto Hellmuth.
  26. Aschaffenburg - Wiederaufbauatlas :: Haus der Bayerischen Geschichte. Abgerufen am 30. Oktober 2023.
  27. Stefan Reis: Im Untergrund warten die Blindgänger | Foto: Deutsche Presse-Agentur (DPA), Sebastian Gollnow. 12. März 2023, abgerufen am 30. Oktober 2023.
  28. Agnes Schönberger, Aschaffenburg: Ausstellung über Kriegsende: Als Aschaffenburg in Trümmern lag. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 16. September 2022]).
  29. siehe auch John Antal: City Fights: Selected Histories of Urban Combat from World War II to Vietnam. S. 210 ff. (online)
  30. HyperWar: The Last Offensive [Chapter 18]. Abgerufen am 16. September 2022.
  31. Hartwig Beseler, Niels Gutschow: Kriegsschicksale Deutscher Architektur. Band 2, Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 2000, ISBN 3-926642-22-X, S. 1317–1325.
  32. usarmygermany.com (eingesehen am 4. März 2018)
  33. a b c Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 600.
  34. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/ Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 733.
  35. Datenbank Zensus 2011, Aschaffenburg, Alter + Geschlecht (Memento vom 22. September 2021 im Internet Archive)
  36. books.google.de: Staats-Calender der Großherzoglichen Stadt und des Departements Frankfurt.
  37. Manuskript zum Vortrag von Dr. Almut König (Memento vom 15. August 2014 im Webarchiv archive.today)
  38. Karl Reuß: Ascheborjer Posse: Geschichte in Aschaffenburger Mundart. W. Walter (Verleger), Aschaffenburg 1927.
  39. Stadt Aschaffenburg Religion (Memento vom 5. Juni 2013 im Internet Archive), Zensus 2011
  40. Anteil der Religionen in der Aschaffenburger Bevölkerung, abgerufen am 6. Mai 2020
  41. Kirchenaustritten der vergangenen Jahre, abgerufen am 12. März 2022
  42. aschaffenburg.de: Alevitische Gemeinde e. V.
  43. faz.net, OB-Wahl in Aschaffenburg: SPD setzt auf Jürgen Herzing
  44. Jürgen Herzing ist neuer Oberbürgermeister in Aschaffenburg
  45. Stadt Aschaffenburg – Stichwahl Oberbürgermeister/-in 2020 aschaffenburg.de, abgerufen am 22. April 2023
  46. kommunalwahl2020.bayern.de
  47. Kommunalwahl 2020 in Bayern: Wichtige Fakten und Infos für alle Wähler, merkur.de, abgerufen am 6. April 2020
  48. Eintrag zum Wappen von Aschaffenburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 6. September 2017.
  49. a b aschaffenburg.de
  50. Alfred F. Wolfert: Aschaffenburger Wappenbuch. Aschaffenburg 1983. / Enno Bünz: Die mittelalterlichen Siegel der Stadt Aschaffenburg. In: Aschaffenburger Jahrbuch für Geschichte, Landeskunde und Kunst des Untermaingebietes. 11/12 (1988), S. 79–105.
  51. Partnerstädte
  52. Sektionsdetails in der Übersicht des Deutschen Alpenvereins, Stand 31. Dezember 2023
  53. Homepage: Sektion Aschaffenburg des Deutschen Alpenvereins
  54. ref rodi-db.de, Ligenzugehörigkeit WSV Aschaffenburg
  55. HSG Aschaffenburg 08 – Handball Spielgemeinschaft Aschaffenburg. 3. November 2023, abgerufen am 15. Februar 2024 (deutsch).
  56. @1@2Vorlage:Toter Link/www.vhs-aschaffenburg.orgBeitrag der VHS-Aschaffenburg. (PDF) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)
  57. pass-karriere.com: Wirtschaftsstandort Aschaffenburg (Memento vom 16. Dezember 2018 im Internet Archive)
  58. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Februar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.
  59. Bundesland Bayern. Bundesagentur für Arbeit, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Juli 2017; abgerufen am 7. Januar 2019.
  60. app.handelsblatt.com
  61. Gemeinde Großostheim ist für den Zug. In: Main Echo. 15. Juli 2011, abgerufen am 28. Februar 2011.
  62. Bahnhofeinweihung in Main Echo
  63. Allianz Pro Schiene kürt Aschaffenburger Hauptbahnhof als „Bahnhof des Jahres 2012“.
  64. bmvi.de
  65. Zweimal pro Woche Aschaffenburg-Hamburg nonstop. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  66. Staus wegen Baustellen rund um Aschaffenburger Schönbornstraße. In: [Main-Netz]. 23. Mai 2013. Abgerufen am 23. Mai 2013.
  67. Teilstück der Bahnparallele offen. In: Main-Echo. 24. Mai 2012.
  68. Damm erst nach 2015 entlastet? In: Main-Echo. 19. August 2009.
  69. Stadtwerke Aschaffenburg: City-Shuttle. Abgerufen am 16. September 2022.
  70. Fachakademie für Sozialpädagogik verabschiedet rund 30% mehr Fachkräfte. Abgerufen am 7. November 2022.
  71. Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Ausgabe 53, Deutsche Dendrologische Gesellschaft, Verlag L. Beissner, 1940, S. 122.
  72. Stadt Aschaffenburg Landschaftsplan – Entwurf – Begründung – Januar 2008. (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive)
  73. Antrag Biergartenerweiterung (Memento vom 3. November 2013 im Internet Archive)
  74. König Ludwig I. von Bayern verglich Aschaffenburg aufgrund des Klimas mit Italien, aber als er (nach seiner Abdankung) 1862 erstmals Nizza besuchte, gehörte diese Stadt bereits zu Frankreich. aus: Hans-Bernd Spies: König Ludwig I. von Bayern, Wilhelm Heinse, das Pompejanum in Aschaffenburg und das erfundene bayerische Nizza. In: Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg. Band 10 (2011–2013) Heft 3, März 2012, S. 208–240. ISSN 0174-5328.
  75. Wanderwege und Rundwanderwege. (Memento vom 30. Juni 2011 im Internet Archive)
  76. Ascheberger Besonderheiten. Abgerufen am 27. Juli 2022.
  77. Joachim Käppner: Wahnsinn ’45. Am Freitag vor siebzig Jahren kapitulierte die Wehrmacht endlich in Aschaffenburg: das Beispiel einer Stadt, die sinnlos geopfert wurde – und in der Hitlers Schergen wie im Rausch eigene Soldaten ermordeten. In: Süddeutsche Zeitung. 2. April 2015, S. 6. (Kritisch zu Stadtmüllers Verständnis für die „tapferen Kämpfer“ bis zum Letzten).