Fuchs (Pferd)

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Fuchs auf einer Pferdekoppel

Ein Fuchs ist ein Pferd mit rötlich-braunem Fell und gleichfarbigem oder hellerem Langhaar.

Fuchs ist eine der drei Grundfarben des Pferdes, neben Braunen und Rappen. Füchse gibt es in verschiedenen Ausprägungen, mit jeweils eigenen Bezeichnungen, die nach Helligkeit des Felles unterschieden: Lichtfuchs, Hellfuchs, Kupferfuchs, Rotfuchs, Dunkelfuchs, Kohlfuchs. Die Hufe von Füchsen sind dunkel, die Augen dunkel- bis hellbraun.

Die Bezeichnung Fuchs ist vom Rotfuchs abgeleitet.[1]

Genetik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Fuchsfarbe wird rezessiv vererbt. Ein Fohlen wird nur dann zum Fuchs, wenn es das Fuchs-Gen sowohl vom Vater, als auch von der Mutter geerbt hat. Dann hat das Fohlen das Gen auf beiden Allelen und ist somit ist es reinerbig bezüglich der Fuchsfarbe. Werden zwei Füchse angepaart, dann wird das Fohlen wieder ein Fuchs. Für die Fuchsfarbe ist eine Mutation im MC1R-Gen auf dem Extension-Lokus verantwortlich.[2][3][4]

Das Fuchsgen unterdrückt den Agouti-Locus, der darüber entscheidet, ob ein Pferd ein Rappe oder Brauner wird. Ein Pferd mit zwei Fuchsgenen wird also immer ein Fuchs, egal ob ein Rappe oder ein Brauner zugrunde liegt.[5] Der Extension- und Agouti-Lokus spielen wie folgt zusammen:

Allelkombination Agouti-Locus: Braun (AA oder Aa) Agouti-Locus: Rappe (aa)
Extension-Locus:
Braun oder Rappe
(Ee oder EE)
Braun
(Mögliche Kombinationen: EE AA, EE Aa, Ee AA, Ee Aa)
Rappe
(Mögliche Kombinationen: EE aa, Ee aa)
Extension-Locus:
Fuchs
(ee)
Fuchs
(Mögliche Kombinationen: ee AA, ee Aa)
Fuchs
(Mögliche Kombination: ee aa)

Der Extension-Locus liegt auf demselben Chromosom wie cKit, dessen Mutationen beim Pferd für White Spotting, Stichelhaarigkeit, Tobianoscheckung und Sabinoscheckung verantwortlich sind. Deshalb wird die Veranlagung für Fuchsfarbe häufig mit einer dieser Veranlagungen gekoppelt vererbt.

Füchse mit hellerem Langhaar: Lichtfuchs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lichtfuchs (Haflinger)

Lichtfüchse sind Füchse mit hellerem, "blondem" Langhaar. Sie erhalten diese Farbe durch das Flaxen-Gen.

Dunklere Füchse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kohlfuchs

Das Gen Smutty kann die Fuchsfarbe im Laufe des Lebens nach und nach verdunkeln, so dass ein alter Smutty-Fuchs beinahe wie Rappen wirken kann.

Verwechslungsmöglichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pferde, die genetisch keine Füchse sind, aber so aussehen können, sind:

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Füchse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Günther Drosdowski, Paul Grebe u. a.: Duden. Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. Bibliographisches Institut, Mannheim/ Wien/ Zürich, Dudenverlag 1963, ISBN 3-411-00907-1.
  2. L. Marklund, M. J. Moller, K. Sandberg, L. Andersson: A missense mutation in the gene for melanocyte-stimulating hormone receptor (MC1R) is associated with the chestnut coat color in horses. In: Mammalian Genome. 7, 1996, S. 895–899. PMID 8995760
  3. C. M. Woolf, J. R. Swafford: Evidence for eumelanin and pheomelanin producing genotypes in the Arabian horse. In: J Hered. 79(2), 1988 Mar-Apr, S. 100–106. PMID 3403956
  4. D. P. Sponenberg, S. Ito, L. A. Eng, K. Schwink: Pigment types of various color genotypes of horses. In: Pigment Cell Res. 1(6), 1988, S. 410–413. PMID 3237609
  5. Krista Siebel: Analyse genetischer Varianten von Loci für die Fellfarbe und ihre Beziehungen zum Farbphänotyp und zu quantitativen Leistungsmerkmalen beim Schwein. Inaugural-Dissertation. Institut für Nutztierwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, 2001.