US-Reise, Bericht Bastine
07./08. September
Zubringerflug von Bremen bzw. Leipzig nach Frankfurt.
Erste Umarmung nach einem Jahr “Entzug”
Gemeinsamer Flug in heller, moderner Lufthansamaschine nach Denver (Colorado).
Sicherheitskontrolle gewohnt akribisch (muss sein)
Einreise mit Passkontrolle, Fotografieren, Fingerabdruck - das dauert.
Ullas Gepäck wird zur Kontrolle auserkoren, da ich ihr hinterherlaufe, meins auch!
Die Zeit zum Anschlussflug zu unserem endgültigen Ziel in Rapid City (South Dakota) ist geschrumpft, das Abfluggate am anderen Ende des Airports,
unsere Namen werden bereits aufgerufen, Eile ist geboten.
Das letzte Stück über freies Feld, rein in die Maschine, hinsetzen; der Pilot vermeldet technischen Defekt, raus aus der Maschine.
Warten; fragen wie weiter?
Antwort beim Kundendienst von United-Airlines: auf andere Maschine umbuchen.
Anstellen in Riesen-Warteschlange unumgänglich.
Stunden später:
vor Donnerstag , also in 2 Tagen, besteht keine Möglichkeit, nach Rapid-City zu fliegen.
Angebot: United stellt Übernachtung in Denver und Leihwagen am nächsten Morgen zur Verfügung. Fahrzeit nach Rapid-City: 6 Stunden.
Angebot akzeptiert - Koffer sind ohne uns vorausgeflogen
Ausgeschlafen und mit gutem Frühstück gestärkt Anruf bei der Autovermietung. Niemand weiß Bescheid.
Der sehr freundliche Mitarbeiter von United hatte uns abgeschoben!
In die Wege geleitet war absolut nichts!
Helfen konnte nur ein Fax vom deutschen Reiseveranstalter, in dem unser Leihwagen umgebucht wurde.
Das klappt zum Glück - und dann tritt CONNY in unser Leben.
Conny ist eine deutschstämmige Mitarbeiterin bei National-Autovermietung, die unseren “Fall” in ihre Hände nimmt, das Auto bereitstellt und uns mit guten Ratschlagen endlich auf die Reise schickt.!!!
Nach einer landschaftlich wunderschönen Fahrt am späten Abend Ankunft in Rapid City.
Umweg über Flughafen, Aufnahme unseres glücklicherweise unversehrten Gepäcks, checkin im vorgebuchten “Quality-Inn”-Motel.
Und nun endlich stimmen Plan und Wirklichkeit wieder überein.
DER URLAUB KANN BEGINNEN!
09./10. September
Erstes Ziel in dieser Region ist das Mount Rushmore Nationaldenkmal
Ab 1930 wurden vier Porträtköpfe der ehemaliger US-Präsidenten, George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln, in den Mount Rushmore gemeißelt.
Den Namen erhielt der Berg vom New Yorker Anwalt Charles Rushmore, dem die Goldschürfrechte in diesem Gebiets gehörten.
Weiter zum Crazy Horse Memorial, etwa 14 km südwestlich vom Mount Rushmore in den Black Hills (South Dakota)gelegen.
Das ist eine im Bau befindliche monumentale Skulptur zu Ehren des Oklala-Lakota-Indianers Crazy Horse, die ähnlich wie das Mount-Rushmore-Nationaldenkmal in einen Berg gehauen , jedoch um ein Vielfaches größer sein wird.
In fertiger Form wird die Skulptur Crazy Horse auf einem Pferd sitzend und mit ausgestrecktem Arm nach Osten weisend zeigen.
Alle Präsidentenköpfe am Mount Rushmore zusammen sind in etwa so groß wie der Kop fes Pferdes .
Nach Fertigstellung wird diese Skulptur 195 m lang und 172 m hoch sein.
10./11. September
Die Strecke von Rapid City (South Dakota) zum Nordeingang des Yellowstone Nationalparks beträgt zirka 500 Meilen. Zu viel auf einmal. Wir fahren bis in den frühen Nachmittag, suchen uns eine Bleibe und kommen auf diese Weise nach Hardin (Montana). Zimmer und Frühstück im „Super8“- Motel sind recht passabel, das Dinner beim ortsansässigen Mexikaner hingegen gewöhnungsbedürftig.
Wir haben´s überlebt!
11. bis 15. September
Heute beginnt das Abenteuer Yellowstone-Nationalpark (Wyoming/Montana/Idaho). Gebucht haben wir in der Mammoth Hot Springs Lodge am Nordeingang des Parks. Für vier Nächte ist ein so genanntes „Cabin“, wir würden Ferienhäuschen, Bungalow oder ähnlich. dazu sagen, unser Zuhause. Ein kuscheliges Nest mit Veranda, das nichts zu wünschen übrig lässt, und das, so glaube ich jedenfalls zu hören, nachts von Wildtieren umschlichen wird…
Noch am ersten Abend treffen wir Familie Elch, die sich auf der Wiese vorm Hotel niedergelassen hat und sich auch durch hunderte von Zuschauern bei der Abendäsung nicht stören lässt.
Wir essen vor unserem Häuschen deutsches Schwarzbrot mit Wurst und Käse, dazu ein Schlückchen Roten, und können glücklicher und zufriedener nicht sein.
Am nächsten Morgen fahren wir in den südlichen Teil des Parks, ins „Geysirland“. Wohin das Auge schaut, steigen Dampfwolken auf, kleinere Wasserstrudel aber auch die weltbekannten Riesengeysire wie „Old faithful“ oder der Castle-Geysir schleudern ihre heißen Wassermassen gen Himmel - man muss es sehen, um es fassen zu können!!!
Ein weiterer Tag gehörte den gewaltigen Wasserfällen, den durch verschiedenste Mineralienablageungen märchenhaft wirkenden Pools (Wasserlöchern), wir beobachten auf den Wiesen und am Straßenrand die verschiedensten Wildtiere und haben selbst auf den Strassen wiederholt Begegnungen mit entgegenkommenden bzw. die Fahrbahn kreuzenden Büffeln, die die langsam fahrenden Autokolonnen gelangweilt beäugen.
Auf dieser Reiseetappe beweist übrigens Ullas neuerworbenes Netbook seine USA-Tauglichkeit. Leichter als angenommen sind wir „drin“ und der Kontakt zur Heimat ist hergestellt.
15.-17. September
Cody (Wyoming) heißt heute unser Reiseziel. Der Ort liegt auf einer Höhe von 1500m am Shoshone River.. Die Stadt wurde von William Frederick Cody, genannt Buffalo Bill, 1896 gegründet und nach ihm benannt.
Während einer Trolley-Tour unter dem Motto „Give us an HOUR, we‘ll give you 100 Years” (Gib uns eine Stunde, wir werden Dir dafür 100 Jahre geben) werden den Fahrgästen in Cowboy-Manier historische Plätze und Begebenheiten nähergebracht.
Der Abend gehört “Dan Miller’s Cowboy-Music Revue”. Vor Showbeginn geht eine Sängerin durch die Reihen der Zuschauer und fragt nach ihrem "woher". Der Hauptsänger begrüßt anschließend die einzelnen Nationalitäten und u. a. auch "2 lovely ladies from Germany" (2 nette Damen aus Deutschland).
Vier Vollblutmusikanten lassen die 2 Stunden im Theater zu Cody zu einem unwiederbringlichen Klangerlebnis werden. Die als Erinnerung gekaufte und von den Künstlern signierte CD wandert am nächsten Morgen ins CD-Fach unseres Autos und ist fortan sich ständig wiederholende Begleitmusik auf all unseren Wegen.
Nichts Anderes würde besser zu unserem Road-Abenteuer passen!
17. - 22. September
Wunderschöne Fahrt durch den Teton-Nationalpark mit dem zerklüfteten Profil der Teton-Bergkette, weiten Wiesen mit kleineren, teilweise bewaldeten Hügeln und mehrere Seen, die durch natürliche Zuflüsse aus den Bergen gespeist werden.
Auf dem Weg nach Jackson Hole (Wyoming) „bezwingen“ wir den Teaton Pass und gelangen zu unserer Schlafstätte im „Super8“-Motel in Driggs (Idaho).
Wir müssen dorthin ausweichen, weil die „Touristenhochburg“ Jackson Hole ausgebucht ist und lernen neben einem erstklassigen Motel ein kleines Städtchen im Westernstyle kennen, das wir allerdings lediglich durchfahren und das Gesehene in uns aufnehmen.
Jackson Hole, mit seinen vier markanten Parktoren aus Hirschgeweihen empfängt uns mit Markttreiben, einer Kunstauktion und vielen, an die Wünsche der Besucher aus aller Welt orientierten Geschäften, Boutiquen und Bars.
Die Nacht verbringen wir im „Gables“-Motel. und erhalten dort Unterricht in „amerikanischer Logik“: Entweder ein Zimmer mit EINEM Bett und ZWEI Stühlen oder ZWEI Betten und KEIN Stuhl. Wir wählten Variante 2 und „klauten“ uns für den einen Abend zwei Campingsessel von der Terrasse. Man muss sich nur zu helfen wissen!
Nun halten wir Kurs auf Salt Lake City (Utah). mit Unterbrechungen in Coalville (Utah), relaxen im dortigen Schwimmbad inklusive Whirlpool , am nächsten Tag lassen wir uns in Price (Utah) nieder. Unser Dinner nehmen wir an diesem Abend im China-Büffet-Restaurant ein, und nach einer ruhigen Nacht im Legacy-Motel nähern wir uns der Mormonen-Metropole Salt Lake City (Utah).
Die Stadt ist von 3500 m hohen Bergen umgeben und spiegelt eine ungewöhnliche Kombination von Geschichte, Kultur und Freizeitbeschäftigung wider. Der Tempelplatz ist das Zentrum der Mormonenwelt, wo der erste Mormonentempel, das Tabernakel (Heimstatt des bekannten Mormonen Tabernakelchors), die nahegelegene Familiengeschichte-Bibliothek, das Kunst- und Geschichtsmuseum und das Beehive Haus lebende Symbole von Fleiß und Hingabe der ersten Pioniere sind.
Vom 27. Stock des Verwaltungsgebäudes der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage liegt uns die blitzsaubere, parkähnlich angelegte Stadt zu Füßen.
Und weiter geht die Fahrt mit Unterbrechung in Moab (Utah). Wir übernachten im „Motel6“, und starten am nächsten Morgen in den Arches-Nationalpark mit seinen Naturbögen , -brücken, -fenstern und bizarren, leuchtend terracottafarbenen Felsgebilden.
Wir bleiben in Utah und legen eine letzte Rast mit Übernachtung in Hurricane (Utah) ein . Am Morgen danach geht unser „Vagabundenleben“ zu Ende.
23. September - 28. September
Ein bisschen Wehmut kommt auf. Wir erleben eine letzte, atemberaubende Fahrt auf gewundenen, aber gut ausgebauten Straßen durch eine schroffe, zerklüftete Felsenlandschaft. Dann verändert sich das Bild . Die Wüste von Nevada beherrscht das Bild, und dann ist sie da, die Silhouette von Las Vegas (Nevada), die in der Nachmittagssonne goldglänzenden Hotels „Wynn„ und „Encore„, der Stratosphere-Tower, der Eifelturm vom Hotel „Paris“… Wir haben unser letztes Ziel erreicht.
Vor „Kapitän“ Ulla liegt noch einmal ein hartes Stück Arbeit, wenngleich das Navi im Straßengewirr von Las Vegas ganze Arbeit leistet, und schließlich können wir auf Ebene 2 im Parkdeck von „Wynn“ unser zuverlässiges Gefährt abstellen und durchatmen, was bei 42 Grad Hitze nicht besonders viel bringt!
Die folgenden Tage sind SCHAUTAGE - die beeindruckenden Hotels bieten immer wieder Neuigkeiten für‘s Auge, SPIELCASINOTAGE unter dem Motto „Mit wenig Einsatz viel Spaß haben“ und FREUNDSCHFTSTAGE. Schließlich steht das Treffen mit Dirgnii und Pooja bei Showgirl in Las Vegas Nord an. Die beiden Californierinnen haben extra dafür 350 Meilen zurückgelegt!!!
Bob, Giselas Mann, wird selbstverständlich auch ins Damenkränzchen einbezogen und grillt uns als Dankeschön ganz leckere Steaks.
Tja, und dann war da noch mein Geburtstag. In kleiner Runde, die beiden Damen waren am Sonntag bereits wieder auf dem Heimweg nach San Diego und Umgebung, feiern wir hoch in den Bergen im ca. 30 Minuten von LV entfernten „Mount Charlston-Resort“. Da haben sich unsere beiden Gastgeber wirklich etwas ganz Besonderes ausgedacht,und der Nachmittag dort oben ist ein gelungener Abschluss unser Begegnung.
Das war‘s auch schon beinahe.
Über dem folgenden Tag, unserem letzten, liegt bereits Abschiedsstimmung.
Packen, noch ein bisschen bummeln, selbstverständlich SPIELEN, dann ist Dienstag morgen und time to say goodbye!
Der Rückflug von Las Vegas über Chicago nach Frankfurt verläuft anders als der Hinflug komplikationslos.
Dann heißt es tschüss, und mit einer letzten Umarmung geben wir uns das Versprechen - sofern wir gesund bleiben und die Umstände es zulassen - auch 2011 wieder zu einer großen USA-Tour aufzubrechen.
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