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Unser Treffen am 13. September 2012 in Hesel

Der Wasserversorgungsverband Moormerland-Uplengen-Hesel-Jümme hat seinen Sitz mitten in einem idyllischen Gebiet zwischen Wäldern und Wiesen in Hesel-Hasselt. Im Wasserpark direkt daneben waren schon mehrere FA'ler und Göke regte an, diesen doch einmal zu besichtigen. Also rief ich dort an, ob für uns für eine Führung durch das Gelände möglich sei. Der zuständige Mitarbeiter, Herr Fiedler sagte, daß eine Besichtigung des Wasserwerkes auch sehr interessant ist. Somit vereinbarte ich einen Termin für den 13. September 2012 um 12.00 Uhr.

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Gut gelaunt, wie immer, trafen wir uns vor dem Verwaltungsgebäude. Insgesamt waren wir 20 Teilnehmer. Besonders erfreulich war, dass Anni und Barbara dabei sein konnten.

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Herr Fiedler begrüsste uns recht herzlich und verteilte eine Broschüre mit dem Titel "Der lange Weg zum klaren Quell", die zum 50jährigen Jubiläum des Wasserversorgungsverbandes erstellt wurde. Der Leser erhält einen informativen Einblick in die technische Seite der Wasserförderung und erfährt, dass es vor 50 Jahren noch keine Selbstverständlichkeit war, frisches Trinkwasser zu jeder Zeit ausreichend zur Verfügung zu haben. Für mich ist diese Broschüre Grundlage für diesen Bericht.

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Zuerst führte uns Herr Fiedler in das Herz des Wasserwerkes, dem Kontrollraum. Von hier aus werden alle Prozesse gesteuert und die ordnungsgemässe Funktion überwacht. Zuständig ist dafür der Werksmeister Hermann Reemts, der uns dann auch durch das Wasserwerk führte.

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Herr Reemts erklärt die Kontrollanzeigen der grossen Schalttafel, die mittlerweile aber auch elektronisch auf dem Bildschirm angezeigt werden.

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Der zentrale Standort zwischen den Mitgliedsgemeinden Moormerland, Uplengen, Jümme und der Stadt Leer hat sich für den Verband als absoluter Glücksfall erwiesen. Das im Umkreis von 500 m und aus einer Tiefe von 60 – 100 m geförderte Wasser hat von Natur aus eine sehr gute Qualität und muss nur mit einem vergleichsweise geringen Aufwand in Trinkwasserqualität aufbereitet werden.

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Herr Reemts erzählt uns, dass das Grundwasser - so wie es aus der Erde „hochgepumpt“, gefördert wird - für den menschlichen Genuss nicht geeignet ist. Es enthält noch geringe Mengen von Kohlensäure, Eisen und Mangan, die durch ein naturnahes Aufbereitungsverfahren auf die vorgeschriebenen Grenzwerte reduziert werden.

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In diesen geschlossenen Kesseln (Oxidator) mit einem Durchmesser von 3m wird das geförderte Rohwasser bei der Aufbereitung belüftet, d. h. mit Sauerstoff angereichert. Chemisch gesehen wird das bislang unsichtbare Eisen im Wasser zu festen und damit sichtbaren Rost-Partikeln „umgewandelt“.

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Anschließend wird das Wasser in die 6 mit Quarzkies gefüllten Kessel der ersten Filterstufe gepumpt. Hier findet die „Enteisung“ statt.

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Das die 1. Stufe verlassende Wasser durchläuft nun von oben den Entsäuerungskessel (Riesler). Er ist mit speziellen Kunststoffteilen gefüllt, an denen sich die Kohlensäure als kleine Bläschen festsetzen, ähnlich wie in einem Glas Mineralwasser.

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Bei so viel Theorie war erst mal eine Pause mit einem Schwätzchen angesagt...
Aber dann ging es doch weiter im Text: Im Gegenstrom wird Luft von unten eingeblasen, die zusammen mit der abgesetzten Kohlensäure ein Luft- Kohlensäuregemisch bildet und über ein Abluftrohr im oberen Kesselbereich entweicht. Das Wasser sammelt sich nun in einem Zwischenbehälter.

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Danach fördern Zwischenpumpen das Wasser in die 2. Filterstufe. Durch den Einsatz von Jurakalk als Filtermaterial erfolgen die Entmanganung und die Abscheidung organischer Stoffe. Gleichzeitig wird das Wasser mit Kalk „aufgehärtet“. Dies ist einerseits erforderlich, um beispielsweise beim Waschen die Seife vom Körper abspülen zu können, andererseits dient ein wenig Kalk als Schutz der Rohrleitungen.

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Nun ist unsere Trinkwasserqualität erreicht. Mittels der Reinwasserleitung DN 500 (50cm Durchmesser) wird das Trinkwasser in die Reinwasserbehälter geleitet. Das Speichervolumen der Behälter beträgt 5.500 m³. Sie dienen der Vorratshaltung, um stets genügend Trinkwasser stellen zu können.

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Die gewaltigen Pumpenanlagen drücken das geförderte Wasser durch die fast meterdicken Rohre in das großflächige Leitungsnetz.

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Hier endete die Besichtigung des Wasserwerkes und Herr Reemts verabschiedete sich. Wir haben viele Kenntnisse erworben über die komplexe Technik der Wassergewinnung und -aufbereitung. Die imposanten Leitungs- und Verteilerkonstruktionen gepaart mit einer beeindruckenden Geräuschkulisse werden uns den Besuch im Wasserwerk Hassel so schnell nicht vergessen lassen. Alle Details könnt ihr in der o.g. Broschüre oder hier nachlesen.

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Anschliessend gingen wir rüber zum Wasserpark. Hier übernahm Herr Fiedler die Führung. Er erzählte uns, dass die Entstehung dieser Anlage seine Idee war. Unter dem Motto "Wasser ist Leben" konnte im Jahr 2001 nach intensiver Planung der Wasserpark direkt am Wasserwerk Hasselt eröffnet werden. In einem 7.000 m² großen naturnah gestalteten Gelände bietet dieser einen Überblick über Geschichte und Technik der Wasserversorgung.

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Zuerst zeigt Herr Fiedler uns die beim Parkplatz installierte Altberliner Wasserpumpe.

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Wie mühsam das Wasserschöpfen früher war, sehen wir am Torfbrunnen. Das Wasser dringt von allen Seiten durch Torfsoden in den 3-4 m tiefen Brunnen und wird so filtriert. Mit Hilfe von Zugstange und Eimer wird das Wasser hochgezogen. Befinden sich Frösche in dem Wasser, ist dies ein untrügliches Zeichen für gesundes Wasser.

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Leichter geht es am Brunnen mit Wipptechnik, denn der schwere Waagbalken zieht den vollen Eimer fast von selbst heraus. Zum Füllen wird der Eimer mit dem Schwengel ins Wasser gedrückt. Wie wir sehen, für Jan ein Kinderspiel.

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Am Ziehbrunnen wurde mit einer Kurbel der Eimer an einem Seil heruntergelassen, mit Wasser gefüllt und wieder heraufgezogen.

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Hier zeigt uns Herr Fiedler eine aus Lärche gebaute Pumpe. Hölzerne Wasserpumpen wurden bis in die 50iger Jahre des letzen Jahrhunderts aus Lärchenholz gefertigt, weil das Wasser daraus am besten schmecken soll.

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Vor dem geologischen Säulenprofil erläutert uns Herr Fiedler den Förderbrunnen.

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Voller körperlicher Einsatz von Jan, um die Mountainbike-Fontäne im Feuerlöschteich springen zu lassen...

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Vor dem Miniatur-Wasserwerk knipst Renate die Schautafel "Aus Regen wird Grundwasser".

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Hier erklärt Herr Fiedler uns das Rohrleitungssystem. Düker sind Wasserleitungen, die unterirdisch
Flüsse, Kanäle oder Gräben kreuzen.
Die Leitungen haben unterschiedliche Durchmesser. Es gibt Transport- Hauptversorgungs- und Hausanschluss- leitungen. Zu den wichtigsten Vorrichtungen im Leitungsnetz zählen Hydranten und Schieber.
Bild unten: Ein Straßenquerschnitt.

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Zu guter Letzt führte Herr Fiedler uns in eine sanitäre Einrichtung und demontrierte uns, wie man durch bewußten Umgang mit Wasser sowie durch "intelligente" Armaturen und Haushaltsgeräte mit modernster Technik den Wasserverbrauch spürbar senken kann.



Wir haben sehr viel erfahren über das Trinkwasser - unser Lebensmittel Nr. 1 - und bedankten uns bei Herrn Fiedler für die unterhaltsame Führung durch den Wasserpark. Den Rundgang könnt ihr hier nochmals nachvollziehen.

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Nach soviel Informationen freuten wir uns alle auf das Mittagessen. Dazu hatte ich für uns das blaue Zimmer bei "Meta" in Hesel reserviert.

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Wir ließen es uns gut schmeckten und klönten über Ditjes und Datjes bis in den späten Nachmittag hinein.

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Jeder Treff geht einmal zu Ende und auch hier heisst es "Tschüüss, bis zum nächsten Mal".

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Impressum:
Fotos: dolomiti, ernibird und TanteKlaerechen
Bildbearbeitung: dolomiti
Text: ernibird
Textquelle: Die o.g. Broschüre "Der lange Weg
zum klaren Quell"

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