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Unser Treffen am 07. November 2014
in Weener und Stapelmoor

nov.2014

befindet sich in der Norderstrasse Haus Nr. 18 (Bild links) mitten im Zentrum von Weener. Die neugotische Stadtvilla aus dem späten 19. Jahrhundert bietet Einblicke in die vielfältige Orgelkultur der Region, die mit rund 150 historischen Instrumenten aus sieben Jahrhunderten eine der reichsten Orgellandschaften der Welt ist. mehr...

nov.2014

Waltraud und Wolfgang waren schon oft hier zu Gast und erzählten uns von der Einzigartigkeit des Museums und daß sich dort ein Besuch für uns FA'ler lohnen würde. Also organisierte ich unser November-Treffen in Weener. 22 Personen hatten sich dann auch für die Teilnahme angemeldet. Aber durch Krankheit und andere wichtige Termine konnten letztendlich nur 15 Personen an dieser herausragenden Veranstaltung teilnehmen.

nov.2014

Wir wurden sehr herzlich von Herrn Ludolf Heikens begrüßt. Wir hörten sofort, dass Herr Heikens Holländer ist. Er ist Organist an der berühmten Hinsz-Orgel im niederländischen Midwolda in der Gemeinde Oldambt.
Als freier künstlerischer Mitarbeiter des Organeums wirkt er bei Führungen und Orgelpräsentationen mit. In seinen vielen Konzerten und Orgelexkursionen ist es ihm gelungen, durch sein ausdrucksstarkes Spiel die Zuhörer in den Bann zu ziehen. Auch wir werden von seinem Können profitieren.

nov.2014

Zuerst erzählt Herr Heikens uns einiges aus der Geschichte der Villa und von den beiden eigenwilligen Schwestern die hier lebten. Nach deren Tod wechselten die Eigentümer, bis es die Stadt Weener erwarb. Seit 1997 befindet sich hier das Kultur- und Bildungszentrum mit einem Museum für Tasteninstrumente, das Organeum. mehr

nov.2014

Wir befinden uns im sogenannten Großen Orgelzimmer. Hier steht das Wahrzeichen des Organeums: die Kabinett-Orgel von Ibe Peters Iben, erbaut in Emden im Jahre 1790. Das Gehäuse in Mahagoni-Imitation ist mit kunstvollen geschnitzten Figuren versehen und mit einer Obstschale bekrönt, die Prospektpfeifen sind mit glänzendem Weißgold und Rotgold veredelt. Es lässt sich mit den Flügeltüren und der Klaviaturabdeckung vollständig verschließen und sieht dann aus wie ein Kabinettschrank. mehr

nov.2014

Nach der Einführung läßt Herr Heikens die Orgel erklingen und wir hören andächtig zu. Dann erklärt er uns die Orgel für das Klassenzimmer. (Bild links und unten).
Um den Klang und die Geschichte der historischen Instrumente besser vermitteln zu können, wurde das Instrument 2010 als Lehrobjekt gebaut. Sie hat Rollen, damit sie mobil bleibt. Diese Orgel hat, wie eine große, auch Pfeiffen und Register. Zusätzlich hat sie auch ein Zimbelstern, der sich dreht, wenn die Luft mit dem Blasebalg hochgepumpt wird.

nov.2014
nov.2014

Anschließend führt uns Herr Heikens über die gusseisernen Stufen der großen Treppe in das Obergeschoss. Er erzählt uns, daß diese Treppe mit dem kunstvollen Geländer seinerzeit schon aus dem Katalog bestellt wurde. Licht gelangt durch ein Buntglasfenster über dem Aufgang in das Haus.

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Herr Heikens zeigt uns dann das Turmzimmer. Es ist ein freundliches Eckzimmer, das fast wie ein kleiner Aussichtsturm einen wunderbaren Blick auf die historischen Häuser der Norderstraße freigibt. Dieses Zimmer wird gerne für Besprechungen genutzt, da es mit der prächtigen Stuckdecke, (Bild links) den hellen Fenstern und der geschützten, etwas erhabenen Lage eine ideale Atmosphäre für den Gedankenaustausch bietet.

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Hier steht ein gebundenes Clavichord nach Christan Gottlob Hubert (1789), mehr, erbaut von Gregor Bermann, Leer (Bild unten). Das Instrument konnte 2013 vom Organeum erworben werden.
Herr Heikens erzählt uns, dass Komponisten auf einem Clavichord unterrichteten, komponierten, übten und es sogar mit auf ihre Reisen nahmen. Eine genaue Beschreibung siehe hier.

nov.2014
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Dann geht es in das Prunkzimmer

nov.2014
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Dieser Raum, der eine besonders hohe Decke hat, ist mit einem prächtigen Lüster,
einem originalen Kachelofen und filigranen Stukkaturen ausgestattet.

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Hier stehen drei Instrumente aus drei Jahrhunderten: das Cembalo Universale aus dem 17. Jahrhundert (li), die Hausorgel und das Cembalo von Christian Zell. Die wunderbare Hausorgel (Bild links) konnte Anfang 2014 erworben werden. Diese wurde 1990 von der Orgelbau- werkstatt Jürgen Ahrend, Leer, für ein Privathaus gebaut. Das Instrument ist sehr fein gearbeitet und hat ein edles Gehäuse aus Eichenholz, verziert mit barokem Schnitzwerk. Die Orgel hat 11 Register auf zwei Manualen und freiem Pedal, so daß es für die Darstellung einer Vielzahl von Orgelwerken geeignet ist. Somit ist es jetzt möglich, im Organeum die Kunst des Orgelspiels auf mehreren Manualwerken und Pedal vorzustellen. Das Instrument ist für ein Wohnhaus intoniert und erfreut mit süßen und farbenreichen Klängen, die wir dann durch Herrn Heikens mit großer Spielfreude zu hören bekommen. mehr

nov.2014

Nachdem Herr Heikens uns einige Stücke auf der Hausorgel vorgespielt hat, repräsentiert er uns das Cembalo von Christian Zell (Hamburg, 1741). Es stammt aus dem Nachlass des 1744 verstorbenen letzten Fürsten Ostfrieslands aus dem Hause der Cirksena, Carl Edzard. Es zählt zu den besterhaltenen deutschen Cembali aus der Barockzeit überhaupt. mehr

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Damit endet die Führung im Organeum und wir spazieren zur...

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St.-Georgs-Kirche

nov.2014

Die evangelisch-reformierte St.-Georgs-Kirche in Weener im ostfriesischen Rheiderland wurde als Backsteinkirche um 1230 erbaut
und im Laufe der Jahrhunderte mehrmals erweitert. mehr

nov.2014
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Die überregional bedeutende Schnitger-Orgel der Georgskirche wurde von Arp Schnitger und seinen Söhnen im Jahr 1710 auf der neu errichteten Ostempore vor dem Chor gebaut. Eine Erweiterung um ein Brustwerk und die Pedaltürme fand 1779-1782 durch Johann Friedrich Wenthin statt. Auch die Emporenbrüstung und der gemalte Vorhang hinter der Orgel wurden zu dieser Zeit geschaffen. Nach weitern Umbauten und Restaurierungen verfügt die Orgel heute über 29 Register, zwei Manuale und Pedal. Details siehe hier.

nov.2014

Herr Heikens erzählt uns, daß die Gehäuse aus dem 18. Jahrhundert noch im originalen Zustand sind. 1972 wurde die prächtige rote Farbgebung von 1782 wiederhergestellt. Die Orgel scheint das letzte Beispiel frei stehender Pedaltürme in Ostfriesland zu sein. Ungewöhnlich ist das äußere Erscheinungsbild durch die strenge schnitgersche Formgebung in den beiden Manualwerken einerseits und die geschwungenen Pedaltürme sowie die zeitgleich entstandene Emporenbrüstung im Rokokostil andererseits.

nov.2014

Friedel auf der Renaissance-Kanzel
aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Hat er etwas zu verkünden?
Nicht abkanzeln will er uns -
sondern ablichten, siehe Bild unten.

Die Kanzel aus dem Jahr 1649
im Stil der Spätrenaissance
ist mit Beschlagwerk-Ornamenten,
ionischen Ecksäulen auf Löwenköpfen
und profilierten Kissenfüllungen
in den Feldern reich verziert
und mit einem sechseckigen
Schalldeckel versehen.

nov.2014
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Nachdem Herr Heikens uns die Geschichte der Orgel vermittelt hat, geht er auf die Empore und läßt diese erklingen. Er spielt Kompositionen von Buxtehude und Bach. Vor jedem Musikstück erklärt er uns den Inhalt sowie Tonart und Klangfarbe (Bild links). Ein sehr komplexes Thema siehe hier. Auch lädt er uns ein, nach oben zu kommen; gerne machen einige von uns davon Gebrauch.

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Mittagessen im Hotel Restaurant AM RATHAUS

nov.2014

Gleich um die Ecke von der St.-Georgskirche befindet sich das
Hotel Restaurant AM RATHAUS.
Diese bieten nur abends und sonntags von 11.30 -14.30 Uhr warme Küche an. Aber für Gruppen und Veranstaltungen wird auch ausserhalb dieser Zeiten geöffnet.

nov.2014
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Für 13.00 Uhr wurden Tische für uns FA'ler reserviert. Wie üblich, wurde uns die Speisekarte zur Auswahl im Vorfelde übermittelt. Die Inhaberin, Annika Müller (Bild oben), selbst bediente uns. Alle Bilder siehe hier.

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Fahrt nach Stapelmoor

nov.2014

Wir werden sehr herzlich von dem Orgelbaumeister, Herrn Kirschner, begrüßt. Schwerpunkt seiner Arbeit sind Orgelneubauten in Nordwestdeutschland. Er ist aber auch mit verschiedenen Werken auch im Ruhrgebiet und vereinzelt international tätig. Stilistisch ist er nicht festgelegt, sondern baut in barocker, romantischer oder moderner Art. Kirschner hat inzwischen über 30 Orgelreparaturen und stilgerechte Restaurierungen durchgeführt. mehr

nov.2014
nov.2014

Zunächst zeigt Herr Kirschner uns Objekte, die von ihm zur Zeit restauriert werden.
Dann repräsentiert er uns stolz seine Truhenorgel, für die er
ca. ein Jahr von der Planung bis zur Fertigstellung brauchte.

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Ein Blick in das Innenleben (Bild oben) macht uns neugierig. Die Orgel hat mehrere Reihen Holzflöten und Pfeifen aus gehämmertem Blei oder Zinn. Durch Ziehen von Registern nacheinander oder auch gleichzeitig hören wir die Klangunterschiede desselben Tons.

Herr Kirschner erklärt uns, wie bei den Pfeifen (Bild links) der Spalt über den Kern aufgeschnitten wird. Dann erläutert er uns, wie eine Holzpfeife entsteht (Bild unten). Er hat eine reiche Auswahl an Hölzern, die lange getrocknet sind. Das garantiert besseres Formverhalten und gute Eigenschaften bei Klimaschwankungen. Das Eichenholz kommt aus heimischen Wäldern und wird in spezialisierten Sägewerken geschnitten und in der hauseigenen Tischlerei weiterverarbeitet.

nov.2014
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Durch die Tischlerei führt Herr Kirschner uns auf die Empore.
Hier findet die Metallverarbeitung statt.

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Die meisten Pfeifen werden aus einer Zinn-Blei-Legierung hergestellt. Herr Kirschner erzählt uns, dass er seit 2001 eine Gießerei im niederländischen Finsterwolde betreibt, wo das Verfahren des Sandgusses aus dem 17. Jahrhundert wiederbelebt und das Pfeifenmaterial in traditioneller Art gehämmert wird. mehr

nov.2014

Im Zuschnitt auf dem Schneidetisch werden sowohl der zylindrische Pfeifenkörper
als auch der Pfeifenfuß aus der Metallplatte ausgeschnitten.

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Es folgt das Aufrunden. Dabei werden zunächst die Metallplatten über Zylinder bzw. Kegel verschiedener Durchmesser gebogen (Bild unten), so dass sich unterschiedlich stark gebogene längs offene Zylinder für die Pfeifenkörper bzw. Kegel für die Pfeifenfüße ergeben. Dann werden die Pfeifen-Rohkörper mit einer Schutzfarbe angestrichen, an der offenen Längskante gefast und zugelötet. Es folgen noch viele, viele weitere Arbeitsschritte bis zur endgültigen Fertigstellung einer Pfeife. Der Bau einer Orgel – dem größten und kompliziertesten Musikinstrument – fordert einen großen Aufwand an Material, Handwerkskunst, Zeit und Geld. Von der Planung und Konstruktion bis zur Komplettierung einer Pfeifenorgel vergehen nicht selten Jahre und dabei werden die verschiedensten Gewerke beschäftigt. Eine ganz genaue Beschreibung mit vielen Bildern siehe hier.

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Hier werden die Pfeifen bis zur Weiterverwendung gelagert (Bild oben). Dann geht es wieder nach unten in die Werkstatt. Herr Kirschner öffnet die Truhenorgel, so dass wir die Balganlage und den Windkanal sehen können. Geduldig beantwortet Herr Kirschner die vielen Fragen, die wir hierzu haben. Vieles ist unter Wikipedia beschrieben, siehe hier.

nov.2014

Das war nur ein kleiner Einblick in die Kunst des Orgelbauens. Wir haben erfahren, wie viel Aufwand, harte Arbeit, handwerkliches Können und Individualität hinter dem Bau einer Pfeifenorgel steht. mehr

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Nur 5 Minuten mit dem Auto
von der Orgelbauwerkstatt
entfernt befindet sich eine
100jähre Windmühle,
Wicher's Mühle und die Teescheune ist bekannt
für leckeren selbstgebackenen Kuchen.

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Aus einem alten Kuhstall wurde in Eigenarbeit ein uriger Raum gestaltet, die Teestube.
Diese hat nur sonntags von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Homepage siehe hier

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Eigentlich wird die Teescheune für Gruppen erst ab 25 Personen auf Anmeldung geöffnet. Bei einem Besuch im Vorfelde (Bild oben) von Friedel, Uschi, Hans und mir versicherte man uns, daß man ausnahmsweise auch für weniger Personen aufmachen würde, da unsere Gruppe ja vorher hier in Stapelmoor Herrn Kirschner besuchen würde. Links im Bild, eine der vier Töchter von Müllermeister Wichers

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In dieser gemütlichen Atmosphäre ließen wir dann den sehr lehrreichen Tag ausklingen.

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Impressum:
Fotos: dolomiti, ernibird
Bildbearbeitung: dolomiti
Text: ernibird

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Regional > Ostfriesland > BISHERIGE VERANSTALTUNGEN > Treffen 2 0 1 4 > 07. November 2014 - Weener