Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.

Unser Treffen am 14. Februar 2013 in Norden

Eigentlich war als Februar-Treff eine Grünkohlfahrt mit der Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland (MOK) Norden vorgesehen. Diese sollte am 09. Februar stattfinden. Zu dieser Unternehmung hatten sich auch schon mehrere FA'ler angemeldet. Am 15. Januar teilte mir die MOK mit, dass dieses Jahr leider die geplante Grünkohlfahrt ausfallen muss, da der Pächter der Beningaburg wechselt und keine weitere Gastronomie in Dornum
für diese Veranstaltung vorhanden ist. Man ist aber zuversichtlich,

dass die Fahrt nächstes Jahr stattfinden kann.

norden

Es musste also kurzfristig umdisponiert werden. Da Norden als Ausgangsort für unser Treffen vorgesehen war, lag es auf der Hand, dass es bei Norden bleibt, um dort das Teemuseum zu besuchen. Somit vereinbarte ich dort einen Termin für den 14. Februar zum Elfürtje mit ostfriesischer Teezerominie und anschließender Führung durch die Abteilung Teekultur. Zum Grünkohlessen meldete ich uns ab 13.30 Uhr an bei:

"Minna am Markt"

norden

Zur Zeit finden Sanierungsarbeiten am historischen Gebäude, dem Kernbau des Teemuseums, satt. "Kommen Sie schauen, auch wenn wir bauen" heisst es auf Plakaten des Teemuseums und auf der Webseite steht: "Lassen Sie sich vom Gerüst am Alten Rathaus nicht schrecken. Wir haben weiterhin für Sie geöffnet und freuen uns auf Ihren Besuch! Auch für Museen gilt: Was zählt, sind die inneren Werte." Näheres über die Neugestaltung könnt ihr hier erfahren.

Norden 2

Wie schon im Dezember und Januar, beobachtete ich die Tage vor unserem Treffen mit sorgenvoller Miene die Wetterlage, denn den Sonntag zuvor hatte es tüchtig geschneit. Montag war es dann trocken mit Minusgraden und so hielt sich das Winterwetter auch am Donnerstag. Eine neue Schneefront war erst für den späten Donnerstagnachmittag vorhergesagt. Somit hatten wir mal wieder Glück und alle angemeldeten Teilnehmer, ob von Schillig, Aurich, Emden, Hesel, Hage, Weener und ganz aus Rhauderfehn machten sich auf den Weg nach Norden und wir trafen uns gegen 11.00 Uhr vor dem Gerüst des Teemuseums. Zum ersten Mal dabei waren: Birgit, Waltraud und Wolfgang. Insgesamt waren wir 18, später 20 Personen.

Norden 2

Im Eingangsbereich des Museums wurden wir sehr herzlich von Frau Antje Fokken begrüßt, die uns bat, oben im Saal Platz zu nehmen. Die Teetafel mit Krintstuut war bereits für uns gedeckt.

norden
Norden 2

Zuerst erzählte uns Frau Fokken, dass das an der Westseite des Marktplatzes von Norden gelegene Alte Rathaus aus dem 16. Jahrhundert stammt. Das Gebäude hat eine bewegte Geschichte
hinter sich: Es beherbergte Handel und Gewerbe, diente als Versammlungsraum für Rat und Bürgerschaft, war Gerichtsort und Verwaltungssitz. Bis 1884 wurde das Gebäude als Rathaus genutzt.

norden

Wir befinden uns im historischen Versammlungs- und Ratssaal, dem Rummel. Dieser Raum wird vom Standesamt der Stadt Norden als Trauzimmer angeboten. Geschichtsträchtiges Mobiliar und kostbares Silber vermitteln einen Eindruck vom Leben in reichen ostfriesischen Bürgerhäusern und bieten damit einen stilvollen und romantischen Rahmen nicht nur für die Trauungen.

Norden

Weitere schöne Bilder aus dem Rummel sind hier zu sehen.

Norden

Über das Teetrinken in Ostfriesland, sagte Frau Fokken, dass in Ostfriesland seit über 300 Jahren Tee Bestandteil der Kultur und des täglichen Lebens ist. In vielen Haushalten wird mehrmals täglich Tee getrunken, wobei die wichtigsten Teepausen das vormittägliche "Elfürtje" gegen 11.00 Uhr und die Nachmittagspause zwischen 15 und 16 Uhr sind. Gemäß dem Spruch "Dree sind Ostfreesenrecht" werden jeweils mindestens drei Tassen der berühmten "Echt ostfriesischen Mischungen" getrunken. "Dee Teetied" (Teezeit) gilt als wichtiger Bestandteil ostfriesischer Geselligkeit gemäß dem Motto: "Ostfriesische Gemütlichkeit hält stets ein Kopke Tee bereit."

Norden 2

Dann demonstrierte uns Frau Fokken die Zubereitung von Ostfriesentee. Man rechnet man pro Person und Tasse einen Teelöffel Tee, insgesamt 8-10 gr auf einen Liter. Die Teeblätter werden in einer gut vorgewärmten Kanne (Trekkpott) mit frischem, spudelnd-kochendem Wasser übergossen, so dass die Teeblätter bedeckt sind. Den Tee lässt man auf einem Wasserkessel oder Stövchen fünf Minuten ziehen. Dann wird kochendes Wasser – entsprechend der Teemenge und Tassenzahl – nachgegossen. Empfehlenswert: den fertigen Tee durch ein Teesieb in eine vorgewärmte Servierkanne umfüllen und auf einem Stövchen warmhalten. Die ganze Tee- zeromonie ist hier im Detail beschrieben.

Norden

Nach diesem Vortrag hatten wir alle Teedurst und eine nette Dame schenkte uns die erste Tasse Tee ein. Dabei ließen wir uns den Krintstuut gut schmecken.

norden

Nach dem 2. Kopke Tee stand Karin auf und trug ein Gedicht vor. Es handelt sich dabei um die Ostfriesische Legende von Heinrich Beekhuis. Den ganzen Text könnt ihr hier nachlesen.

Norden2
norden

Bei der dritten Tasse Tee erzählte uns Frau Fokken, dass die Ostfriesen den weltweit größten Teeverbrauch pro Kopf haben, wenn man sie in einer Nationen-Rangfolge einreiht: Im Durchschnitt trinkt jeder Ostfriese im Jahr rund 290 Liter Tee, das entspricht in etwa dem Zwölffachen des deutschen Durchschnittsverbrauchs. Ostfriesen trinken typischerweise Ostfriesentee, eine Mischung aus
hauptsächlich kräftigen und robusten nordindischen Assam-Teesorten wie Thiele-Tee, Bünting-Tee und Onno-Behrends-Tee. Diese Mischungen können es auch mit geringeren Wasser- qualitäten gut aufnehmen. Generell Kalk, Eisen oder sonstigen Mineralien für die Zubereitung eines aromatischen Tees am besten.

norden

Nach dem gemütlichen Aufenthalt im Rummel führte uns Frau Fokken in den Keller. An den Wänden sind viele Bildplakate angebracht, die von den Anbaugebieten, der Tee-Ernte, die Verarbeitung nach dem Pflücken und die Herstellung des Tees
usw. erzählen.

norden

Frau Fokken ging sehr ausführlich auf diese Themen ein. Die Firma Bünting-Tee beschreibt die Inhalte detailliert auf ihrer homepage unter Teekunde. Auch auf der Webseite der Firma Thiele-Tee kann man unter der Rubrik Tee-Herkunft sehr viel erfahren.

norden
norden

Interessant ist auch die Geschichte des Ostfriesentees: Im 18. Jahrhundert versuchte Friedrich II., den Teekonsum einzuschränken – vergeblich. Während der Kontinentalsperre im 19. Jahrhundert verlagerten sich etliche Ostfriesen auf den Schmuggel, um weiterhin Tee importieren zu können. Und selbst während der Mangelwirtschaft in den Weltkriegen musste den Ostfriesen mit einem eigenen „Teetrinkerbezirk“ und Extrarationen ein Sonderrecht eingeräumt werden, um die Bevölkerung nicht aufzubringen.

norden

Die Porzellansammlung

norden

Eine Etage höher befinden sich Vitrinen, in dem sich Sammlungen von Teegeschirr, Teekannen und -utensilien befinden. Kunstvolles Porzellan von der klassischen ostfriesischen Rose bis zum Biedermeiergedeck reicht das Spektrum der Exponate, die es hier zu entdecken gibt.

norden

Interessiert schauen wir uns die Ausstellung mit den verschiedenen Teegerätschaften aus den klassischen Teetrinkerländern an, wobei der Region Ostfriesland eine herausragende Bedeutung zukommt. Frau Fokken schildert uns, wie der Tee seit dem 18. Jahrhundert die gesellschaftlichen Umgangsformen verändert hat und wie in Ostfriesland besonders Geschirre aus der Wallendorfer Porzellan-Manufaktur weite Verbreitung fanden. Dieses sogenannte Dresmer Teegood (Dresdner Teegeschirr) gab es in zwei typischen Dekors: einer blauen Bemalung (Blau Dresmer) und der bekannten roten Rose (Rood Dresmer). Andere Ausführungen waren zwar bekannt, erfreuten sich aber keiner vergleichbaren Beliebtheit. Mehr über die Geschichte der ostfriesischen Teegeschirre könnt ihr hier erfahren.

norden

Die rote Teekanne, eines der wertvollsten Sammlungstücke.
Viele der Exponate hat Friedel im Bild festgehalten und sind
hier zu bewundern.

norden
norden
fotosafari

In der Teeküche des Museums können Besucher den Ostfriesentee kosten. Beim Anblick des alten Kohleherdes kamen nostalgische Gefühle auf und wir erinnerten uns, wie es früher einmal war. Z.B. bei uns zu Hause summte immer der Wasserkessel auf dem Ofen, stets einsatzbereit, um Tee anzusetzen. Bei den Updrögtbohnen unter der Decke kamen viele in's Schwärmen, besonders unsere Außerfriesischen. Einige kennen das leckere Gericht mit Updrögtbohnen noch nicht und es wurde vorgeschlagen, das man dieses doch mal bei einem ostfriesischen Buffet ausprobieren könnte.

norden
norden

Hier endete der Rundgang durch das Teemuseum. Jeder hatte jetzt noch die Möglichkeit, das Museum auf eigene Faust zu erkunden. Friedel nutzte die Gelegenheit, um auf Fotosafari zu gehen. Hier sind seine schönen, beeindruckenden Bilder.

norden

Der Besuch des Ostfriesischen Teemuseums hat sich gelohnt. Wir haben viele neue Eindrücke und Kenntnisse über die Teekultur in Ostfriesland gewonnen.
Trotz Krintstuut hatten wir jetzt alle "Grün"-Kohldampf. Nicht weit ist es bis zu "Minna am Markt"; das Restaurant liegt an der anderen Seite des Marktes, ca. 10 Minuten Fußweg vom Teemuseum entfernt.

norden

Wir schlenderten an der Ludgerikirche, dem größten mittelalterlichen Sakralbau Ostfrieslands, vorbei. Sie steht im Zentrum des Marktplatzes.

norden

Der Glockenturm von Ludgeri erhebt sich getrennt von der Kirche, eine Strasse führt zwischen beiden Gebäuden hindurch.

norden

Grünkohlessen bei "Minna"

norden


Ich hatte den Clubraum
für uns reserviert.
Als wir dort eintrafen,
wartete das nette Team bereits auf uns.

norden

Auch hier war der Tisch schon für uns gedeckt. Nachdem jeder sein Getränk hatte, wurde serviert: Grünkohl, Salz- und Bratkartoffeln, Mettwurst und Kassler, dazu Grieben.

norden

So saßen wir in fröhlicher Runde zusammen und wie man sieht, hatten wir alle großen Appetit ....

norden

Als abgeräumt wurde, war es an der Zeit, eine/n Grünkohlkönig/in zu benennen. Letztes Jahr hatte ich die Ehre und war also dazu berechtigt, mir einen Nachfolger zu suchen. Für mich war klar: Axel wird Kohlkönig. Er ist fast immer dabei, meist bestens gelaunt und durch sein lautes Gelächter verbreitet er gute Stimmung. Also überreichte ich ihm das Zepter und setzte ihm die Krone auf. Eine Urkunde bestätigt ihn in seinem Amt.

norden

Der Witz bei ganzen Sache war, dass Axel den Strunk selbst besorgt hatte. Im nachhinein erzählte er mir, dass das gar nicht so einfach war; hier die story.
Dann schmetterten wir den Grünkohlsong: Kohl ist Kohl (Nana naa nana) - labadab dab Koohol (Nana naa nana) - Grü-hüün-kohl (Nana naa nana) usw. Die Melodie nach "Live is live" war zwar nicht allen so geläufig, aber es hat trotzdem Spass gemacht, gemeinsam zu singen.

Gegen 16.00 Uhr war Aufbruchstimmung. Viele spazierten noch in die Altstadt von Norden, um schließlich bei Cafe Remmers den Tag ausklingen zu lassen.

norden

---------------------------------


Impressum:
Fotos: dolomiti, ernibird,
Bildbearbeitung: dolomiti
Text: ernibird
Textquellen: Teemuseum Norden
und Wikipedia

Artikel Teilen

 

13 13 Artikel kommentieren
Regional > Ostfriesland > BISHERIGE VERANSTALTUNGEN > TREFFEN 2 0 1 3 > Treffen am 14. Febr. 2013 in Norden