in Dangast
stand eigentlich auf der Kippe. Seit Tagen hatte eine Hitzewelle Europa mit Höchsttemperaturen mit örtlich über 40° C fest im Griff. Für das Weser-Ems-Gebiet wurden bis 35°C vorhergesagt, aber auch Gewitter. Diese sorgten in der Nacht vom 02. auf den 03. Juli für Abkühlung, so dass die Wetteraussicht für Dangast mit höchstens 27°C nicht zu heiß war. Also hieß es für alle Teilnehmer: auf nach Dangast!!

Der Kurort Dangast liegt am südwestlichen Jadebusen im Landkreis Friesland und bietet neben der einzigartigen Natur auch eine beeindruckende künstlerische Vielfalt. Die Lage Dangasts auf einem Geestrücken veranlasste den Grafen Bentinck vor 200 Jahren genau hier ein erstes Seebad zu gründen. Viele Künstler entdeckten schon vor über hundert Jahren das Nordseebad und fanden hier ihre Anregungen zu heute berühmten Gemälden: In dem kleinen Dorf ist Weltkunst entstanden. mehr.

Der Maler Franz Radziwill (1895-1983) lebte über 60 Jahre in Dangast. Sein Wohnhaus mit Atelier ist eins der ganz wenigen Künstlerhäuser eines bedeutenden Malers in Deutschland, das original und ohne nachträgliche Veränderungen gezeigt werden kann. Hier entstanden über 800 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen, die im Obergeschoss in wechselnden Ausstellungen gezeigt werden.

Insgesamt waren wir 15 Personen, als wir uns vor dem Radziwill-Haus trafen. Trotz Parkplatzsuche waren alle pünktlich, so dass wir um 11.15 Uhr von dem Gästeführer Karl-Heinz Martinß begrüßt und in's Haus gebeten wurden. Die Anmeldung befindet sich im alten Kücheneingang. Hier werden wir auch von der Mitarbeiterin des Hauses, Frau Maren Busch- mann empfangen.
Herr Martinß erzählt uns, dass der Maler Radziwill ehemals Handwerker war und in der Küche Fußbodenklinker selbst verlegt und viele unterschiedliche Motivfliesen angebracht hat. Auch von ihm bemalte Einrichtungsgegenstände sind zu sehen.


Während das Gewitter draußen die Luft erfrischt hatte, hängt in den Räumen hier noch immer die stickige Hitze der letzten Tage...


Dann erzählt Herr Martinß uns einiges aus der Biografie des Malers, siehe hier, und geht dann auf die aktuelle Ausstellung "Der Kosmos kann zerstört werden, der Himmel nicht", ein. Der Schwerpunkt in diesem Jahr liegt auf dem religiösen Aspekt seines Lebenswerks. Nach seinen Kriegserlebnissen und dem Verlust seiner ersten Frau entstanden viele Bilder, die das Dasein des Menschen in einer zerstörten Welt zeigen.


durch das Radziwill-Haus
fahren wir durch die Sielstrasse
bis zu den Parkplätzen
am Dangaster Hafen.
Von hier sind es ca. 5 Minuten
zu Fuß bis zum alten Kurhaus.


Das alte Kurhaus Dangast, früher ein Teil der Seebadeanstalt, ist heute ein Ausflugslokal und Treffpunkt der Region. Von hier aus hat man einen unvergleichlichen Blick auf den Jadebusen. Die besondere Stimmung und das Zusammenspiel von Kunst und Natur sind an diesem Ort deutlich spürbar. mehr...

Im Kurhaussaal hatte ich für uns FA'ler einen Tisch reserviert. Hier sind Werke verschiedenster Maler zu bestaunen. In dieser tollen Atmosphäre wurde das vorbestellte Essen aus der aktuellen Speisekarte zügig serviert. Uns schmeckte es hervorragend.

Beim Mittagessen kamen dann auch Karin, Axel, Renaty und Aenne
dazu und somit waren wir 19 Personen in unserer Runde.


Hier liegt die "Etta von Dangast" (Baujahr 1935). Fast täglich in der Saison lädt das Bäderschiff zu Fahrten auf dem Jadebusen, zu den Seehundbänken oder nach Wilhelmshaven ein. Für die Ausflugsfahrt ab 14.30 Uhr rund um den Armgaster Leuchtturm und am Südstrand von Wilhelmshaven entlang hatte ich Plätze für unsere Gruppe reserviert.

Trotzdem sollten wir lt. Kaptitän 30 Min. vor Abfahrt an Bord sein, da bei schönem Wetter "alle Gäste auf dem Oberdeck sitzen wollen". In der Tat, so war es denn auch. Erfreulich war, dass Renate und Robert trotz anderweitiger Verpflichtungen vormittags sich noch auf den Weg gemacht hatten, um die Schiffsfahrt mitzumachen.


Wir werden sehr herzlich von Kapitän Anton Tapken an Bord willkommen geheißen. Er erzählt seinen Gästen einiges aus der Geschichte Dangasts und das alte Kurhaus (Bild oben), das schon seit Generationen im Besitz der Tapkens ist. Mehr dazu siehe hier. Der rund 190 Quadratkilometer große Jadebusen, der zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, gehört, ist anschließend sein Thema. Beim Umrunden des Leuchtturms Arngast erzählt er, daß dieser zu den bekanntesten und traditionellsten Leuchttürmen an der deutschen Nordseeküste gehört. Er wurde 2003 in das Verzeichnis der Kultur- und Baudenkmale eingetragen.


Dann steuert Kapitän Tapken auf Wilhelmshaven zu und fährt am Südstrand entlang. Er erklärt, dass der Südstrand einzigartig an der deutschen Nordseeküste ist. Seit 1929 ist er einer der Anziehungspunkte Wilhelmshavens. Ob man in den Fluten der Nordsee badet oder einfach nur auf der 1987 renovierten Promenade spazieren geht. Hotels und Gaststätten laden mit ihren Biergärten zum Verweilen ein. Besonders interessant für "Sehleute" ist das hier gelegene Aquarium und das in der Nähe liegende Wattenmeerhaus, das Deutsche Marinemuseum und die Kaiser-Wilhelm-Brücke, das Wahrzeichen der Stadt (Bild rechts). mehr..

Nach 2-stündiger Fahrt legt die "Etta" wieder im Hafen von Dangast an. Wir alle sind uns einig, daß der heutige Tag ein Erlebnis der besonderen Art war.

Impressum:
Fotos: dolomiti, ernibird
Bildbearbeitung: dolomiti
Text: ernibird
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