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Norderburg
Das Wasserschloss in Dornum

In Dornum gab es um 1400 drei Burgen: die Wester-, Oster- und Norderburg. Die Westerburg wurde während der "Sächsischen Fehde" 1514 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Osterburg wurde später in Beningaburg umbenannt. Die Norderburg präsentiert sich heute als ein vor einigen Jahren restau­riertes, barockes Wasserschloss, in dem die Kreisrealschule untergebracht ist.

Alle drei Burgen waren ursprünglich im Besitz der Häuptlingsfamilie Kankena. Mit der alten Norderburg verbindet sich der Name der "quaden Foelke". Sie war die Frau des Häuptlings Ocko tom Brok und hat ihren Beinamen "quad" (böse) wohl auch der überlieferten Geschichte zu ver­danken, die sich in der Burg abgespielt haben soll. In der Sagensammlung der ostfriesischen Dichterin Wilhelmine Siefkes liest sich das so: Es wird auch berichtet, dass Foelkes Tochter Okka, die Gemahlin Lütets von Nesse, es mit den Seeräubern hielt, und als ihr Mann sich darüber bei der Mutter beklagte, habe sie ihm geraten, die Ungetreue zu töten. Lütet ließ sich im Zorn zu dieser Tat hinreißen und begab sich darauf zu seinem Vater Hero nach Dornum. Foelke jedoch zog mit einem Heer vor die Burg, nahm sie ein und rächte ihre Tochter: sie ließ im Burg­hof zwei Leydener Laken ausbreiten, auf dem braunen musste Hero, auf dem grü­nen Lütet niederknien und beide empfin­gen den Todesstreich.

Die Norderburg wurde 1514 fast völlig zerstört. Unter der Herrschaft der Familie von Closter, die aus der holländischen Provinz Drenthe stammte und in die Fa­milie Kankena eingeheiratet hatte, ent­stand im 17. und 18. Jahrhundert das heutige Wasserschloss im niederländi­schen Barock, in dessen Mauern noch Reste der alten Renaissanceanlage zu sehen sind.

Durch das Torhaus von 1678 mit seinem 1707 entstandenen Turmhelm gelangt man in die Vorburg. Der weite Platz, der in die von alten Bäumen gesäumte barocke Schlossallee mündet, ist von niedrigen Gebäuden umstanden, die einst Wirt­schaftsgebäude und der Marstall des Schlosses waren. Über eine Brücke, die von schildhaltenden, grimmigen Löwen bewacht wird, gelangt man zum Schloss­portal, über dem sich ein monumentaler Giebel erhebt. Im Mittelpunkt präsentiert sich Pallas Athene, die griechische Göttin der Weisheit und der "Kriegskunst" dem Betrachter. Der von der vierflügeligen Anlage umfasste Schlosshof ist in seiner Geschlossenheit und Intimität sehr reizvoll. Portale ver­schiedener Zeit- und Stilstufen, Sand­steinmedaillons und zwei steinerne Kettenhunde sind einer Betrachtung wert.

Im "Rittersaal" des Schlosses gibt es ein Deckengemälde, das Demeter, die Göttin der Natur, in perspektivischer Malerei darstellt. An der Wand hängen zwei ba­rocke Gemälde eines unbekannten Ma­lers. Das eine zeigt Hero Mauritz von Closter (1594-1673) mit vier Söhnen, das andere seine Gemahlin Almuth von Fridag (1604-1650) mit drei Töchtern. Wie es damals auf Familienporträts üblich war, wurde auch das nur wenige Tage alt ge­wordene jüngste Kind auf dem Totenbett mit dargestellt. Als dieses Gemälde ent­stand, trug man schon lange keine ost­friesische Tracht mehr, sondern hatte sich der Mode angepasst, die aus den Nieder­landen kam. Feine Spitzenkragen zieren die festtäglichen Gewänder. Die Kinder tragen Erwachsenenkleidung und die kleinen Jungen nach der damaligen Sitte Kleider. Die Bilder sind zwar nicht von ho­her Qualität, zeigen jedoch anschaulich, wie sich eine adelige Familie des Barock dem Beschauer darstellen wollte.

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