(von Heinrich Beekhuis)
Als Gott erschuf das Friesenland
samt Moor und Geest und Marsch und Strand
da flüsterten die Engelein:
"Das wird der Hit der Schöpfung sein,
welch herrlich Land umkränzt vom Meer,
fernab von jeglichem Verkehr.
Hier Wiesen, dass das Vieh sich mäste
dort Wasser für die Badegäste
darüber Sauerstoff für Städter
darunter Öl und Gas für später.
Und ganz besonders lobenswert
sind Flut und Ebbe und umgekehrt.
Welch herrlich Land, so offen weit,
man fühlt sich irgendwie befreit!"
Der Herrgott, der das wohl vernommen,
ließ flugs die Englein zu sich kommen
und sprach: “Auch ich bin sehr zufrieden,
doch hab’ ich mich noch nicht entschieden,
wer wohl in Zukunft diese Küste
bewohnen und bewachen müsste”.
“Nur jene Herr, die Freiheit lieben,
statt Kohldampf lieber Karre schieben,
die mit klimatischen Beschwerden
mit Vieh - auch Ochsen - fertig werden,
die weit und offen wie das Land
im Herzen sind und im Verstand,
die nicht mehr trauen alten Göttern,
verzeihen geistig armen Spöttern,
die in dem Land, das Du gegeben,
in Frieden und in Freiheit leben!”
“Ein guter Rat! Doch meine Damen,
jetzt brauchen wir noch deren Namen.”
Nun dachten nach die Engelein,
da fiel dem lieben Herrgott ein:
“In Frieden frei sein, also Friesen!”
Die Englein freuten sich und priesen
den, der im richtigen Moment
das Kind beim rechten Namen nennt.
(Sie feierten des Herrn Idee
bei einer guten Tasse Tee)
Durch diese nette Episode
kam später Tee bei uns in Mode
und war derart beliebt bei allen,
dass wir der Trunksucht sind verfallen.
Auch heute können wir’s nicht lassen:
Tagtäglich 12 - 20 Tassen!
Dies Laster nehmen wir in Kauf,
denn Tee regt an und selten auf.
Wie dem auch sei, wie er geplant,
Gott gab den Friesen dieses Land.
Die Friesen hat es sehr gefreut,
den Herrn hat dieses nie gereut.
Sie hab’n stets ihre Pflicht getan,
besonders dann, wenn Not am Mann!
Zum Beispiel stoppten diese Friesen
die Wogen, die zum Angriff bliesen.
Im ganzen floss seit eh und jeh
in diesem Land mehr Schweiß als Tee.
Oft war’s ein Schuften und Sichplagen,
ob’s richtig war ist schwer zu sagen . . .
Auch heut ist man zum Tun bereit,
nur fehlt oft die Gelegenheit!
Ganz anders als in alten Zeiten,
da hielt man nichts von Wirtschaftspleiten
sprach nie von Inflationssymptomen,
es fehlten ja die Ökonomen!
Man kannte weder Kurzarbeit
noch bitteres Arbeitslosenleid!
Das schuf ja nicht der Weltenlenker,
das schafften erst die kleinen Denker
die meist mit Gottes Schöfersegen
den Bauch mehr als das Denken pflegen!
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