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Winterreise nach Sylt

Letztes Jahr hatte ich mich entschlossen, Weihnachen und Silvester in Hamburg zu verbringen. Aber nicht ohne einen Abstecher nach Sylt! Am 20.12. 06 angekommen nahm ich den Zug am 22. von HH-Altona, der mich in 3 Stunden direkt auf die Insel brachte.

Unterwegs kam ich an Itzehoe, Heide und Husum vorbei. Husum… Hier stammte mein Stiefvater her und dort nahm auch meine Liebe für den Norden seinen Anfang.

Mitte 1966 heiratete ein Bruder meines Stiefvaters und ich durfte allein zur Hochzeit fahren. Das platte Land hatte mich gefangen genommen, die Tiere auf den Weiden, die teils wunderschönen Häuser – alles was für die Seele - für meine.

Die Feier, die außerhalb von Husum stattfand, ging bis in den Morgen und als ich gegen 6.oo h nach draußen ging zogen Nebelschwaden übers Land und es roch nach Salz und Tang - diesen Geruch habe ich nie vergessen!

Die Luft klar und rein und Wolkengebilde, die ich zuvor nie gesehen hatte zogen am Himmel vorbei. Auf den Weiden lagen die Schafe oder nahmen schon ihr erstes Frühstück ein. Pferde standen dicht gedrängt auf der Koppel oder liefen schon ihre ersten Runden. Man hörte nur den Wind und das Rascheln von Gras und hin und wieder eins der Pferde schnaufen…

Im Zug nach Sylt stand ich wie immer nach dem Bahnhof Husum auf, um von der Eisenbahnbrücke am Fenster direkt auf den Hafen zu sehen. Überall standen kleine beleuchtete Tannenbäume – aufgereiht an der Kante des Hafenbeckens. Einfach nur schön anzusehen.

Dann kam die riesen Brücke, über die der Zug sehr langsam fährt, um dahinter wieder volle Fahrt aufzunehmen.

Niebüll… Hier waren wir so oft auf den Autozug verladen worden und wenn ich dann in der Ferne langsam den Leuchtturm von Hörnum sah, das Watt – meist ohne Wasser -:)) wusste ich - ich war angekommen!

Foto von Husumer Hafen

Einige wenige Urlauber waren im Zug, sonst nur Fahrgäste, die beruflich dort zu tun hatten. Der 24.12. stand vor der Türe, da blieb man lieber zu Hause.

Diesmal war sogar Flut und ich stand am Fenster, um nach rechts und links zu schauen und mich schon darauf zu freuen, was mich wohl wieder erwarten würde.

6 Stunden ist keine lange Zeit, auch wenn man die Insel gut kennt, da mich meine Wanderungen oft zu den „Nebenschauplätzen“ geführt hatten und in Ecken, wo ich oft ganz alleine war. Dadurch lernte ich die Insel kennen und lieben.

Ich hatte keine Ahnung als ich in Westerland ankam, was ich als erstes tun wollte – bis auf eins: Erstmal ganz tief Luft holen…

Bild 1

Dann entschloss ich mich, mir Westerland und die Nordsee anzusehen. Ich ging die Friedrichstr. rauf, schaute nach den Geschäften und stellte fest, einige, die ich jedes Mal besucht hatte, gab es nicht mehr – dafür andere in den Seitenstraßen, die ich noch nicht kannte. Wie überall ein Kommen und Gehen.

Die Nordsee – was hatte ich mich auf diesen Anblick gefreut! Es war trocken und nicht sehr kalt, die Möwen zogen wie immer ihre Bahnen und ich stand am Wasser, sah der Gicht zu und den Wellen. Irgendwann schaute ich nach links, aber „mein Strandcafe“ hatte zu bis zum 8. Januar. Schade. Es war in den Dünen gebaut und hieß Auszeit. Da konnte man sie wirklich nehmen, mit Terrasse und Seeblick.
Bild 2

Dann ging ich zur Sylter Muschel, die mit Bildern und Tannenbäumen geschmückt war, schaute in Richtung „meines Hotels“ und zählte die Etagen und Balkons, um „mein“ Apartment wieder zu finden – mit dem traumhaften Blick direkt auf die Nordsee und dem regelmäßigen Besuch einer Möwe, die sich dort ihr Futter abholen wollte...

Ich ging wieder in die Stadt, die recht leer war. Nur Sylter, ganz wenige Urlauber, denn die meisten kamen erst kurz vor Silvester, um hier zu feiern. Das kannte ich noch aus anderen Jahren und freute mich daran, die Friedrichstr. (fast) für mich alleine zu haben.

Ich ging eine Kleinigkeit essen in meinem Lieblingscafe und überlegte, was mache ich als nächstes, nachdem ich schon einige Fotos geschossen hatte. Also führte mich mein Weg zurück zum Bahnhof, an der schönen nackten „Dicken“ im Brunnen vorbei, die ich so herrlich finde, denn ich wollte mit dem Bus über Wenningstedt, Kampen nach List.

Bei meinem letzten Besuch war die neue Hafenanlage noch nicht fertig und nun wollte ich sehen, wie weit sie waren – und natürlich – wenn ich viel Glück hatte, legte die Fähre zwischen Romo/Dänemark und List vielleicht auch gerade an. Mit ihr waren wir sehr oft gefahren, weil die Fahrt einfach wunderschön war. Waren wir in Dänemark in Urlaub gab es immer ein Sylt-Tag. Ohne Sylt ging eben nichts im Norden -:))

Der Bus fuhr durch Wenningstedt, wo wir jedes Mal gewohnt hatten, in einem Apartment mit Kamin, schön gemütlich und mit dem Hundestrand direkt vor der Türe. Denn unser Hund war damals natürlich immer dabei.

Bild 3

Viele Privathäuser waren wie immer sehr schön von außen geschmückt und einige hatte ich das Jahr davor schon fotografiert, als ich Anfang Dezember 05 zehn Tage auf der Insel war.

Weiter ging die Fahrt durch Kampen – und da sah ich, dass dort die Hauptstraße, die kleinen Mauern, die Bäume, Häuser, selbst die Fahnenmasten alle mit Lichterketten versehen waren – und ich wusste, auf dem Rückweg würde ich dort aussteigen, um Fotos zu machen und es mir genauer anzusehen.

Bild 9

Dann kam hinter Kampen für mich der allerschönste Teil von Sylt (außer Keitum vielleicht). Die Wanderdüne, die Vogelkoje, den Blick Richtung Dänemark übers Wattenmeer, der Himmel und die dicken Wolken. Traumhaft! Diese Fahrt habe ich immer geliebt, weit und breit kein Haus – nur Landschaft!

Viel zu kurz dauerte diese Strecke und schon war ich in List.

Bild 4

Die Häuser am Hafen waren fertig, aus Holz, bunt, sehr schön anzusehen und mit 2 wunderschönen Cafes direkt am kleinen Hafenbecken. Draußen Strandkörbe, innen eingerichtet wie im Süden. Entspannen war erstmal angesagt. Die Fähre sah ich dann abfahren und schaute ihr lange hinterher, während die Möwen auf den Holzpflöcken saßen und sich ausruhten. Ein ruhiges und entspannendes Bild.

Bild 5

Nachdem ich mir alles angesehen hatte, bin ich vom Hafen zu Fuß bis zur nächsten Haltestelle gelaufen, vorbei an einem Laden mit Betonfiguren, die ich so liebte.

Bild 6

Es wurde langsam dämmrig und somit die richtige Zeit mir den Lichterzauber in Kampen anzusehen. Leider ließ sich das sehr schlecht fotografieren, aber ich war fasziniert von diesem Anblick! So hatte ich Kampen noch sie gesehen und konnte mich auch nur sehr schlecht trennen.

Bild 7

Aber der Bus kam und brachte mich wieder am Kampener Leuchtturm vorbei, an der Kapitäns-Siedlung zurück nach Westerland zum Bahnhof.

Bild 8

Und jede Sekunde genossen, mich an Traumhäusern erfreut, an die wunderschönen Weihnachtsdekorationen und war rundum glücklich und zufrieden. Natürlich hatte ich bei Gosch ein Krabbenbrötchen gegessen, mir eine Kleinigkeit für mein zu Hause mitgenommen, weil ich dem Flair der schönen Mitbringsel einfach nicht immer widerstehen kann, wenn sie im Landhausstil sind, und stand nun am Bahnhof und hatte noch 20 Minuten Zeit.

Mein letzter Weg auf Sylt führte mich auf die andere Straßenseite. Ich war zwar nicht nach Keitum gekommen, da mich diesmal der Norden von Sylt mehr interessiert hatte, aber ich wollte zumindest mal sehen, ob es noch die dreidimensionalen Bilder von Sylter Häusern gab. Der Laden, eine Mischung aus Büchern, Bürobedarf und Bastelartikeln hatte im Schaufenster wieder diese traumhaft schönen Bilder, die man fertig kaufen oder selbst zusammenkleben konnte.

Es kribbelte den Fingern – endlich eins mitzunehmen… Aber ich konnte mich nicht entscheiden, lieber eine Sylter Gartenbank in Mini – oder doch ein Bild???

Da mein Zug bald fuhr, entschloss ich mich, diese so wichtige Entscheidung auf meinen nächsten Besuch zu verschieben.

Ein ernstzunehmender Grund, um wieder hinzufahren, vielleicht auch wieder länger zu bleiben, um die Schönheiten dieser Insel in Ruhe zu genießen.

Im Zug saßen diesmal Mitarbeiter von Hotels oder anderen Firmen. Die meisten stiegen in Niebüll aus, um nach Hause zu gehen. Währenddessen ging die Sonne langsam blutrot unter Richtung Meer. Jetzt wäre ich gerne in Westerland am Stand gewesen, um dieses traumhafte Schauspiel wieder live zu erleben. Nirgendwo – jedenfalls für mich – gibt es solche Sonnenuntergänge, wenn das Meer sich erst weiß/gelb und dann allmählich rot verfärbt und die Sonne am Horizont versinkt…

Bild 10

Dann fuhr mein Zug wieder durch Husum und ich stand wieder am Fenster. Ein wunderschöner Anblick – der beleuchtete Hafen im Abendlicht!

Als ich in Altona ankam, war ich müde vom vielen Sehen und Laufen – aber total glücklich und wusste, wenn ich wieder gen Norden fahre – Sylt ist auf jeden Fall wieder dabei!

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