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Folge 8

Hans fuhr mit der Straßenbahn zur Nachbarstadt Neuss. Da Hans hart an der Stadtgrenze wohnt, ist er oft nach Neuss gefahren. Man kann dort gut einkaufen.
Gezielt oder mit einem Bummel verbunden. Auf der Hauptgeschäftsstraße vom Hauptbahnhof nach Süden bis zum Obertor reihen sich die Läden wie Perlen an einer Schnur. Man findet einfach alles. Wer müde ist, hat in kurzen Abständen immer eine Haltestelle der Straßenbahn. Dieses Mal fuhr Hans um in seiner Reihe aus Düsseldorf von der Nachbarstadt zu berichten.

Neuss ist eine der ältesten Städte Deutschlands. Im Jahre 16 vor Christi entsteht an der Römerstraße von Köln nach Xanten, an der Erftmündung in den Rhein ein römisches Legionslager. Eine angeschlossene Zivilsiedlung wurde "Novaesium" genannt. Darin ist das lateinische Wort novia = neu enthalten. Daraus wurde im Laufe der 2000jährigen Geschichte eben das heutige Neuss. Über diese 2000 Jahre zu berichten ist nicht die Absicht von Hans. Dieses lässt sich ja auch in Nachschlage Werken lesen. Hans will nur berichten was er so mit und in Neuss erlebte.
Die abgebildete Straßen Bahn fuhr etwa in den 50er Jahren nach Neuss. Wie auf dem Zielschild zu lesen, schrieb sich Neuss noch mit dem deutschen "ß". Die Umstellung auf das internationale Doppel "ss" erfolgte spät

neusserbahn

1475 belagerte Karl der Kühne, Herzog von Burgund, die Festung Neuss ohne Erfolg. Zur Belohnung verlieh Kaiser Friedrich III Neuss die Hanserechte. 1794 - 1814 kam Neuss unter französischer Herrschaft. Die Amtssprache wurde französisch. 1815 wurde Neuss dem Land Preußen angeschlossen. 1975 zählte Neuss 150 000 Einwohner.

Soviel von der Geschichte war nötig. Aber jetzt wieder zu Hans. Neuss war bekannt für seine großen Schützenfeste. So fuhr Hans, etwa 1935, mit seinen Eltern nach Neuss. Mit der Straßenbahn erreichte man Neuss über die Oberkasseler Brücke oder über Bilk und die Südbrücke. Hans fuhr mit seinen Eltern über Oberkassel. Hier das Rathaus, der zentrale Punkt der Schützenparaden.

rathaus neuss

Bei den Schützenfesten war fast immer schönes Wetter. Man sagte die hätten einen Vertrag mit Petrus. Echte Neusser kannten aber den Obolus, Petrus schickte nur schönes Wetter wenn die Kuppel von St. Quirinus geputzt wurde. Heute fehlt das Geld dafür, darum ist auch schönes Kirmeswetter keine Garantie mehr.

Hans hatte es damals in Neuss gut gefallen, darum beschloss er mit dem Fahrrad dorthin zu fahren. Er war noch keine 10 Jahre alt. So hielt er sich schön an die Straßenbahnschienen. Die Strecke kam ihm aber lang vor. So wollte er doch fragen. Er fragte eine Frau die vom Einkaufen kam. Nur wusste er nicht, dass Neuss eine eigene Stadt war. Er fragte nach Düsseldorf - Neuss. Die Frau ließ ihn entrüstet mit den Worten „gibt es nicht“ einfach stehen. Er war ja schon in Neuss.

Bis etwa 1970 tat sich nicht viel in Neuss. Im Straßenverkehr fast gar nichts. Die Neusser sagten, das Schönste an Neuss sei die Straßenbahn nach Düsseldorf. Die Neusser Straßenbahn wurde abgeschafft und durch viele Buslinien ersetzt.
Der Stillstand wurde bestraft. Die Straßen waren auch für den Busverkehr zu eng. Als man die Düsseldorfer Straßenbahn auch noch in enge Durchfahrten verlegen wollte, entschied ein Bürgerbegehren gegen diesen Unsinn. Die Linie von Oberkassel wurde am Bahnhof gekappt. Ein Fehlentscheid für die Geschäfte auf der Hauptstraße. Erst jetzt hat man eine neue Bustrasse fertig gestellt. Hans hofft, dass dieser Trend sich fortsetzt.

Damit die historische Innenstadt, hier das Obertor, nicht zerstört wird muss Neuss noch viel Balance zeigen.

obertor
vogthaus

Das Vogthaus mit dem Glockenspiel täglich um 11:00 Uhr


Wie immer noch eine Zeile Heimatkunde.

12. Oktober 1929. Die Südbrücke wird feierlich eingeweiht
und dem Verkehr übergeben

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