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3-Städte-Tour

15 FA'ler trafen sich am Sonntag, den 30.9.2012, bei strahlendem Wetter am Düsseldorfer Hauptbahnhof zu einer 3-Städte-Tour.
Das besondere an dieser Tour war das Verkehrsmittel, mit dem wir kurz nach 15.00 Uhr starteten. Es war eine Nostalgie-Straßenbahn aus dem Jahre 1950 - eine der letzten ihrer Art.Die zur Verfügung stehenden Plätze waren schnell eingenommen. Und bis auf den letzten Platz saßen alle bequem auf den (plastik)-lederbezogenen Sitzen. Im 1. Waggon saß der Fahrer des Zuges,
er drehte an seiner Kurbel, ließ einen sehr lauten Klingelton ertönen und rumpelnd setzte sich die Bahn in Bewegung. Hinten im Wagen stand Herr Budde und hat uns mit viel Wissen auf den Schienen begleitet. Aber auch wenn die Straßenbahn schon über 50 Jahre auf dem Buckel hatte, es mußte doch alles seine Ordnung haben, und so kam nach 10 Minuten ein Schaffner und ließ sich
die gültigen Fahrausweise zeigen, die dann auch ordnungsgemäß abgeknipst wurden (ganz so, wie es auch in der damaligen Zeit gemacht wurde). Der Fahrer des Zuges, der Schaffner und Herr Budde am Mikrofon, sie alle machen das ehrenamtlich, ohne Lohn und ohne Spesen. Das Fahrgeld und auch das Trinkgeld (wenn es welches gibt) wandert in einen Topf zur Erhaltung der Bahn.Zuschüsse vom Land oder vom Staat gibt es nicht. Den 1. Zug gibt es bereits seit Ende des 19.Jahrhunderts, der 2.Zug ist aus den 30er Jahren und wurde 1941 endlich fertig. 1943 - im 2.Weltkrieg wurden die Züge zerbombt und 1953 begann man dann die Bahn wieder in Schuss zu bringen. Man hat sie dann mehrmals umgebaut und immer wieder renoviert.

Zum Hauptbahnhof erzählte Herr Budde: 1880/81 wurden die Eisenbahngesellschaften verstaatlicht und Josef Stübben erstellte einen
Bebauungsplan, der u. a. die Verlegung der Bahnanlagen und des Bahnhofs vorsah. 1881 wurde der neue Hauptbahnhof am Wilhelmsplatz (heute Konrad-Adenauer-Platz) in Betrieb genommen. Der Bahnverkehr stieg immer mehr an und so wurde eine Erweiterung des Hauptbahnhofs notwendig. 1932 wurde mit dem Neubau begonnen. Besonders auffallend ist der Uhrenturm,der im Schnittpunkt der wichtigsten Straßen steht. In diesem Turm stand ein Wasserbehälter, der der Betankung der Dampflokomotiven diente. 1936 wurde das Empfangsgebäude fertiggestellt und 1941 war der gesamte Umbau beendet. Und hier – vom Vorplatz des Hbf vom Bahnsteig 8 - ging unsere Reise los.

Wir fuhren zum Graf-Adolf-Platz - benannt nach Graf Adolf von Berg 1259-1296 . Dieser Graf von Berg hat Düsseldorf auch die Stadtrechte verliehen.
Weiter ging es vorbei am Schwanenspiegel. Dieser war früher ein stinkendes Loch, da hier viele Gerber angesiedelt waren. Die Umleitung der Düssel durch den Schwanenspiegel hat dieses Problem für alle Zeiten beseitigt. Heute kann man bei schönem Wetter eine Kahnfahrt auf dem See genießen.
Hinter dem Schwanenspiegel liegt das Ständehaus, in dem sich von 1950 bis 1988 der Sitz des Landtages NRW befand.
Vorbei ging die Fahrt am Denkmal von Heinrich Heine. Lange Zeit hatte die Stadt ein sehr gespaltenes Verhältnis zu ihrem bekanntesten Sohn.
1997 feierte die Stadt Heine's 200. Geburtstag.
In einem seiner Bücher schrieb er: "Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt und zufällig dort geboren ist, wird einen wunderlich zumute. Ich bin dort geboren, und es ist mir, als müßte ich gleich nach Hause gehen."
Der Rheinturm kam in Sicht und mit seinen 240 m ist er Düsseldorfs höchstes Gebäude. Er dient der Ausstrahlung von Fernsehprogrammen und der drahtlosen Übertragung von Ferngesprächen. Die 61 Bullaugenfenster des 1979-1982 erbauten Turmes bilden die größte Dezimaluhr der Welt.
Unter der Kniebrücke befindet sich seit 1997 das Apollo-Variete, das von Roncalli-Besitzer Bernhard Paul initiiert wurde.
Wir sind in Bilk und Bilk ist der älteste und wichtigste Vorort von Düsseldorf. Das älteste Bauwerk der Stadt ist die Basilika Alt-St.-Martin.
Dann rückt das neue Stadttor in unser Blickfeld. Auf der Immoblien-Messe "Mipim" in Cannes belegte das Stadttor 1998 einen ersten Platz. Hier befindet sich die Staatskanzlei.
Wir überqueren den Rhein auf der Südbrücke, heute Josef-Kardinal-Frings-Brücke, die am 17.11.1951 eingeweiht wurde, hier fuhr damals die Linie 16, die Düsseldorf wieder mit Neuss verbunden hat. Fährt man mit der Bahn an der Galopprennbahn vorbei, kann man den Rennbetrieb gut beobachten.
Das Obertor in Neuss, im 11. Jahrhundert erbaut, gehört zur Stadtbefestigung und ist eines der mächtigsten Tore im Rheinland Gleich daneben befindet sich das Clemens-Sels-Museum. Dieses Haus ist einen Besuch wert. Römische Funde und Kunst des 19. Jahrhunderts werden hier gezeigt.
Neuss ist eine sehr alte Stadt. Schon 16 vor Christi Geburt entstand an der
Erftmündung ein römisches Legionslager. Im 1. Jahrhundert gab es dann
die Zivilsiedlung "Novaesium“. 1209 Grundsteinlegung für den Bau des Quirinus Münster durch den Magister Wolbero. Heute darf sich die Kirche "Basilika" nennen und ist Wahrzeichen und Mittelpunkt der Stadt Neuss. Der Quirinus auf der Kuppel des Domes ist für die Neusser sehr wichtig. In Freud und Leid wird zu ihm gebetet, er muß an den Kirmestagen - am letzten August-Wochenende für schönes Wetter sorgen und "echte Nüsser" lassen ihre Nachkommen im Quirinus taufen und später wird dort auch geheiratet.m1741 wurde bei einem Brand des Münsters sehr viel zerstört, der Wiederaufbau mit Kuppel und Standbild des heiligen Quirinus erfolgte noch im gleichen Jahr.

1850 zählt Neuss etwa 9000 Einwohner.
1950 hat Neusss 64.000 und seit
1963 ist Neuss Großstadt mit 100.000 Einwohnern,
heute sind es ca. 148.000.
Der Hauptbahnhof wurde in den Jahren 1875/76 erbaut.

Hier machen wir eine kurze Pause, vertreten uns die Füße, schnappen frische Luft und versuchen, alles Gehörte und Gesehene in unseren kleinen Gehirnen zu speichern.

Ich könnte noch sehr viel mehr berichten, dann würde mein Geschreibsel
aber endlos lang. Da wir alle eine FA-Familie sind, verfügen wir auch
größtenteils über einen PC, in dem wir nachlesen können, was uns an
Informationen noch fehlt.

Nach der Pause geht es zurück nach Düsseldorf. Über Oberbilk nach
Ratingen. Der Weg nach Ratingen führt unseren Zug durch sehr viel Grün.
Da die Rheinbahn hier eigene Fahrspuren hat, gibt der Zugführer tüchtig Gas und die alte Bahn rumpelt und pumpelt in einem Höllenlärm und mörderischem Tempo ;-))) über die Schienen.
Die Innenstadt von Ratingen bekommen wir nicht zu sehen. Es soll sich
aber eine Fahrt mit der Linie 612 hierher lohnen. Vielleicht machen wir
das mal und vielleicht machen wir auch von dem Angebot der Rheinbahn
Gebrauch und buchen die "Düsseldorfer Schlösser", von denen es immerhin
14 gibt.

UM 17.40 Uhr sind wir wieder am Ausgangspunkt. Die 15 FA'ler
trennen sich hier. Einige fahren direkt nach Hause, andere landen im „Schumacher“ um dort nach ein „Häppchen“ zu sich zu nehmen und
wieder andere fahren nach Meerbusch und löschen im "Gulasch" ihren Durst.

Aber alle sind wir uns einig, daß es ein wunderschöner Ausflug war,
wir viel gesehen und gehört haben. Es war ein schöner sonnenreicher
Herbsttag, die Stimmung war gut und bei nächster Gelegenheit
treffen wir uns wieder, um zusammen eine schöne Zeit zu haben.

Ich konnte natürlich nicht alles behalten, was uns Herr Budde erzählte.
Er war so freundlich und hat mir sein Manuskript überlassen. Daraus
habe ich einiges entnommen. Vielen Dank dafür.

So, liebeFA'ler hoffentlich hat Euch die Fahrt auch soviel Spaß gemacht
wie mir und Ihr habt die Nacht von Sonntag auf Montag gut geschlafen
und nicht geträumt, das alte Bähnle sei aus den Schienen gesprungen.
Es hat uns sicher und Heil durch 3 Städte gefahren.

Bleibt alle gesund bis bald
Eure rotasab1/Anneliese

Bilder: Gaby/Hockyonline

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