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Wirkungseinschränkungen von Arzneimitteln

Neben Nebenwirkungen, die als Begleiterscheinungen bei der Einnahme von Medikamenten bekannt sind, kann die gewünschte Wirkung manchmal auch ganz ausbleiben. Die Ursache liegt auch in der unterschiedlichen Art und Weise, mit der ein Wirkstoff innerhalb des Stoffwechsels verarbeitet wird.

Enzyme und andere Eiweiße, die für den Arzeimittelstoffwechsel benötigt werden, sind nicht bei allen Menschen in gleicher Weise aktiv. Die Baupläne für diese Strukturen im Erbgut eines Menschen definieren, ob und in welcher Form die Reaktion auf ein Medikament ausfallen kann. Wenn man zum Beispiel weiß, ob ein bestimmtes Medikament zu schnell oder zu langsam verstoffwechselt wird, kann die Dosis entsprechend angepasst werden. Allerdings können manche Patienten bestimmte Wirkstoffe manchmal nicht sinnvoll oder sogar gar nicht verarbeiten. Das Medikament hat dann vielleicht sogar keinen therapeutischen Nutzen für den Körper.

Frau blickt auf Tablettenroehrchen

Bei der Zulassung von Arzneimitteln ermittelt man die passende Dosis nur durch statistische Durchschnittstestungen an großen Patientengruppen. Wenn es für die meisten Patienten passt, wird dort die „Standard-Dosis“ festgelegt. Entspricht ein Mensch aber nicht genau diesem Durchschnittstyp, so kann es sehr sinnvoll sein, für dieses Individuum die Dosis auf seine Anforderungen anzupassen oder die Therapie sogar zu wechseln.

Testdiagnostik zur Beurteilung der Medikamentenwirksamkeit

Frau blickt skeptisch auf Arznei

Um die angeborenen Stoffwechselvariationen bei einem individuellen Patienten für eine Therapieoptimierung zu verwenden, können diagnostische DNA-Tests in Form einer Blutuntersuchung herangezogen werden. Für mehrere Medikamente sind die möglichen Unterschiede in den Stoffwechselwegen und Prozessen so gut bekannt, dass dieses Wissen auch in der täglichen Praxis für eine deutlich besser auf den Einzelmenschen angepasste Therapieplanung berücksichtigt werden kann.

In Deutschland sind solche Tests jedoch noch nicht Bestandteil der Regelversorgung, sodass die Kosten für einen solchen Test selbst zu tragen sind. Im Einzelfall sind Erstattungen möglich. Daher wird Patienten empfohlen, zusammen mit einem Begründungsschreiben des behandelnden Arztes eine Erstattungsbitte bei der Kasse einzureichen.

Arzt laechelt

Optimale medikamentöse Versorgung

Vor allem Patienten, die chronisch krank und über einen langen Zeitraum auf eine Medikamenteneinnahme angewiesen sind, benötigen eine hohe Wirkstoffsicherheit. Ein Facharzt kann entscheiden, welches Präparat gemäß der Leitlinien zur Behandlung einer Erkrankung sinnvoll ist. Ob das Mittel so gut wirkt, wie im Idealfall vorgesehen, lässt sich jedoch nicht im Vorfeld einer Therapie feststellen. Die Verschiedenheit der Patienten in Bezug auf den Stoffwechsel und dessen Funktion bei der Aktivierung von Wirkstoffen sorgt für eine individuelle und oftmals wenig einheitliche Reaktion.

Ein höheres Maß an Patientensicherheit lässt sich durch einen DNA-Test in Bezug auf einen konkreten Wirkstoff gewinnen. Die Therapie lässt sich besser optimieren und auf die jeweiligen Patientenbesonderheiten gezielter anpassen. Eine durch angeborene Varianten bereits vorhersehbare Gefahr für Wirkungslosigkeit oder zusätzliche Nebenwirkungen können auf diese Weise bereits in der Therapieplanung berücksichtigt werden.

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