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Sicher im Straßenverkehr: Die Realität für Senioren

Fahren im Alter ist ein kontroverses Thema. Natürlich lassen mit den Jahren die sensorischen, kognitiven und motorischen Fähigkeiten nach, andererseits spiegeln sich Jahrzehnte der Praxis in der Fahrweise wider. Zudem ermöglicht Mobilität gesellschaftliche Teilhabe. Wie sieht also die Realität für Senioren im Straßenverkehr aus und was können sie tun, um möglichst lange daran teilnehmen zu können?

Älteres Paar beim Autofahren

Unfallbeteiligung von Senioren

Entgegen der häufig geäußerten Vermutung, dass ältere Personen überdurschnittlich häufig an schweren Unfällen Schuld seien, zeichnen die Statistiken ein anderes Bild. Das Statistische Bundesamt gab für das Jahr 2020 an, dass 17,5 % aller Unfälle mit Personenschaden von PKW-Fahrenden über 65 Jahren verursacht wurden. Ihr Bevölkerungsanteil entspricht jedoch 22 Prozent. Leider sind Senioren jedoch überdurchschnittlich oft von Unfällen mit Todesfolge betroffen. Über die Hälfte aller im Jahr 2020 tödlich verunglückten Personen war über 65 Jahre alt und jeder vierte getöte PKW-Insasse gehörte zu dieser Altersgruppe. Senioren sind also eher gefährdet als Gefährder, auch bedingt durch ihre Vulnerabilität.

Ausweichtaktiken

Ältere Frau am Steuer eines Autos

Eine Problematik der Statistiken ist die weite Alterspanne, die die Gruppe der Senioren meistens umfasst. Es ist die Rede von 65 plus, dabei macht es in der Regel einen großen Unterschied, ob die Verkehrsteilnehmenden 65 oder 85 Jahre alt sind. Viele der älteren Verkehrsteilnehmenden passen sich der Situation an und kompensieren altersbedingte Leistungseinbußen durch beispielsweise das Vermeiden von riskanten Fahrweisen und dem Einhalten von größeren Abständen, aber auch durch das Meiden des Fahrens zu Stoßzeiten mit hoher Verkehrsdichte und bei ungünstigen Witterungs- und Sichtverhältnissen. So können ältere Fahrende durch einen vernunftbezogenen und selbstkritischen Fahrstil laut dem ADAC die Leistungseinbußen häufig ausreichend kompensieren.

Wann wird es kritisch?

Gesicht eines älteren Mannes, das im Rückspiegel zu sehen ist

Es ist Fakt, dass mit dem Alter das Seh- und Hörvermögen nachlässt und auch die körperliche Mobilität schlechter wird. Zudem empfinden es ältere Fahrende häufig als stressig und zunehmend schwierig, komplexe Situationen zu überschauen und schnell zu handeln. Das Schwierige dabei ist, dass das in der Regel nicht über Nacht passiert, wie beispielsweise bei einem Schlaganfall, sondern schleichend über Jahre. Durch die angesprochenen Kompensationsmaßnahmen wird das dann weniger wahrgenommen. So kann man sich zum Beispiel fragen: Mache ich noch regelmäßig den Schulterblick oder fahre ich nur noch über die Spiegel? Habe ich auf dem Fahrrad noch das Gleichgewicht, das nötig ist und höre ich heranfahrende Fahrzeuge? Es lohnt sich, dabei auch die Einschätzung der behandelnden Ärzte einzuholen, gerade wenn man Medikamente nimmt. Diese können durchaus eine Auswirkung auf die Fähigkeit zur Teilnahme im Straßenverkehr haben, was jedoch häufig vergessen wird.

Fazit

Die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr kann nicht pauschal vom Alter abhängig gemacht werden, sondern eher von der Leistungsfähigkeit und der Fahrpraxis. Sich dabei etwas vorzumachen, riskiert im schlimmsten Fall das Leben. Wichtig ist es, selbstkritisch zu bleiben und die eigene Leistungsfähigkeit unbeschönigt zu hinterfragen. Medizinische Untersuchungen, aber auch präventive Übungen zur Erhaltung der Mobilität sollten dabei die eigene Wahrnehmung ergänzen. Zudem werden häufig Fahrsicherheitstrainings für Senioren angeboten. So kann die sichere Teilhabe am Straßenverkehr so lange wie möglich gewährleistet werden.


Welche Erfahrungen hast Du gemacht und wie stehst Du zum Fahren im Alter? Sag es uns in den Kommentaren!

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