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Regionaltreffen im März 2023

Unser Treffen am 16. März hatte wieder ein Schwerpunktthema. Siegmar/Opadixie wollte uns mitnehmen auf die Reise „Von Kap zu Kap“. Die Fahrt mit einem Expeditionsschiff hatte ihn vom 20.12.-13.1.23 durch die Inselwelt der Antarktis geführt, mit Anlandungen auf sub-antarktischen Inseln und der Bekanntschaft mit Pinguinen und anderen Tieren.

Von 38 angemeldeten Mitgliedern kamen leider nur 27; die meisten hatten sich aber bei mir wegen Krankheit und dringenden persönlichen Angelegenheiten entschuldigt und sich nicht einfach weggeklickt.

Nach dem Essen begrüßte ich alle Mitglieder. Diejenigen, die neu zu uns kamen, stellten sich kurz vor, insbesondere auch Heidrun/Heideroeschen1, die in der Mitgliedergruppe Mainspitze neue Redakteurin wurde. Einige kannten diese Mitgliedergruppe nicht, die vom Wiesbadener Rebo Peter/Deiwelche und mir vor einigen Jahren gegründet wurde, um die Region zu verbinden und besonders auch Aktivitäten am Wochenende anzubieten.

Danach konnte der Bildervortrag von Siegmar beginnen, der uns in die - trotz Sommer - eisige Inselwelt der Antarktis führte, die die meisten von uns nur aus dem Fernsehen kennen.

Da unser Fotograf Günter/bakru26 leider krankheitsbedingt nicht dabei sein konnte, gibt es dieses Mal nur Bilder vom Vortrag, die mir Siegmar/Opadixie freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Einige habe ich aber auch von der Leinwand fotografiert.

Die Antarktis mit dem Festlandbereich Antarktika ist der fünft-größte Kontinent. Er hat eine Fläche von etwa 14 Millionen Quadratkilometer und ist nahezu vollständig von Eis bedeckt. 89 % allen Eises auf der Welt befindet sich in der Antarktis – im Vergleich zu Grönland, das nur ca. 7 % umfasst – und die sonstigen Gletscher zusammen 2 %. Geografisch unterscheidet man die Regionen West- und Ostantarktika.

Bereits in der Antike wurde vermutet, daß es einen unentdeckten Südkontinent gibt. Er wurde „Terra Australis“ (Südliches Land) genannt. Die extremen Witterungsbedingungen und das Eis machten jedoch eine Erkundung der Region bis zum Ende des 19. Jhs. unmöglich. 1959 wurden im Antarktisvertrag Regeln für die friedliche Nutzung und Forschung der Polkappe aufgestellt. Seitdem gilt die Antarktis als das größte Naturschutzgebiet des Planeten.

Das Bild zeigt Antarktika mit dem südlichen Polarkreis. 96 % der Landfläche sind mit Eis bedeckt; Die durchschnittliche Eisdicke beträgt ca. 2,3 km. Das Festland hat ganzjährig Minusgrade. Die Durchschnittstemperatur beträgt -36°. Die tiefste, je gemessene Temperatur war -89°.

Während das Schelfeis im Weddellmeer und Rossmeer als feste geschlossene Eismasse mit dem Land verbunden ist, gefriert das Meerwasser im Winter nochmals als Packeis in einer Dimension von ca. 500 km um Antarktika herum.

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Die Reise begann am 20.12.22 in Kapstadt und wir sahen einige Bilder von Capetown mit den schönen Malls, die weihnachtlich geschmückt waren.

Weihnachtsfeeling war auch auf dem Expeditionsschiff, der „Hanseatic Spirit“ von Hapag-Lloyd Cruises. Es gab einen kleinen Weihnachtsmarkt und auf dem Bild sind die 7 Lektoren zu sehen, die den Gästen das Programm mit interessanten Informationen nahebrachten.

220 Passagiere könnten bei einer Fahrt auf dem Schiff dabei sein; letztendlich waren es bei dieser Fahrt 139 Gäste und 174 Personen als Besatzung, Service und Unterhaltung. Siegmar erzählte, dass die Gäste auch die Brücke und den Maschinenraum besuchen durften.

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2 – 3 Seetage von Afrika entfernt liegt die Insel Tristan da Cunha, die als die abgelegenste bewohnte – 230 Menschen leben dort - Insel der Welt gilt. Wegen des schlechten Wetters konnte das Schiff nicht anlanden.

Weiter ging die Reise nach Süd-Georgien. Die Insel liegt zwischen Feuerland und der Antarktis. Bis zur Küste von Argentinien sind es rund 1400 Kilometer. Süd-Georgien wurde 1775 von James Cook entdeckt und ist Teil des britischen Überseegebiets.

Südgeorgien gilt als eines der wichtigsten Brutgebiete des Königspinguins. Es wird geschätzt, dass dort ca. 400.000 Tiere dieser Art leben. Dazu kommen rund 5 Mio. Goldschopfpinguine.

Die Insel ist auch ein wichtiger Lebensraum für See-Elefanten und Antarktische Seebären; dazu kommen vier Robbenarten: Seeleopard, Krabbenfresser, Weddell-Robbe und Subantarktischer Seebär. 65 Millionen Vögel - dazu zählen etwa die Raubmöwen und die riesigen Albatrosse - brüten auf der Insel. Auch Wale kann man beobachten.

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Parade der Königspinguine. In den südlichen 3 - 4 Sommermonaten Aufzucht eines Kükens und Gefiederwechsel
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Seebär mit kleinem Harem
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Weibliche See-Elefanten
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Königspinguine - Alttiere mit unterdessen gleich großen Jungtieren beim Gefiederwechsel
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Massenansammlung Königspinguine
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Der Königspinguin ist nach dem Kaiserpinguin die zweitgrößte Art der Pinguine und wird zusammen mit dem Kaiserpinguin zu der Gattung der Großpinguine gezählt. Der Kaiserpinguin, den viele aus dem Film "Die Reise der Pinguine" kennen, ist der am südlichsten lebende Pinguin. Er ist das einzige Wirbeltier, das im antarktischen Inlandeis über längere Zeit verweilen kann. Der Lebensraum des Kaiserpinguins sind die kalten Gewässer der antarktischen Zone.
In Süd-Georgien wird er nur gelegentlich gesehen. Diese sub-antarktischen Zonen sind eher das Revier der anderen Pinguin-Arten.

Ein ausgewachsener Königspinguin erreicht eine Körperlänge zwischen 85 und 95 Zentimeter und wiegt zwischen 10 und 16 Kilogramm.

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Haubenpinguine (oder Makkaroni-Pinguin)

Der Haubenpinguin zählt genauso wie der Goldschopfpinguin (im englischen auch Makkaroni-Pinguin) zur Gattung der Schopfpinguine. Alle sind schwarz-weiße Pinguine mit gelben Kämmen, roten Schnäbeln und Augen und kommen auf subantarktischen Inseln in den südlichen Ozeanen der Welt vor. Alle legen zwei Eier, ziehen aber nur ein Jungtier pro Brutsaison auf.

Süd-Georgien ist nahezu unbewohnt. Lediglich einige Regierungsbeamte, Forscher oder sonstiges Personal hält sich ganzjährig auf der Insel auf.

Im Sommer leben dort auch bis zu vier Museumsangestellte des Südgeorgien-Museums, das Exponate zur Geschichte der Robben- und Walfangjagd zeigt. Das Museum befindet sich in der inzwischen verlassenen Siedlung Grytviken, einer ehemaligen Walfangstation - im Grunde genommen ist der ganze Ort ein Museum.

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Grytviken und seine Umgebung sind von mehreren Wracks übersät. Die Schiffe Petrel, Dias und Albatros wurden gestrandet und verrosteten nach jahrzehntelangem Dienst.

Siegmars Bild zeigt die Reste eines der Walfänger, mit dem der Walfang von 1904 bis 1964 (Internationale Vereinbarung zur Beendigung des Walfangs) ausgeübt wurde. Das Verbot wird auch weitgehend eingehalten.

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In Grytviken steht noch eine kleine Kirche, die Whalers Church. Sie wurde in Einzelteilen aus Norwegen hierher gebracht und zum Weihnachtsfest 1913 geweiht. Als der Ort bewohnt war und in der Kirche Messen stattfanden, galt sie als die südlichste Kirche der Welt. Nachdem Grytviken verlassen und es still in dem Gotteshaus wurde, soll die südlichste nun in Puerto Williams in Chile stehen.

Historische Bedeutsamkeit erlangte die ehemalige Walfangstation durch den legendären britischen Entdecker Ernest Shackleton, dessen Forschungsschiff bei der Endurance-Expedition (1914-1917) in der Antarktis vom Eis zermalmt worden war. Er hatte die Insel in einem offenen Rettungsboot erreicht, um Hilfe für seine Crew zu organisieren, die allesamt überlebten.

1921 führte ihn die Quest-Expedition (1921–1922) ein letztes Mal in antarktische Gewässer. Noch vor dem eigentlichen Beginn der Forschungsreise starb Shackleton in Grytviken an einem Herzinfarkt und wurde auf Wunsch seiner Frau auch dort begraben. Das Shackleton's Memorial Cross erinnert an ihn.

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Nach 3 Tagen auf Süd-Georgien geht die Fahrt weiter durch das Weddellmeer.
Das Weddellmeer ist das größte der rund 14 Randmeere des Südlichen Ozeans am antarktischen Kontinent. Der westliche Teil des Weddellmeeres ist bis auf die Höhe von Elephant Island ständig von Packeis bedeckt; im übrigen Weddellmeer geht die Eisbedeckung im Sommer für etwa drei Monate zurück.

Insgesamt bedeckt das Weddellmeer eine Fläche von 2,8 Millionen km²; es ist zwischen 500 und 5000 Meter tief. 2012 stellten Forscher des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) fest, dass das Schelfeis des Weddellmeeres, das bisher als stabil galt, im Zuge von Klimaveränderungen schneller schmilzt als bisher angenommen. Quelle: Wikipedia.de

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Kleiner Schelfeisberg (große Abbrüche werden aus der Luft vermessen kartografiert und wissenschaftlich beobachtet.
Größte bisherige Abbrüche 1956 (330 km x 100 km) und 2005 (167 km x 32 km)
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Tierskulptur und Eis-Wachstums-Schichten im Schelfeis.
Anhand der Verfärbungen kann festgestellt werden, wie alt das Eis ist.
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Eisfahrt mit Zodiac

Siegmar schrieb in seinem Feierabend-Tagebuch: "Wenn man an einem Schelf-Eisberg von der Größe des Saarlandes im Abstand von 200 Metern entlang schippert oder von zig Schwertwalen begleitet wird, dann wird man nicht nur wegen Weihnachten andächtig. Und Silvester bei fast absoluter Stille (nur die Geräusche der Tiere sind präsent) ist auch ein besonderes Erlebnis. Wenn dann noch Eisberge in Tiergestalt lautlos dahin gleiten, ist das einfach wunderbar !"

Die Expedition geht weiter zur Antarktischen Halbinsel, die zu West-Antarktika gehört. Sie hat eine Länge von etwa 1200 km. Ihre nördliche Spitze ragt über den südlichen Polarkreis hinaus. Sie liegt nahe der Südspitze von Südamerika und ist der am weitesten vom Südpol entfernte Punkt von Antarktika.

Auf der Antarktischen Halbinsel und auf Deception Island gibt es zahlreiche Kolonien der Eselspinguine. Sie sind die schnellsten Schwimmer unter den Pinguinen. Seinen Namen hat er vom eselsartigen Geschrei, mit dem vor Eierdieben gewarnt wird und das auch während der Paarungszeit zu hören ist.

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Eselspinguine mit jungen Küken
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Pinguine - so erzählt uns Siegmar - sind gute Kletterer. Das können wir auch auf den Bildern sehen, besonders bei den Zügelpinguinen, auch Kehlstreifpinguin genannt. Sein charakteristisches Merkmal ist ein schwarzer, schmaler Streifen, der sich vom Hinterkopf über die Kehle zieht.

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See-Elefanten - Jungtiere
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Am 10. Januar näherte sich das Schiff Kap Hoorn und einen Tag später hieß es in Ushuaia, der südlichsten Stadt Argentiniens, Abschied nehmen.

Siegmar hatte uns vor seinem Vortrag noch mit einem kleinen Quiz überrascht.
Wir sollten ankreuzen, welche Tiere wo leben: in der Arktis oder Antarktis.
Genannt waren: Albatross, Königspinguin, Eisbär, Seebär, See-Elefant, Manaty (Seekuh), Walross, Robbe, Eselspinguin, Haubenpinguin. Wer weiß es?

Für alle, die nicht dabei sein konnten: Im Herbst will uns Siegmar noch ein paar Bilder seiner früheren Antarktisreise aus 2014 zeigen, die ihn auf eine andere Route geführt hatte.

Ich bedanke mich bei Siegmar für den wunderbaren Vortrag und die mir zur Verfügung gestellten Bilder mit Erklärungen.

(eingestellt am 19.3.23)

Autor: Feierabend-Mitglied

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