Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.

Zur Päpstin nach Fulda

Teil I 2011

Wer wie ich das Buch oder den Film „Die Päpstin“ kennt, kann sich kaum vorstellen, dass man aus 600 Buchseiten ein ca. dreistündiges Musical fertigen kann. In Fulda, wo „die Päpstin“ im gleichnamigen Kloster als Mönch verkleidet gelebt haben soll, war in diesem Sommer die Weltpremiere mit den besten Musical-Darstellern Deutschlands. Neugierig geworden buchten Therese (thbo) und ich online zwei der letzten Karten. Es waren kaum noch Plätze zu bekommen, obwohl das Musical bereits seit 6 Wochen täglich im ausverkauften Fuldaer Schlosstheater gespielt wird.
Ein IC brachte uns für 29 Euro (hin und zurück im Sparangebot) in etwa 1 ½ Stunden nach Fulda. Auch das Hotel hatten wir selbst per online gebucht und machten uns nach unserer Ankunft nach ein wenig Frischmachen und Umziehen auf den Weg. Zuerst zu einem guten Mittagessen und dann um 15 Uhr ging es ins Theater.
.

Das Schlosstheater ist nicht besonders groß, fasst nur knapp 700 Plätze, aber man sieht von überall recht gut auf die Bühne.
Über den Inhalt selbst will ich hier gar nicht viel sprechen, es ist bekanntlich eine im Hochmittelalter entstandene Legende aus dem 9. Jahrhundert, die der Komponist Dennis Martin zu einem Musical verarbeitet hat. Er hat übrigens auch die beiden Musicals „Bonifatius“ und „Elisabeth“ komponiert.

Das Leben der Johanna wird mittels einer Drehbühne perfekt in 23 Bühnenszenen dargestellt; zuerst ihr Zuhause als Kind bei ihrer Familie, wobei der Vater sie in einem fantastischen, fast angsteinflößenden Song als „Wechselbalg, Wechselbalg“ beschimpft, der einem direkt unter die Haut geht. Es folgt ein Königssaal, ein Jahrmarkt, im Wald, dann im Kloster, schließlich in Rom usw.
Das Musical bietet im übrigens einer Menge toller Songs, als besten empfand ich
„Ich gehe durch die Stadt wie durch ein Niemandsland, inmitten all der vielen Menschen bleib ich unerkannt …“
Man kann ihn auf youtube hören und wird wie ich begeistert sein. Vielleicht ist jemand Sabrina Weckerlin mit ihrer traumhaften Stimme ein Begriff, sie singt ihn.
Kein Wunder, dass das Publikum am Schluss der Vorstellung sofort nach Vorhangfall spontan aufstand und etwa minutenlang lang stehend tosenden Beifall spendete.
Nur der Fuldaer Bischof soll sich natürlich kritisch geäußert haben
„. . . es ist ein dummer, saudummer literarischer Stoff und ein frivoler Unsinn.“ Aber das war auch wohl nicht anders zu erwarten. Für uns lag ein wunderschöner Abend hinter uns, den wir noch bei einer kleinen Einkehr ausklingen ließen. Zum Glück spielte auch das Wetter mit und wir konnten bis zum Nachhausegehen im Freien sitzen.
Im nächsten Jahr soll das Musical wiederholt werden. Ich glaube, da fahre ich noch einmal hin nach Fulda.

Nach einem gemütlichen Frühstück planten wir am nächsten Morgen als erstes eine Stadtführung, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Fuldas kennen zu lernen.

Fulda ist natürlich an erster Stelle die Stadt des Hl. Bonifatius, des Apostels der Deutschen. Seine Gebeine liegen in der Bonifatiusgruft im Dom St. Servatius.

Dom
Dom St. Servatius, rechts Michaelskirche
Bonifatiusgruft
Bonifatiusgruft im dom

Auf seine direkte Veranlassung oder in seinem Sinne wurden Klöster zur Christianisierung gegründet, so auch 744 hier in Fulda , dessen Klosterschule bald eine herausragende Stelle in ganz Mitteleuropa genoss und keinem Bistum und keinem Landesfürsten unterstand, was dieses Doppelkreuz zwischen den beiden Domtürmen beweist. Diese Jahreszahl gilt auch als das Gründungsjahr der Stadt Fulda.

Doppelkreuz
Doppelkreuz auf der Domspitze
Michaelskirche
Michaelskirche

Rotunde
Rotunde und Aspis in der Miachelskirche

Nördlich des Doms steht Deutschlands zweitälteste Kirche, die Michaelskirche (812-822), einst Friedhofskapelle der Benediktinerabtei.
Ihr Kern, eine von acht Säulen getragene Rotunde und die Krypta, ist rein karolingisch und der Anastasius-Rotunde der Heilig-Grab-Kirche in Jerusalem nachgebildet.

Doch Fulda gilt weiter auch noch als die Stadt des Barock, was u.a. dieses Stadtschloss zeigt. Es steht heute an der Stelle der ehemaligen Abtsburg und hat einen wunderschönen, großen Schlosspark auf seiner Rückseite.

Stadtschlosws
Schlosspark
Schlosspark mit Blick auf die Orangerie

Hinter dem Springbrunnen steht eine der schönsten Barockvasen Deutschlands, die Floravase. Sie ist aus einem Stück Stein gearbeitet.

Barockvase

Auch schöne alte Fachwerkhäuser, weitere interessante Kirchen, einen Hexenturm, Brunnen u.a. hat Fulda zu bieten. Also - nichts wie hin im nächsten Jahr !

Fachwerkhäuser

Abends wollten wir mit dem ICE wieder nach Mainz zurückfahren, doch der fiel wegen eines Notarzteinsatzes aus. Bedrückt fragt man sich, ob sich da einer vor den Zug geworfen hat ? Aber Angestellte der Deutschen Bahn halfen uns sofort hilfsbereit weiter und suchten die nächste Möglichkeit für uns, um heimzukommen. Das klappte auch prima mit einem ICE über Frankfurt und von dort ging es mit der S-Bahn weiter.

Eingestellt am 16.September 2011

Teil II Fortsetzung 2012

Und schwuppdiwupp war ein Jahr vorüber. Die „Päpstin“ wurde tatsächlich wiederholt, und es machten sich 11 Feierabendleute, deren Interesse geweckt worden war, auf den Weg nach Fulda. Diesmal fuhren wir mit Gruppenticket noch preiswerter und waren mit dem Nahverkehrszug fast genau so schnell am Ziel wie im vergangenen Jahr mit dem IC. Wir hatten aber ein zentraler gelegenes Hotel gewählt, „Peterchens Mondfahrt“, das schon mit verschiedenen Urkunden für das schönste Hotel ausgezeichnet war. Und so war es auch. Wir fühlten uns in diesem Haus alle pudelwohl, außerdem lag es fast gegenüber vom Schlosstheater.
Da unsere S-Bahn aber Verspätung gehabt hatte und wir somit erst eine Stunde später den Anschlusszug nach Fulda nehmen konnte, blieb uns keine Zeit für ein Mittagessen, denn auch in diesem Jahr besuchten wir die Nachmittagsvorstellung. Da es aber zudem drückend heiß war, begnügten wir uns mit Kleinigkeiten oder einfach einem Eiskaffee.
Zum Glück hatte das Theater eine Klimaanlage und zufrieden lehnten wir uns zurück und verfolgten die Geschehnisse auf der Bühne.

Im Theater

Wir hatten Plätze in der 6. Reihe und hatten manchmal das Gefühl, direkt dabei zu sein. Das Stück war ein wenig verbessert worden und noch eindrucksvoller. Jedenfalls dankten die Zuschauer den Schauspielern am Schluss wiederum mit stehendem Beifall. Die „Päpstin“ war sichtlich gerührt.l

Dieser schöne Abend musste natürlich auch gebührend beendet werden. In einem italienischen Lokal hatten wir einen Tisch reservieren lassen und ließen es uns dort gut gehen. Anschließend machten wir uns auf den Weg, um die passende Lokalität für einen Absacker zu finden. Aufgekratzt wie wir alle nun einmal waren, trieben wir auf den Straßen Fuldas allerlei Unfug.

In Fulda 1
In Fulda 1
In Fulda 2

Ein Biergarten ganz in der Nähe unseres Hotels war rasch gefunden worden und so saßen wir noch zusammen, bis gegen 11 Uhr plötzlich ein Gewitter aufzog und wir schleunigst die paar Schritte ins Hotel rannten.

Der

Mit einem ausgezeichneten Frühstück begann der nächste Tag. Zum Glück hatte sich das Wetter wieder gebessert und es war auch nicht mehr so heiß wie in den letzten Tagen.
Es folgte um 12 Uhr eine ausgedehnte Stadtführung; da wir 11 Personen waren hatte uns die Stadt Fulda liebenswürdigerweise einen eigenen Stadtführer bzw. Stadtführerin angeboten, die ihre Sache so gut machte, dass wir ihr freiwillig ein großzügiges Trinkgeld gaben.
In einem der vielen gemütlichen Straßenrestaurants aßen wir noch zu Mittag, ehe wir uns auf den Weg ins Hotel machten, um unsere Koffer zu holen.


Straßencafes

Jacobs Kaffee gestaltete an diesem Wochenende eine groß angelegte Werbekampagne. Schon am vergangenen Abend waren uns die grünen Sitzgruppen aufgefallen. Heute konnte man dort umsonst Kaffee, Espresso, Cappuccino, Latte macchiato u.a. trinken und Eis essen so viel man wollte. Emsig wurde für die Homepage fotografiert, was wir uns natürlich nicht entgehen ließen.

Ein Kaffee von Jakobs

„Gemeinsam genießen“
Mit diesem Slogan beendeten wir elf dieses schöne Wochende


Text und Bilder: Irrwisch (Irmtraud)
Noch mehr Bilder findest Du hier

Teil II eingestellt am 29.7.2012 von Margret551

Autor: Irrwisch

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
5 Sterne (1 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


0 0 Artikel kommentieren
Regional > Mainz > Leseecke > Irmtrauts Leseecke > Zur Päpstin nach Fulda