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Mondscheinfahrt_Melanchthon

Mondscheinfahrt

Mit dem Schiff auf dem Rhein – und dann bei Mondschein – das klingt romantisch. Aber für Romantik hätte man zu zweit, vielleicht noch mit einem Glas Wein auf einer Bank am Ufer sitzen und auf den im Mondschein golden glänzenden Vater Rhein schauen müssen. Auf dem Schiff waren zu viele Menschen, es war zu laut, und manche haben den Mond nicht sehen können, weil sie auf der falschen Seite des Schiffes saßen …… von daher bekam wahrscheinlich niemand von uns 15 FA’ler romantische Gefühle, aber egal – wir haben die Fahrt mit der „Möve“ trotzdem genossen, hatten hervorragende Plätze auf dem Achterdeck, haben uns gut unterhalten und der sanfte Fahrtwind war nach dem heißen Sommertag mehr als angenehm.

Am meisten interessierte uns anfangs die Frage, ob der Rhein überhaupt noch genügend Wasser führt, und ob die „Möve“, das kleine Schiff der Familie Nikolay aus Budenheim, mit dem wir schon zweimal auf dem Rhein geschippert sind, es überhaupt bis in die Fahrtrinne schafft oder am Ufer im Sand stecken bleibt.

Es klappte – wir konnten um 19 Uhr problemlos ablegen und in Walluf anlegen, wo noch einige Wenige zustiegen. Bis auf Melanie/Melanchthon waren alle anderen in Budenheim an Bord gegangen.

Mondscheinfahrt_Melanchthon
Die "Möve" nimmt Kurs auf Walluf
Mondscheinfahrt_Melanchthon
Irrwisch winkt Melanchthon zu ....wir sitzen auf dem Achterdeck
Mondscheinfahrt_bakru26
Mondscheinfahrt_bakru26
Mondscheinfahrt_bakru26


Die Fahrt führte durch den Inselrhein. So wird der Abschnitt des Flusses zwischen Mainz und Bingen bezeichnet. Die Inseln oder auch Auen von der Main-bis zur Nahe-Mündung sind zumeist Natur- und Vogelschutzgebiete. Die unbefestigten Uferstreifen mit den Auenwäldern zählen zu den artenreichsten Gebieten.

Dort, wo der Rhein regelmäßig über die Ufer tritt, stehen Weiden und Pappeln, im Innern sind es Eschen, Ulmen und Stieleichen. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Vogelarten. Der langsam fließende Strom und die flachen Stellen im Flussbett mit den Feuchtwiesen und Sandbänken bieten den Wasservögel genügend Nahrung. Sie leben das ganze Jahr über dort oder nutzen die Auen zum Überwintern oder als Rastmöglichkeiten auf dem Zug nach Süden.

Leider war die Stimme des Kapitäns im Lautsprecher durch die munteren Gespräche kaum zu verstehen, was ich schade fand, denn er gab interessante Informationen über die Inseln und die Orte, an denen wir vorbei fuhren.

Wir fahren an dem malerischen Rheingau-Städtchen Eltville vorbei, das auch den Titel Wein-, Sekt- und Rosenstadt und seit 2006 Gutenbergstadt trägt. Die Silhouette wird durch die Kurfürstliche Burg und Burg Crass ebenso geprägt, wie durch zahlreiche Villen an der Rheinfront und dem Tagungszentrum mit Aus- und Fortbildung der Deutschen Bundesbank.

Als erste Insel auf dem Weg flussabwärts durch den Rheingau kommt die Königsklinger Aue (auch Eltviller Aue) ins Blickfeld. Die Insel gehört zur Gemeinde Heidesheim am linken Rheinufer, obwohl sie sich auf einer Länge von gut 2 km am Eltviller Rheinufer entlangzieht.

Die Königsklinger Aue oder Eltviller Aue ist eine natürliche Binneninsel im Inselrhein zwischen Mainz und Bingen am Rhein. Mit einer Fläche von rund 80 Hektar ist sie die größte Rheininsel in diesem Abschnitt, noch vor der Mariannenaue, die nur gut 700 Meter südwestlich liegt. Die Königsklinger Aue ist etwa doppelt so groß wie die Insel Mainau im Bodensee. An der breitesten Stelle misst sie 500 Meter. Strömungsleitwerke riegeln den Rheinarm zwischen der Aue und dem linken Ufer weitgehend ab, sodass dieser sich zu einer Stillwasserzone mit nur geringer Strömung gewandelt hat, die bei extremem Niedrigwasser ganz unterbrochen wird.
An Stelle der Königsklinger Aue bestanden im Jahre 1575 drei kleinere Inseln, die sich später durch Anlandung und Rheinkorrektion verbunden und vergrößert haben. (Quelle: wikipedia.de)

Als Folge der Säkularisation erwarb der Eltviller Handelskaufmann Johann Maria Kertell die Aue, die sodann Kertellaue genannt wurde. Nach seinem Tode war sie von 1831 bis 1851 im Eigentum der Familie Langwerth von Simmern. Nächster Eigentümer war Salomon Marix, ein Seidenwarenhändler aus Lyon, der sich im gleichen Jahr in Eltville niedergelassen hatte. Er ließ 1853 ein erstes Herrenhaus, das sogenannte Krimschlösschen auf der Insel errichten. Nach ihrer Hochzeit bewohnte Marix’ Tochter Olga die von ihrem Vater geerbte Insel, die daraufhin im Volksmund „Olga-Insel“ genannt wurde. 1888 erwarb Freiherr Carl Ferdinand von Stumm-Halberg die Insel, die nach dessen Tod 1901 an seine Tochter Berta von Lucius (1876–1949)überging. Sie ließ das alte Herrenhaus niederreißen und 1904–09 die heutige Villa nach Plänen des Architekten Wilhelm Kreis erbauen.

Mehr zur Königsklinger Aue kannst Du hier lesen

Auf der Höhe von Erbach nähern wir uns rasch der Mariannenaue. Die Insel gehört teils zur Gemarkung Erbach und teils zur Gemarkung Hattenheim. Sie beginnt in Höhe von Erbach und Heidenfahrt und erstreckt sich über eine Länge von 3,3 Kilometern bis Hattenheim. Rechnet man die Strömungsleitwerke mit, die etwa am Eltviller Schwimmbad beginnen und bis Oestrich-Winkel reichen, so beträgt die Länge der Insel über 5,3 Kilometer. Sie liegt zwischen der Kleinen Gieß im Norden mit der Hauptfahrrinne und der Großen Gieß im Süden. An der breitesten Stelle ist die Insel 300 Meter breit. Insel und Stillwasserzonen mit den Leitwerken zusammen haben eine maximale Breite von 560 Meter.

Die Insel besteht aus zwei Teilen, die ursprünglich durch einen Rheinarm getrennt waren. Beide entstanden vor rund 10.000 Jahren aus angeschwemmtem Kalkgestein, das der Rhein aus den Alpen hier her verfrachtet hatte. Beide Inseln hatten sich im 18. Jahrhundert durch Anlandung miteinander verbunden. Die Nahtstelle ist an einer von der Großen Gieß schräg über die Insel zur kleinen Gieß laufenden und mit Auenwald bestandenen Senke erkennbar.
Die östliche nur 30 Morgen große Rheinaue hatte schon immer zu dem Rittersitz gehört, an dessen Stelle später Schloss Reinhartshausen entstand. Auf ihr stand ein kleines Haus mit Stall.
Den Namen Mariannenaue trägt die Insel seit 1902 nach Prinzessin Marianne von Oranien-Nassau, die Schloss Reinhartshausen 1855 erwarb und dort bis zu ihrem Tod 1883 lebte. (Quelle: wikipedia.de)

Mehr zur Mariannenaue kannst Du hier lesen


Am linken Rheinufer taucht schon bald die Rotweinstadt Ingelheim auf. Das Ufer von Frei-Weinheim, dem heutigen Ortsteil Ingelheim-Nord wird im Sommer gerne von Radfahrern und für Ausflugstouren in den schönen Biergarten genutzt.

Gegenüber von Ingelheim sehen wir den langgestreckten Rheingauort Oestrich-Winkel, der aus den Gemeinden Oestrich, Mittelheim und Winkel besteht und zahlreiche Sehenswürdigkeiten bietet.

Eines der Wahrzeichen ist der Oestricher Kran, ein ehemaliger Weinverladekran aus dem 18. Jahrhundert zum Be- und Entladen von Schiffen. 1745 fertiggestellt arbeitete er bis 1926. Im Inneren des Kranes befinden sich zwei Tret- oder Laufräder, in denen je zwei Männer durch ihre Körpermasse eine Seilwinde in Bewegung setzten, um damit die Schiffladung zu heben.

Die Oestricher Pfarrkirche St. Martin und die St.-Aegidius-Basilika in Mittelheim gelten als die ältesten Kirchen des Rheingaus.

Die Winkeler Aue gehört zur Gemarkung Winkel.
Sie liegt in Höhe von Rheinkilometer 520 in der sogenannten Winkeler Bucht, die am Oestricher Kran beginnend durch unterbrochene Strömungsleitwerke auf 2,6 Kilometer Länge und bis zu 300 Meter Breite rechtsrheinisch vom Hauptfahrwasser abgeteilt ist. Die Winkeler Aue ist eine junge Insel, die nach dem Bau des Strömungsleitwerks uferseitig durch natürliche Anlandungsprozesse besonders nach Hochwasserereignissen entlang des Leitwerks aus Schlammbänken gewachsen ist. Diese zeigen je nach Wasserstand rheinaufwärts der Aue ein teilweise erhebliches Ausmaß. Das Inselwachstum dauert an. Auf älteren amtlichen Kartenwerken nach dem Stand von 1968 ist die Winkeler Aue noch namenlos als Sandbank bzw. Untiefe dargestellt,
war jedoch schon 1953 mit einigen jungen Baumgruppen bestanden. (Quelle: wikipedia.de)

Auf der Anhöhe über Geisenheim liegt Schloß Johannisberg.

Die Schönborn’sche Aue liegt in den Rheinwiesen zwischen Oestrich-Winkel und der Stadt Geisenheim. Beginnend bei Rheinkilometer 521,9 erstreckt sie sich bis Kilometer 523. Im Osten grenzt die Aue unmittelbar an das Naturschutz- und FFH-Gebiet „Rheinwiesen“ an.

Seit Anfang 2013 wurden Pläne umgesetzt, im Rahmen von Renaturierungsarbeiten den ehemaligen Altrheinarm auszubaggern, um die Aue wieder vom Festland zu lösen. Diese Arbeiten wurden im November 2015 erfolgreich abgeschlossen.


Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen die oberhalb Geisenheims liegenden linksrheinischen Auen Sandlache und Harter Aue zunehmend zu verlanden. Das dadurch veränderte Fließverhalten des Rheins wurde zur Bedrohung für das Geisenheimer Ufer.

Mehr zur Geschichte der Insel und der erfolgreichen Renaturierung kannst Du hier lesen

Im Foto ist noch der Rest der Hindenburgbrücke zu sehen, ehemals eine Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Rüdesheim am Rhein und Bingen-Kempten, seit 1918 nach dem Generalfeldmarschall und späteren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg benannt. Die 1915 in Betrieb genommene Brücke wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach nicht wiederaufgebaut.

Durch den niedrigen Wasserstand – der Pegel Kaub zeigt am 23.8.2018 nur noch 61 cm mit weiter fallender Tendenz an (der niedrigste Wasserstand wurde Ende September 2003 mit 35 cm gemessen) – der Pegel Oestrich zeigt noch 78 cm an - können die Schiffe nur noch mit 1/3 der normalen Ladung fahren. Die Fahrrinnentiefe beträgt von Budenheim bis St. Goar durchgehend 1,90 m.

Ein Fluß-Kreuzfahrtschiff hat einen Tiefgang von 1,60 m. Von daher ist immer genügend Wasser unterm Kiel, allerdings haben die Schiffe Probleme beim Anlegen, falls das Wasser noch weiter fällt.

Mit Blick auf die Germania über Rüdesheim und den Mäuseturm bei Bingen wendet die "Möve". Deutlich zu sehen ist die Krausaue, eine Untiefe mit felsigem Untergrund, die bei dem niedrigen Wasserstand über den Wasserspiegel ragt und den zahlreichen Wasservögel zum Ausruhen dient.

Vorbei an der Rochuskapelle, die im Abendlicht über Bingen herab grüßt geht es rheinaufwärts wieder bis Walluf. Mittlerweile ist es dunkel geworden und wir erleben in den nächsten zwei Stunden eine ganz andere Atmosphäre, sehen die beleuchteten Rheingauorte, den stillen Fluß, den Mondschein.

Gegen 22.30 Uhr legen wir in Walluf an und kurze Zeit später in Budenheim, wo unsere Autos auf uns für die Heimfahrt warten.

Das Foto vom Mondschein am Anfang des Berichts hat Dieter/fidelis45 mit seinem Handy fotografiert.

Drei der Fotos vor und im Bericht sind von Melanie/Melanchthon, die ihre Bilder in die Galerie eingestellt hat. Klicke hier

Die übrigen Aufnahmen sind von Günter/bakru26.
Hier kommst Du zu seinem Fotoalbum


(eingestellt am 24.8.18)

Autor: Feierabend-Mitglied

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