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Kulturreise im Frühling 2023


Viel zu spät begreifen viele,
die versäumten Lebensziele,
Freunde, Schönheit der Natur,
Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum. Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist’s! Reise, reise!

Wilhelm Busch



1.Tag- Samstag, 29. April 2023 – Hann. Münden

Kaum konnten wir es bis zu unserer ersten Reise in 2023 erwarten. Am 29. April war es dann aber soweit.
24 Feierabend-Mitglieder der Regionalgruppe Mainz starten zur Kulturreise in den Norden Deutschlands. Nachdem bereits um 6 Uhr jeweils zwei Fahrgäste in Langen und in Frankfurt abgeholt wurden, biegt der Bus von OVB-Reisen pünktlich um 7 Uhr am Mühldreieck in Mainz um die Ecke, sehnlichst erwartet von elf Mitreisenden. Erst einmal muss unser bewährter Busfahrer Heiko begrüßt werden, die Koffer werden eingeladen und schon geht es los zum Mainzer Hauptbahnhof, wo weitere neun Mitglieder warten. Alberto Grilletta von Trendreisen24 hat es sich nicht nehmen lassen, uns zu begrüßen und uns eine gute Reise zu wünschen. Leider kann er bei der Fahrt nicht dabei sein. Dafür haben wir ein Geburtstagskind im Bus, Ninas Schwester Petra aus Sigmaringen. Mit einem Geburtstagslied gratulieren wir ihr herzlich. Und dann kann es endlich losgehen.

Zügig fahren wir mit einer kurzen Pause bis zu unserem ersten Ziel, Hann. Münden. Nach der Pause serviert Nina leckere, von Ulla und Werner selbstgebackene Muffins. Der Kaffee wird von Heiko spendiert. Alle haben auch brav ihre Kaffeebecher mitgenommen. Später wird noch eine große, mit Süßigkeiten gefüllte Kiste, herumgereicht (ich weiß leider nicht, wer der edle Spender gewesen ist).

Von 11.30 Uhr bis 13.00 Uhr haben wir genügend Zeit, uns Hann. Münden anzuschauen. Das Wetter ist uns wohl gesonnen. War es morgens noch trüb, bewölkt und unterwegs sogar mit zeitweise leichtem Regen, können wir die Drei-Flüsse-Stadt trockenen Fußes erkunden.

Der Ort liegt am Zusammenfluss von Werra und Fulda zur Weser, und sowohl an der Deutschen Märchenstraße als auch an der Deutschen Fachwerkstraße. Bekannt ist Hann. Münden außerdem durch die Grabstätte des „Doktor Eisenbarth“, der hier 1727 starb, als er in Münden Station machte.
Die Altstadt ist fast vollständig vom Wasser der Flüsse Werra und Fulda umgeben. Nach der Werrabrücke in dem kleinen Park mit dem großen Parkplatz, auf dem auch unser Bus wartet, vereinigen sich beide Flüsse zur Weser. Daran erinnert der Weserstein mit seinem romantischen Flussgedicht.

Mit der Verleihung des Handelsprivilegs „Stapelrecht“ (durchreisende Kaufleute waren verpflichtet, ihre Waren in Münden abzuladen und den Mündener Bürgern zum Kauf anzubieten, bevor sie auf den Flüssen weiterverschifft werden durften) entwickelte sich der Ort ab 1247 zu einer wichtigen Handelsstadt und gelangte zu Reichtum, der sich in imposanten Bauten wie dem Welfenschloss, alten Fachwerkhäusern und Kirchen zeigt. Von Kriegsschäden und größeren Bränden blieb die Stadt verschont, so dass heute noch mehr als 700 Fachwerkhäuser aus sechs Jahrhunderten in der historischen Altstadt zu bewundern sind. Das Rathaus im Stil der Weserrenaissance können wir leider nicht so gut sehen, da auf dem Marktplatz vor dem Rathaus Wochenmarkt ist und die Buden die imposante Fassade teilweise verdecken.

Wir bummeln durch die kleinen Gassen und treffen unterwegs unser Mitglied Melanie, die seit mehr als einem Jahr in Kassel wohnt. Leider bleibt nicht viel Zeit zum Unterhalten, denn wir wollen noch eine Kleinigkeit essen, bevor wir zurück zum Bus müssen. 23 Mitreisende sitzen um 13 Uhr pünktlich im Bus. Aber wo ist Magdalena? Wir versuchen sie, über das Handy zu erreichen – vergeblich. Eine halbe Stunde ist vergangen, da meldet sie sich. Sie hat sich verlaufen und steht an einer Tankstelle. Der nette Tankstellenbetreiber erklärt unserem Busfahrer, wo wir unser entlaufenes Mitglied wieder einfangen können. Das kostet für jeden einen Piccolo !!

Kurz nach 13.30 Uhr sind wir wieder auf der Autobahn A7, aber oh je - ein Stau. Nicht ein kurzer, sondern ein langer Stau, der uns über zwei Stunden kostet. In Northeim müssen wir wegen Sperrung der Autobahn sogar auf die Bundesstraße ausweichen. Erst gegen 17 Uhr sind wir wieder auf der A7 und fahren jetzt zügig mit mittlerweile drei Stunden Verspätung weiter. Ich rufe im Hotel und im Gasthaus Gerken an und teile mit, daß wir später kommen. Statt wie geplant um 16 Uhr, sind wir erst um 19 Uhr in Bremen-Achim und fahren gleich zum Restaurant.

Der Chef begrüßt uns persönlich und bringt uns in einen schönen Raum, den wir in den kommenden vier Tagen für uns alleine haben. Die lange Tafel ist stilvoll gedeckt. Ein Grillbuffet ist angerichtet und wir können unter verschiedenen Fleischsorten, Salaten, Gratin, Bratkartoffel und Gemüse wählen. Zum Abschluss gibt es noch Vanilleeis mit Sahne und frischen Erdbeeren.
Gegen 21 Uhr checken wir im Hotel ein und verschwinden sofort in unseren Zimmern – es war ein langer Tag und wir sind müde.

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Für das Lesen des Berichts und Betrachten der Bilder am besten einen Laptop oder Tablet benutzen !

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2. Tag – Sonntag, 30. April 2023 - Worpswede und Fischerhude

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir um 8.30 Uhr nach Worpswede.
Ich war auf den Ort durch den Film „Paula“ aufmerksam geworden. Als wir im vergangenen Herbst im Literaturkreis die Biografie von Paula Modersohn-Becker lasen und uns die Referentin von Worpswede erzählte, wollte ich unbedingt dorthin und entwarf mit unserem kleinen Touristikunternehmen den Reiseplan.
Der kleine Ort liegt etwa 30 Kilometer nordöstlich von Bremen. Die Gemeinde ist nicht nur Künstlerkolonie, sondern auch staatlich anerkannter Erholungsort.

Auf dem Busparkplatz in Worpswede treffen wir die beiden Gästeführerinnen Daniela Platz und Julia Harjes. Wir trennen die Gruppen in 2 x 12. Ich bin in der Gruppe von Daniela Platz, der Urenkelin von Heinrich Vogeler. Wir spazieren gemeinsam zum ersten Museum, dem „Haus im Schluh“.

Unterwegs erklärt uns Frau Platz, woher das Wort „Worpswede“ stammt.
Es ist zusammengesetzt aus den altdeutschen Begriffen „worps“, das für Hügel oder Aufgeworfenes steht, und „wede“, das Wald bedeutet, so dass sich Worpswede mit Hügelwald übersetzen lässt. Die höchste Erhebung auf der aus Sand bestehenden Geestinsel ist der 54 Meter hohe Weyerberg.


Wie aber kam es dazu, dass sich hier Ende des 19. Jahrhunderts so viele Künstler niederließen? Der Spaziergang durch Worpswede an dem herrlichen Frühlingstag in der erwachenden Natur lässt es uns erahnen.

"Worpswede ist flaches Land mit Birkenalleen, alten Bauernhäusern, Rosenbüschen und Vogelbeerbäumen. Der Boden teilt sich zwischen roter Erikaheide, die wunderbar duftet, und auf dem seltsamen, von Kanälen durchschnittenen Moorland. Worpswede ist berühmt durch die Klarheit und die Farbigkeit seiner Luftstimmungen und durch die Pracht der Wolken“ .... so beschreibt Rainer Maria Rilke den Sommer in der Künstlerkolonie Worpswede.

1884 lernte der junge Kunststudent Fritz Mackensen in Düsseldorf die Kaufmannstochter Mimi Stolte aus Worpswede kennen. Sie erzählte ihm begeistert von ihrem Heimatort und lud Mackensen zu einem Besuch ein. Er verliebte sich sofort in diesen Ort, die Landschaft, das Licht und die Einsamkeit. Sein Ausruf: „Hier male ich mein erstes Bild“ wird als Geburtsstunde der Künstlerkolonie Worpswede gesehen.

Mackensen folgen immer mehr Künstler: Heinrich Vogeler, Fritz Overbeck, Otto Modersohn, Carl Vinnen und Hans am Ende. Sie hatten sich alle an der Düsseldorfer Kunstakademie kennengelernt.

1895 erwarb Heinrich Vogeler den Barkenhoff, den er im Jugenstil umbaute. Dieser wurde das Zentrum der Künstlerfreunde. Die Abgeschiedenheit auf dem Land zog auch Schriftsteller wie Rainer Maria Rilke und seine spätere Frau, die Bildhauerin Clara Westhoff nach Worpswede. Paula Becker, die 1901 Otto Modersohn heiratete, kam 1898 zur Gruppe, um Malunterricht bei Fritz Mackensen zu nehmen.

Ab 1895 waren die Maler in zahlreichen Ausstellungen vertreten. International bekannt wurde die Künstlerkolonie bei einer großen Ausstellung im Münchner Glaspalast, an der sie 1895 teilgenommen hatten.
Die Bremer Museen lehnten ihre Werke zunächst ab, aber ab 1897 wurden sie im Oldenburger Augusteum gezeigt. Der Oldenburger Kunstverein erwarb das Gemälde „Überschwemmung“ von Otto Modersohn. (Quelle: Wikipedia.de)

Heute bewahren etliche Museen das kulturelle Erbe. Die Worpsweder Kunsthalle bietet einen Überblick zur Kunstgeschichte des Ortes. Wir entschieden uns für die Führung „Martha und Heinrich Vogeler“ mit dem Besuch der Museen „Barkenhoff“ und des „Haus im Schluh“, das unser erstes Ziel an diesem herrlichen Vormittag ist.

Das Haus im Schluh gehört zu einer idyllischen Hofanlage mit zwei typischen Häusern mit Reetdachdächern, zu der neben einer Handweberei und fünf Ferienwohnungen auch das Museum zu Martha und Heinrich Vogeler gehört.

Nach der Trennung von Heinrich Vogeler ließ Martha Vogeler das „Haus im Schluh“ bauen und richtete es mit den mitgebrachten originalen Werken von Heinrich Vogeler ein. Besonders schön ist der große Wohnraum, in dem das Bild „Der Frühling“ sofort ins Auge sticht. Die Räume sind eingerichtet mit Möbeln und Porzellan der Familie sowie Grafiken und weiteren Bildern.
(Leider dürfen keine Bilder aus den Museen in Worpswede veröffentlicht werden, insbesondere keine, auf denen Bilder zu sehen sind. Deshalb füge ich Links ein)

Das „Haus im Schluh“ wird von der 4. Generation der Familie geführt und Daniela Platz erzählt viel aus dem Leben ihrer Urgroßmutter Martha Vogeler, die eine beeindruckende Frau gewesen sein muß. Auch ihre Handweberei mit alten Webstühlen wird in einem Raum gezeigt.

Ich habe ein interessantes Interview von Daniela Platz gefunden,
in dem sie von Ihren Urgroßeltern erzählt
klicke hier

Nach diesem eindrucksvollen Besuch im „Haus im Schluh“ spazieren wir durch einen kleinen Wald zum zweiten Ziel an diesem Vormittag, dem Barkenhoff.

Das Bauernhaus wurde um 1835 errichtet. 1894 wurde das Haus von Heinrich Vogeler erworben und im Jugendstil umgebaut. Über dem Portal auf der Nordseite ist ein Gedicht Rainer Maria Rilkes zu lesen: „Licht ist sein Loos, / ist der Herr nur das Herz und die Hand des Bau's, / mit den Linden im Land / wird auch sein Haus schattig und groß.“ Quelle: Wikipedia.de

Wenn man sich dem Haus von vorne nähert, sieht es wie ein Gemälde aus. Beim Rundgang durch das Museum können wir uns auch dank der Erläuterungen von Daniela Platz ein umfassendes Bild der Kreativität des Menschen und Künstlers Heinrich Vogeler machen. Bilder vom Jugendstil über Expressionismus bis hin zur neuen, modernen Malerei. Besonders beeindruckend Melusine, ein Triptychon. Oder das Bild „Sommerabend“ und viele mehr.

Die Werke aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg veranschaulichen die Suche des Künstlers nach seinem ganz eigenen Stil. Darüber hinaus markieren die Arbeiten des Spätwerks die persönliche, künstlerisch-politische Veränderung im Leben Vogelers, der 1931 in die ehemalige Sowjetunion emigrierte und dort 1942 starb. (Quelle: Wikipedia.de)

Leider dürfen die Bilder nicht gezeigt werden; im Barkenhoff ist zudem Fotografierverbot. Einige Bilder sind aber im Internet zu sehen - klicke hier

Unser Bus wartet bereits unterhalb des Barkenhoffs auf uns und wir fahren ein paar wenige Kilometer nach Fischerhude. Hier herrscht an diesem wunderschönen Frühlingssonntag Hochbetrieb, während es in Worpswede eher noch beschaulich zugegangen war. Ich möchte nicht wissen, wie viele Touristen im Sommer in den beiden Gemeinden sind. Nach dem verregneten April drängt aber auch jeder ins Freie.

Heiko schafft es mit viel Erfahrung, den großen Bus um die schmalen Ecken zu lenken. In der kleinen Straße, in der sich das Rilke-Haus befindet, läßt uns Heiko vor dem Café aussteigen. Der Inhaber des Cafés, Herr Eichbaum, hat extra für uns früher geöffnet, so daß wir genügend Plätze im hinteren Teil des Cafés in den drei kleinen Räumen finden. Gemütlich ist es hier.

Auf der Homepage ist folgendes zu lesen: "Das alte Rilke-Haus" - wie es von den Fischerhudern seit Jahrzehnten genannt wird - wurde von 1917-1919 gebaut und bekam von Rainer-Maria Rilke den Hausspruch: "Da vieles fiel, fing Zuversicht mich an, die Zukunft gebe, dass ich darf, ich kann!"

Es war das Wohnhaus und Atelier seiner Ehefrau Clara Rilke-Westhoff, die es als Malerin und Bildhauerin (u.a. auch Schülerin von Auguste Rodin in Paris) bis zu ihrem Tode 1954 bewohnte.
Die gemeinsame Tochter Ruth Rilke lebte hier bis an ihr Lebensende 1972 und gründete das Rilke-Archiv, das sich noch bis Mitte der Siebziger Jahre in diesem Haus befand, dann aber nach Gernsbach verlegt wurde.

Der Schriftsteller Rudolf Alexander Schröder, der Maler Hans Buch und der Komponist Karl Gerstberger verweilten über längere Zeiträume als Gäste in ihrem Haus. Clara galt als eine sehr beeindruckende, soziale und liebe Person, "die man nicht vergisst".
Rainer-Maria Rilke und Clara Rilke-Westhoff gehörten zum engen Freundes- und Künstlerkreis um Heinrich und Martha Vogeler, Fritz Mackensen, Hans am Ende, Fritz Overbeck, Otto Modersohn und Paula Becker-Modersohn als beste Freundin von Clara.

Nach jahrelangem Leerstand ging das Haus 1977 von den Nachfahren Rilke-Westhoff in unseren Privatbesitz über und wurde von uns von Grund auf renoviert und restauriert.“

Mehr zum Café kannst Du hier lesen

Wir werden von Herrn Eichbaum nett begrüßt und gleich bedient. Der Kuchen und besonders auch die Torten schmecken hervorragend – ein Genuss !

Daniela Platz erzählt uns danach etwa zu Rainer Maria Rilke und seiner Frau Clara Westhoff aus der Zeit, die Rilke in Worpswede verbringt und liest aus Briefen und seinen Florenzer Tagebüchern.

Nach der Kaffeepause und einem kurzen Spaziergang erreichen wir das Otto-Modersohn-Museum. Bis zur Führung um 15.30 Uhr haben wir noch etwas Zeit, die wir in der Sonne auf den Bänken genießen.

Das Museum mit dem Nachlass des Malers Otto Modersohn wurde von Modersohn’s Sohn Christian Modersohn und seiner Frau Anna gegründet. Es ist seit fast fünfzig Jahren familiengeführt. Ursprünglich sollte hier der familiäre Nachlass Otto Modersohns der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Laufe der Zeit wurde das Haus immer weiter vergrößert und hat sich zu einem Museum von internationalem Ruf entwickelt.

Die Enkelin Antje Modersohn – Tochter von Christian Modersohn – führt uns in einen großen, lichtdurchfluteten Ausstellungsraum, in dem Stühle zum Sitzen einladen. Für mich bringt sie einen bequemen Stuhl, auf dem, wie sie sagt, schon Paula Modersohn-Becker, die zweite Frau von Otto Modersohn, gesessen hat.

In einem interessanten, sehr persönlich, gehaltenen Vortrag erfahren wir sowohl viel Wissenswertes über das Leben und das Werk von Otto Modersohn, als auch über seine Nachkommen und das Haus selbst. Udo sagt später zu mir: „Allein diese tolle Führung hat die Reise schon gelohnt.“

Alle sind begeistert und mit viel Interesse haben wir anschließend genügend Zeit, uns die an den Wänden hängenden Bilder und Zeichnungen des großartigen Künstlers anzuschauen. Auf der sehr guten Webseite kann jeder einen kleinen Eindruck des Museums, und auf Wikipedia mehr Informationen zu Otto Modersohn bekommen.
Ich habe einen interessanten Artikel von einem Interview mit Antje Modersohn gefunden - klicke hier


Nach diesem kulturell interessanten Tag schmeckt das Abendessen im Restaurant Gerken
besonders gut und es gibt noch viel zu erzählen.

Wir bekommen eine leckere Spargelcremesuppe, Rindsrouladen mit Heidekartoffel und
Apfelrotkohl und zum Dessert Rote Grütze mit Vanillesoße serviert.

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Mehr Bilder sind im Album zu sehen. Für das Fotografieren und die Veröffentlichung der Bilder habe ich die schriftliche Erlaubnis von Antje Modersohn bekommen.

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3. Tag – Montag, 1. Mai 2023 - Bremerhaven

Auch heute haben wir wieder Glück mit dem Wetter. Bei strahlendem Sonnenschein – wie es sich für einen Feiertag gehört – fahren wir nach Bremerhaven.

Das frische Grün der Birken und das Gelb der blühenden Rapsfelder erfreut die Augen.
Unterwegs steigt Julia Harjes, die uns nicht nur in Worpswede begleitet hat, sondern auch heute und morgen unsere Reiseführerin sein wird, zu uns in den Bus. Da wir früh dran sind, machen wir noch eine kleine Rundfahrt durch Bremen-Nord, auch Burglesum oder Lesum nach dem gleichnamigen Fluss genannt. Lesum ist das historische und kulturelle Zentrum des Ortes.

Wir fahren am Knoops-Park vorbei, der nach dem Fabrikanten Baron Ludwig Knoop benannt ist, dem früheren Eigentümer des Geländes. Erstaunlich, was man nicht alles auf der Wikipedia-Seite zu Baron Knoop findet. Er war das vierte von acht Kindern in einer verarmten Bremer Kaufmannsfamilie und besuchte die Schule nur bis zu seinem 14. Lebensjahr. Nach seiner kaufmännischen Lehre ab 1835 ging er 1838 zu seinem Onkel, der in Manchester die Textilfirma De Jersey & Co. betrieb. England war im Bereich der maschinellen Baumwollspinnerei und -weberei Vorreiter in Europa, und Knoop lernte dort die industrielle Textilverarbeitung kennen. In Russland machte er Karriere .... wie, das kannst Du auch hier in diesem interessanten Artikel lesen.

Bemerkenswert ist, daß Ursula von der Leyen und Hans-Joachim Kulenkampff Nachfahren von Baron Knoop sind.

Auf der Busfahrt erfahren wir auch einiges über die Geschichte und die Häfen Bremens. Der größte ist Bremerhaven. Das „v“ im Haven ist übrigens plattdeutsch bzw. niederdeutsch. Bremerhaven ist eine kreisfreie Stadt und gehört als Exklave zur Freien Handelsstadt Bremen.

Unsere Stadtrundfahrt beginnt im Containerhafen. Wir haben dafür den richtigen Tag gewählt, denn der 1. Mai ist einer von fünf Feiertagen, an denen im Hafen nicht gearbeitet wird. So hat unser Bus freie Fahrt auf auto- und menschenfreien Straßen.

Das Container-Terminal Bremerhaven gehört seit Jahren zu den größten Containerhäfen der Welt. Wenn es Dich interessiert, kannst Du hier mehr darüber lesen.

Wir fahren vorbei an riesigen Parkplätzen mit Autos. Die BLG Logistics Group ist heute der europäische Branchenführer in der Kfz-Logistik. Das Autoterminal hat Platz für 120.000 Fahrzeuge. Über 2 Mio. Fahrzeuge werden jährlich in Bremerhaven umgeschlagen. Die meisten der für den deutschen Markt bestimmten Import-Fahrzeuge gelangt über Bremerhaven nach Deutschland. Aber auch Bagger, Kettenfahrzeuge, Autokrane, Traktoren, Mähdrescher und andere Erntemaschinen, LKWs, Zugmaschinen und sogar Lokomotiven verlassen von hier Deutschland oder werden eingeführt.

Julia Harjes erklärt uns, daß an Arbeitstagen ein LKW nach dem anderen an den 16 Containerabfertigungen hin und her fahren. Das Beladen eines LKW dauert 20 Minuten. Jeder Container hat eine Nummer, die weltweit nur einmal vorhanden ist. So kann mit einem Knopfdruck ermittelt werden, wo sich wann ein Container befindet.

Wir wundern uns über die „letzte Kneipe vor New York“ – Frau Harjes erzählt, daß die Amerikaner noch immer stark im Container-Hafen präsent sind.

Wegen Abrißarbeiten an einer Brücke können wir nicht zum Kreuzfahrt-Terminal fahren. Die Columbuskaje und das Terminal wurden in den 1920er Jahren gebaut und 1927 fertiggestellt. Sie erhielt ihren Namen nach dem Passagierschiff Columbus, dem Flaggschiff vom Norddeutschen Lloyd.

Bekannt wurde die Kaje als Anlegeplatz von Dampfschiffen im Transatlantikverkehr in die Vereinigten Staaten. Von hier aus verließ ein großer Teil der Auswanderer Europa nach Übersee – Amerika und auch Australien.

An der Columbuskaje betrat Elvis Presley 1958 als amerikanischer Soldat (GI) deutschen Boden, bejubelt von tausenden jungen Fans. Heute wird ein Teil der Columbuskaje – insbesondere in den Sommermonaten – von Kreuzfahrtschiffen genutzt, und das Südende für Ladungsumschlag.

Vorbei an den Havenwelten – der neuen touristischen Mitte mit Sailhotel, Auswanderermuseum und Klimahaus, fahren wir noch zum Schaufenster Fischereihafen, einem der bedeutendsten Standorte für die Fisch- und Lebensmittelindustrie Europas mit mehr als 400 Unternehmen.

Früher wurde hier meist Frischfisch umgeschlagen, heute liegt der Schwerpunkt in der Verarbeitung von Fisch und Tiefkühlkost (Fisch, Gemüse, Fertiggerichte). Aber auch kleine und mittelständische Betriebe des Fischhandels (Handel, Räuchereien, Lagerung) sind hier vertreten, wenngleich nicht mehr so zahlreich wie früher.

Große Bedeutung haben Tourismus und Gastronomie. Weithin bekannt sind das Fischereihafen-Restaurant Natusch und das Comfort-Hotel. Wie in einem Schaufenster kann man bei der Verarbeitung von Fisch (z. B. beim Räuchern) zusehen und den Fisch dort kaufen. Hier gibt es mehrere Fischrestaurants und das Seefischkochstudio.

In den letzten Jahren hat sich eine Industrie für Windparks und Offshorebauwerke etabliert.

Gegen 12 Uhr sind wir im Museumshafen und den Havenwelten. Hier finden sich u.a. der Zoo am Meer, der Radarturm, das Deutsche Schifffahrtsmuseum, der Museumshafen im Alten Hafen mit verschiedenen alten Schiffen, das Deutsche Auswandererhaus, das Atlantic Hotel Sail City mit Aussichtsplattform, das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost, das Columbus-Center und verschiedene Shopping-Center.

Unser Bus bringt uns zum Willy-Brandt-Platz mit dem Auswanderer-Denkmal, das 1986 eingeweiht wurde. Von dort brauchen wir nur über den Deich zu spazieren und sind in wenigen Schritten im Deutschen Auswandererhaus. Bei der Eröffnung im Jahr 2005 war es das erste Museum in Deutschland, das sich dem Thema Migration widmete. In detailgetreu rekonstruierten Ausstellungsräumen und anhand realer Familiengeschichten dokumentiert es sowohl die europäische Auswanderung nach Übersee als auch 330 Jahre Einwanderungsgeschichte nach Deutschland. Es bietet sich auch die Möglichkeit zur Familienrecherche, ein Kino, das Studio Migration, in dem Besucherumfragen zu den Themen Migration und Integration durchgeführt werden, ein Aufnahmestudio und eine Museumsgastronomie.

Der Museumsrundgang ist eine Zeitreise, die im Jahr 1870 beginnt, als der Norddeutsche Lloyd in Bremerhaven eine Wartehalle eröffnete. Er führt durch Nachbauten einer Wartehalle, an Bord dreier typischer Auswandererschiffe aus den 1850er, 1880er und 1920er Jahren, über die US-amerikanische Einwanderungsstation Ellis Island zum Bahnhof Grand Central Terminal in New York.

Zu Beginn erhält jeder Besucher mit dem „Boarding Pass“ auch ein Ticket, auf dem der Name eines Auswanderer steht. Mit dem Pass können die einzelnen Audio- und Mediastationen in der Ausstellung aktiviert werden und man erfährt etwas über „seinen“ Auswanderer. Reale Familiengeschichten mit den einzelnen Stationen einer Auswanderung im 19. und 20. Jahrhunderts sind dadurch erlebbar.
Im zweiten Ausstellungsteil findet man Objekte, Dokumente und nacherzählte Lebensgeschichten von Menschen, die seit 1685 nach Deutschland gekommen sind.

Es lohnt sich, sich bei einem Besuch Bremerhavens dieses interessante Museum anzuschauen.

Nach dem Rundgang stärken wir uns in der Cafeteria. Manche gehen auch zum Klimahaus, aber für zwei Museen reicht die Zeit nicht. An einer Fischbude stärken wir uns noch mit einem Fischbrötchen, ehe wir wieder zum Willy-Brandt-Platz schlendern, wo uns der Bus pünktlich um 16 Uhr abholt.

Auf der Rückfahrt die Überraschung: Siegmar/Opadixie verrät uns, daß er heute Geburtstag hat. Natürlich singen wir ihm ein Geburtstagsständchen. Er hat schon im Gasthaus Gerken Erdbeerbowle für uns geordert und so können wir vor dem Essen mit ihm auf ein gesundes Lebensjahr anstoßen.

Da schmeckt der Salatteller, Spießbraten, Kasselerbraten, Salzkartoffel und Gemüse nochmal so gut. Zum Nachtisch gibt es Schokoladenpudding und Vanillesoße.

Wir bleiben wieder bis gegen 21 Uhr im Restaurant sitzen und unterhalten uns gut. Einige gehen noch nach nebenan in die Gaststube und später den 15-minütigen Fußweg nach Hause. Diejenigen, die nicht laufen wollen oder können, nimmt Heiko im Bus mit ins Hotel. Dort sitzen noch einige in der Lobby an zwei kleinen Tischen, um Karten zu spielen und zu reden. Es gibt Getränkeautomaten, aber leider keine Bar, die gemütlicher zum Sitzen wäre. Deshalb verschwinden die meisten auf ihre Zimmer.

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4. Tag - 2. Mai 2023 - Bremen

Es ist eher ein trüber Tag, aber mild und es regnet nicht. Genau das Richtige für eine Stadterkundung.

Um 9 Uhr fahren wir nach Bremen. Die Freie Hansestadt Bremen ist die elftgrößte Stadt Deutschlands und liegt etwa 60 km von der Mündung der Weser in die Nordsee entfernt. Bremens Geschichte reicht bis ins 8. Jh. zurück. Unter Kaiser Friedrich Barbarossa wurde Bremen 1186 freie Reichsstadt. 1260 trat die Stadt der Hanse bei. Durch den Handel blühte Bremen auf. Zum Zeichen der weltlichen Freiheit wurde 1404 der „Roland“ und 1409 das prächtige Rathaus auf dem Bremer Marktplatz errichtet, das heute, zusammen mit dem „Roland“ zum UNESCO-Welterbe zählt.

Der Bus parkt an der Weser in der Nähe der Böttcherstraße, so dass wir keine Mühe haben, ihn um 16.30 Uhr wieder zu finden. Hier beginnt auch die Altstadt von Bremen. Unser Rundgang mit Julia Harjes beginnt im Schnoor. Ab dem 13. Jahrhundert siedelten hier Fischer, Handwerker und Schiffer in kleinen reetgedeckten Häusern. Es gab sowohl einen Bereich, in dem Seile und Taue hergestellt wurden (Schnoor = Schnur) und einen, in dem Draht und Ankerketten gefertigt wurden. Zahlreiche Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind noch erhalten und man glaubt sich in frühere Zeiten versetzt. Heute findet man hier Kunsthandwerk, Antiquitäten und andere kleine Läden, Restaurants, Cafés und Kneipen.

An diesem frühen Vormittag ist das kleine Quartier noch fast menschenleer. In unserer Freizeit am Nachmittag kehren deshalb einige von unserer Gruppe hierher zurück und lassen sich im Café Tölke in Wiener Kaffeehaus-Atmosphäre Kuchen und Kaffee schmecken.
Das Schnoorviertel blieb im Zweiten Weltkrieg nahezu unzerstört. Weil hier meist arme Leute lebten, sahen die Häuser in den 1950er Jahren – wie in vielen Altstädten – erbärmlich aus. Es konnte verhindert werden, das gesamte Quartier abzureißen. Die zuständigen Stellen entschieden sich stattdessen für eine Sanierung des Schnoorviertels. Im Inneren wurden die Häuser modernisiert, die Fassaden rekonstruiert.

An einer engen Stelle in einer Seitenstraße zeigt uns Julia Harjes das „Hochzeitshaus“, das kleinste Hotel der Welt. Sie betont, das nicht nur Paare, die früher zum Heiraten in die Stadt kamen, dort nächtigen dürfen, sondern jeder, der Romantik liebt.

Über dem alten Packhaus thront die Jacobus-Major-Figur. Jacobus, mit dem Symbol der Jakobsmuschel, war Patron der Pilger und Reisenden. Er wies den Pilgern, die in Bremen Station machten, den Weg zur Jacobi-Herberge. Die Jacobi-Majoris-Bruderschaft kaufte das Haus, in dem hilfsbedürftige Witwen Unterstützung fanden. Heute befindet sich in dem Gebäude das Bremer Geschichtenhaus. Figuren erzählen aus der Bremer Stadtgeschichte des 17.-20. Jhs.

Die kleine Straße, in der die Häuser so manche Geschichte erzählen könnten, endet auf dem Marktplatz. Die Bremer nennen ihn ihre „Gute Stube“. Im Sommer herrscht hier reges Leben in den Straßencafés; Anfang Mai - und bei diesem trüben und eher kühlen Wetter - sind außer uns nur relativ wenige Touristen dort.

Auf dem Marktplatz fällt sofort die mächtige Statue des „Roland“ auf. Leider wird er von einem Wahlplakat verschandelt, denn am 14. Mai sind Bürgerschaftswahlen in Bremen. Der Roland blickt zum Dom, wo bis ins 16. Jahrhundert der landesfürstliche Bischof das Sagen hatte.

Auf seinem Wappen steht daher die Mahnung der Bremer Kaufleute, daß ihnen kein Landesfürst etwas zu sagen hat und sie einzig und allein dem Kaiser untertan sind (und dieser ist weit weg !).

Um 11.30 Uhr haben wir eine Führung im Rathaus. Dieser Termin wurde erst sehr kurz vorher bestätigt, um so mehr freuen wir uns darüber. Das Bremer Rathaus ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Backsteingotik und der Weserrenaissance in Europa. Seit 1917 steht es unter Denkmalschutz. Es wurde 1405 bis 1409 im gotischen Stil gebaut. 1608 erhielt es die neue Renaissance-Fassade. Im Juli 2004 wurde es zusammen mit dem Bremer Roland von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt.

Das Gebäude ist Sitz des Senats und des Bürgermeisters der Freien Hansestadt Bremen.
Wir betreten das Rathaus und stehen in der schlichten Eingangshalle. Über eine breite, geschwungene Treppe gehen wir in die prächtige Obere Rathaushalle. Mit ihrem Prunk und ihren Symbolen verkörpert sie die ganze Macht des mittelalterlichen Bremen. Der Saal wird auch heute noch für traditionsreiche Veranstaltungen, offiziellen Empfängen und diplomatischen Besuchen genutzt. Hier finden Benefizkonzerte für soziale Zwecke und wichtige Debatten statt. Einmal im Jahr treffen sich geladene Gäste zum sog. Schaffermahl. Ursprünglich war es ein Abschiedsessen für die Kapitäne der Hansestadt. Seit 1545 trifft sich die Bruderschaft am zweiten Freitag im Februar zu einem Festessen.

Der Rahmen der Veranstaltung ist traditionsgemäß immer der gleiche. Es nehmen rund 100 kaufmännische wie auch 100 seemännische Mitglieder vom "Haus Seefahrt" teil. Dazu kommen 100 andere Gäste aus Bereichen wie Wirtschaft, Politik und Kultur. Gemäß dem Reglement dürfen diese Gäste nur ein einziges Mal in ihrem Leben teilnehmen, weshalb eine Einladung zum Mahl als eine große Ehre gilt. Die Herren kommen in Frack oder Kapitänsuniform.

Ursprünglich galt das Schaffermahl als eine Möglichkeit zur letzten Besprechung, zu der sich Schiffer, Schiffseigner und Kaufleute trafen, bevor es im Frühjahr nach der Eisschmelze wieder auf Fahrt ging. Die noble Tradition dient heute zum einen dazu Kontakte zu knüpfen und zu stärken, zum anderen trägt sie einen sozialen Zweck: die finanzielle Unterstützung altgedienter Seefahrer und deren Angehörige. So findet eine Sammlung von Spenden für die Bremer Stiftung "Haus Seefahrt" statt. Schaffer kann werden, wer schon etwas "geschafft" hat, wie auch Personen, die das Ansehen Bremens nach außen hin fördern. (entnommen aus: Bremen erleben)

Ich habe im Internet den Ablauf und Zeitplan der Schaffermahlzeit gefunden. Klicke hier:

Während wir den Erläuterungen von Julia Harjes lauschen, können wir uns in Ruhe im Saal umschauen. An der Holzdecke sind Medaillons mit den Porträts aller deutschen Kaiser zu sehen. Große Leuchter und verschiedene Schiffsmodelle, die Kriegsschiffe mit Miniaturkanonen darstellen, hängen unter der Decke. Das Wandgemälde, das das „Salomonische Urteil“ darstellen soll, zeigt, daß hier in früheren Zeiten auch Gericht gehalten wurde. Ein Wandgemälde aus dem Jahr 1532 zeigt Kaiser Karl den Großen und Bischof Willehad, die als Gründer der Stadt gesehen werden. Zwischen beiden steht der Bremer Dom.

Mehr zum Bremer Rathaus und seiner Ausstattung kannst Du hier lesen.

Wir dürfen auch einen Blick in die „Güldenkammer“ werfen, in die sich die Ratsherren zu Beratungen zurückzogen – ein Schmuckstück mit wertvollen Verzierungen mit Ornamenten des Jugendstils. Heinrich Vogeler, in dessen Museen wir am Tag zuvor waren, hat diesen Raum Anfang des 20. Jh. ausgestattet.

Besichtigen dürfen wir auch den großen Festsaal. Hier hat von 1946 bis 1966 die Bremische Bürgerschaft getagt. Der Festsaal dient heute für große Empfänge.

Beeindruckend ist der Jugendstilleuchter unter der Decke mit seinen goldbronzenen Girlanden und 90 Lampen.

In den Blick fällt ein Bild mit Bremen-Panorama aus dem 17. Jh. Es zeigt den historischen Bremer Hafen vor der Altstadt, die Schlachte. Der Bremer Maler Carl Vinnen (1863-1922) schuf das Gemälde.

Nach dem Besuch des Rathauses gehen wir zum zweiten Wahrzeichen Bremens, den Bremer Stadtmusikanten.

1953 wurde die Figurengruppe der Gebrüder Grimm, Esel, Hund, Katze und Hahn, geschaffen. Das obligatorische Gruppenbild darf natürlich nicht fehlen – auch nicht der Griff an die Waden des Esels - wie hier von Ninas Schwester Petra.
Der Griff (an beide Waden, so Julia Harjes) soll bedeuten, daß ein Wunsch in Erfüllung geht, oder daß derjenige Bremen noch einmal besuchen wird. Egal – einige lassen sich schnell nochmal mit den munteren Gesellen ablichten, die eigentlich gar nicht bis nach Bremen kamen, sondern sich im Märchen weit vor den Toren der Stadt niederließen.
„Der alte Esel soll verkauft werden. Deshalb flieht er und will Stadtmusikant in Bremen werden. Unterwegs trifft er nacheinander auf den Hund, die Katze und den Hahn. Auch diese drei sind schon alt und sollen sterben. Sie folgen dem Esel und wollen ebenfalls Stadtmusikanten werden. Auf ihrem Weg kommen sie in einen Wald und beschließen, dort zu übernachten. Sie entdecken ein Räuberhaus. Indem sie sich vor dem Fenster aufeinanderstellen und mit lautem „Gesang“ einbrechen, erschrecken und vertreiben sie die Räuber. Die Tiere setzen sich an die Tafel und übernehmen das Haus als Nachtlager. Ein Räuber, der später in der Nacht erkundet, ob das Haus wieder betreten werden kann, wird von den Tieren nochmals und damit endgültig verjagt. Den Bremer Stadtmusikanten gefällt das Haus so gut, dass sie nicht wieder fort wollen und dort bleiben.“

An der Westseite des Rathauses, unweit der Stadtmusikanten, befindet sich die Kirche „Unser Lieben Frauen". Sie ist nach dem Dom die älteste Kirche der Stadt und war die erste Pfarrkirche außerhalb des Dombezirks.

Die romanische Krypta stammt aus dem 11. Jh. Die Liebfrauenkirche diente dem Rat der Stadt als Gotteshaus und war später Garnisonskirche.

Sehenswert sind die bunten Glasfenster, die besonders bei Sonnenlicht eine besondere Atmosphäre schaffen. Wie schön – als wir den Kirchenraum betreten, hören wir Joachim Goerke, der für ein Konzert am 7. Mai probt und auf dem Flügel spielt. Im Album ist ein kurzer Ausschnitt zu hören.

Mehr zur Liebfrauenkirche - klicke hier

Nach dem Besuch der Kirche streben wir zur Böttcherstraße und kommen am Schütting vorbei, dem traditionellen Sitz der Bremer Kaufleute. Für sie war der Schütting über viele Jahrhunderte ein wichtiges Machtzentrum. Seit 1849 ist der Schütting Sitz der Handelskammer Bremen.1537/38 im Renaissancestil erbaut, wurde die Fassade später barockisiert.

Links am Schütting vorbei befindet sich der Durchgang zur Böttcherstraße. Über dem Eingang ist eine goldene Reliefplatte des Bildhauers Bernhard Hoetger angebracht, der „Lichtbringer“.
Die Böttcherstraße zählt aufgrund ihrer Architektur zu den Kulturdenkmälern und Touristenattraktionen in Bremen. Die meisten Gebäude sind in der Zeit von 1922 – 1931 entstanden und hauptsächlich Ludwig Roselius, einem Bremer Kaffeekaufmann (Kaffee HAG)und Mäzen, zu verdanken. Die Straße und ihre Gebäude sind ein seltenes Beispiel für die Architektur des Expressionismus. Das Ensemble steht seit 1973 unter Denkmalschutz. (Quelle: Wikipedia.de)

Ursprünglich war die Böttcherstraße die Heimat der Fassmacher (Böttcher). Als der Hafen weserabwärts verlegt wurde, zogen die Fassmacher weg. Die alte Handwerkergasse verfiel, bis Roselius 1902 das erste Haus und dann nach und nach auch die weiteren Häuser aufkaufte, abreißen und neu aufbauen ließ.

Am Beginn der Straße schuf Bernhard Hoetger eine beeindruckende Fassadenlandschaft. Auf mich machte das Paula-Becker-Modersohn-Haus einen besonderen Eindruck. Das Gebäude wirkt wie modelliert. Die Vorhalle öffnet sich zum Treppenhaus, in das man in die Ausstellungsräume der „Kunstschau“ gelangt. Sie beherbergt eine Sammlung von Bildern der Worpsweder Künstlerin Paula Modersohn, die in ihrem kurzen Leben (1876-1907) ca. 750 Bilder und 1.000 Zeichnungen erstellte. In Bremen und Worpswede fand sie keine Anerkennung, erhielt als „naive“ Malerin vernichtende Kritiken. Heute gilt die Künstlerin als eine der bedeutendsten Malerinnen Deutschlands. Schade, daß das Museum wegen des Umbaus für eine neue Ausstellung geschlossen war.

In der Vorhalle zur „Kunstschau“ steht Hoetgers Plastik „Madonna“ die eine Mutter mit Kind zeigt. Von hier gelangt man in den Handwerkerhof, wo in der Bremer Bonbon- Manufaktur vor Ort produzierte Bonbons und Lutscher erworben werden können (siehe kleiner Film im oben beigefügten Link zur Böttcherstraße)

Direkt vor dem Fenster der Bonbon-Manufaktur steht der Sieben Faulen Brunnen. Bernhard Hoetger widmete sein Kunstwerk der stadtbekannten Geschichte der sieben "faulen" Söhne eines Bauern. Sie fanden in Bremen keine Arbeit und zogen in die Welt: Reich an Wissen und Erfahrung kehrten sie nach Jahren zurück und wendeten moderne Methoden im landwirtschaftlichen Betrieb des Vaters an. Übrigens: Auch die vier Stadtmusikanten zieren den Brunnen. (Quelle: Bremen erleben).

Vor dem Ludwig Roselius Museum ist ein kleiner Platz, von dem man einen guten Blick auf das Haus des Glockenspiels hat. Wie schön, wir kommen gerade richtig, denn zu jeder vollen Stunde erklingen 30 Meißner Porzellanglocken, die an einem geschmiedeten Lebensbaum aufgehängt sind.

Das Glockenspiel spielt zehn Lieder, während sich an dem Ecktürmchen ein Fenster öffnet, hinter dem ein Bilderzyklus bekannte Ozeanbezwinger zeigt. Sie rotieren zu den Klängen des Glockenspiels – von Leif Eriksson über Christoph Kolumbus bis zu Charles Lindbergh.

Am Ende der Straße macht uns Julia Harjes auf das Haus Atlantis aufmerksam, das eine Utopie des sagenhaften Atlantis verkörpern soll. Das Haus wurde im Art-déco-Stil eingerichtet. Eine Treppe führt in den „Himmelssaal“ einen sakral wirkenden Raum mit einem Kuppelgewölbe aus blauen Glasbausteinen. Frau Harjes zeigt uns ein Bild davon.

Gegenüber steht das „Robinson-Crusoe-Haus“. Im Erdgeschoss ist ein kleines Café, in dem einige von uns später noch einen leckeren Bremer Kaffee bzw. eine heiße Schokolade genießen.

Doch bevor es soweit ist, laufen wir die 108 m - so lang ist die Böttcherstraße - wieder zurück auf den Marktplatz, denn Frau Harjes will uns noch das Bremer Loch zeigen.

Es ist eine unterirdische Spendenbüchse in Form eines Gully-Deckels. Beim Einwurf einer Münze ertönen abwechseln Bellen, Krähen, Kikerikien und IA-Schreie – die Laute der vier Stadtmusikanten. Das wird natürlich sofort ausprobiert. Die Münzen kommen der Wilhelm-Kaisen-Bürgerhilfe für ihre sozialen Projekte zu Gute, immerhin – lt. Wikipedia bis zu 15.000 € pro Jahr.

Am Bremer Loch verabschiedet sich Frau Harjes von uns und wir bedanken uns für ihre Begleitung in den vergangenen drei Tagen. Die nächsten fast drei Stunden ist Freizeit angesagt.

Die meisten von uns stärken sich in der Markthalle; Renate, Dieter und mich zieht es in den Ratskeller unter dem Rathaus. Der Rat der Stadt schenkt hier seit 1405 Wein aus. In der Schatzkammer, die man bei einer Führung auch besichtigen kann, lagern uralte Faßweine, u.a. ein Rüdesheimer Apostelwein von 1727, der vermutlich älteste noch trinkbare Wein Deutschlands.

Das Restaurant im Ratskeller ist eine dreischiffige gotische Halle, umgeben von großen Weinfässern, die aber nicht mehr gefüllt sind. Man sitzt an Eichentischen oder in den kleinen, intimen Sitznischen, den sog. „Priölken“, in denen früher die Kaufleute sicher so manchen Vertrag unter Dach und Fach brachten, oder Verliebte nicht nur ein Schöppchen Wein genossen.

Nachdem wir uns mit Speis und Trank gestärkt haben, schlendern wir noch zum Dom St. Petri am Marktplatz, der sein Gesicht im Laufe der Zeit mehrfach gewandelt hat. Bereits seit über 1200 Jahren steht an dieser Stelle eine Kirche. Der erste Dom wurde im Jahr 789 von dem sächsischen Bischof Willehad erbaut. Nach mehrfacher Zerstörung und Wiederaufbau entstand im 11. Jh. jene dreischiffige Basilika, die die Grundstruktur des heutigen Bremer Doms vorgab. (Quelle: Bremen erleben).
Auch in den weiteren Jahrhunderten erlebte der Dom eine wechselvolle Geschichte, die Du bei Wikipedia nachlesen kannst.

Heute ist der St. Petri Dom eine beeindruckende Kirche mit zwei Hallenkrypten, bunten Glasfenstern, fünf Orgeln und insgesamt über 90 Grabdenkmälern bremisch-norddeutscher Künstler des 12. bis 19. Jahrhunderts. Der südliche der beiden über 90 Meter hohen Kirchtürme kann bestiegen werden und bietet einen unglaublichen Ausblick über Bremen. (Quelle: Bremen erleben) - klicke hier

Nach dem Dom-Besuch bummeln wir zurück durch die Böttcherstraße, treffen einige andere in dem kleinen Café und sind pünktlich zurück am Bus.

Unser „Abschiedsmahl“ im Gasthaus Gerken besteht wiederum aus einer köstlichen Spargelcreme-Suppe, leckeren Hähnchen-Knusperschnitzel im Cornflakes-Mantel, Sauce, den guten Heide-Kartoffeln und Kroketten und Salat und Pudding als Dessert.

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5.Tag - 3. Mai 2023 - Edersee


Der Tag des Abschieds von Bremen ist gekommen. Nach einem letzten Frühstück steigen wir um 9.15 Uhr in den Bus und fahren Richtung Heimat. Und schon wieder eine Überraschung ..... Auch am letzten Tag haben wir ein Geburtstagskind: Werner/Hebbes wird ein Jahr älter. Auch ihm bringen wir ein Ständchen und Werner spendiert einen gut gekühlten Piccolo für Alle. Als hätte Heiko es geahnt, hat er genügend Sekt eingekauft.

Einstimmig beschließen wir: Es wird jetzt nur noch gereist, wenn mindestens ein Mitfahrer Geburtstag hat !!


Auf der Rückfahrt wählen wir nicht wie geplant die A7 über Kassel, sondern fahren über Bielefeld, Paderborn, Korbach nach Waldeck an den Edersee. Bei strahlendem Sonnenschein spazieren wir ein Stück am See entlang und lassen uns im Bistro noch eine Kleinigkeit schmecken. 1,5 Stunden später sitzen wir wieder im Bus und sind gegen 19 Uhr in Frankfurt und eine Stunde später in Mainz.

Fünf schöne Tage sind zu Ende, vollgepackt mit neuen Eindrücken.

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Prost, Geburtstagsjubilar - auf ein schönes neues Lebensjahr !

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Fazit der Reise:

Es waren 5 schöne, ausgefüllte Tage mit interessanten Begegnungen in Worpswede, Fischerhude, Bremerhaven und Bremen. Wir hatten zusammen viel Spaß, haben viel gelacht, die Reise verlief in angenehmem, harmonischem Zusammenhalt, und ging viel zu schnell vorbei.

Die Fahrt mit Heiko war kurzweilig - selbst im Stau. Unser zuverlässiger Fahrer kutschierte uns durch engste Straßen und Kurven, war - wie immer - ein besonnener Fahrer, dem wir uns gerne anvertraut haben und mit dem wir hoffentlich in diesem Jahr noch ein zweites Mal unterwegs sein dürfen.

Alberto hatte - wie wir es von ihm gewohnt sind - ein Super-Programm organisiert, zwei gute Gästeführerinnen in Worpswede, Bremerhaven und Bremen ausgewählt; wobei das Highlight zweifellos der Vortrag von Antje Modersohn in Fischerhude gewesen ist, und nicht zuletzt der Kuchen im Café im Rilke-Haus. Nicht zu vergessen das hervorragende Gasthaus Gerken in Bremen-Achim mit dem leckeren Essen (vor allem die guten Heide-Kartoffel!) und dem freundlichen, aufmerksamen Service.

Das Hotel und die Zimmer waren - bis auf kleine Abstriche (Badewanne statt Dusche und fehlende Bar) - gut gewählt. Wir haben (fast) immer gut geschlafen und den Tag mit einem hervorragenden Frühstück begonnen.

Ich danke allen, die mir ihre Fotos zur Verfügung gestellt haben. Es war eine ziemliche Arbeit, die Fotografen anschließend wieder richtig zuzuordnen, ich hoffe, es ist mir einigermaßen gelungen. Ein herzliches Dankeschön an diejenigen, die uns im Bus mit Muffins und Süßigkeiten versorgt haben und an Gerd für die Vorbereitung der Notfalldaten.

Mein Dank geht vor allem an Alberto und Heiko, und ich danke allen, die dabei waren.
Ich war in den fünf Tagen wunschlos glücklich!



(eingestellt am 11.5.23)

Autor: Feierabend-Mitglied

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