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Fastnachtsbeerdigung am Aschermittwoch


Es tut so gut, Euch alle wiederzusehn,
die letzten Jahre waren nicht sehr schön.

Ihr könnt Euch erinnern: kurz nach Aschermittwoch vor drei Jahre
(der Hoppeditz lag ja noch fast auf der Bahre),
da kam dieser Virus aus dem Reich der Mitte.
China - eine Hochkultur, doch mit manch anderer Sitte:
Man isst dort mit Stäbchen ganz elegant,
mir fallen die Dinger immer aus der Hand.
Aber auch beim Fleisch hat man anderes Interesse:
Hund und Katz' gelten als besondre Delikatesse!
Da fragt einer z.B.: „Sie haben meinen Hund nicht gesehen?
Sie kauen ja noch!“ - Das finden wir nicht schön.
Es werden dort auch Fledermäuse verspeist,
und so ist der Virus in den Menschen gereist.

Die Menschheit wiederum ist viel unterwegs,
rund um den Globus, aber auch privat stets
am feiern beim Après-Ski und beim Karneval,
so richtig schön eng und kuschelig im warmen Saal.
Das freut die Bazille - sie springt in großer Zahl
von einem zum anderen, ohne besondere Wahl,
ob jung oder alt, Tausende raffte es hie ....
plötzlich war weltweit eine big Pandemie.

Die Menschheit war hilflos, kein Arzt konnte heilen,
in vielen Familien hörte man's weinen,
und um Ansteckungen zu unterbinden,
musste man Ausgangssperren erfinden;
die Wirtschaft lag brach, alles war geschlossen.
Nur in den Laboren wurde rasant und entschlossen
an Impfstoffen geforscht, Lösungen gefunden,
im Schnelldurchgang Hemmnisse überwunden.

heureka! Biontech in Mainz hatte die Nase vorn
und bracht' uns den Impfstoff – wir war'n nicht mehr verlor'n.
Een echt Meenzer Stöffsche, von "An der Goldgrube" gelenkt,
hat dabei Milliönchen für's Stadtsäckel geschenkt.
Die Anschrift ist Zufall – doch durch den gold'nen Geldsegen
ist Mainz plötzlich reich, geht auf ganz neuen Wegen
und könnt' bauen, was noch kein and're Kommune hat:
z.B. 'ne Achterbahn mitten durch die Stadt?
Noch 'ne bess're Idee – es könnte nicht schaden -
wir kaufen zurück AKK oder gleich ganz Wiesbaden!

Dann folgt' ein Wirrwarr um Masken, Impfgegner, Falschinfos -
die Politiker handelten manchmal sehr hilflos.
Virologen waren gefragt wie zuvor noch nie,
genau wie die Meldungen von Stiko und RKI.
Die Kliniken voll, Ärzte und Schwestern schufteten wie nie zuvor,
wir klatschten Beifall und sangen von Balkons herunter im Chor.
Dann gab es Lockerungen hin und wieder.
Doch das Virus mutierte und erschien immer wieder.
Dann halt noch eine Impfung, nochmal geboostert,
neue Regeln föderal zusammengeschustert.

Doch seit kurzem ein Lichtstrahl am Horizont:
wir ohne Masken – ganz ungewohnt.
Endlich wieder frei atmen, feiern und reisen
und dabei die Forscher von "An der Goldgrube" preisen.

Doch Vorsicht, werdet nicht jeck -
das Jahr hat noch mehr Krisen im Gepäck:
es brodelt und bebt im Erdplattengraben
und trifft wieder die, die ohnehin nichts haben.

Ach ja: Fußball – schönste Nebensache der Welt -
wurde "verkauft" nach Katar für richtig viel Geld.
Für die Herren der Schöpfung wieder kein Sieg,
Tante Käthe soll's richten, jetzt nur die EM-Hoffnung blieb.
Nur auf eine konnte man bauen,
das ist die Fußballmannschaft der Frauen!

2021: das deutsche Volk musste wählen gehen,
sich nach einer neu' Regierung umsehen.
Von Frau Merkel war man langes und leises Überlegen gewohnt,
das wurde mit Hochachtung aller Staatsoberhäupter belohnt.
Doch nun Olaf Scholz, auch die 'Plaudertasche' genannt,
gab flugs die Ministerinnen für Außen und Verteidigung bekannt.
Frau Baerbock meistert's souverän, tritt klar und deutlich auf.
Doch bei Frau Lambrecht häuften sich die Fettnäpfchen zu Hauf.
Nun muss Herr Pistorius die Kohlen aus dem Feuer holen
und bei der Bundeswehr baumdicke Bretter bohren.

Das ist auch nötig, denn vor gut einem Jahr
holt Zar Putin sein uralt Geschichtsbuch vor und macht wahr,
sein Großreich Russland wieder herzustellen, in dem er
die souveräne Ukraine ganz nebenher
von "Nazis befreien" will, natürlich mit Militär.
Er dacht sich das einfach, mit der Krim war es ja auch nicht schwer.
Die westliche Welt hatte ruhig geschlafen und nicht geglaubt,
dass der Russische Bär das, was er haben will, einfach raubt.

Doch das Volk der Ukraine war hellwach und nicht gewillt,
die Freiheit herzugeben, begann mutig, entschlossen und wild
zu kämpfen und gleichzeitig die westliche Welt um Hilfe zu bitten.
5000 Stahlhelme von uns, Hilfe kam in ganz kleinen Schritten.
Jetzt kommen große Schritte, werden Waffen dorthin gebracht.
Die Ukraine kämpft nicht nur für sich, sondern - richtig bedacht -
auch für unsere Freiheit und die der westlichen Welt.
Merke: der Russe versteht eben nur ein entschlossenes "njet".
Frauen und Kinder suchen Schutz vor dem Krieg in der Ukraine,
unsere Hilfe ist richtig, wie ich meine.

Auch sollen Sanktionen helfen und den Oligarchen Gelder entziehn.
der "Wandel durch Handel" entpuppt sich als Spleen.
Bei Erdgas und Export nicht mehr abhängig zu sein
bracht' uns zunächst hohe Energiepreise ein.
Es wurd' alles teurer, auch die Lieferketten brachen ein.
Generell muss gespart werden an Heizung und Licht,
der Klimawandel gewinnt endlich mehr an Gewicht.
Der "Last Generation" zeigt ein Baggerfahrer ganz unaufgeregt,
wie man effizient auch ohne Klebstoff den Luftverkehr lahmlegt.

Die "Zeitenwende" kann nur mit "Doppel-Wumms" gelingen.
Unverhofft markige Worte, doch wird es was bringen?
Taten müssen folgen: auch die Wahlreform muss endlich her,
die verkrusteten Strukturen entwirren bei der Bundeswehr,
Verstärkungen schaffen bei Polizei und Gericht,
gerade die brauchen schließlich jetzt mehr Gewicht.
Doch manch' Zeitgenosse muss lernen geschwind,
dass Angriffe auf Rettungskräfte und Polizei nicht tolerabel sind.
Die Respektlosigkeit und der Hass sind schier unbegreiflich
und letzten Endes auch unverzeihlich.

In der Politik braucht's einen besonderen Aufschrei:
bringt bitte Geschlossenheit in jede Partei,
handelt achtsam nach Wichtigem, nicht nach Ideologie
zum Wohle des Volkes und nicht mit Egomanie.
Die Lachnummer BER wurd' getoppt durch die letzte Wahl,
die ging krachend daneben durch Pannen ohne Zahl.
Selbst die jetzige Wiederholung geriet nicht ohne Fehler:
über 400 Wahlbriefe blieben liegen, das erzürnt die Wähler.

So folgt Krise auf Krise, es gibt Arbeit ohne Ende.
Wir hoffen, dass es bald sich zum Guten wende.

Doch heute wollen wir für uns die Tradition pflegen
und die Fastnacht für dieses Jahr ins Grab neilegen.
Sie hat uns aus unserer Trübsal befreit,
mit manchem Kokolores und kleinen Feiern erfreut.
Nun sollt' sie unter Heulen und Klagen
zur Ruh' gebettet werden, um nach 260 Tagen
- also noch in diesem Jahr -
wieder aufzuerstehen. Dann bringen wir unsere Freude dar
und huldigen Gott Jokus – hoffentlich ohne Corona.

Denkt dran: die Fastnacht ist nun vorbei!
Und unter großem Wehgeschrei,
nebst Heulen, Schneuz und Tränenschimmer
und letztem Gruß – mit Wein wie immer -
wird sie nun – es hilft kein Klagen -
würdiglich zu Grab' getragen.
Wie vor Jahren dieselbe Geschicht':
der ganze Saal heult' kräftig mit.

Ach, was hatten wir viel Freud'
in dieser viel zu kurzen Zeit.
Vergeben sind die Sünden all
zumindest bis zum nächsten Mal.
Doch gibt es einen Hoffnungstrahl
mit der verheißungsvollen Zahl:
am 11.11., es ist wahr,
ist die Fastnacht wieder da.
So gebe denn die Trauerrede
Trost und Zuspruch auch für jene,
die hier im Saal' ganz selbstvergessen,
den leckren Hering aufgegessen,
der vom Personal gewandt
den Weg auf unsere Tische fand.
Ein köstlich Mahl, ein guter Wein,
Bedienung flott – so soll es sein!

Darum merke:
Ist die Kampagne auch sehr kurz,
bei Feierabend ist das schnurz !
S'ist wieder schön, darum ich rate:
heult wieder mit!

Eure Renate
Aschermittwoch, 22.02.2023, für Feierabend im Rebenhof


(c) Renate M.-D./Schmiermaxe

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