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Mit der Thermine auf den Neroberg

Die Fahrt war schon das halbe Ziel. Unser Mitglied Karenage hatte die Idee, mit der „Thermine“ auf den Neroberg zu fahren. Sie erkundete vorab bei einem Besuch der Russischen Kirche, wie wir an eine Führung, sowohl der Kirche wie des Friedhofes, kommen können. Dabei lernte Sie Frau Elfi Dale kennen, die gerne zusagte, uns zu führen und auch Plätze in der Thermine und der Nerobergbahn zu reservieren.
So trafen sich am 30.Juli 20 Mitglieder unserer Gruppe am Dernschen Gelände vor dem Restaurant „Lumen“ in dem Karenage vor der Abfahrt noch schnell Plätze für den Abend reservierte.

vor dem Restaurant Lumen
Unser Treffpunkt vor dem Restaurant Lumen Foto:bakru26

Wir fanden in einem „eigenen Wagen“ der Thermine Platz und so fuhren wir bei herrlichem Wetter um 13.30 Uhr in der de Laspéestraße los durch Wiesbaden, der Landeshauptstadt von Hessen, Richtung Neroberg. Wiesbaden liegt eingebettet zwischen Rhein und Taunus und gilt durch das mediterrane Klima als „Nizza des Nordens".
Die Stadt steht für 4 K's: Kunst, Kongress, Kapital und Kur und einiges darüber sollten wir auf unserer Rundreise erfahren.

Thermine
Los geht die Fahrt Foto:margret551

Im Landesmuseum Wiesbaden befindet sich internationale zeitgenössische Kunst ebenso wie Exponate zur Kultur und Naturgeschichte der Region. Die Gründung der ursprünglich drei Museen geht auf die Bürger der Stadt und den 1814/1815 in Wiesbaden zur Kur weilenden Johann Wolfgang von Goethe zurück. Internationale Aufmerksamkeit erregen die Gemälde des russischen Künstlers Alexej von Jawlensky, der 1921 bis zu seinem Tode 1941 in Wiesbaden lebte, und dessen Grab wir später auf dem russischen Friedhof entdeckten.

Die 1957 gebauten Rhein-Main-Hallen, mit 20.000 Quadratmetern Nutzfläche, sind Schauplatz für nationale und internationale Messen, Kongresse und Ausstellungen sowie für musikalische oder sportliche Veranstaltungen.

Rhein-Main-Hallen
Rhein-Main-Hallen Foto:margret551

Wiesbadener hauptbahnhof
Wiesbadener Hauptbahnhof Foto:margret551

Der aus rotem Sandstein erbaute Hauptbahnhof wurde von 1904 bis1906 nach Plänen von Fritz Klingholz in aufwändigen neobarocken Formen errichtet.und im Beisein Kaiser Wilhelms II. eingeweiht. Für ihn und andere Adelige wurde auch ein „Kaisergleis“ errichtet. Der erste Zug fuhr am 15. November 1906 um 2:23 Uhr nachts in die neue Station ein.
In den Jahren 2003/2004 wurde er für 25 Mio Euro renoviert und modernisiert.

Leicht zurückversetzt zwischen dem eingerüsteten ehemaligen Hauptzollamt und dem Finanzministerium steht Wiesbadens letzter Hochbunker. Er ist ein geschichtsträchtiger Ort: Hier soll der Stadtkommandant 1945 die Kapitulation erklärt haben.

Wir fuhren nun in die Wilhelmstraße, von den Wiesbadenern kurz die „Rue“ genannt. Geplant und angelegt wurde die einseitig baumbestandene Prachtstraße vom Wiesbadener Stadtbaumeister Christian Zais (1770-1820). Benannt wurde sie nach dem nassauischen Herzog Wilhelm I. von Nassau-Weilburg, welcher von 1816 bis 1839 in der Stadt residierte.

Wilhelmstraße
Wilhelmstraße Foto:margret551

In der Prachtstraße befinden sich nicht nur exclusive Geschäfte sondern auch geschichtsträchtige Gebäude. Das Erbprinzenpalais wurde von Christian Zais in den Jahren 1813 bis 1817 für den Erbprinzen der nassauischen Herzöge errichtet und ist ein klassizistisches Gebäude mit beherrschendem Mittelgiebel. Nach wechselvoller Geschichte beherbergt es heute die 1865 gegründete Industrie- und Handelskammer.
Die Villa Clementine ist eine prunkvolle Stadtvilla im Stil des Historismus. Sie wurde 1878 bis 1882 vom Architekten Georg Friedrich Fürstchen für den Mainzer Fabrikanten Ernst Meyer erbaut. Dieser kaufte das Grundstück an der Ecke Wilhelmstraße/Frankfurter Straße 1877 für seine Frau Clementine, welche allerdings kurz vor der Fertigstellung der nach ihr benannten Villa starb. Seit 1973 wird die Villa für kulturelle Zwecke genutzt.

Das Hotel Nassauer Hof zählt zu den großen Grandhotels der Welt. Es wurde nach den seit dem 1.Juni 2005 überarbeiteten Kategorien der Deutschen Hotelklassifizierung als erstes Hotel in Deutschland in die Klasse 5 Sterne Superior aufgenommen. Das Restaurant des Hotels, die Ente, zählt zu den besten des Landes und wird seit 27 Jahren mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Der Nassauer Hof verfügt über 139 Zimmer, 29 Suiten sowie eine Präsidentensuite. Darüber hinaus besitzt es ein Schwimmbad, das aus einer Thermalquelle gespeist wird.

Wiesbadens Bedeutung als Kurstadt blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits die Römer kannten die 26 Thermalquellen Wiesbadens. Der Name ‚Wiesbaden‘, entstanden aus Wisibada – das Bad in den Wiesen.

Im Jahr 1810 wurde das erste, das sogenannte Alte Kurhaus von Christian Zais errichtet. Die Blütezeit hatte die Kurstadt Wiesbaden im 19. Jahrhundert. Die Zahl der Kurgäste stieg von 20.000 im Jahr 1840 auf das Zehnfache im Jahr 1910. Die Einwohnerzahl stieg im selben Zeitraum von 10.000 auf 100.000 im Jahr 1906. Dies erforderte schließlich ein größeres, moderneres und repräsentativeres Kurhaus. In den Jahren 1905 bis 1907 wurde das Alte Kurhaus abgerissen, und der Baumeister Friedrich von Thiersch errichtete an dessen Stelle für sechs Millionen Goldmark einen neuen prächtigen Bau im Stil des Neoklassizismus mit Jugendstilmotiven.

Kurhaus
Kurhaus mit Spielbank, rechts der Eingang zum Kurpark Foto:margret551

Seit 1949 ist im ehemaligen Weinsaal das Große Spiel der Spielbank Wiesbaden untergebracht. 1865 verspielte hier der Schriftsteller Michailowitsch Dostojewski beim Roulettespiel seine Reisekasse.
Bei einer umfassenden Renovierung in der Achtziger Jahren wurde das Gebäude mit moderner Veranstaltungstechnik ausgestattet.

Kurhauskolonnaden
Kurhauskolonnaden Foto:margret551

Die Kurhauskolonnaden in Wiesbaden sind mit 129 m Länge die längste Säulenhalle in Europa. Sie wurde 1826/27 von Heinrich Jacob Zengerle errichtet. 1937 wurden sie im Zusammenhang mit dem Bau eines Thermalwassernetzes zur „Brunnenkolonnade“ umgestaltet. Nach erneutem Umbau beherbergen sie heute das Kleine Spiel (Automatenspiel) der Spielbank Wiesbaden. Der Thermalwasser-Auslauf wird zurzeit nicht genutzt.

Die „Alte Kolonnade“ bekam 1839 ihr südliches Gegenstück, die später so genannte „Theaterkolonnade“. Hier befindet sich auch der Haupteingang zum Hessischen Staatstheater. Der Bau des Wiesbadener Theaters wurde als Neues königliches Hoftheater maßgeblich durch Kaiser Wilhelm II. initiiert und gefördert. die damals in ganz Europa bekannten Wiener Theaterarchitekten Ferdinand Fellner d. J. und Hermann Helmer wurden engagiert, die das Gebäude 1892/1894 für 1,8 Mio. Goldmark im Stil des Neobarocks errichteten. Am 16. Oktober 1894 wurde das neue Haus nach nur 22 Monaten Bauzeit im Beisein des Kaisers feierlich eröffnet.

Hessisches Staatstheater
hessisches Staatstheater Wiesbaden Foto:margret551

Weiter ging es in der Sonnenberger Straße Richtung Neroberg. Vorbei an zahlreichen Prachtvillen die einst viele Berümtheiten berherbergten.
So wohnten in der Sonnenberger Str. 44 der Prinz Nicolas von Nassau mit seiner Frau Natalie, die Tochter des Schriftstellers Alexander Puschkin.
Auch Ludwig Knaus, Johannes Brahms und natürlich Johann Wolfgang von Goethe waren zeitweise Gäste in Wiesbaden.

Ganz schön schnaufen mußte die Thermine, bis sie die vollbesetzten Wagen den Berg hinaufgezogen und und vor der russischen Kirche ausladen konnte.
Wir genossen als erstes den herrlichen Blick über Wiesbaden bis nach Biebrich.

Wiesbaden
Blick auf Wiesbaden, in der Mitte der rote Backsteinbau der Marktkirche Foto:margret551

vor der Kirche
Frau Dale (links vorne) erzählt die Geschichte der Großfürstin Elisabeth

Bevor wir die russische Kirche betraten erzählte uns Frau Dale die Geschichte der Großfürstin Elisabeth Michajlnowa. Sie war die Nichte der Zaren Alexander I. und Nikolaus I. Im Alter von 18 Jahren heiratete sie am 31.1.1844 in St. Petersburg Herzog Adolf von Nassau. Am 26.3.1844 hielt das Paar einen triumphalen Einzug in Wiesbaden und nahm das Biebricher Schloss als Wohnsitz.
Ein Jahr nach der Hochzeit, am 28.1.1845 starb die Herzogin bei der Geburt ihres 1. Kindes. Auch das Kind, ein Töchterchen überlebte nicht. Da ihre Gebeine nur an einer nach orthodoxem Ritus geweihten Stätte ruhen durften, lag der Gedanke nahe, eine eigene Grabkapelle zu erbauen. Das Bauvorhaben wurde von der Mitgift von ca. 1 Million Rubel (ein Geschenk des Zaren Nikolaus I.) auf Wunsch des Herzogs Adolf von Nassau und nach dem Willen des Zaren finanziert.

Die Geschichte der russischen orthodoxen Gemeinde reicht in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Im Jahre 1844 wurde die überwiegend aus Kurgästen orthodoxen Glaubens bestehende Gemeinde offiziell konstituiert. In den Jahren 1848 bis 1855 wurde die Grabeskirche für die russische Großfürstin gebaut.
Die Kirche hat die Doppelfunktion als Grabeskirche und Gemeindekirche für die ca 200 russisch-orthodoxen Mitglieder. Sie besitzt zwei gleichrangige Eingänge (Südseite und Westseite). Der westliche Eingang ist für das gläubige Volk bestimmt. Er liegt gegenüber des Altarraumes. Der südliche Eingang gibt den Blick auf den Sarkophag der Großfürstin frei und ist dem Adel vorbehalten. Zuletzt wurde diese Türe 1896 beim Besuch des Zaren Nikolaus II. mit seiner Gemahlin Alexandra Feodorowna geöffnet.

Beim Betreten der Kirche fällt der Blick sofort auf die gegenüberliegende Ikonastasewand. Hinter ihr verbirgt sich der Altarraum. Dieser ist dem alttestamentlichen „Allerheiligsten“ nachempfunden. Die in der Mitte der Ikonastase befindliche Königspforte wird nur zu bestimmten Augenblicken des Gottesdienstes geöffnet. Dadurch wird der mystische Charakter des Altarraumes für den Gläubigen betont.

Ikonastasewand
Ikonastasewand mit Tür zum Allerheiligsten. Foto:margret551

In der Kuppelwölbung sind 12 Engelgestalten zu sehen. Das in der Kuppellaterne sichtbare „ Auge Gottes“ ist nach dem traditionellen Kanon orthodoxer Ikonenmalerei ungewöhnlich. Hier sollte eigentlich Christus der Pantokrator dargestellt sein.

Kuppelwölbung
Kuppelwölbung Foto:margret551

Auf der Nordseite befindet sich ein halbrunder Anbau, der im Innern der Kirche eine Nische bildet. An dieser Stelle steht der Sarkophag aus weißem Carraramarmor. Darauf die liegende Figur der Großfürstin Elisabeth. Auf dem Sockel stehen die Figuren der zwölf Apostel und an den Ecken sind weibliche Figuren zu sehen, die Glaube, Hoffnung, Liebe und Unsterblichkeit symbolisieren. Der gesamte Innenraum der Kirche ist mit wertvollem Marmor aus sieben Ländern verkleidet. Die eigentlich Ruhestätte der Großfürstin befindet sich unterhalb des Sarkophags in der Krypta der Kirche.

Sarkophag
Sarkophag der Großfürstin Elisabeth Foto:margret551

Pfarrhaus
Pfarrhaus Foto:margret551

Gleichzeitig mit der Kirche wurde daneben ein Pfarrhaus gebaut und ein Friedhof angelegt.
Der Friedhof verdankt seine Entstehung der russischen Großfürstin Helene (Jelena) Pawlowna, der Mutter der Elisabeth v. Nassau, gleichzeitig die Schwester der württembergischen Prinzessin Pauline, also der Stiefmutter Herzog Adolfs.

Der Friedhof wurde 1856 eingeweiht, also 1 Jahr nach der Russischen Kirche. Er wurde zur Hälfte aus der Privatschatulle der Fürstin Pawlowna finanziert die andere Hälfte zahlte das russische Außenministerium.
Mit dem Bau beauftragt wurde Philipp Hoffmann, der schon die Russische Kirche, den Nerobergtempel, die Bonifatiuskirche und die Synagoge erbaut hatte. Im Juli 1856 wurde der Friedhof eingeweiht und der Baumeister konnte mit Befriedigung vermelden, dass die geplante Bausumme um 28 Gulden unterschritten wurde.

Friedhof
russsicher Friedhof Foto:wullewatz

Auch die Friedhofskapelle, die erst eine paar Jahre später entstand, wurde von Hoffmann entworfen, eine blaue, sternenübersäte Kuppel auf der oberen Etage, mit der Inschrift:
Friedhof für Rechtgläubige, angelegt auf Veranlassung der Allerchristlichsten Großfürstin Jelena Pawlowna aus Mitteln Ihrer kaiserlichen Hoheit und des russischen Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten.
Das gesamte Areal beträgt 3.700 qm. Bereits nach 10 Jahren musste der Friedhof, ursprünglich in der Form eines griechischen Kreuzes, nach Westen hin erweitert werden.

Friedhof mit Umgrenzungsmauer
Friedhof mit Umgrenzungsmauer Foto:margret551

Aus der Vielzahl der Gräber berühmter Persönlichkeiten möchte ich ein paar hervorheben:

Alexej von Jawlensky
*26.3.1864 +15.3.1941

Ein großer Maler der Moderne, schlug zunächst die militärische Laufbahn ein, besuchte gleichzeitig die St. Petersburger Akademie. Dort lernte er Malerin Marianne von Werefkin kennen, die gleichzeitig Lebensgefährtin, Muse und Kollegin war. Es war eine sehr schwierige, spannungsgeladene Beziehung. Als Gegenpol ging er eine Beziehung zu der jungen, bürgerlichen Helene Nesnakomoff ein, die er später heiratete. Sie schenkte ihm seinen einzigen Sohn, Andreas im Jahr 1902. 1921 siedelte er nach Wiesbaden über und blieb hier 20 Jahre bis zu seinem Tod.
Jawlensky gehörte der Künstlergruppe “die blauen Vier“ an, zu der auch Wissily Kandinsky, Lionel Feiniger und Paul Klee zählten.

Das Wiesbadener Museum, eigentlich Hessisches Landesmuseum, verfügt über 50 Gemälde und 34 Zeichnungen Jawlenskys.

Ebenfalls hier beigesetzt seine Ehefrau
Helene von Jawlensky, geb. Nesnakomoff
27.5.1881 + 17.3.1965

Maria Petrowna von Luitgens, geb. Balk-Polewa
Maria Petrowna von Luitgens, geb. Balk-Polewa, Foto:margret551

Maria Petrowna von Luitgens Geb. Balk-Polewa
(Ehefrau des Gutsbesitzers von Luitgens)
geb. 10/22. Februar 1810
gest. 9/21. Mai 1861

Auf einer rechteckigen Granitbasis ist eine zerklüftete Felsspitze dargestellt, die natürlich gewachsene Gesteinsformen darstellen soll, und als Abschluss ein Kreuz, wie eine Art Gipfelkreuz. In die Gesteinsformen sind Vertiefungen eingearbeitet, die zum Einstecken von Blumen gedacht sind.
Dieses Grabmal aus carrarischem Marmor bringt verschiedene christliche Symbole zum Ausdruck:
Der Fels für die Festigkeit im Glauben; das Baumkreuz ist als Lebensbaum zu sehen; der Strick stellt das Martyrium des gefangenen und gefesselten Christus dar.

Hier liegt die im Mai 1881 verstorbene Baronin Maria Petrowna von Luitgens, verstorben mit 51 Jahren. Sie war in 2. Ehe mit Baron von Luitgens verheiratet und lebte in Baden-Baden.

Dieses Grab ist das künstlerisch wertvollste des Friedhofs. Hier ist ein bemerkenswerter Mann begraben.

Baron Carl Friedrich von der Osten
Kaiserlich Russischer Generalmajor und Ritter

Geb. 9./21. Februar 1795
Gest. 20. Mai/1. Juni 1878
Krieger der Jahre
1812, 1813, 1814, 1815

Blickfang ist die Marmorstele mit reichem bildhauerischem Schmuck auf einem hohen Sockel. Die Stele steht auf einer schweren Granitplatte, die die Gruft abdeckt. Die Vorderseite zeigt das Profil des Verstorbenen und ist von Eichenlaub umkränzt, ein Hinweis auf seine Ruhmestaten.
Über dem Porträt eine Sammlung kriegerischer Ehrenbezeichnungen, gekreuzte Fahnen und Schwerter, einer davon der „Tapferkeitssäbel“ sa chrabrost = für Tapferkeit,
Helm mit Federbusch, Lorbeerkranz, Orden und Wappen (Stadtwappen von Moskau an der
Georgenkette
Die Bekrönung bildet ein Kreuz mit dem Grabspruch:
Auf dem Kreuz ist Deine Liebe, unter dem Kreuz ist Deine Gruft
Auf der Stelenrückseite in deutsch: Die Gräber sind die Bergspitzen einer schöneren Welt

Und darunter in russisch: Herr, empfange meinen Geist in Frieden!

Die Grabeinfassung ist Lanzen nachempfunden, die Eckpfosten stellen lodernde Flammen dar und sich kreuzende Kanonenrohre an den Seiten.

Baron von der Osten stammt aus baltischem Adel, der schon 1386 unkundlich erwähnt wurde.
Er zeichnete sich durch ungewöhnliche Tapferkeit in russischen Diensten aus, besonders während der Befreiungskriege. Er führte einen exzentrischen Lebensstil. So ließ er sein Grabmal schon zu Lebzeiten errichten, und nachdem die Gruft ausgehoben war, stieg er hinein und trank eine Flasche Champagner, um seine letzte Ruhestätte einzuweihen!

Nach soviel Informationen gelüstete es uns nach Kaffee und Kuchen und so machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Restaurant Opelbad, wo auf der Terrasse Plätze für uns reserviert waren. Ein bißchen windig war es schon, was man Amigo 70 deutlich ansieht.

auf der Terrasse
Auf der Terrasse des Cafe "Opelbad" Foto:margret551

Kletterwald
Kletterwald Foto:margret551

Aber nur eine kurze Pause war uns vergönnt, denn Karenage wollte uns natürlich noch ein bißchen mehr vom Neroberg zeigen und so führte sie uns vorbei am Tempelchen zum Kletterwald. Aber keine(r) von uns zeigte Ambitionen, diese Tour freiwillig auf sich zu nehmen.

Dann ging es Richtung Nerobergbahn, aber nicht, ohne noch einen Blick auf das Kriegerdenkmal zu werfen und nochmal die schöne Aussicht zu geniesen.

Kriegerdenkmal
Kriegerdenkmal Foto:margret551
gesamte Gruppe
Wir warten auf die Nerobergbahn Foto:margret551

Dann ging es mit der wasserbetriebenen Nerobergbahn abwärts.
Die Bahn wurde am 25. September 1888 als Wasserballastbahn eröffnet, und stellte somit die Verbindung vom Nerotal zum Wiesbadener Hausberg, dem Neroberg her. Die Bausumme belief sich auf 222 352,13 Mark ursprünglich war von 100 000 Mark die Rede. Im Gegensatz zu anderen Bergbahnen wurde die Technik der Nerobergbahn seither unverändert beibehalten..

Von der Talstation ging es mit der Thermine durch die Taunusstraße vorbei am Kochbrunnen. Der Kochbrunnen ist die bekannteste Thermalquelle der Stadt. Die 66 bis 67 °C heiße Natrium-Chlorid-Thermalquelle war im 19. Jahrhundert Zentrum der Wiesbadener Trinkkur. 26 heiße Quellen gibt es noch in Wiesbaden, aus denen täglich ca 2 Millionen Liter heißes Wasser, zum Teil aus 2000 m Tiefe sprudeln.

Wir fuhren über den Marktplatz, vorbei an der Marktkirche, dem hessichen Landtag und dem alten und neuen Rathaus und kamen zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Restaurant Lumen.

rund um den Marktplatz
Rund um den Marktplatz, Foto:margret551

Um einen schönen Nachmittag und viel Wissen über Wiesbaden reicher beschlossen wir den Tag bei einem abendlichen Imbiss auf der Terrasse des Restaurants Lumen.

Abschluß im Restaurant Lumen
Abschluß im Restaurant Lumen, Foto:margret551

Weitere Bilder von Wullewatz findest Du hier
Meine Bilder habe ich hier eingestellt. Und den Videofilm von bakru26 kannst Du Dir hier ansehen.

Eingestellt am 2. August 2009

Autor: Feierabend-Mitglied

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