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Hanna Jameson: Kalter Schmerz

Kalter Schmerz

Man mag es gar nicht glauben, dass Autorin Hanna Jameson erst 23 Jahre alt ist. Sie schreibt mit einer Kaltschnäuzigkeit, dass man ihr eine jahrelange Erfahrung mit dem Genre zutraut.

Nic Caruana spürt Menschen in Londons Unterwelt auf, auch die, die nicht gefunden werden möchten. Töten ist ihm alles andere als fremd. Er ist ein Profi, er hat sich unter Kontrolle, Gefühle erlaubt er sich nicht. Menschenleben bedeuten ihn nichts. Den Auftrag, die Tochter eines Waffenhändlers aufzuspüren, nimmt er an, auch wenn schnell aus der Suche nach der Tochter die nach ihren Mörder wird. Diese Wendung erschüttert Nic nicht, doch Clare, die Mutter der Toten, zieht ihn in einen Strudel der Leichtsinnigkeit. Er verliert die Kontrolle. Clare hat ein selbstzerstörerisches Wesen. Sie kennt keine Grenzen und sie zieht Nic in ihren Bann.

"Kalter Schmerz" ist ein Thriller, der nichts für schwache Nerven ist. Und zwar nicht wegen der physischen oder psychischen Gewalt, sondern weil das Grausame und Gefühllose, das Widernatürliche und Kalte natürlich und ungekünstelt wirkt. Selbst die Beziehung zwischen Nic und Clare kennt nur Leidenschaft, keine Liebe füreinander oder Achtung voreinander. Unter diesem Gesichtspunkt ist "Kalter Schmerz" eine Sozialstudie, zeigt eine asoziale Welt. Jameson schreibt mit einem Abstand, der keine moralischen Bedenken zulässt. Und gerade deswegen ist es absolut lesenswert. Kategorien wie gut und böse, richtig und falsch gibt es nicht. Es geht nur um fressen und gefressen werden.


D: 14,99 €
suhrkamp taschenbuch 4410,
Klappenbroschur, 381 Seiten
ISBN: 978-3-518-46410-6

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