H. C. Bracht - Der Klosterbrauer

Limburg um 1690: Der elternlose Felix wächst im Kloster auf. Die Mönche würden ihn gerne als Novize im Konvent aufnehmen, doch der Heranwachsende verlässt das Kloster bei der ersten sich bietenden Gelegenheit, beginnt eine Lehre als Brauer und versucht, das Rätsel um seine Herkunft zu klären.
Schon bald steht er mitten im Leben: Er verliebt sich in eine Hure, erfährt vom grausamen Schicksal seiner Mutter und muss um seine Position im Leben kämpfen. Sein jugendliches Ungestüm führt ihn auf viele düstere Seitenwege, er rächt den Tod seiner Mutter und verfällt dem Alkohol und dem Opium. Endlich begegnet er der Frau, die er liebt und die ihn zu läutern vermag – doch ein grausames Schicksal verwehrt sie ihm. Felix geht auf eine lange Wanderschaft, an deren Ende er endlich seinen weiteren Lebensweg vor sich sieht.

Dem Autor, Horst Christian Bracht, gelingt es in seinem Roman sehr gut, die Atmosphäre des späten 17. Jahrhunderts und das Denken der Menschen in dieser Zeit wiederzugeben. Geschickt verknüpft er historische Ereignisse mit den Geschehnissen in seinem Roman. Ganz nebenbei erfährt man auch allerhand über das Alltagsleben, über die Sitten und Bräuche der damaligen Zeit und über die Herkunft vieler Redewendungen wie z.B. „Kleine Brötchen backen“ oder „Es ist Hopfen und Malz verloren“.

Auf dem Buchcover wird der Roman als „Limburg-Krimi“ bezeichnet. Obwohl die Handlung spannend ist, würde ich das Buch jedoch nicht dem Genre des Krimis zuordnen. Für mich ist es eher ein Bildungs- und Entwicklungsroman.

Ein schönes Buch für alle, die sich für Geschichte interessieren, aus dem Limburger Raum kommen oder einfach Anhänger von historischen Romanen sind.

Horst Christian Bracht: Der Klosterbrauer
Limburg-Krimi
Societäts Verlag, Frankfurt 2014
Broschur, 280 Seiten
ISBN: 978-3-95542-080-2
12,80 €